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Verfahren zur Herstellung hochmolekularer, linearer Organokieselsäurearylenpolyester
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wart von Umesterungskatalysatoren, erhitzt.
Die makrocyclischen Organokieselsäurearylenester sind leicht durch Erhitzen der bekannten, linearen Organokieselsäurearylenpolyester der erwähnten Art auf hohe Temperaturen, vorzugsweise in Gegenwart von Umesterungskatalysatoren, und gleichzeitiges Abdestillieren der makrocyclischen Organokieselsäure- arylenester aus dem Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck erhältlich.
Die Temperaturen, die zur Polymerisation der makrocyclischen Organokieselsäureester benötigt
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werden, hängen gegebenenfalls von der Art des Katalysators ab und liegen etwa zwischen 150 und 3000C.
Ohne Katalysator sind in der Regel Temperaturen von etwa 250 bis 400 C erforderlich.
Werden hohe Polymerisationstemperaturen benötigt, so empfiehlt es sich, ein inertes Schutzgas überzuleiten, um oberflächliche Verfärbungen zu vermeiden.
Als gegebenenfalls zu verwendende Umesterungskatalysatoren eignen sich z. B. Toluolsolfosäure, Zinkchlorid, Quecksilberchlorid, Bleioxyd, Zinkoxyd, Bleiacetat, Magnesiumstearat, Zinkstearat, Bleinaphthenat, fernerBleicherden oder Kationenaustauscher sowie dieAlkali-oder Erdalkalimetalle,-oxyde,
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hydroxyde, -hydride ; -alkoholate, -phenolate, -carbonate oder -alky1carboxylate.- methylphenyl-silan.
Während das bekannte Verfahren zur Herstellung der hochmolekularen Kieselsäurepolyester auf einer Polykondensationsreaktion beruht, wobei ein Alkohol oder ein Phenol oder Halogenwasserstoff abgespalten wird und die Kondensation nur in dem Masse fortschreitet, wie es gelingt, das Spaltprodukt aus dem Gleichgewicht zu entfernen, also in der Regel nur zu begrenzt hohen-Kondensationsgraden, handelt es sich bei dem vorliegenden Verfahren um einen Polymerisationsvorgang, dessen einheitliches Ausgangsprodukt in höchster Reinheit leicht zugänglich ist und der nahezu beliebige Polymerisationsgrade zu erreichen gestattet.
Anderseits kann gegebenenfalls jeder im voraus bestimmbare und daher gewünschte Polymerisationsgrad durch an sich bekannte Massnahmen eingestellt werden. So ist es z. B. möglich, durch die Art und Menge des Katalysators oder durch die Wahl des Temperaturbereiches und die Dauer des Polymerisationsvorganges Kettenlänge und Verteilungsfunktion der polymeren Einheiten weitgehend zu beeinflussen.
Weiterhin gestattet die Mitverwendung von Kettenabbrechern eine den gewünschten Bedürfnissen entsprechende Einstellung des Polymerisationsgrades. Als Kettenabbrecher sind z. B. hochsiedende Verbindungen deraliphatischen oderaromatischenReihe mit einer oder mehrerenHydroxylgruppen, wie 2-Äthylhexanol,
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6, Trimethyloläthan, -propan oder -butan,Phenoxytrimethyl-silan und Diphenoxy-dimethyl-silan, geeignet.
Es können deshalb sehr leicht und in erheblich kürzerer Zeit praktisch farblose Blockpolymerisate oder beliebig dicke Überzüge mit optimalen Eigenschaften fehlerfrei hergestellt werden.
Die Organokieselsäurepolyester können ferner als Klebe-, Kitt- und Bindemittel sowie als Giessoder/und Pressmassen verwendet werden. Weichmacher, Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe und biologische Wirkstoffe können gegebenenfalls leicht eingebaut werden.
Auch die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältlichen Polyester zeichnen sich durch ausserordentlich gute Temperaturbeständigkeit aus. In der Regel können sie ohne weiteres kurzfristig bis auf etwa 5000C erhitzt werden.
Beispiel l : 30 g des ringförmigen Organokieselsäureesters aus je 2 Molekülen 2, 2- (4, 4'-Dihydroxydiphenyl)-propan und Dihydroxy-dimethyl-silan vom Schmelzpunkt 2190C werden mit 5 mg Zinkstearat vermischt und unter Überleiten von Stickstoff 1/2 h auf 3000C erhitzt. Man erhält nach Abkühlen ein völlig farbloses, klares, bei Zimmertemperatur zähes, elastisches Polymerisat. Die relative Viskosität, gemessen in Methylenchlorid, beträgt 2, 52. DasErweichungsintervallliegtbeil60-175 C. Das Produkt kann kurzzeitig bis auf etwa 5000C erhitzt werden, ohne dass Zersetzung eintritt.
Beispiel 2 : 10 g des ringförmigen Organokieselsäureesters aus je 2 Molekülen 2, 2- (4, 4'-Dihy- droxydiphenyl)-propan und Dihydroxy-dimethyl-silan werden ohne jedenZusatz 5 min arf 4000C erhitzt. Die anfangs dünnflüssige Schmelze wird dann hochviskos. Man erhält wie in Beispiel 1 ein farbloses, klares Polymerisat mit einer relativen Viskosität von 2, 11.
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Beispiel 3 : 5g des ringförmigen Organokieselsäureesters aus je 2 Molekülen 4, 4'-Dihydroxy-di- phenyl-methan und Dihydroxy-dimethyl-silan vom Schmelzpunkt 220 - 2210C werden mit 1 mg Kalium- salz des 4, 4'-Dihydroxy-diphenyl-methansvermischt und 20 min auf 3000C erhitzt. Man erhält ein völlig farbloses, bei Zimmertemperatur zähes, elastisches Polymerisat mit einem Erweichungsintervall von 135 bis 1500C und einer relativen Viskosität, gemessen in Methylenchlorid, von 1, 92.
Beispiel 4 : 8 g des ringförmigen Organokieselsäureesters aus je 2 Molekülen des 2, 2- (4, 4'-Di- hydroxydiphenyl)-butans und des Dihydroxy-dimethyl-silans vom Schmelzpunkt 165 - 1660C werden mit
1 mg Bleinaphthenat vermischt und unter Überleiten von Stickstoff 1/2 h auf 2500C erhitzt. Man erhält ein farbloses, klares, bei Zimmertemperatur zähes und elastisches Polymerisat mit einem Erweichungsintervall von 160 bis 1800C und einer relativen Viskosität von 2,68, gemessen in Methylenchlorid. Die
Temperaturbeständigkeit ist die gleiche wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 5 : 5 g des ringförmigen Organokieselsäureesters aus je 2 Molekülen 1, 1- (4, 4'-Dihy- droxydiphenyl)-cyclohexan und Dihydroxy-dimethyl-silan vom Schmelzpunkt 265-266 C wird mit 1 mg p-Cyclohexylphenolnatrium vermischt und 10 min auf 3000C erhitzt. Man erhält ein farbloses, bei Zim- mertemperatur zähes und elastisches Polymerisat mit einem Erweichungsintervall von 130 bis 1450C und einer relativen Viskosität, gemessen in Methylenchlorid, von 1, 72. Die Temperaturbeständigkeit ist die gleiche wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 6 : 5 g des ringförmigen Organokieselsäureesters aus je 2 Molekülen 1, 1, 1- (4, 4'-Di- hydroxy-triphenyl)-äthan und Dihydroxy-dimethyl-silan vom Schmelzpunkt 293-294 C wird mit 1 mg
Magnesiumstearat unter Überleiten von Stickstoff 10 min auf 2800C erhitzt. Man erhält ein farbloses, klares, bei Zimmertemperatur zähes und elastisches Polymerisat mit einem Erweichungsintervall von 155 bis 170 C und einer relativen Viskosität von 1, 90. Die Temperaturbeständigkeit ist die gleiche wie in
Beispiel 1 angegeben.