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Sitzmöbel mit verstellbarer, an die Körperform anpassbarer, in zwei Teillehnen unterteilter Rückenlehne
Die Erfindung betrifft Sitzmöbel mit verstellbarer, an die Körperform anpassbarer, in zwei Teillehnen unterteilter Rückenlehne.
Es sind Rückenlehnen bekannt, die einer bestimmten Körpergestalt etwa entsprechen, wenn der Sitzende eine bestimmte Haltung einnimmt. Sitzmöbel sollen in steigendem MaPc auch den Bewegungen des Sitzenden, z. B. an einem Schreibtisch, Rechnung tragen. Diesem Erfordernis der Anpassung der Rückenlehnen an die verschiedensten Körperhaltungen, die sich aus der Bewegung des Oberkörpers beim sitzenden Arbeiten ergeben, werden die vorhandenen Sitzmöbel nicht oder nur zum Teil gerecht. Es genügt nicht, der Rückenlehne eine bestimmte Hohlform und Schrägneigung zu geben, es genügt auch nicht, in der Höhe verstellbare elastische Kreuzstützen, wie sie insbesondere für Stühle von Maschinenschreiberinnen verwendet werden, vorzusehen.
Erforderlich ist eine Rückenlehne, die möglichst genau den individuellen Unterschieden, die sich aus Körpergrösse und Gestalt des Rückens des Einzelnen ergeben, anpassbar ist und die den Bewegungen des Arbeitenden folgt, wobei sie, ohne diesen zu stören, eine ständige, auf möglichst grosse Rückenfläche wirkende, weiche Abstützung bietet.
Es ist auch bereits bekannt, eine Rückenlehne in zwei Teillehnen zu unterteilen. Diese Massnahme allein genügt jedoch noch nicht, um die gestellten Forderungen zu erfüllen.
Um den an ein Sitzmöbel gestellten Anforderungen in möglichst vollkommener Weise zu genügen, ist gemäss der Erfindung vorgesehen, dass jede Teillehne unabhängig von der andern in der Höhe verstellbar sowie relativ zum Sitzteil vor-bzw. zurückschiebbar ist.
Die einzeln verstellbaren Glieder der Rückenlehne sind über Tragarme einzeln elastisch federnd am Sitzteil oder dem tragenden Gestell des Sitzmöbels angeordnet. Sie gestatten die Bewegung des Sitzenden nach vorn oder hinten oder nach beiden Seiten oder als Drehung des Oberkörpers, unter ständiger Abstützung des Rückens.
Zur möglichst vollkommenen Anpassung der Glieder an die individuellen Verschiedenheiten der Rakkengestaltung sieht die Erfindung vor, dass die einzelnen Glieder sich nochmals in Elemente, die scharnierartig miteinander verbunden sind, untergliedern, wobei diese Elemente z. B. durch Blattfedern in einer bestimmten Form, die als Ganzes das jeweilige Glied der Rückenlehne bildet, gehalten werden, während sie bei der Beanspruchung unter dem Körperdruck des Sitzenden sich dessen Rückenform genau anschmiegen. Hiebei ist es zweckmässig, den Gegendruck der Federn regulierbar vorzusehen.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass auch das Sitzteil in seiner Lage zu dem tragenden Gestell innerhalb einer durch Anschläge bestimmten Distanz vor-und zurückgeschoben werden kann. Dafür sind Schieber und Führungsschienen vorgesehen, die ein leichtes Gleiten, z. B. mittels Plastikgleiterij, ermöglichen. Diese Verschieblichkeit des Sitzteils ist gerade bei Bürositzmöbel von Bedeutung, da die Arbeitplatzgestaltung mehr und mehr alle zur Verrichtung einer bestimmten Bürotätigkeit erforderlichen mo- dernen Arbeitsmittel um den Sitzbereich der betreffenden Person vereinigen muss, so dass möglichst durch eine einfache Drehbewegung die zu bedienenden Büromaschinen oder -Geräte im Sitzen erreicht werden können.
Bei Verwendung der üblichen Drehstühle führt diese Anordnung der verschiedenen Arbeitsmittel (Schreibmaschinentische, Registraturschränke, Karteischränke usw. ) zu einer ausserordentlichen Einengung des Sitzbereiches, sowie zum teilweisen oder vollständigen Ausschluss der Anordnung von sogenannten Untersätzen an Schreibtischen mit Schubladen. Ist hingegen das Sitzteil in seiner Lage zum tragenden Ge-
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stell verschieblich, so ist es auch möglich, etwas weiter entfernt angeordnete Arbeitsgeräte erreichen und bedienen zu können, ohne sich dadurch in eine unbequem Körperhaltung versetzen zu müssen.
Auch für das Sitzen an einem üblichen Schreibtisch od. dgl. ist die Möglichkeit, das Sitzteil des Sitzmöbels weiter nach vom zu schieben, sehr zweckmässig, da man alsdann den Körper nach Belieben näher oder weiter weg vom Schreibtisch halten kann, um z. B. etwas entfernter auf der Schreibtischplatte liegende Objekte greifen zu können, oder um die Mittelschublade am Schreibtisch öffnen zu können, ohne das ganze Sitzmöbel wegrücken zu müssen.
Auch das Platznehmen auf dem Sitzmöbel, wie das Aufstehen vom Sitzmöbel sind wesentlich erleichtert, insbesondere dann, wenn es sich zusätzlich um ein drehbares Sitzmöbel handelt.
Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Fig. 1 zeigt einen in der Höhe verstellbaren Drehstuhl in Rückansicht, bestehend aus dem tragenden Drehfussgestell l mit Fussring 2, Sitzteil 3
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4a'derstützung und der obere Teil 4b der Abstützung der Körperpartien oberhalb des Kreuzes dient. Die Teile
4a, 4b sind jedes für sich einzeln an elastischen Stahlrundstäben 5a bzw. 5b in der Höhe verschieblich durch Feststellschrauben 6a bzw. 6b, die mit Brückenteilen 7a bzw. 7b die Rundstäbe 5a bzw. 5b an die
Glieder 4a, 4b pressen, befestigt.
Wie aus Fig. 2 und in grösserem Massstabe aus Fig. 3 ersichtlich ist, verlaufen diese die Rückenlehne tragenden Rundstäbe 5a und 5b unter dem Sitz 3 so durch mit entsprechenden Löchern versehene Winkelstücke 8a, 8b hindurch, dass sie einzeln vor oder rückwärts verschoben werden können (Fig. 3). Hiedurch ist es möglich, die Abstützung der individuellen Körperform des Sitzenden (z. B. Hohlkreuz) genau anzupassen.
Die Teile 4a, 4b können ausser durch die bereits erwähnte Höhenverstellung auch durch Schwenken um eine horizontale Achse 9a, 9b sich der individuellen Körpergestaltung der einzelnen Rückenpartien gemeinsam mit der bereits vorgenannten waagrechten Verschieblichkeit der einzelnen Ri. ickenlehnenglieder genauestens anpassen.
Da eine feste, konkave Formbildung der einzelnen Glieder je nach der individuellen Rückengestaltung nicht den Erfordernissen entsprechen kann, sieht die Erfindung weiterhin vor, die gegliederte Rückenlehne in scharnierÅartig miteinander verbundene elastische Elemente aufzuteilen.
Die Fig. 4 - 7 zeigen ein Teil einer Rückenlehne, bei welchem 3 Elemente lla, llb, llc miteinander scharnierartig durch eingelassene Federn 12 verbunden sind. An der Rückseite des Teiles ist eine Blattfeder 13 so befestigt, dass sie in ihrer Mitte durch eine Regulierschraube 14 mehr oder minder stark durchgebogen werden kann. Wird die Schraube angezogen, so werden die Elemente llb und llc mehr nach aussen geschwenkt. Es kann somit ganz nach Belieben eine mehr oder minder offene oder geschlossene Hohlform zur Anpassung an die Wölbung des Rückens gebildet werden.
Die Fig. l, 2,3, 8,9, 10 zeigen schematisch ein Sitzteil 3, das nach vorn und zurück bei gleichbleibender Stellung des tragenden Gestelles 1 geschoben werden kann. Dazu ist an dem tragenden Gestell ein Schieber 15 befestigt, der in seitlichen Führungen 16 und 17 mit Nuten gleitet.
In den Fig. 11, 12,13 wird eine etwas andere Ausführung des Schiebers und seiner Führung gezeigt.
Der Schieber 18 besitzt u-förmige Seitenteile 19, an denen plastische Gleiter 20 angeordnet sind, die sich in u-förmigen seitlichen Führungsschienen 21 bei dem Vor-und Zurückschieben des Sitzes bewegen.
Die Fig. 14 und 15 zeigen andere Traggesielle als das in den vorangegangenen Figuren gezeigte Drehstuhlgestell, wobei diese Gestelle mit entsprechenden Schiebern 18 und Führungsschienen 21 ausgebildet sind.
PATENTANSPRÜCHE :
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1. Sitzmöbel mit verstellbarer, an die Körperform anpassbarer, in zwei Teillehnen unterteilter Rükkenlehne, dadurch gekennzeichnet, dass jede Teillehne (4a, 4b) unabhängig von der andern in der Höhe verstellbar sowie relativ zum Sitzteil vor-bzw. zurückschiebbar ist.