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Die Erfindung betrifft einen Computerarbeitstisch mit wenigstens einer verschwenkbaren und an einem Tischgestell befestigten Tischplatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ausgangspunkt für die Erfindung sind die stetig wachsenden Rückenleiden, z. B. verursacht durch Bandscheibenvorfälle, welche mit der dauerhaften Tätigkeit an einem Computer einhergehen. Diese Tätigkeit wird in aller Regel in einer sitzenden oder stehenden Haltung, also einer aufrecht gerichteten Position der Wirbelsäule, ausgeübt. Dementsprechend ist am Markt eine ergiebige Auswahl an Tischen verfügbar, an denen im Sitzen oder Stehen gearbeitet werden kann.
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Aus
DE 20 2010 006 411 U1 ist eine Bürogerätehalterung nach Art des eingangs genannten Computerarbeitstisches bekannt, die das Arbeiten in einer sitzend liegend Position ermöglicht. Nachteilig ist bei dieser Gerätehalterung, dass weder ein Arbeiten an einem herkömmlichen Büroarbeitstisch im Sitzen noch eine vollständig entlastende liegende Arbeitsposition ermöglicht wird.
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Aus
US 4 848 710 A ist eine Computerarbeitsstation bekannt, die das Arbeiten im Liegen mit leicht aufgerichtetem Oberkörper ermöglicht. Nachteilig hierbei ist, dass diese Arbeitstation kein Arbeiten an einem Büroarbeitstisch im Sitzen ermöglicht und hierdurch für den herkömmlichen Büroeinsatz nicht geeignet ist. Zudem verharrt der Nutzer in einer leicht aufgerichteten Liegeposition, wodurch es zu keiner vollständigen Entlastung der Wirbelsäule kommt.
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Aus
DE 10 2007 032 080 B4 ist ein Schreib- und Lesepult bekannt, das zwar ein Arbeiten im Sitzen und Liegen ermöglicht, jedoch auch dieses Pult weder die Nutzung eines handelsüblichen Monitores in liegender Arbeitsposition ermöglicht noch das Arbeiten an einem handelsüblichen Büroarbeitstisch. Zudem lässt sich der Umbau von sitzender in liegende Arbeitsposition nur durch den Einsatz zusätzlicher Elemente und größeren Aufwand realisieren.
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Durch die dauerhafte statische Haltung des Sitzens oder Stehens, ohne Möglichkeit der längeren Entlastung während des Arbeitens, wirkt jedoch auf die Wirbelsäule und insbesondere die Bandscheiben in Folge der natürlichen Schwerkraft ein stetiger Druck, welcher zu einer permanenten Kompression der Wirbelsäule und deren Bandscheiben führt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt also das Problem zu Grunde, dass es bisher nicht möglich war an einem Computerarbeitstisch wie bisher gewohnt im Sitzen arbeiten zu können (z. B. bei Kundenverkehr) und bei Bedarf, z. B. akuten Schmerzen, den Tisch mit wenigen Handgriffen so zu verändern, dass ein Weiterarbeiten in liegender und somit für den Rücken entlastender Position, wie z. B. in Stufenlagerung (auf dem Rücken liegend mit hoch gelagerten Unterschenkeln, z. B. auf einem Hocker oder dem Arbeitsstuhl), ermöglicht wird.
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Das oben beschriebene Problem wird durch einen Computerarbeitstisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die beschriebene Erfindung richtet sich daher insbesondere an Einzelunternehmer wie z. B. selbständige Planer, Zeichner oder Designer mit geringem Kundenverkehr, die den Großteil ihrer Arbeit mit Hilfe eines Computers erledigen.
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Dadurch, dass sowohl die Tischplatte, auf der die Eingabegeräte, z. B. eine Computertastatur und eine Computermaus, befestigt sind, als auch die Monitorhalterung verschwenkbar sind, kann der Computerarbeitstisch mit wenigen Handgriffen in eine ergonomische Arbeitsposition im Sitzen oder im Liegen gebracht werden.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel beschrieben, das preisgünstig hergestellt werden kann.
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Durch andere Tischproportionen, Materialien sowie Art und Lage der Feststellmöglichkeiten sind weitere Ausführungen denkbar.
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Deswegen dienen die beiliegenden Zeichnungen lediglich der besseren Übersicht, sie stellen nur eine einzige von mehreren möglichen Ausführungsvarianten dar.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Tisches anhand von Figuren dargestellt.
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Es zeigt
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1 eine isometrische Darstellung des Tisches ohne Computerperipheriegeräte mit Tischplatte und Monitorhalterung in Ruhestellung für eine sitzende Arbeitsposition des Benutzers.
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2 den Tisch gem. 1 in Seitenansicht
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3 eine isometrische Darstellung des Tisches ohne Computerperipheriegeräte mit Tischplatte und Monitorhalterung in Ruhestellung für eine liegende Arbeitsposition des Benutzers,
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4 den Tisch gem. 3 in Seitenansicht,
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5 eine isometrische Ansicht des Tisches mit Computerperipheriegeräten mit Tischplatte und Monitorhalterung in Ruhestellung für eine sitzende Arbeitsposition des Benutzers und sitzender Person auf einem Stuhl,
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6 den Tisch mit Computerperipheriegeräten und sitzender Person auf einem Stuhl gem. 5 in Seitenansicht,
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7 eine isometrische Ansicht des Tisches mit Computerperipheriegeräten mit Tischplatte und Monitorhalterung in Ruhestellung für eine liegende Arbeitsposition des Benutzers und liegender Person auf einer Liegeunterlage (28) mit Kissen (29) und Hocker (30),
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8 den Tisch mit Computerperipheriegeräten und liegender Person auf einer Liegeunterlage (28) mit Kissen (29) und Hocker (30) gem. 7 in Seitenansicht.
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Der Tisch 1 (Computerarbeitstisch) weist zwei vordere 5 und zwei hintere 8 Tischbeine bzw. Tragprofile, welche optional auf Rollen 31 angeordnet sein können sowie zwei Seitenprofile 7 und ein vorderes Querprofil 6 sowie ein hinteres Querprofil 9 auf. Die Profile sind jeweils biegesteif miteinander verbunden, z. B. verschraubt oder verschweißt.
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Der Tisch weist zudem eine zweigeteilte Tischplatte, nämlich eine vordere Tischplatte 2 und eine hintere Tischplatte 3 auf.
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Diese sind jeweils über horizontale Schwenkachsen 34, 35, hier Gelenke, z. B. Scharniere 14, 15 mit den Querprofilen 6, 9 verbunden, z. B. verschraubt oder verschweißt.
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Die Tiefe der beiden Tischplatten 2, 3 und somit die Tiefe und Höhe des Tisches ist so zu wählen, dass sowohl im Sitzen als auch im Liegen ein ergonomisches Arbeiten ermöglicht wird und beträgt für eine durchschnittliche Person von 1,75 m in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel für die vordere Tischplatte 2 ca. 23 cm und für die hintere Tischplatte 3 ca. 42 cm. Die Tischmaße sind jedoch entsprechend den Körpermaßen des Benutzers anzupassen.
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Die Monitorhalterung 32, z. B. wie sie hier in dieser bevorzugten Ausführungsform dargestellt wurde, bestehend aus einer Monitorhalterplatte 4, einem unteren Monitorhalteprofil 12, einer Monitorfixierungsvorrichtung 11 wie z. B. zwei Teleskopprofilen mit Feststellern sowie einem oberen Monitorhalteprofil 13, ist mit den oberen Stirnseiten der hinteren Tischbeine 8 über eine feststellbare horizontale Schwenkachse 36, hier zwei feststellbare Gelenke 10 verbunden, z. B. verschraubt oder verschweißt.
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Alternativ zu der vorbeschriebenen Monitorhalterung wäre auch eine handelsübliche Halterung nach „VESA-Standard” (Video Electronic Standards Association) möglich, wie sie bei handelsüblichen Wandhalterungen für Flachbildmonitore verwendet wird. Hierbei ist die Halteplatte nach „VESA-Standard” mit der Rückseite des Flachbildmonitors verschraubt. Die Halteplatte ist dazu mit einem Tragprofil verbunden, z. B. verschraubt oder verschweißt, welches mit der Monitorhalterplatte 4 verbunden, z. B. verschraubt ist.
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Die hinteren Tischbeine 8 sind höher als die vorderen 5, da der obere Überstand als Anschlag für die Monitorhalterplatte 4 dient.
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Der obere Überstand der hinteren Tischbeine 8 kann je nach Körpermaßen des Nutzers individuell für ein ergonomisches Arbeiten angepasst werden und beträgt in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ca. 5 cm.
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Ruhestellung gemäß 1, 2, 5 und 6 für eine sitzende Arbeitsposition:
Die vordere Tischplatte 2 liegt durch die Schwerkraft in horizontaler Stellung auf dem Anschlagprofil 17 auf. Das Anschlagprofil 17 ist mit den Seitenprofilen 7 fest verbunden, z. B. verschraubt oder verschweißt.
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Die hintere Tischplatte 3 ist mittels eines Feststellers 16 und einer Falle 19 in horizontaler Stellung an den Seitenprofilen 7 fixiert. Der Feststeller 16 ist mit der hinteren Tischplatte 3 fest verbunden, z. B. verschraubt. Die Falle kann eine gebohrte oder gestanzte Aussparung in den Seitenprofilen 7 sein. Zudem verfügt die hintere Tischplatte 3 zur genauen Ausrichtung an die vordere Tischplatte 2 über ein Anschlagprofil 18. Dieses Anschlagprofil der hinteren Tischplatte 18 ist mit der hinteren Tischplatte 3 fest verbunden, z. B. verschraubt.
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Durch die feststellbaren Gelenke lässt sich die Monitorhalterung 32 in dem gewünschten Betrachtungswinkel fixieren (Winkel zu den horizontalen Tischplatten 2, 3 ca. 90–100 Grad).
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Ruhestellung gemäß 3, 4, 7 und 8 für eine liegende Arbeitsposition:
Über eine horizontale Schwenkachse 34 wie z. B. die dargestellten Gelenke 14 lässt sich die vordere Tischplatte 2 um ca. 105 Grad nach oben und nach vorne über die Senkrechte hinaus drehen, so dass diese durch die Schwerkraft an dem vorderen Querprofil 6 über zwei Anschlagprofile 21 anliegend in einer Schrägposition verharrt. Die Anschlagprofile 21 können z. B. dauerelastische Kunststoffprofile sein, die mit der vorderen Tischplatte 2 verschraubt oder verklebt sind.
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Über eine horizontale Schwenkachse 35 wie z. B. die dargestellten Gelenke 15 lässt sich die hintere Tischplatte 3 um ca. 90 Grad nach unten und hinten drehen und kann dann in dieser Position mittels eines Feststellers 16 und einer Falle 20 in vertikaler Stellung an den hinteren Tischbeinen 8 fixiert werden. Die Falle 20 kann eine gebohrte oder gestanzte Aussparung in den hinteren Tischbeinen 8 sein.
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Nach dem Lösen der feststellbaren horizontalen Schwenkachse 36, wie den feststellbaren Gelenken 10, lässt sich die Monitorhalterung 32 um ca. 90 Grad nach vorne und nach unten drehen, so dass diese durch die Schwerkraft an den hinteren Tischbeinen 8, über zwei Anschlagprofile 22 an der Monitorhalterplatte 4, anliegend in fast horizontaler Stellung verharrt. Die Anschlagprofile 22 können z. B. dauerelastische Kunststoffprofile sein, die mit der Monitorhalterplatte 4 verschraubt oder verklebt sind.
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Die Monitorhalterung 32 kann alternativ auch nur mit den feststellbaren Gelenken 10 fixiert werden, so dass der Feststellwinkel individuell eingestellt werden kann.
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Die Fixierung der Computermaus 24 kann z. B. mittels eines handelsüblichen Kabelfixierers 26 erfolgen.
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Die Fixierung der Computertastatur 25 kann z. B. mittels eines handelsüblichen Kabelfixierers 26 sowie durch Verklebung, z. B. eines beidseitigen Klebebandes erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tisch
- 2
- vordere Tischplatte
- 3
- hintere Tischplatte
- 4
- Monitorhalterplatte
- 5
- vordere Tischbeine bzw. Tragprofile
- 6
- vorderes Querprofil
- 7
- Seitenprofile
- 8
- hintere Tischbeine bzw. Tragprofile
- 9
- hinteres Querprofil
- 10
- Gelenke, feststellbar
- 11
- Monitorfixierungsvorrichtung, z. B. Teleskopprofile, feststellbar
- 12
- unteres Monitorhalteprofil
- 13
- oberes Monitorhalteprofil
- 14
- Gelenk vordere Tischplatte
- 15
- Gelenk hintere Tischplatte
- 16
- Feststeller
- 17
- Anschlagprofil vordere Tischplatte
- 18
- Anschlagprofil hintere Tischplatte
- 19
- Falle für Feststeller in sitzender Arbeitsposition
- 20
- Falle für Feststeller in liegender Arbeitsposition
- 21
- elastisches Anschlagprofil vordere Tischplatte
- 22
- elastisches Anschlagprofil Monitorhalterplatte
- 23
- Stuhl
- 24
- Eingabegerät z. B. Computermaus
- 25
- Eingabegerät z. B. Computertastatur an hinterer Tischplatte fixiert, z. B. verklebt
- 26
- Kabelfixierer
- 27
- Flachbildmonitor
- 28
- Liegeunterlage, z. B. Matratze
- 29
- Kopfunterlage, z. B. Kissen
- 30
- Auflagefläche für Unterschenkel, z. B. Hocker
- 31
- Rollen (optional)
- 32
- Monitorhalterung
- 33
- Tischgestell
- 34
- horizontale Schwenkachse vordere Tischplatte
- 35
- horizontale Schwenkachse hintere Tischplatte
- 36
- horizontale Schwenkachse Monitorhalterung