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Vorrichtung zum Einstellen der Ausrückplatte einer Motorkupplung
In der Technik ergibt sich häufig die Aufgabe, eine Fläche in bestimmtem Abstand zu einer andern
Fläche parallel einzustellen. Hiefür bedient man sich bisher verschiedener Lehren bzw. man kontrol- liert die jeweils erzielte Einstellung mit Tastuhren. Gegebenenfalls können der Abstand und die Paralle- lität der beiden Flächen mit Planlineal und Tiefenmass gemessen werden. Erfolgt die Einstellung durch
Verstellen mehrerer Schrauben, so bewirkt die Verstellung bereits einer Schraube nicht nur die Änderung der Lage, sondern auch des Abstandes der einzustellenden Fläche von der Gegenfläche. Eine umständlich vorzunehmende Korrektur ist meist erforderlich, bis Abstand und parallele Lage innerhalb der zulässigen
Toleranz liegen.
Eine derartige Aufgabe ist beispielsweise das Einstellen der Ausrückplatte einer Motorkupplung ge- genüber der am Schwungrad eines Motors angeordneten Kupplungsfläche, an die der Bremsbelag ange- presst wird.
Es wurde schon vorgeschlagen, hiefür ein besonderes Einstellgerät zu verwenden, auf dem beim Ein- stellen das Schwungrad befestigt wird. Nach dem Einlegen eines geeigneten Passringes, der später wieder ausgebaut werden muss, wird der Deckel der Kupplung auf das Schwungrad aufgeschraubt. An diesem Kupp- lungsdeckel ist die Ausrückplatte der Kupplung mit drei die Platte tragenden Ausrückhebeln gelagert, die in ihrer Lage verstellbar sind. Diese zweiarmigen Hebel stützen sich mit ihrem Schwenkpunkt auf dem Deckel ab und tragen mit ihrem inneren Schenkel die Ausrückplatte, so dass diese an drei Punkten gelagert ist. Die äusseren Schenkel der Hebel sind von je einer besonders ausgebildeten Schraube an der Kupplungsdruckplatte gehalten, welch'letztere durch mehrere, meist sechs Druckfedern mit dem Bremsbelag gegen die Kupplungsfläche am Schwungrad gepresst wird.
Somit kann die Ausrückplatte durch Verdrehen der unter 1200 versetzt angeordneten Spezialschrauben in die jeweils gewünschte Lage eingestellt werden.
Dies erfolgt in der Praxis bei eingelegtem Passring derart, dass eine Messuhr auf das Einstellstück des Einstellgerätes gesetzt und auf Null gestellt wird. Hierauf wird der Taststift der Uhr auf die einzustellende Ausrückplatte gesetzt, und die Einstellschrauben werden soweit angezogen, bis die Messuhr wieder auf Null steht. Die Parallelität der Ausrückplatte wird unter Drehen des Schwungrades kontrolliert, und abschliessend werden die Einstellschrauben gesichert.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, diese bekannte Vorrichtung und auch die Methode des Einstellens wesentlich zu vereinfachen. Erfindungsgemäss wird hiefür eine Vorrichtung vorgeschlagen, die im wesentlichen eine zentral angeordnete Nabe besitzt, deren eine der Motorkupplung zugewendete Stirnfläche beim Einstellen an der ebenen Fläche der Ausrückplatte anliegt, und dass die Nabe mit Führungshülsen für mindestens drei parallel zur Längsachse der Vorrichtung federnd gelagerte Taststifte starr verbunden ist, die an einer zu der Übertragungsfläche parallelen Fläche anliegen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung können die Taststifte so bemessen sein, dass sie in der eingestellten Lage mit jener Stirnseite dieser Hülse fluchten, die dem an der Ebene anliegenden Ende der Stifte abgewendet ist. Auch können die Führungshülsen mit einem mikrometrischen Einstellgewinde im Körper der Vorrichtung einstellbar angeordnet sein.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, welche eine bekannte Motorkupplung und die erfindungsgemässe Einstellvorrichtung im Schnitt zeigt.
In der Zeichnung ist mit 1 das hintere Ende der Kurbelwelle bezeichnet, die im Motorgehäuse 2 gelagert ist. Das Schwungrad 3 ist mittels einer hohlen Mutter 4 und Passstifte 5 am Ende der Kurbelwelle
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nung 7 versehen ist. Auf dieserKeilnut sitzt axial leicht verschiebbar die Nabe 8 der Kupplungsscheibe 9, welche mit einem doppelten Kupplungsbelag versehen ist. Es ist ersichtlich, dass die Kupplungsscheibe 9 mit einer Seite an einer Fläche 10 des Schwungrades 3 anliegt. Die andere Seite der Kupplungsscheibe 9 liegt an der parallelen Fläche einer Kupplungsdruckplatte 11 an, die von im Deckel 12 der Kupplung ge- lagerten Kupplungsdruckfedem 13 gegen die Kupplungsscheibe 9 gedrückt wird. Der Kupplungsdeckel 12 ist mittels Sechskantschrauben 12'am Schwungrad 3 befestigt.
Am Kupplungsdeckel 12 sind radial drei Ausrückhebel 14 für die Kupplungsdruckplatte 11 angeordnet und stützen mit ihren inneren Schenkeln die Ausrückplatte 15 ab. Die äusseren Schenkel der Ausrückhebel werden von mitSpezialmuttern 17 versehenen Bolzen 16 durchsetzt. Die Bolzen 16 sind in der Kupplungs- druckplatte 11 versenkt gelagert. Da die Kupplungsdruckplatte 11 und mit ihr die Kupplungsscheibe 9 durch die Federn 13 gegen die Kupplungsfläche 19 am Schwungrad gedruckt werden, können die inneren Schen- kel der Ausrückhebel14 durchDrehen der Schraubenbolzen 16 gehoben oder gesenkt werden ; es ist ein un- bedingtes Erfordernis, um z.
B. das sogenannte"Rupfen"der Kupplung zu vermeiden, dass die Ausrück- platte 15 parallel und in einem vorbestimmten Abstand zu der Kupplungsfläche 10 zuliegen kommt.
Ergänzend sei noch erwähnt, dass die Ausrückplatte 15 beim Treten des Kupplungspedals beispielswei- se über einen in einem Hebel gelagertenKohlering oder ein Kugellager axial derart bewegt wird, dass sich die Kupplungsdruckplatte 11 mittels der Ausrückhebel 14 und der Schraubenbolzen 16 vom Kupplungsbe- lag abhebt und die Kupplung sich löst. Wird das Kupplungspedal losgelassen, so sorgen die Kupplungsfe- dern 13 selbsttätig für das Einrücken der Kupplung.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist eine Nabe 20 auf, die an ihrer der Kupplung zugewendeten Stirnseite 20'einen inneren Ansatz 21 und einen äusseren Ansatz 22 besitzt. Der Ansatz 21 dient zum Zentrieren der Ausrückplatte, der Ansatz 22 ist plan geschliffen und liegt an der Ausrückplatte satt an.
Die Nabe 20 ist mittels Speichen 23 mit einem Ring 24 starr verbunden, der die Führung für drei Taststifte 25 aufweist. Zur Lagerung der Taststifte sind im Ring 24 Führungsbuchsen 26 unter 1200 versetzt eingeschraubt. Die Taststifte 25 sind von je einer Schraubenfeder 27 umschlossen, die sie um ein gewisses Mass aus dem Ring heraustreten lassen und gegen die Fläche 28 am Schwungrad drücken. Die Taststifte 25 sind in ihrer Länge so bemessen, dass sie mit dem stirnseitigen Ende 28 der Führungsbuchsen 26 bündig abschliessen, sobald die Ausrückplatte 15 parallel und im richtigen Abstand zu den Kupplungsflächen liegt. Es ist möglich, statt dessen an den Taststiften Marken anzuordnen ; ferner können die Führungsbuchsen mittels eines mikrometrischen Gewindes im Ring verstellbar angeordnet sein. Allenfalls können mehr als drei Taststifte zur Verwendung gelangen.
Wird das erfindungsgemässe Gerät auf die einzustellende Ausrückplatte 15 aufgelegt, so ist sofort zu erkennen, welche von den Ausrückhebeln 14 gehoben oder gesenkt werden müssen, um die Platte 15 in die gewünschte parallele Lage zu bringen. Sobald die drei Taststifte 25 bündig mit den Stirnflächen der Führungsbuchsen 26 liegen, ist der Einstellvorgang beendet. Auch die kleinsten gegebenenfalls auftretenden Differenzen sind leicht zu erkennen und zu verringern oder zu beseitigen. Bei Verwendung des elfindungs- gemässen Gerätes ist es nicht erforderlich, eine besondere Einstellvorrichtung mit Messuhr zu verwenden, in die das Schwungrad eingespannt und beim Einstellen der Kupplungsausrückplatte gedreht werden muss.
Es ist sogar möglich, auch in vertikaler Lage zu arbeiten und unter leichtem Anhalten des Gerätes an die Kupplung die jeweilige Lage der Ausrückplatte sofort festzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Einstellen der Ausrückplatte einer Motorkupplung parallel und in bestimmtem Abstand zu der am Schwungrad des Motors angeordneten Übertragungsfläche der Kupplung, an die der Bremsbelag angepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine zentral angeordnete Nabe (20) besitzt, deren eine der Motorkupplung zugewendete Stirnfläche (20') beim Einstellen an der ebenen Fläche der Ausrückplatte (15) anliegt, und dass die Nabe mit Führungshülsen (26) für mindestens drei parallel zur Längsachse der Vorrichtung federnd gelagerte Taststifte (25) starr verbunden ist, die an einer zu der Übertragungsfläche (10) parallelen Fläche (28) anliegen.