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Verfahren zur Herstellung von färbbaren Textilfasern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Textilfasem, die im wesentlichen aus kristallinen Polyolefinen bestehen, die durch Niederdruckpolymerisation erhalten wurden, wie z. B. Poly- äthylen, Polypropylen, Polybuten oder Mischungen dieser Polymere.
In der österreichischen Patentschrift Nr. 210055 wird die Herstellung von färbbaren FasemdurchAus- pressen von Mischungen von Polyolefinen mit verschiedenen Farbmodifikatoren, z. B. bestimmten basi- schen Stickstoffverbindungen, beschrieben.
Erfindungsgemäss wurde nun überraschenderweise gefunden, dass Textilfasern mit besonderer Farb- affinität durch Verpressen von Mischungen von Polyolefinen mit 0, 5-25 Gew.-lo basischen Stickstoffverbindungen mit harzartigem Charakter erhalten werden ; diese Verbindungen werden durch Reaktion von Dichloräthan mit polyfunktionellen Aminen und, wenn gewünscht, darauffolgender Alkylierung des Reaktionsproduktes erhalten.
Zu diesem Zweck eignen sich besonders polyfunktionelle Amine wieHexamethylendiamln, Äthylen- diamin, l, 2-Propylendiamin, Diäthylentriamin u. dgl.
Als Alkylierungsmittel sind erfindungsgemäss Alkylhalogenide, wie Laurylchlorid, Cetylchlorid, Stearylchlorid, Octadecylchlorid u. dgl. besonders nützlich.
Die Kondensationsreaktion zwischen dem polyfunktionellen Amin und Dichloräthan kann unter Verwendung von 1 Mol Dichloräthan pro 0, 01-2, 5 Molen polyfunktionellem Amin durchgeführt werden. Werden geringere Mengen als 1, 02 Mole polyfunktionelles Amin verwendet, so ergeben sich unerwünschte Vernetzungserscheinungen beim Kondensationsprodukt, wodurch das Produkt unschmelzbar wird und daher für den erfindungsgemässen Zweck nicht verwendet werden kann.
Die oberwähnten Alkylhalogenide können in einer Menge von 0,01 bis 2 Molen verwendet werden.
Eine vorzugsweise verwendete Mischung ist eine Mischung von Polypropylen mit 4% eines Produkts, das durch Reaktion von 1 Mol Dichloräthan mit 1, 25 Molen Hexamethylendiamin und 0,5 Molen Laurylchlorid erhalten wurde. Gemäss einer weiterenAusführungsform der vorliegenden Erfindung wurde weiterhin gefunden, dass sich bestimmte Verbindungen mit Amincharakter besonders zur Addition an Polyolefine eignen.
DieseAminverbindungen werden durch Kondensation von Diäthylentriamin mit Dichloräthan bei Mol- verhältnissen von Amin : Dichloräthan zwischen 1 : 2, 5 und 1 : 0, 5 oder durch Kondensation von Ammoniak und/oder Äthylendiamin mit Dichloräthan im Molverhältnis von 1 : 0,5 oder darunter erhalten.
Die oberwähnten polyfunktionellen Aminverbindungen enthalten verschiedene Mengen Stickstoff, u. zw. als primären, sekundären oder tertiären Stickstoff, je nachdem, ob NH2'NH oder N-Gruppen an die Kohlenstoffatome der Ketten gebunden sind.
Besonders nützlich beim erfindungsgemässen Verfahren sind Polyamine mit Stickstoffgehalten zwischen 25 und 320/0 (bestimmt entweder nach Kjeldahl oder durch potentiometrische Titration). Diese Polyamine können pastöse Flüssigkeiten oder gummiartige Produkte sein, deren Löslichkeit in Wasser fortschreitend abnimmt bis zu Produkten, die unter Bildung von geleeartigen Massen nur quellen.
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Die vorerwähnten Polyamine können auch durch Kondensation von Dichloräthan mit Triäthylen- tetramin, Tetraäthylenpentamin oder höheren Homologen dieser Serien erhalten werden.
Die Reaktion oder Kondensation zwischen der Aminverbindung und Dichloräthan kanp entweder in
Anwesenheit oder in Abwesenheit von Lösungsmitteln oder Kondensationsmitteln durchgeführt werden.
Die Mischung des stickstoffhaltigen Produkts mit dem Polyolefin oder den Polyolefinen wird durch
Durcharbeiten dieser Verbindungen bei Raumtemperatur in Werner-Mischern, Kugelmischern oder ähnli- chen Apparaten durchgeführt. Die Mischung wird durch Schmelzen in einer Schneckenapparatur gram..' liert, dann gebrochen und schliesslich durch ein Schmelzspinngerät ausgepresst.
Das Polyolefin kann auch mit einer Lösung des stickstoffhaltigen Produkts homogen imprägniert wer- den, worauf das Lösungsmittel entfernt wird.
Das Verspinnen der Mischungen kann zweckmässig in Anwesenheit von geringen Mengen eines "festen Dispersionsmittels" durchgeführt werden, wodurch die homogene Dispersion des stickstoffhaltigen Pro- dukts in der Polymermasse erleichtert wird. Dieses Dispersionsmittel besteht vorzugsweise aus einer der
Verbindungen Cetylalkohol, Stearylalkohol, Stearinsäure, Terephthalsäure, Benzoin, Furoin, Vinylstearat, Mono-. Di- und Tristearinsäureester von Glyzerin, Monoäthanolamin-stearat, Stearamin, N-Di- äthanollauramid, aliphatische Amine mit 6-30 C-Atomen, Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit Alkoholen, Aminen und Phenolen, Polystearaniid, Polyacrylsäure, Polystyrol und Styrolcopolymere, Terpenpolymere usw.
Durch Auspressen von Mischungen gemäss der vorliegenden Erfindung können Mono- oder Polyfile hergestellt werden, die zur Herstellung von kontinuierlichen oder Stapelgamen oder zur Herstellung von voluminösen Garnen oder Stapeln verwendet werden.
Diese erfindungsgemäss hergestellten Mono- oder Polyfile können Behandlungen unterworfen werden, durch welche die basische Stickstoffverbindung wasserunlöslich wird.
Für derartige Behandlungen eignen sich besonders Formaldehyd, Diisocyanate, wie Phenyldiisocyanat und Toluoldiisocyanat, Diepoxyverbindungen (Äthylenglykoldiglycidyläther, Diepoxybutan usw. ) und Vernetzungsmittel wie Divinylbenzol u. dgl. ; diese Behandlungen können vor oder nach dem Verstrecken durchgeführt werden.
Verstreckt wird mit Verhältnissen zwischen 1 : 2 und 1 : 10 bei Temperaturen zwischen 80 und 150 C, wobei die Streckeinrichtungen durch Heissluft, Dampf oder eine geeignete Flüssigkeit erhitzt werden.
Ausserdem wurde es für günstig befunden, die Fasern in einem wässerigen Formaldehydbad oder vorzugsweise mit Formaldehyddampf bei 110-1200C während ungefähr 10 min zu behandeln, um das Modifizierungsmittel in den Fasern zu fixieren.
Wenn man die Fasern mit den Zersetzungsgasen in Berührung bringt, die durch Erhitzen von Paraformaldehyd auf ungefähr 1500C erhalten werden, wird das stickstoffhaltige Modifizierungsmittel in der Faser noch stabiler und in grösserer Menge fixiert.
Die so erhaltenen Fasern können mit sauren, metallisierten, Dispersions- oder Küpenfarbstoffen gefärbt werden.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern, ohne dass diese jedoch hierauf beschränkt werden soll.
Beispiel l : 1160 g Hexamethylendiamin werden bei Raumtemperatur in 1800 ml Wasser gelöst, während die Masse in einem 6 1-Glaskolben gerührt wird. Dann wird die Lösung auf 900C erhitzt und es
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iguekühlt, wobei sich eine obere feste Schicht von einer unteren wässerigen Schicht (enthaltend Natriumehlorid) trennt. Die wässerige Schicht wird entfernt.
Zu der erhaltenen festen Masse werden 2000 ml Wasser zugesetzt und das Ganze wird 1 h lang unter Rühren auf 70-80 C erhitzt. Dann wird die Masse wiederum dekantiert und die wässerige Schicht entfernt.
Das im Kondensat verbliebene Wasser wird dann unter vermindertem Druck abdestilliert. Das so in einer Ausbeute von 92 bis 94% erhaltene Produkt eignet sich bereits zur Verwendung in Mischung mit Polypropylen bei der Herstellung von Fasern.
1300 g des Polyaminkondensats (3, 5%) werden in 1300 ml Methanol gelöst und dann werden 36 kg Polypropylen (h] bestimmt in Tetrahydronaphthalin bei 1350C = 1, 25, Aschegehalt = 0, 060/0, Rückstand nach Heptanextraktion = 95, 50/o) zugesetzt. In einem Mischer, der mit einer Vakuumpumpe verbunden ist, wird der Alkohol durch Trocknen bei 600C entfernt.
Darauf wird das Produkt durch Auspressen in einem Schneckengerät bei 1600C granuliert.
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Das Granulat wird unter folgenden Bedingungen versponnen :
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<tb>
<tb> Spinndüsenart <SEP> 60/0, <SEP> 8 <SEP> X <SEP> 16 <SEP>
<tb> Schneckentemperatur <SEP> 2300C
<tb> Kopftemperatur <SEP> 22ÖoC
<tb> Spinndüsentemperatur <SEP> 2100C
<tb> Maximaldruck <SEP> 25 <SEP> kg/cm
<tb> Aufwickelgeschwindigkeit <SEP> 320 <SEP> m/min.
<tb>
Die die Spinndüse verlassenden Fäden werden mit einer lOaigen wässerigen Lösung von Athylenglykoldiglycidyläther befeuchtet ; hierauf werden sie unter Dampf mit einem Streckverhältnis von 1 : 6, 4 verstreckt und schliesslich gekräuselt und geschnitten.
Die Fäden besitzen dann die folgenden serimetrischen Eigenschaften :
Zugfestigkeit 3, 07 g/den
Dehnung 29 0/0
Sie werden dann mit den folgenden sauren metallisierten Dispersions- und Küpenfarbstoffen gefärbt, wobei Anfärbungen mit sehr guter Intensität und Echtheit gegenüber Waschen, Reiben und Licht erhalten werden :
EMI3.2
<tb>
<tb> Colour <SEP> Index <SEP> Nr.
<tb>
Festgelb <SEP> 2 <SEP> G <SEP> (sauer) <SEP> 18965
<tb> Wollrot <SEP> B <SEP> (sauer) <SEP> 27200
<tb> Alizarinblau <SEP> ACF <SEP> und <SEP> BV <SEP> (sauer) <SEP> 63010
<tb> Säureschwarz <SEP> IVS <SEP> (sauer) <SEP> 20470
<tb> Lanasynrot <SEP> 2 <SEP> GL <SEP> (metalliert) <SEP> Acid <SEP> Red <SEP> 216
<tb> Diachromgelb <SEP> 2G <SEP> (Chrom) <SEP> 14010
<tb> Setacylgelb <SEP> 3G <SEP> (plastolöslich) <SEP> Disperse <SEP> yellow <SEP> 20
<tb> Cibacetscharlach <SEP> BR <SEP> (plastolöslich) <SEP> Disperse <SEP> red <SEP> 18
<tb> Romantrengelb <SEP> GCN <SEP> (Küpen) <SEP> 67300
<tb> Romantren <SEP> brillant <SEP> rosa <SEP> R <SEP> (Küpen) <SEP> 73360
<tb> Romantren <SEP> brillant <SEP> blau <SEP> R <SEP> (Küpen) <SEP> 69800
<tb> Alizaringrün <SEP> G <SEP> 61570
<tb> Diachromatorange <SEP> E
<tb> Diachromat <SEP> C
<tb> Acetochinonblau <SEP> RHO <SEP> (plastolöslich)
<tb>
Beispiel 2 : Vier verschiedene Kondensationsprodukte werden nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise hergestellt. Die verwendeten Molverhältnisse sind in der folgenden Tabelle 1, die Spinnbedingungen in Tabelle 2 angegeben.
Die erhaltenen Fasern geben sehr intensive Anfärbungen mit guter Echtheit gegen Waschen, Reiben und Licht, wenn sie mit den in Beispiel 1 angeführten Farbstoffen gefärbt werden.
Tabelle 1
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<tb>
<tb> Synthese <SEP> der <SEP> Anfärb-Modifikatoren
<tb> Dichloräthan <SEP> 990 <SEP> g <SEP> 990 <SEP> g <SEP> 990 <SEP> g <SEP> 990 <SEP> g
<tb> (1 <SEP> Mol) <SEP> (1 <SEP> Mol) <SEP> (1 <SEP> Mol) <SEP> (1 <SEP> Mol) <SEP>
<tb> polyfunktionelle <SEP> Amine
<tb> (Hexamethylendiamin) <SEP> 1540 <SEP> g <SEP> 1355 <SEP> g <SEP> 1355 <SEP> g <SEP> 1241 <SEP> g
<tb> (l, <SEP> 33 <SEP> Mole) <SEP> (l, <SEP> 15 <SEP> Mole) <SEP> (1, <SEP> 15 <SEP> Mole) <SEP> (1.
<SEP> 07 <SEP> Mole) <SEP>
<tb> Alkylierungsmittel <SEP> Laurylchlorid <SEP> Laurylchlorid <SEP> Stearylchlorid
<tb> 510 <SEP> g <SEP> 1180 <SEP> g <SEP> 864 <SEP> g
<tb> (0, <SEP> 25 <SEP> Mole) <SEP> (0, <SEP> 58 <SEP> Mole) <SEP> (0, <SEP> 3 <SEP> Mole)
<tb>
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Tabelle 2
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<tb>
<tb> Herstellung <SEP> von <SEP> Fäden <SEP> aus <SEP> Mischungen <SEP> aus <SEP> Polypropylen <SEP> und <SEP> 4% <SEP> Modifikator
<tb> Polypropylen <SEP> [11] <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP>
<tb> Aschegehalt <SEP> 0, <SEP> 067% <SEP> 0,067% <SEP> 0,067% <SEP> 0,067%
<tb> Rückstand <SEP> nach <SEP> Heptanextraktion <SEP> 95,5% <SEP> 95,5% <SEP> 95,5% <SEP> 95,5%
<tb> Spinndüse <SEP> 60/0, <SEP> 8 <SEP> x <SEP> 16 <SEP> 60/0, <SEP> 8 <SEP> x <SEP> 16 <SEP> 60/0, <SEP> 8 <SEP> X <SEP> 16 <SEP> 60/0,
<SEP> 8 <SEP> X <SEP> 16 <SEP>
<tb> Schneckentemperatur <SEP> 230 C <SEP> 230 C <SEP> 230 C <SEP> 230 C <SEP>
<tb> Kopf <SEP> temperatur <SEP> 2200C <SEP> 2200C <SEP> 2200C <SEP> 2200C <SEP>
<tb> Spinndüsentemperatur <SEP> 210 C <SEP> 210 C <SEP> 210 C <SEP> 210 C
<tb> höchster <SEP> Druck
<tb> (kg/cm2) <SEP> 29 <SEP> 37 <SEP> 25 <SEP> 34
<tb> Aufwickelgeschwindigkeit <SEP> (m/min) <SEP> 270 <SEP> 225 <SEP> 310 <SEP> 250
<tb> Schlichtmittel. <SEP> Äthylen-glykol-diglycidyl-äther <SEP> (10% <SEP> wässerige <SEP> Lösung)
<tb> Streckverhältnis
<tb> (in <SEP> Gegenwart <SEP> von <SEP> Dampf) <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 6 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 6, <SEP> 2 <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 5, <SEP> 9 <SEP> 1 <SEP> :
<SEP> 6
<tb> Zugfestigkeit <SEP> der
<tb> Fäden <SEP> (g/den) <SEP> 3, <SEP> 12 <SEP> 3, <SEP> 51 <SEP> 3, <SEP> 7 <SEP> 3, <SEP> 1 <SEP>
<tb> Dehnung <SEP> % <SEP> 33 <SEP> 25 <SEP> 22 <SEP> 35
<tb>
Beispiel 3 : Eine innige Mischung von 95 g Polypropylen (mit einer Grenzviskosität M gemessen in Tetrahydronaphthalin bei 1350C = 0, 96, einem Rückstand nach der Heptanextraktion von 88% und einem Aschegehalt von 0,02ci) und 5 g eines Polyamins wird in einem üblichenHarzmischerhergestellt.
Das Polyaminprodukt wird wie folgt erhalten : 103 g (1 Mol) Diäthylentriamin, 160 ml Wasser und 99 g (1 Mol) symmetrisches Dichloräthan werden in einen mit Rührer und Rückflusskühler versehenen Glaskolben gebracht. Die Mischung wird 10 h lang am Rückfluss gekocht. Beim Fortschreiten der Kondensation wird die in Freiheit gesetzte Salzsäure mit l eiger Natronlauge neutralisiert. Während der 10stündigen Reaktionszeit werden 470 g ijzige Natronlauge zugesetzt. Das Wasser wird dann abdestilliert und das Kochsalz abfiltriert. Der Rückstand besteht aus einem dicken öligen Produkt mit einem Stickstoffgehalt von 29, 8%, das durch Abdestillieren des unverändertenDiäthylentriamins imVakuum abgetrenntwerden kann.
Während des Mischens des Polyamins mit dem Polypropylen drehen sich die Walzen des Mischers mit verschiedenen Geschwindigkeiten und werden auf 1300C erhitzt. Das Produkt wird mehrere Male durch denMischer laufen gelassen, wobei der Schaber abgesenkt und die Walzen nahe aneinander gehalten werden.
Die Bearbeitungszeit beträgt 8 min. Es wird ein Produkt in Form von leicht zerbröckelnden Schnit- zeln erhalten, das direkt in die auf 225 C erhitzte Filmapparatur eingeführt wird. Die Fäden werden in einem heissen Raum im Verhältnis von 1 : 5 verstreckt und dann in einen Kolben gebracht, der auf 1100C erhitzt ist und über ein Gaseinleitungsrohr mit einem andern Kolben verbunden ist, der Paraformaldehyd enthält und ebenfalls auf 1500C erhitzt ist. Bei dieser Temperatur wird der Paraformaldehyd unter Bildung von gasförmigem Aldehyd zersetzt. Diese Behandlung wird 10 min lang fortgesetzt, dann werden die Fäden entnommen und 1 h lang in einem belüfteten Trockenschrank gehalten.
Die so erhaltenen Fäden
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Wollrot B (Acid red 115 No. 27200 Colour Index) Es werden intensive Farbtöne erhalten, die seifecht sind.
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Beispiel 4 : Nach der in Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise werden 96, 5 Teile Polypropylen ([11 ]= 1, 1, Rückstand nach Heptanextraktion= 92%, Aschegehalt = 0, 02%) bei 1500C in einem Walzenmischer mit 3, 5 Teilen eines wie folgt erhaltenen Polyamins gemischt.
103 g (1 Mol) Diäthylentriamin, 160 ml Wasser und 148, 5 g (1, 5 Mole) symmetrisches Dichloräthan werden in einen mit Rührer und Rückflusskühler versehenen Glaskolben gebracht und die ganze Masse wird 14 h am Rückfluss gekocht, wobei die so freigesetzte Salzsäure laufend mit Natronlauge neutralisiert wird.
Zur Neutralisation werden 670 g einer zwolgen Natronlauge verwendet. Wasser wird abdestilliert und Natriumchlorid wird abgetrennt. Um die Abtrennung des Natriumchlorids zu erleichtern, werden nach dem Abdestillieren von ungefähr 500 ml Wasser und nach dem Filtrieren 100 g Diäthylentriamin als Lösungsmittel zugesetzt. Das Wasser wird völlig entfernt, das Salz wird abfiltriert und das Diäthylentriamin im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand ist ein pastöses Produkt mit einem Stickstoffgehalt von 27%. Er löst sich nur teilweise unter Bildung eines Gels in Wasser.
Die Herstellung der Mischung von Polyamin und Polypropylen wird dann wie in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. Die Mischung wird bei 2600C versponnen, die Fäden werden 10 min lang mit gasförmigem Formaldehyd behandelt, in einem Wasserbad bei 400C gewaschen und in einem Trockenschrank bei 750C getrocknet. Die erhaltenen Fäden sind geruchlos ; sie werden mit folgenden Farbstoffen angefärbt :
Alizarinblau BV (acid blue 45 Nr. 63010 Colour Index)
Wollrot B (acid red 115 Nr. 27200 Colour Index)
Diachromat orange H.
Es werden Anfärbungen mit guter Seifechtheit erhalten.
Beispiel 5 : Nach derinBeispie14 beschriebenen Weise werden 90 Teile Polypropylen [71] = 1, 2, Rückstand nach Heptanextraktion = 941'/0. Aschegehalt = 0, 020/0) bei 1500C mit 10 Teilen eines wie folgt erhaltenen Polyaminprodukts gemischt : 51, 5 g Diäthylentriamin (0, 5 Mole), 100 ml Wasser und 99 g symmetrisches Dichloräthan werden in einen mit Rührer und Rückflusskühler versehenen Kolben gebracht. Die Mischung wird 15 h lang am Rückfluss gekocht, wobei die in Freiheit gesetzte Salzsäure wie in den vorhergehenden Beispielen mit 406 g 15% figer Natronlauge neutralisiert wird.
NachAbdestillieren des Wassers und Abtrennen des Kochsalzes wie in Beispiel 4 beschrieben wird ein Produkt mit gummiartigem Aussehen erhalten, das schwer und nur teilweise in Wasser löslich ist und einen Stickstoffgehalt von 25, 1% besitzt.
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sponnen und verstreckt. Die Fäden werden nach Behandlung mit Formaldehyd gewaschen und getrocknet, wie in Beispiel 4 beschrieben, und mit folgenden Farbstoffen gefärbt :
Wollrot B
Säureschwarz IVS (Acid black 1 Nr. 20470 Colour Index)
Alizaringrün G (Acid green 25 Nr. 61570 Colour Index).
Es werden Fäden mit intensiven Farbtönen und guter Seifechtheit erhalten.
EMI5.2
densation des in Beispiel 4 beschriebenen Polyamins mit dem gleichen Gewicht Salizylsäure bis eine bestimmte Wassennenge von 1 Mol pro Mol Säure entfernt ist, wobei Xylol als Trägerlösungsmittel verwendet wurde, erhalten wurde.
Das Amidprodukt ist eine klare, leicht gelbe Masse, die sich leicht mahlen lässt und in Methanol löslich ist.
Die Harz-Modifikator-Mischung wird durch Anfeuchten des Polypropylenpulvers mit einer alkoholsehen Lösung des Modifikators und darauffolgendem Abdampfen des Lösungsmittels hergestellt.
Die so erhaltene Mischung wird direkt in die auf 2250C erhitzte Spinnapparatur eingeführt.
DieFäden werden zunächst mit einem Verhältnis von 1 : 4, 5 bei 1500C verstreckt und dann der Stabilisationsbehandlung für den Amidmodifikator unter Verwendung von Formaldehyd oder Äthylenglykoldiglydicyläther unterworfen ; sie besitzen dann eine gute thermische Stabilität und eine sehr gute Aufnahmefähigkeit für saure Farbstoffe. Es werden Fäden mit intensiv brillanten Farbtönen und guter Farbechtheit erhalten.
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is pi el 7 :stimmte Wassermenge von 1 Mol pro Mol Säure entfernt ist, wobei Xylol als Trägerlösungsmittel verwen- det wurde, erhalten wurde.
Die Modifikatbrverbindung ist eine wachsartige, in Methanol lösliche Masse. Sie wird im Harz mit
Hilfe einer alkoholischen Lösung verteilt, worauf das Lösungsmittel abgedampft wird.
Die Mischung wird in einem auf 2250C erhitzten Kammerextruder versponnen. Hierauf wird sie in
Luft bei 1500C bei einem Streckverhältnis von 1 : 5 verstreckt und mit einem Aldehyd oder einer Di- epoxydlösung wie in Beispiel 6 beschrieben vernetzt.
Die Aufnahmefähigkeit der Fäden für saure Farbstoffe ist bemerkenswert, und es werden intensive brillante Töne mit guter Echtheit erhalten.
Beispiel 8 : Eine Faser wird hergestellt aus einer Mischung von 94 Teilen des in Beispiel 6 be- schriebenen Polypropylens und 6 Teilen eines Amidprodukts, das durch Reaktion eines Polyamides (herge- stellt durch Kondensation von Diäthylentriamin mit Dichloräthan, wie das gemäss den Beispielen 3 und 7) mit Laurinsäure, wie im vorhergehenden Beispiel angegeben, erhalten wurde.
Die Fasern besitzen nach dem Verstrecken und nach der Behandlung mit den Stabilisationsbädern für den Modifikator, wie in Beispiel 6 beschrieben, eine gute Aufnahmefähigkeit für saure Farbstoffe. Es werden Fäden mit festen intensiven und brillanten Farbtönen erhalten.
Selbstverständlich können zahlreiche Abänderungen und Modifikationen durchgeführt werden, ohne dass dabei vom Grundgedanken der vorliegenden Erfindung abgewichen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von färbbaren Textilfasern, im wesentlichen auf Basis von kristallinen
Polyolefinen, durch Auspressen der geschmolzenen-Masse und darauffolgendes Verstrecken, nach Patent
Nr. 210055, wobei dem Polyolefin vor dem Auspressen ein stickstoffhaltiges Polymer zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass Mischungen ausgepresst werden, die aus kristallinen Polyolefinen und
0,5-25 Gew. -0/0, bezogen auf das Gewicht des Polyolefins an basischen Stickstoffverbindungen mit harz- artigem Charakter, die durch Reaktion in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln oder Kondensationsmitteln von Dichloräthan mit einem oder mehreren polyfunktionellen Aminen oder Ammoniak und gegebenenfalls nachfolgende Alkylierung erhalten wurden, bestehen.