DE202011101041U1 - Hilfsmittel zur Durchführung von Arbeiten am Boden - Google Patents
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Abstract
Hilfsmittel (10) zur Durchführung von Arbeiten am Boden, gekennzeichnet durch ein Sitzgestell (12) auf dem ein Sitz oder Sattel (14) angebracht ist, von dem sich zwei radiale Streben (18, 20) waagerecht nach außen erstrecken, an deren distalen Enden (30, 32) jeweils eine Knieaufnahme (26, 28) angebracht ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hilfsmittel zur Durchführung von Arbeiten am Boden, wie Fliesenlegen, Parkettlegen, Mosaiklegen oder Malerarbeiten am Boden.
- Solche Arbeiten müssen üblicherweise im Knien durchgeführt werden. Die dabei sehr unphysiologische Arbeitshaltung führt häufig zu Bandscheibenschäden oder zu Schäden an den Knien, die häufig zu frühzeitiger Arbeitsunfähigkeit der betroffenen Handwerker führen. Des Weiteren führen diese Arbeiten üblicherweise dazu, dass der jeweilige Handwerker sämtliche Tätigkeit im Knien ausführt, obwohl dies nicht für alle Tätigkeiten erforderlich wäre, da ein zwischenzeitliches Aufstehen als zu anstrengend empfunden wird. Darüber hinaus ist es stets sehr mühsam, sich mit dem Fortschritt der Arbeit im Knien über dem Boden zu bewegen. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hilfsmittel zur Durchführung von Arbeiten am Boden zur Verfügung zu stellen, mit dem es leichter möglich ist, bei Arbeiten, die nicht direkt am Boden ausgeführt werden müssen, wie beispielsweise dem Einstreichen von Fliesen mit Kleber eine physiologisch günstigere Haltung einzunehmen. Zusätzlich sollte die Beweglichkeit des Handwerkers am Boden noch verbessert werden.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass als Hilfsmittel zur Durchführung von Arbeiten am Boden eine Vorrichtung verwendet wird, die ein Sitzgestell umfasst, auf dem ein Sitz oder Sattel angebracht ist, und von dem sich zwei radiale Streben waagerecht nach außen erstrecken, an deren distalen Enden jeweils eine Knieaufnahme angebracht ist. Auf diese Weise kann sich der Handwerker bei allen Tätigkeiten, die nicht direkt am Boden ausgeführt werden müssen, oder zu einer kurzzeitigen Erholungspause auf dem Sitz oder Sattel niederlassen, wodurch die Knie und die Wirbelsäule beziehungsweise die Bandscheiben erheblich entlastet werden.
- Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn unter dem Sitzgestell und unter jedem distalen Ende der radialen Streben eine um eine waagerechte Achse drehbare Rolle angebracht ist, deren Halterung um eine senkrechte Achse drehbar ist. Auf diese Weise kann sich der Handwerker einfach und schnell auf dem Boden hin und her bewegen und dem Fortgang der Arbeit folgen, ohne mühsam auf den Knien rutschen zu müssen, oder aufstehen zu müssen, was beides auf die Dauer anstrengend ist, und zu nicht unerheblichen Zeitverlusten bei der Arbeit führt.
- Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die radialen Streben längenverstellbar sind.
- Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Hilfsmittel an die persönliche Körpergröße jedes Handwerkers angepasst werden. Vorzugsweise sind die radialen Streben dabei als Teleskopstangen ausgebildet.
- Eine besonders große Stabilität erzielt das erfindungsgemäße Hilfsmittel, wenn die beiden distalen Enden durch eine weitere Strebe miteinander verbunden sind.
- Auch hier ist es von besonderem Vorteil, wenn die weitere Strebe in ihrer Länge verstellbar ist, und beispielsweise ebenfalls als Teleskopstange ausgeführt ist. Dies verbessert die Möglichkeiten zur Anpassung an die Körpergröße und die Körperhaltung des jeweiligen Handwerkers weiter.
- Ebenso ist es bevorzugt, wenn die Hohe des Sitzes über dem Sitzgestell verstellbar ist. Auch dies führt zu einer besseren Anpassung des erfindungsgemäßen Hilfsmittels an die körperlichen Maße des jeweiligen Handwerkers.
- Um die Belastung der Bandscheiben beim Arbeiten so gering wie möglich zu halten, ist es besonders bevorzugt, wenn die radialen Streben zumindest im Bereich der Knieaufnahme fast bis auf den Boden abgesenkt sind. Je niedriger die Knieaufnahmen angeordnet sind, umso günstiger ist die Arbeitshaltung in physiologischer Hinsicht, insbesondere im Hinblick auf die Belastung der Wirbelsäule und der Bandscheiben.
- Um dennoch Rollen mit vernünftiger Größe und Tragfähigkeit anbringen zu können, ist es bevorzugt, die radialen Streben distal von den Knieaufnahmen hochzuziehen, um die Rollen und deren drehbare Halterungen darunter anbringen zu können.
- Zu diesem Zweck ist es weiter bevorzugt, wenn die radialen Streben zumindest im Bereich der Knieaufnahmen dergestalt gegabelt ausgebildet sind, dass sich die Knieaufnahmen bis zur Unterseite der radialen Streben erstrecken können. Auf diese Weise ist eine optimale Arbeitshaltung möglich.
- Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
-
1 ein erfindungsgemäßes Hilfsmittel zur Durchführung von Arbeiten am Boden schräg von oben in dreidimensionaler Darstellung. -
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Hilfsmittel10 zur Durchführung von Arbeiten am Boden. Es umfasst ein Sitzgestell12 , auf dem ein Fahrradsattel14 über eine Teleskopstange16 in seiner Höhe verstellbar angebracht ist. Die Teleskopstange16 verläuft dabei nahezu senkrecht. Anstelle des Fahrradsattels14 kann auch jede andere Art von geeignetem Sitz Verwendung finden. An der Vorderseite des Sitzgestells12 sind zwei Teleskopstangen18 ,20 horizontal schwenkbar angelenkt. Die Stangen18 ,20 sind in ihrer Länge verstellbar und feststellbar. An ihrem vorderen, also vom Sitzgestell12 distalen Ende bilden sie jeweils eine Gabel22 ,24 , die sich jeweils horizontal verzweigt, sodass zwischen den beiden Zweigen der Gabel jeweils eine Knieaufnahme26 ,28 angebracht werden kann. Diese Knieaufnahmen26 ,28 bestehen vorzugsweise aus Schaumstoff und weisen die Form eines entlang der Rotationsachse halbierten, von einer Halbkugel abgeschlossenen Hohlzylinders auf. Entsprechende Bauteile sind als Knieschoner am Markt erhältlich. Selbstverständlich könnten auch andere Vorrichtungen zur Abstützung der Knie der arbeitenden Person dienen. - Distal von den Knieaufnahmen
26 ,28 vereinigen sich die Gabeln22 ,24 wieder und sind nach oben gezogen. Unter diesem nach oben gezogenen Ende30 ,32 der jeweiligen Stangen18 ,20 ist jeweils eine um eine horizontale Achse drehbare Rolle34 angeordnet, deren Halterung wiederum um eine vertikale Achse drehbar ist. Mit diesen Rollen34 kann eine optimale Beweglichkeit des erfindungsgemäßen Hilfsmittels10 erzielt werden. - Die jeweils inneren Zweige der beiden Gabeln
22 ,24 sind durch eine ebenfalls in ihrer Länge verstellbare und feststellbare Teleskopstange36 miteinander verbunden. - Am hinteren Ende des Sitzgestells
12 befindet sich schließlich noch eine weitere Rolle38 , die ebenfalls um eine horizontale Achse drehbar ist, und deren Halterung um eine vertikale Achse drehbar ist. - Anstelle der Rollen
34 ,38 können selbstverständlich auch andere Vorrichtungen Verwendung finden, mit denen das erfindungsgemäße Hilfsmittel10 leicht auf dem Boden gleiten kann, beispielsweise in eine Lagerung aufgenommene Kugeln oder Gleitkissen. - Wenn ein Handwerker mit dem erfindungsgemäßen Hilfsmittel direkt am Boden arbeitet, kniet er auf den Knieaufnahmen
26 ,28 . Bei Arbeiten, die nicht unbedingt direkt am Boden ausgeführt werden müssen, wie beispielsweise dem Einstreichen neuer Fliesen mit Klebstoff, kann sich der Handwerker auf den Sitz oder Sattel14 setzen, wobei seine Knie weiterhin in den Knieaufnahmen26 ,28 in Position bleiben. Gleichzeitig kann sich der Handwerker in jeder Stellung mittels des erfindungsgemäßen Hilfsmittels frei und schnell in alle Richtungen am Boden bewegen, ohne erst mühsam aufstehen zu müssen, oder auf den Knien rutschen zu müssen. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt daher die wesentlich zeiteffizientere Ausführung von Arbeiten am Boden, während gleichzeitig die Möglichkeit zu einer physiologisch wesentlich günstigeren Arbeitshaltung gegeben ist. Mit dem erfindungsgemäßen Hilfsmittel kann außerdem Knie- und Bandscheibenerkrankungen bei Fliesenlegern und bei der Ausführung anderer Arbeiten am Boden wirksam vorgebeugt werden.
Claims (9)
- Hilfsmittel (
10 ) zur Durchführung von Arbeiten am Boden, gekennzeichnet durch ein Sitzgestell (12 ) auf dem ein Sitz oder Sattel (14 ) angebracht ist, von dem sich zwei radiale Streben (18 ,20 ) waagerecht nach außen erstrecken, an deren distalen Enden (30 ,32 ) jeweils eine Knieaufnahme (26 ,28 ) angebracht ist. - Hilfsmittel (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Sitzgestell (12 ) und unter jedem distalen Ende (30 ,32 ) einer radialen Strebe (18 ,20 ) eine um eine waagerechte Achse drehbare Rolle (32 ,34 ,38 ) angebracht ist, deren Halterung um eine senkrechte Achse drehbar ist. - Hilfsmittel (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Streben (18 ,20 ) längenverstellbar sind. - Hilfsmittel (
10 ) nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden distalen Enden (30 ,32 ) durch eine weitere Strebe (36 ) miteinander verbunden sind. - Hilfsmittel (
10 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Strebe (36 ) in ihrer Länge verstellbar ist. - Hilfsmittel (
10 ) nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Sitzes (14 ) über dem Sitzgestell (12 ) verstellbar ist. - Hilfsmittel (
10 ) nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Streben (18 ,20 ) zumindest im Bereich der Knieaufnahmen (26 ,28 ) fast bis auf den Boden abgesenkt sind. - Hilfsmittel (
10 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Streben (18 ,20 ) distal von der Knieaufnahme (26 ,28 ) hochgezogen sind, um die Rollen (34 ) und deren drehbare Halterungen darunter anbringen zu können. - Hilfsmittel (
10 ) nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Streben (18 ,20 ) zumindest im Bereich der Knieaufnahmen (26 ,28 ) dergestalt gegabelt ausgebildet sind, dass sich die Knieaufnahmen (26 ,28 ) bis zur Unterseite der radialen Streben (18 ,20 ) erstrecken können.
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