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Funkschablone
Es sind Dauerschablonen zum Herstellen von Vervielfältigungen bekannt, bei denen die Aufzeichnungen durch Befunken derselben mittels eines "Electronic-Apparates" hergestellt werden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine Dauerschablone zu schaffen, die sowohl mit der Schreibmaschine oder einem Handschreibgerät beschriftet als auch mit einem Electronic-Apparat befunkt werden kann.
Solche Funkschablonen, welche durch die Verwendung von Kohlenstoffteilchen dunkel gefärbt sind, haben den Nachteil, dass man die Bilder oder Schriftzeichen beim Befunken bzw. Beschriften nicht oder nur sehr schwer ausnehmen kann, wodurch etwaige Funk-, Schreib- oder Zeichenfehler leicht übersehen werden können. Besonders wichtig ist es, alle Aufzeichnungen sichtbar zu erhalten, wenn man etwa durch Befunken ein Bild auf die Schablone überträgt und dieses dann beschriftet (z. B. Beschriften von technischen Zeichnungen und/oder Kotieren von Plänen).
Ausserdem ist es wünschenswert, dass man auf der Schablone, auch wenn sie schon auf dem Vervielfältigungsapparat (mit der Rückseite nach oben) aufgespannt ist, noch Fehler entdecken und Korrekturen vornehmen kann ; wenn aber durch die Bild- oderSchriftöffnungen der dunklen Schablone die meist dunkle Vervielfältigungsfarbe hindurchgetreten ist, kann man die Aufzeichnungen auf der Schablone nicht mehr sehen.
Es ist eine sowohl zum Befunken als auch zum Beschriften geeignete Dauerschablone vorgeschlagen worden, die in der Masse hell gefärbt ist. Solche Schablonen zeigen durch unterschiedliche Glanzeffekte der befunkten und unbefunkten Stellen eine sehr schwache Kontrastwirkung, die zum Erkennen des gefunkten Bildes in der Aufsicht nicht ausreicht. Schreibmaschinenschrift wird auf solchen Schablonen nur durch die Schattenwirkung schräg einfallenden Lichtes in unzulänglicher Weise, aber keinesfalls schon während des Beschriftungsvorganges sichtbar.
Es ist schon eine nicht beschriftbare Funkschablone, hergestellt aus einer Kunststoffolie, bekanntgeworden, deren an sich schwarze vordere Oberfläche durch einen dünnen, nicht völlig zusammenhängenden weissen Auftrag grau erscheint. Nach dem Befunken erscheinen die Aufzeichnungen schwarz auf grauem Grund. Die Rückseite ist schwarz und daher am Vervielfältigungsapparat nicht korrigierbar.
Gegenstand der Erfindung sind Dauerschablonen, bei denen alle Arten von Aufzeichnungen an der Vorderseite gut sichtbar sind und bei denen diese Aufzeichnungen auch während des Vervielfältigens auf dem Apparat, also nach dem Durchtreten der Vervielfältigungsfarbe durch die Schablone, an der Rückseite deutlich zu sehen sind. Die erfindungsgemässe Schablone trägt an ihrer Vorderseite einen Belag, der so gefärbt ist, dass er einen guten Kontrast zur Farbe der Schablonenmasse liefert. An der Rückseite trägt die erfindungsgemässe Schablone einen Belag, der in der Farbe deutlich mit der Vervielfältigungsfarbe kontrastiert.
Da die meisten Funkschablonen in der Masse schwarz gefärbt sind, wird nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Schablone an den Oberflächen beiderseits grau oder weiss vollflächig bedruckt. Diese Farbkombination ergibt beim Befunken, Beschriften und Korrigieren eine gute Kontrastwirkung.
Vor die Aufgabe gestellt, eine oben beschriebene Dauerschablone mit einer Kontrastschicht zu versehen, wäre es naheliegend, diese Schablonen in an sich bekannter Weise mit einer üblichen Druckfarbe zu überziehen. Dabei wird man aber feststellen, dass durch einen solchen Schritt der gewünschte Effekt der Kontrastwirkung nicht zu erzielen ist. Nur beim Funkendurchschlag durch verbrennbare Bindemittel werden genügende Gasmengen entwickelt, um die hell gefärbten Pigmentteilchen der Farbe so vollständig wegzuschleudern, dass der kontrastierende Untergrund (bestehend aus Schablonenmasse bzw. deren
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Verbrennungsprodukten) deutlich sichtbar wird. Gerade Bindemittel, die ein starkes Haften der Farbmasse auf dem Untergrund vermitteln sollen, müssen besonders leicht verbrennen. Höher siedende Bestandteile, z. B.
Verlaufmittel, wie sie in gewöhnlichen Druckfarben fast immer enthalten sind, dürfen in der Farbmasse nicht verwendet werden, da sie zum Teil nicht verbrennen, sondern verdampfen und in der Nähe des Funkendurchschlages (zusammen mit Russ) wieder kondensieren und dadurch"Schmauchspuren"hinterlassen, wodurch das Funkbild unscharf und verwischt erscheint. Wenn besseres Verlaufen nötig ist, muss man solche Verlaufmittel durch Weichmacher ersetzen, die noch viel höher sieden und daher praktisch schon in der vom Funken geschlagenen Perforation wieder kondensieren und daher keine Schmauchspuren bilden. Besser ist es natürlich, wenn auf den Weichmacherzusatz verzichtet werden kann.
Für die Funkschablone, die auch beschriftet werden kann, ist es notwendig, dass das für die Kontrastschicht verwendete Bindemittel an sich weich oder weich gemacht ist, so dass beim Einwirken der Schreibmaschinentypen oder eines Handschreibgerätes die Oberflächenbeschichtung in gleicher Weise verdrängt wird wie die darunterliegende Schablonenmasse, denn nur in diesem Fall ergibt sich die gewünsche Kontrastwirkung. Ausserdem enthält die Kontrastschicht verbrennbare Bestandteile, so dass beim Funkendurchgang eine Kontrastwirkung sowohl durch die Verbrennungsrückstände selbst als auch durch das Freilegen der andersfarbigen Schablonenmasse entsteht. So können z. B. Kollodiumwolle oder Polyvinylacetat in Verbindung mit echten und/oder unechten Weichmachern als Bindemittel, die alle gewünschten Eigenschaften aufweisen, verwendet werden.
Der färbende Bestandteil der Kontrastschicht kann frei gewählt werden, doch ist es oft von Vorteil, elektrisch leitfähige Teilchen der Kontrastschicht einzuverleiben, wenn der Farbkontrast dadurch nicht gestört, eher sogar verbessert wird. Solche Vorteile ergeben sich, wenn die Schablonenoberfläche mit nicht sehr gut deckenden Farben angefärbt werden soll ; um befriedigende Deckung zu erreichen, muss eine relativ dicke Schicht aufgetragen werden, die jedoch den Funkendurchschlag erschwert. Einarbeiten von elektrisch leitenden Teilchen, wie z. B. Kohlenstoff oder Aluminiumpulver, vermittelt besseren Funkendurchgang auch bei dickeren Farbschichten.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Kontrastschicht ist folgende : 100 ; 0 Polyvinylacetat
5% Dibutylphthalat
15% Titanweiss
5% Aluminiumschliff
EMI2.1
100%
Diese Kontrastschicht eignet sich besonders für beschriftbare Funkschablonen. Falls sie für nicht beschriftbare Funkschablonen verwendet werden soll, kann der Gehalt an Weichmachern entsprechend herabgesetzt werden.
Diese Zusammensetzung ist brauchbar für Kontrastschichten sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite von Funkschablonen, wobei davon ausgegangen wird, dass der weitaus grösste Teil der in der Praxis verwendeten Vervielfältigungsfarben schwarz ist. Sollte eine andere Vervielfältigungsfarbe verwendet werden, so können an Stelle von Titanweiss geeignete andersfärbige, zur gewünschten Vervielfältigungsfarbe kontrastierende Färbemittel verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
2. Befunkbare Schablone mit einem Träger aus einem Faservliess, die mit der Schreibmaschine und mit Handschreibgeräten beschriftet werden kann, sowie Funkschablone mit einem Träger aus Faservliess, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf der Vorderseite eine im Farbton mit der Schablonenmasse kontrastierende Schicht trägt, die im wesentlichen aus färbenden Bestandteilen und einem beim Befunken unter Gasentwicklung zersetzbaren Bindemittel besteht, welche Schicht in an sich bekannter Weise, z. B. durch Vollflächendruck, aufgetragen wird, so dass an der Stelle der Aufzeichnungen ein Farbkontrast zwischen ier Oberflächenschicht und der Schablonenmasse sichtbar wird.