<Desc/Clms Page number 1>
Behälter für biologische Flüssigkeiten. Seren und Infusionslösungen
Für die Abnahme, Konservierung, Aufbewahrung und Abgabe von biologischen Flüssigkeiten, wie Blut, Blutersatzlösungen u. dgl., hat man in der Praxis bisher allgemein sterilisierte Glasflaschen verwendet, die aber verschiedene Nachteile besitzen. Infolgedessen hat man neuerdings vorgeschlagen, dünnwandige, beutelartige Behälter aus synthetischem Kunststoff für diese Zwecke zu verwenden, die durch Verschweissen von Folien oder Schläuchen hergestellt worden sind. Diese Beutel haben sich aber in der Praxis nicht bewährt ; sie wurden häufig schon nach einigen Wochen undicht. Nach Feststellungen der Patentinhaberin sind die Zonen über den Schweissnähten besonders gefährdet.
An diesen geschwächten Stellen können Pilze (Schimmelpilze) in das Innere der Beutel eindringen und die darin befindlichen Flüssigkeiten infizieren.
Aus Kunststoff bestehende dünnwandige Behälter für die Aufbewahrung biologischer Flüssigkeiten müssen nach den Feststellungen der Patentinhaberin eine Reihe von Forderungen erfüllen. Die Wandungen der Behälter müssen weich und bIegsam sein und bleiben, so dass die leeren Beutel zusammengefaltet werden können und bei Entleerung selbsttätig zusammenfallen. Die Wandungen der Kunststoffbehältei, deren Dicke im allgemeinen zwischen etwa 0, 3 - 0, 5 mm liegt, müssen genügend transparent sein und bleiben, damit ein für die Kontrolle des Inhalts erforderlicher Einblick dauernd möglich ist. Ein Eindringen von Flüssigkeiten, Bakterien oder Pilzen durch die Wandungen hindurch darf nicht stattfinden. Ebenso muss ein unerwünschtes Austreten der biologischen Flüssigkeiten durch die Wandungen der Behälter vermieden werden.
Schliesslich müssen die Beutel wärmesterilisierbar sein, also die zur Sterilisierung erforderliche Wärmewirkung (über 1000C) ohne Schädigung aushalten.
Die Erfindung betrifft demnach einen dinnwandigen, flexiblen, mit Auslaufstutzen und Aufhängeöse versehenen Behälter für biologische Flüssigkeiten, Seren oder Infusionslösungen, der aus einem bei Tem-
EMI1.1
äthylen, besteht.
Gemäss der Erfindung soll der Behälter bei ampullenartiger Ausbildung auch bei seinen Ansatzteilen (Auslaufstutzen und Aufhängeöse) frei von Schweissnähten sein, ferner soll er unter seinem Eigengewicht im wesentlichen formbeständig sein, aber im Laufe des Entnahmevorganges unter dem äusseren Luftdruck kollabieren, bis gegen Ende des Flüssigkeitsablaufes, nach Erreichung einer lippenventilartigen, der weiteren Wirkung des Luftdruckes widerstehenden Form, das Ausfliessen des letzten Flüssigkeitsrestes zum Stillstand kommt.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Infusionsbehälters gemäss Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen nahtlosen, zylindrischen, ampullenartigen Behälter in Vorder- und Seitenansicht.
Fig. 2,3 und 4 veranschaulichen Einzelteile.
Am Oberteil des zylindrischen Infusionsbehälters a ist eine Aufhängeöse o vorgesehen. Am Unterteil befindet sich ein rohrstutzenförmiger bzw. schlauchartiger Ansatz c, der durch Verstärkungsrippen r stabil mit dem zylindrischen Ampullenkörper a verbunden ist. Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 ist der Schlauch c mit einem Gummistopfenverschluss d versehen, der z. B. durch einen Bördelverschluss e gesichert ist. In Fig. 2 dient ein Schraubverschluss f zur Sicherung des Stopfenverschlusses.
Die Verbindung der Infusionsampulle a mit einem (nicht gezeichneten) Infusionsgerät kann dadurch bewirkt werden, dass der z. B. durch einen Stopfen g (vgl. Fig. 3) verschlossene Schlauchansatz c oberhalb
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
Wasserdampf aus der Ampulle entgegengewirkt wird, anderseits auch die Diffusion von Sauerstoff aus der
Luft ausgeschaltet und fernerhin die Kratzfestigkeit des Aufdruckes erhöht wird.
In der deutschen Patentschrift Nr. 911653 ist die Verwendung von hochpolymeren Kohlenwasserstoffen, insbesondere Polyäthylen als Werkstoff füt Bluttransfusionsgeräte, Kanülen, Schläuche, Spritzenkolben u. dgl., beschrieben. Diese Geräte und Geräteteile sind von den beanspruchten hautartig dünnen, am- pullenförmigenBeuteln derart verschieden, dass der Fachmann aus der Patentschrift keinerlei Angaben entnehmen konnte, die geeignet wären, die vorliegende Erfindung nahezulegen.
In der USA-Patentschrift Nr. 2,328, 569 sind Behälter aus flexiblem transparenten Material, wie Cellophan, Gelatine oder"tung-oil", beschrieben, die für die vorliegenden Zwecke völlig unbrauchbar sind.
Die bereits früher erwähnten bekannten Behälter für Infusionslösungen aus Kunststoff sind geschweisst und in der Zone über den Schweissnähten, insbesondere an den Ecken der Schweissnähte, besonders dünn und gefährdet. Diese Behälter werden durch Alterung, die durch Sterilisation gefördert wird, vorzeitig undicht.
Demgegenüber bestehen die beanspruchten Behälter aus in der Wärme sterilisierbarem Kunststoff. wie z. B.
Polyäthylen. Sie besitzen die Form einer vorzugsweise zylindrischen Ampulle mit Auslaufstutzen und Aufhängeöse und sind in allen ihren Teilen frei von Schweissnähten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dünnwandiger, flexibler, mit Auslaufstutzen und Aufhängeöse versehener Behälter für biologische Flüssigkeiten, Seren oder Infusionslösungen, der aus einem bei Temperaturen von über 1000C sterilisierbaren thermoplastischen Polymerisationskunststoff, z. B. aus Polyäthylen, besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der ampullenartig ausgebildete Behälter auch bei seinen Ansatzteilen (Auslaufstutzen und Aufhängeöse) frei von Schweissnähten ist und dass er unter seinem Eigengewicht im wesentlichen formbeständig ist, aber im Laufe des Entnahmevorganges unter dem äusseren Luftdruck kollabiert, bis gegen Ende des Flüssigkeitsablaufes, nach Erreichen einer lippenventilartigen, der weiteren Wirkung des Luftdruckes widerstehenden Form, das Ausfliessen des letzten Flüssigkeitsrestes zum Stillstand kommt.