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Verlorene Schalung für Bauteile aller Art
Die Erfindung betrifft eine verlorene Schalung für Bauteile aller Art, insbesondere für Decken und Wände aus Beton, Stahlbeton od. dgl., mit einer aus Schalungsplatten gebildeten, abgestützten Schalungshaut. Dabei soll die Anbringung einer besonderen Innenverkleidung, z. B. Putz oder Anstrich an der Ansichtsfläche entbehrlich werden. Weiters sollen der Beton und die Schalungsplatten der Schalunghaut während des Abbindens des Betons unterschiedliche Formänderungen ausführen können, so dass sich erst nach dem Abbinden des Betons eine endgültige Haftung zwischen dem Beton und den Schalungsplatten ergibt.
Es ist bereits bekannt, eine Betonwand mit einer aus einzelnen Schalungsplatten gebildeten Schalungshaut unter Zwischenschaltung einer wasserdichten und etwas elastischen Gipsschicht zu verkleiden. DieSchalungsplatten bestehen dabei aus einer Isolierschicht und einer aussen liegenden Glasplatte, so dass die Anbringung einer besonderen Innenverkleidung der Betonwand entfällt. Auch ist hier eine gegenseitige Bewegung des Betons und der Schalungsplatten während des Abbindens des Betons möglich.
Nach dem Vorschlag der Erfindung sind die die Schalungshaut bildenden Schalungsplatten vorgefertigte Gipskartonplatten, wobei die plastisch verformbare Schicht durch die dem Beton zugekehrte Kartonbeschichtung der Gipskartonplatte gebildet wird. Man gelangt so zu billig herzustellenden und besonders einfach zu handhabenden Schalungsplatten. Die Kartonbeschichtung erspart nicht nur eine besondere Innenverkleidung und ermöglicht, dass der Beton und die Flächenelemente während des Abbindens des Betons unterschiedliche Formänderungen ausführen können, sie gestattet vielmehr auch den Durchtritt des während des Abbindens des Betons anfallenden Wassers nach aussen und bewirkt so eine innige Haftung nach dem Abbinden des Betons.
Nach einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist die an der Betonwand anliegende Kartonbeschichtung der Gipskartonplatten perforiert, so dass der Beton in die Löcher der Perforation eintreten kann, was eine innige Haftung des Betons mit den Gipskartonplatten zur Folge hat.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine Schalung mit aufgebrachtem Beton und unter den Gipskartonplatten verlaufendem Schalungsträger im Schnitt und Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 abgeänderte Ausführungsform im vergrösserten Massstab ebenfalls im Schnitt bei weggelassenem Schalungsträger.
Mit 1 sind in der Zeichnung die die Flächenelemente der verlorenen Schalung bildenden Gipskartonplatten bezeichnet. Die Gipskartonplatten sind durch einen Schalungsträger 2 (Fig. 1) abgestützt. Auf den die Schalungshaut bildenden Gipskartonplatten 1 ist der Deckenbeton 3 mit seiner Bewehrung 4 aufgebracht.
Auf der dem Beton zugekehrten Seite sind, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, die Gipskartonplatten mit einem besonders haftfähigen Karton oder Papier 5 beschichtet. Diese Karton- oder Papierschicht 5 kann gemäss Fig. 2 mit bis auf den Gipskern reichenden Perforierungen 6 versehen sein, durch welche der Beton bis auf den Gipskern 7 der Gipskartonplatte 1 hindurchdringen kann, so dass eine innige Verbindung zwischen Beton und Gipskern erzielbar ist.
An den Gipskartonplatten 1 sind gemäss Fig. 1 auf der dem Beton 3 zugekehrten Seite Dübel 8 oder Haken 9 zur Verankerung im Beton angeordnet. Die Dübel können an der Gipskartonplatte aufgeklebt sein, sie können aber auch-wie in der Zeichnung dargestellt-mittels eines von der Ansichtsseite aus durch die
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Gipskartonplatte hindurchgeschlagenen Nagels oder einer hindurchgetriebenen Schraube 10 od. dgl. befestigt sein.
Auch der Haken 9 kann zweckmässig in noch nicht gebogenem Zustand von der Ansichtsseite durch die
Gipskartonplatte hindurchgetrieben sein, wobei der Haken nach dem Durchtreiben gebogen wird. Der Haken 9 besitzt zweckmässig an dem an der Ansichtsseite liegenden Ende einen verbreiteten Kopf 11 als Widerlager.
Gemäss Fig. 1 sind an der Stossfuge 12 zweier Gipskartonplatten 1 auf der dem Beton zugekehrten Seite Fugenabdeckstreifen 13 angeordnet. Diese FugenÅabdeckstreifen bestehen zweckmässig aus einem gegebenenfalls gummierten oder mit einem Selbstkleber versehenen Papierstreifen. Die Gummierung oder der Selbstkleber bewirkt eine innige Verbindung des Abdeckstreifens 13 mit der dem Beton zugekehrten Seite der Gipskartonplatten, so dass ein Durchdringen des Betons durch bzw. in die Fuge 12 mit Sicherheit vermieden ist.
Weiterhin ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass die Gipskartonplatten scharfkantig abgeschnitten sind, so dass eine innige Haftung der Fugenspachtelmasse 14 erzielbar ist. In den Fällen, in denen gemäss Fig. 2 kein Fugenabdeckstreifen 13 vorgesehen ist, kommt es auch zur innigen Verbindung des teilweise in die Fugen 12 eingedrungenen Betons 3a mit den die Fugen begrenzenden Plattenrändern 15.
Es hat sich gezeigt, dass die laut Fig. 1 vorgesehenen Verankerungsmittelnicht unbedingt notwendig sind, um eine einwandfreie Haftung zwischen den Gipskartonplatten 1 und dem Beton 3 zu erzielen.
Weiterhin ist es ebenfalls nicht unbedingt erforderlich, dass die Kartonbeschichtung 5 gemäss Fig. 2 mit Perforationen versehen ist. Um eine ausreichende Haftung zwischen Gipskartonplatte und Beton zu erreichen, genügt ohne weiteres die Ausführungsform nach Fig. 1, u. zw. ohne die eingezeichneten Verankerungsmittel.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verlorene Schalung für Bauteile aller Art, insbesondere für Decken und Wände aus Beton, Stahlbeton od. dgl., mit einer aus Schalungsplatten gebildeten abgestützten Schalungshaut, wobei auf den Schalungsplatten, dem Beton zugekehrt, eine plastisch verformbare Schicht angeordnet ist, dadurch ge-
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