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Vorrichtung zur Behandlung der Schotterbettung unter Eisenbahngeleisen und -schwellen
Zur Behandlung der Schotterbettung unter Eisenbahngeleisen und-schwellen sind sogenannte Bettungs- pflüge und Bettungsschlitten bekannt.
Ein Bettungspflug dient zur Entfernung von schmutzigem oder schlechtem Schotter einer Eisenbahn- bettung und wird zwischen der Bettung und den Schwellen, an welchen die Schienen befestigt sind, ein- gesetzt und beispielsweise von einer Lokomotive oder einem Windenwagen entlang des Geleises gezogen.
Während der Vorwärtsbewegung des mit einer oder mehreren Schabschaufeln versehenen Pfluges werden die Schwellen mit den daran befestigten Schienen von der vor ihm liegenden Bettung abgehoben, wobei durch die Schabschaufeln eine Schotterschicht von bestimmter Tiefe abgetrennt und über die Schwellen- enden hinaus neben das Geleise geschoben wird, so dass der weggeschobene Schotter nach dem Wiederauf- setzen der Schwellen auf die Bettung hinter dem Pflug leicht entfernt werden kann.
Ein Bettungsschlitten dagegen, welcher ebenfalls zwischen der Bettung und den Schwellen eingesetzt und entlang des Geleises gezogen wird, dient bei der Verlegung neuer Geleise oder wird nachdem Durch- gang eines Bettungspfluges in der oben beschriebenen Weise zur Wiederaufschotterung verwendet. Nach der
Entfernung des schmutzigen Schotters durch den Bettungspflug oder nach der Verlegung eines neuen Geleises auf dem Untergrund wird frischer, sauberer Schotter aufgeschüttet, so dass er auf den Schwellen und den Schienen zu liegen kommt. Durch den mit Nivellierschaufeln versehenen Bettungsschlitten werden nun. die Schwellen bis zu dem gewünschten Niveau angehoben, wobei der Schotter gleichmässig unter ihnen verteilt wird.
Die Grundkonstruktiondieser bekannten Bettungspflüge und-Schlitten ist im wesentlichen gleich.
Beide Vorrichtungen weisen ein im wesentlichen ebenes, zwischen der Bettung und den Schwellen entlangziehbares Gestell auf, wobei jedoch der Pflug mit Schabschaufeln zum Seitwärtsschieben des Schotters und der Schlitten mit Nivellierschaufeln zum Planieren des Schotters versehen ist.
Die Schabschaufeln eines solchen Pfluges sind schräg zur Geleiselängsrichtung nach vorwärts und abwärts gerichtet, so dass sie sich während der Vorwärtsbewegung des Pfluges in den Schotter eingraben, welcher danach auf der Oberfläche der Schaufeln nach aufwärts wandert. Die Planierungsschaufeln eines Schlittens dagegen sind schräg zur Geleiselängsrichtung ein wenig nach rückwärts gerichtet und zwecks Ein- stellung zur Planierungsoberfläche um eine obenliegende, mit dem Gestell verbundene horizontale Achse schwenkbar ausgebildet, so dass sie mit ihren hinteren Rändern auf den Schotter drücken und ihn planieren.
Infolge dieser verschiedenartigen Schaufelausbildung war es bisher üblich, Bettungspflüge und -schlit- ten als vollkommen voneinander getrennte Vorrichtungen auszubilden.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Vorrichtung zur Behandlung der Schotterbettung unter Eisenbahngeleisen und-schwellen mit einem im wesentlichen ebenen, zwischen der Bettung und den Schwellen entlangziehbaren Gestell, sowie mit wenigstens einer langgestreckten, sich schräg zur Geleise längsrichtung erstreckenden und um eine obenliegende, mit dem Gestell verbundene horizontale Achse schwenkbaren Schaufel zu schaffen, die als Pflug oder als Schlitten verwendet werden kann.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Schaufel von einer nach abwärts und vorwärts gerichteten Pflugstellung bis in eine nach abwärts und rückwärts gerichtete Schotterplanierungsstellung schwenkbar ist und eine Steuerung sowohl zur Schwenkung der Schaufel zwischen diesen Stellungen-als auch zum Feststellen in diesen beiden und beliebigen dazwischenliegenden Stellungen vorgesehen ist, wobei die Schrägstellung der Schaufelachse zur Geleiselängsrichtung so gross ist, dass der in der Pflugstellung erfasste. Schotter auf eine Seite der Vorrichtung ge- schoben wird.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung aus einem Pflug in einen Schlitten bzw. umgekehrt in kürzester Zeit umgewandelt werden kann, da beispielsweise bei Verwendung eines Schotterschlittens zum Anheben der Geleise auf alten Schotter manchmal ein Geleisestück besteht, welches sich in besonders schlechtem Zustand befindet und von dem der Schotter entfernt werden muss.
Bei Verwendung eines einfachen Bettungsschlittens muss nun dieser von den Geleisen entfernt und durch einen Pflug ersetzt werden. Das Einsetzen und die Entfernung dieser Vorrichtungen nimmt aber von dem ganzenArbeitsvorgang die grösste Zeit in Anspruch. Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann nun aber rasch
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Weitere Merkmale und Vorteile gehen aus der nun an Hand der Zeichnung beschriebenen erfindungsgemässen Vorrichtung hervor.
In den Zeichnungen zeigt Fig. l eine Draufsicht der Einrichtung mit den in die Ruhestellung angehobenen Schaufeln. Fig. 2 zeigt die Einrichtung nach Fig. 1 in einer Seitenansicht. Fig. 3 zeigt die in Fig. 1 und 2 gezeigte Einrichtung in einer Druntersicht, Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. l.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. l durch eine Schaufel sowie deren Verbindung mit einer hydraulischen Stellvorrichtung. Fig. 6 zeigt in einer ähnlichen Darstellung wie Fig. 5 die Teile in einer ersten Betriebsstellung, der Planierstellung, Fig. 7 zeigt dieselben Teile in einer zweiten Betriebsstellung, der Pflugstellung. Fig. 8 zeigt einen Schnitt nach Linie VIII-VIII in Fig. 1, Fig. 9 zeigt einen Schnitt nach Linie IX-IX in Fig. 8. Fig. 10 zeigt in einer ähnlichen Darstellung wie Fig. 9 die Teile in einer andern Stellung. Fig. 11 zeigt in einer schematischen Draufsicht die an einem Geleisestück als Pflug im Betrieb befindliche Einrichtung. Fig. 12 ist eine Seitenansicht zu Fig.11. Fig.13 zeigt in einer ähnlichen Darstellung wie Fig. 12 die Einrichtung bei Verwendung als Schlitten.
Fig. 14 zeigt in grösserem Massstab die Einrichtung bei Verwendung als Schlitten im Schnitt nach Linie XIV-XIV in Fig. 1. Fig. 15 zeigt schematisch die Hydraulik zur Betätigung der Verstellmittel für die Schaufeln.
Die Einrichtung 10 besitzt ein geschweisstes Gestell mit einer starren Hauptplatte 11 aus Stahl, an deren Unterseite eine zentral angeordnete, abwärts vorstehende Leiste 12 befestigt ist, die sich längs der Mittellinie der Platte 11 von vorn nach hinten erstreckt. Diese Leiste 12 und eine Anzahl von abwärts vorstehenden Stützen 13 dienen zur Befestigung von fünf unteren Kufen 14, 15, 16, 17 und 18 an der Platte 11. Die äusseren unteren Kufen 14 und 18sind an ihren vorderen Rändern leichtverjüngt und aufwärts gekrümmt und enden ebenso wie die mittlere untere Kufe 16 am vorderen Rand 19 der Platte 11.
Die dazwischenangeordneten unteren Kufen 15 und 17 erstrecken sich über den vorderen Rand der Platte 11 hinaus und bilden die unteren Flansche von zweiI-Profilen 20 und 21 und den vorderen Teil der unteren Gleitfläche der Einrichtung. Die Stege dieser I-Profile enden an Stellen 22 und 23, die knapp hinter dem vorderen Rand 19 der Platte 11 liegen. Die oberen Flansche 24 der I-Profile 20 und 21 erstrecken sich schräg abwärts und vorwärts bis zu den unteren Kufen 15 und 17. An den unteren Kufen 17 und 15 sind Spitzen 37 und 38 befestigt, die sich über die vorderen Ränder der vorderen Teile 26 und 25 der oberen Kufen 27 und 28 hinaus erstrecken. Diese vorderen Enden 25 und 26 werden von den oberen Flanschen der I-Profile getragen.
Die oberen Kufen 27 und 28 erstrecken sich von ihren vorderen Teilen 25 und 26 längs der Oberseite bis an das hintere Ende der Einrichtungund bilden während des Durchziehens der Vorrichtung unter einem Geleisestück die Gleitfläche für die Schwellen
Die vorderen Enden der äusseren unteren Kufen 14 und 18 sind mit kurzen I-Profilen 29 und 30 versehen, deren untere Flansche von den vorderen Enden der unteren Kufen 14 und 18 gebildet werden und deren obere Flansche 31 unter den vorderen Seitenrändern der Platte 11 liegen. An den Oberseiten der vorderen Seitenränder der Platte 11 sind Schleppösen 33 und 34 vorgesehen, die Löcher 35 und 36 zur Aufnahme von Schäkeln am Ende von Schleppseilen besitzen, wie aus der später beschriebenen Fig. 11 hervorgeht.
Die Einrichtung ist mit vier Schaufelträgern 40, 41, 42 und 43 versehen. Die vorderen Schaufelträger 40 und 42 sind mit Scharnieren 44 und 45 an den vorderen Rändern von in der Platte 11 ausgebildeten langgestreckten Ausnehmungen 46 und 47 befestigt, die sich von einer dem vorderen Ende der mittleren Lei- ste 12 benachbarten Stelle nach rückwärts und seitwärts bis zu den Seitenrändern der Einrichtung erstrecken.
Die andernSchaufelträger 41 und 43 sind mit Scharnieren 48 bzw. 49 an den hinteren Rändern der Platte 11 befestigt, die in Form eines V geschnitten sind, dessen Spitze vorn in der Mitte der Einrichtung liegt. Jeder der Schaufelträger 40, 41, 42 und 43 trägt eine Schaufel 50, 51, 52 bzw. 53 und wird von einem hydraulischen Zylinder 55, 56, 57 bzw. 58 mit Kolben gesteuert.
Die Fig. 5 - 7 zeigen in grösserem Massstab eine derartige Anordnung eines Schaufelträgers 41 mit einer Schaufel 51. Die andern Anordnungen sind ähnlich ausgebildet. Aus diesen Figuren erkennt man, dass die
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Schaufel 51 mit Schrauben und Muttern 54 an dem Molblech 41 befestigt ist. Der Kolben 60 ist mit einer
Konsole 63 an dem Schaufelträger 41 angelenkt. Das entgegengesetzte Ende des Zylinders 56 ist durch eine Konsole 64 schwenkbar mit einem Querträger 67 verbunden, der sich von den Enden der oberen Ku- fen 27 und 28, an deren Unterseiten er befestigt ist, quer über den hinteren Teil der Einrichtung erstreckt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind die beiden vorderen Zylinder 55 und 57 hinter den beidenAusnehmungen 46 und 47 an dem Hauptteil der Platte 11 befestigt, während die weiter hinten angeordneten Zylinder 56 und
58 auf dem Träger 67 montiert sind.
Der Einfachheit halber sind in den bisher beschriebenen Figuren t) eine hydraulischen Verbindungen ge- zeigt. Das ganze hydraulische System ist in Fig. 15 gesondert dargestellt. bei Beaufschlagung des hinteren
Endes des Zylinders 56 über die Öffnung 65 mit Druckflüssigkeit wird der Kolben 60 aus dem Zylinder 56 herausbewegt, so dass die Teile in die in Fig. 6 gezeigte Stellung gelangen, in der sich der Schaufelträ- ger 41 und die Schaufel 51 in der Planierstellung befinden. Bei Einführung weiterer Druckflüssigkeit durch die Öffnung 65 bewegt sich der Kolben 60 in seine in Fig. 7 gezeigte voll ausgefahrene Stellung, in der sich der Schaufelträger und die Schaufel in der Pflugstellung befinden.
Wenn die Schaufelanordnung in die in Fig. 6 gezeigte Planierstellung oder in die in Fig. 5 gezeigte Rückzugsstellung gebracht werden soll, kann die Druckflüssigkeit über die andere Öffnung 66 eingeführt werden.
Auf einer an der Oberseite eines Seitenrandes der Platte 11 befestigten Plattform 70 sind vier hydrau- lische Hauptzylinder 71 montiert. Jeder dieser Zylinder wird von einem Handgriff 72 betätigt. Die beiden hinteren Hauptzylinder 71 steuern den Fluss der Druckflüssigkeit in den Leitungen 75 und 76 (Fig. 15). Eine
Leitung 75 führt von einem Hauptzylinder 7I zum hinteren Ende jedes der beidenhinterenstellzylinder 56 und 58. Eine Leitung 76 führt zum vorderen Ende derselben Stellzylinder. Ähnliche Leitungen 77 und 78 führen von jedem der beiden Hauptzylinder 71 zu den entsprechenden Enden jedes der beiden die Schaufeln 50 und 52 steuernden vorderen Stellzylinder 55 und 57.
Vor der mittleren Leiste 12 ist, wie in den Fig. 8 - 10 gezeigt, eine Fortsetzung dieser Leiste in Form einer Klappe 80 vorgesehen, die mittels eines vertikalen Zapfens 81, der sich durch eine am hinteren Ende der Klappe 80 ausgebildete zylindrische Nabe 82 erstreckt, oben in der Platte 11 und unten in der unteren Kufe 16 schwenkbar gelagert ist, so dass die Klappe zwischen einer in den Fig. 8 und 9 gezeigten, direkt nach vorwärts gerichteten Stellung und einer oder mehreren seitlich abgelenkten Stellungen verschwenkbar ist. Fig. 10 zeigt die ganz nach links verschwenkte Klappe 80. Wenn die Klappe 80 in die jeweils erforderliche Stellung gebracht worden ist, kann sie in dieser Stellung mit Hilfe eines weiteren Zapfens 83 gehalten werden, der die Platte 11 und eine Nabe 84 am vorderen Ende der Klappe 80 durchsetzt.
Der Zapfen 83 durchsetzt die Platte 11 in einem der Löcher 85, die in einem um den Zapfen 81 herumgehenden Kreisbogen in der Platte 11 vorgesehen sind. Bei Verwendung der Einrichtung als Schlitten wird die Klappe 80 immer in die gerade nach vorn gerichtete Stellung gebracht. Bei Verwendung der Einrichtung als Pflug kann sie in eine oder die andere der seitlichen Stellungen bzw. in die in Fig. 10 gezeigte, ganz nach links gerichtete Stellung bewegt werden und bildet dann einen vorwärtsgerichteten Fortsatz der Schaufel 50.
Die Wirkungsweise der Einrichtung bei Verwendung als Pflug ist in den Fig. 11 und 12 dargestellt. Die Einrichtung wird unter dem Geleise eingesetzt und alle Schaufeln werden in die in Fig. 7 gezeigte Stellung gebracht. Dann wird die Einrichtung mit Kabeln 90 und einer Schleppstange 91 gezogen, die über weitere Kabel 92 mit einer Halterung 93 verbunden sind, die auf einer am hinteren Ende eines Flachwagens 95 befestigten Querleiste 94 verschiebbar ist. Die Steuerung der Querbewegung der Halterung 93 längs der Stange 94 erfolgt mittels der Gewindespindel 96, die mit einem Handgriff 97 betätigt wird. Diese querverschiebbare Halterung hat den Zweck, dass man die Schleppstange von der einen Seite des Geleises zur andern bewegen kann, um eine Krümmung des Geleises auszugleichen, damit der Pflug 10 in einer Kurve nicht trachtet, diese abzuschneiden.
Diese Anordnung wird von einer Lokomotive 98 längs des Geleises gezogen. Wie aus Fig. 12 ohne weiteres hervorgeht, dient dieser Pflug zum Freilegen oder Auspflügen des Geleises. Vor dem Pflug 10 liegen die Schwellen 99 zunächst auf einer Schotterschicht 100, die ihrerseits auf dem Untergrund 101 ruht. Beiseiner Vorwärtsbewegung gleitet der Pflug über den Untergrund 101, hebt das vor dem Pflug 10 befindliche Geleise an und pflügt den Schotter 100 nach beiden Seiten des Geleises heraus (am besten aus Fig. 11 ersichtlich). Hinter dem Pflug senkt sich das Geleise auf den Untergrund 101 zurück.
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