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Patronenzündelement für elektrische Zündung
Die Erfindung betrifft ein. Patronenzündelement, in dessen Gehäuse ein Zündhütchen und ein Kon- taktstück mit Kontaktflächen untergebracht sind, wobei letzteres mit einer der beiden Stromzuführungs- stellen des Zündhütcheus leitend verbunden und isoliert durch den Gehäuseboden, der eine Abstützung für das Kontaktstück aufweist, hindurchgeführt ist.
Wie Untersuchungen gezeigt haben, besteht bei Zündhütchen mit einem elektrisch leitfähigen Zünd- satz die Gefahr von unbeabsichtigten Zündungen infolge Entladung von statischer Elektrizität über den
Zündsatz, indem schon bei relativ kleinen Strömen solche Zündungen eintreten können. Durch geeigne- te Vorkehrungen, wie beispielsweise Abschirmungen, Erdung aller Leitungen über Widerstände und andere
Massnahmen können zufällige Zündungen von Patronen in der Waffe selbst verhindert werden.
Die Gefahr solcher Zündungen besteht dagegen voll, wenn frei herumliegende oder sonstwie geerdete, mit elektrischen Zündhütchen versehene Patronen mit ihrem ungeerdeten Teil bzw. mit dem isolierten Teil des
Zündhütchens mit Geräten oder Personen, auf denen eine genügend grosse Ladung statischer Elektrizität gegenüber Erde aufgebaut ist, in Berührung kommen.
Dieser Gefahr ist bei einem bekannten elektrischen Zündsystem für Raketen dadurch begegnet wor- den, dass man das Zündelement kurzgeschlossen hält. Erst zur Entsicherung wird der elektrische Kurzschluss aufgehoben. Dies geschieht von Hand durch Dreheu einer Schraube. Funktionsstörungen sind dabei unvermeidlich, wenn z. B. versehentlich die Schraube nicht, oder im falschen Sinn betätigt worden ist, wenn Verbindungsdrähte zum Kurzschlussschalter gebrochen, oder Lötstellen schlecht ausgeführt sind usw.
Ein Patronenzündelement ist ferner bekannt, welches einen gesonderten Kontaktbolzen aufweist, der aber weder beweglich ist, noch elektrisch leitend mit dem Gehäuse verbunden werden kann, mithin also die oben erwähnte Gefahr nicht beseitigt.
Der Zweck der Erfindung ist deshalb, diese Nachteile auf einfache und billige Art zu vermeiden.
Ein gemäss der Erfindung verbessertes Patronenzündelement kennzeichnet sich dadurch, dass das Kontaktstück in einer im Gehäuse angeordneten, isolierenden Führung quer zur Abstützung verschiebbar gelagert ist, und von einer Feder in Richtung aul eine Ruhestellung belastet wird, in der es durch Anliegen einer seiner Kontaktflächen an der mit der zweiten Zuführungsstelle leitend verbundenen Abstützung das Zündhütchen kurzschliesst.
Das Kurzschliessen des Zündhütchens verhindert, dass sich zwischen seinen Stromzuführungen eine Potentialdifferenz aufbauen kann. Damit ist auch vermieden, dass bei den vorstehend erwähnten Entladungen unbeabsichtigte, gefährliche Zündungen auftreten. Ausserdem entfallen bei der vorliegenden Erfindung im Zündelement die elektrischen Verbindungsleitungen zum Kurzschlussschalter, sowie deren Lötoder Klemmstellen vollständig.
Die Entsicherung des Zündhütchens, d. h., das Öffnen des Kurzschlussschalters, hat durch mechanische Mittel zu geschehen, indem das Kontaktstück im Gehäuseboden einwärts gedrückt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung in Form einer Zündschraube dargestellt, die in einen Patronenboden eingesetzt ist. Das Kontaktstück wird darin in der linken Schnitthälfte in Ruhestellung, in der rechten dagegen im abgehobenen, entsicherten Zustand gezeigt. Zur
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Ergänzung des Zündsystems sind ferner Batterie, Schalter und Zündstift, als einfachster Anwendungsfall, schematisch hinzugefügt.
Gemäss der Zeichnung ist die Zündschraube Z zentral in den Boden der Patronenhülse P eingesetzt.
Ihr Schraubkörper 2 weist eine zentrische, hinten verengte Bohrung 2a auf. Der Bohrungsabsatz 2c dient der Schulter 3a des als Kolben ausgebildeten Kontaktstückes 3 zur Abstützung. In die hintere Bohrung 2b des Schraubkörpers 2 ragt der hintere Teil des Kolbens 3 mit Spiel soweit hinein, dass seine Stirnfläche auf gleicher Höhe liegt, wie die hintere Endfläche 2d desselben. Der vordere Teil 3c des Kontaktstükkes 3 ist in dem im Schraubkörper 2 eingesetzten, aus nichtleitendem Material hergestellten Ring 4 beweglich geführt. Zwischen diesen Ring 4 und der vorne im Schraubkörper eingeschobenen Hülse 5 ist das
Zündhütchen eingeklemmt. Es besteht aus der, eine Stromführungsstelle bildenden Büchse 6 und dem, als zweite Zuführungsstelle dienenden, scheibenförmigen Körper 7, sowie dem Ring 8.
Der Scheibenkörper 7 ist gegenüber dem Ring 8 und der Büchse 6 durch die nichtleitenden Schichten 9 isoliert, wogegen der Ring 8 mit der Büchse 6 leitend verbunden ist.
Der Hauptteil des Zündhütchens, der leitfähige Zündsatz, ist als Scheibe 10 im Ring 8 eingepresst.
Vor diesem Zündsatz ist in der Hülse 5 der aus losem Schwarzpulver und dem Pulverkorn gebildete Anfeuerungssatz 11 angeordnet. Der zylindrische Ansatz 7a des Scheibenkörpers 7 ragt mit Spiel in die Bohrung 6a im Boden der Büchse 6. Die auf diesem Ansatz 7a abgestützte Feder 12 taucht in das Kontaktstück 3 hinein und drückt die Schulter 3a desselben gegen den Schraubkörper 2. Die Feder 12 bildet die leitende Verbindung zwischen dem Kontaktstück 3 und der Stromzuführung am Scheibenkörper 7. In der in der linken Hälfte der Schnittzeichnung dargestellten Ruhestellung. des Kontaktstückes 3 sind die beiden Zuführungsstellen 6 und 7 über die Feder 12, das Kontaktstück 3 und den Schraubkörper 2, der als Stromzuführung an der Büchse 6 anliegt, leitend miteinander verbunden, also kurzgeschlossen ; in der rechten Hälfte dagegen ist dieser Kurzschluss aufgehoben.
Der in der Führung 13 geführte Zündstift 14 berührt und verschiebt, angetrieben durch hier nicht näher ausgeführte Mittel, das Kontaktstück 3 und bringt letzteres über den Schalter 15, der hier zwar in offener Stellung gezeichnet ist, im geeigneten Moment in leitende Verbindung mit der Batterie 16. Diese ihrerseits hat durch die Leitung 17 Verbindung mit dem Schraubkörper 2, womit der Stromkreis in diesem vereinfachten Beispiel vervollständigt ist. Die zur Zündung des Zündelementes, d. h. des Zündhütchens notwendigen Teile, sind somit vereinigt ; es bedarf zur Zündung nur noch des Schliessens des Schalters 15, z.
B. durch Antriebsmittel von Abschussvorrichtungen, worauf der elektrische Strom den leitfähigen Zündsatz 10 erhitzt und zur Detonation bringt, welche sich auf die Verstärkerladung 11 der Zündschraube und weiter auf die Treibladung 1 der Patrone P überträgt.
Die Bewegung des Kontaktstückes 3 beim Öffnen der Kurzschlussverbindung ist dadurch begrenzt, dass dessen Stirnfläche 3d auf den Ansatz 7a des Scheibenkörpers 7 aufstösst. Es wäre deshalb auch möglich, z. B. bei Bruch, Verlust der Vorspannung usw. der Feder 12, den Stromkreis direkt bei dieser Berührung des Kontaktstückes 3 mit dem Ansatz 7a zu schliessen.
Obwohl sich die Zeichnung und die vorstehende Beschreibung auf ein Zündelement mit Leitsatz-
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chen und mit speziellen Zündvorrichtungen Anwendung finden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Patronenzündelement für elektrische Zündung, in dessen Gehäuse ein Zündhütchen und ein Kon- taktstück mit Kontaktflächen untergebracht sind, wobei lezteres mit einer der beiden Stromzuführungs- stellen des Zündhütchens leitend verbunden und isoliert durch den Gehäuseboden, der eine Abstützung für das Kontaktstück aufweist, hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktstück (3) in einer im Gehäuse (2) angeordneten, isolierenden Führung (4) quer zur Abstützung (2c) verschiebbar gelagert ist und von einer Feder (12) in Richtung auf eine Ruhestellung belastet wird, in der es durch Anliegen einer seiner Kontaktflächen (3a) an der mit der zweiten Zuführungsstelle (6) leitend verbundenen Abstützung (2c)
das Zündhütchen elektrisch kurzschliesst.