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Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Behältern aus thermoplastischem Material zur Verbesserung der Aufnahmefähigkeit der Oberfläche für Oberflächenüberzüge und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Behältern, insbesondere von Qaetschtuben mit konstantem Querschnitt, aus thermoplastischem Material, durch eine Koronaentladung zur Verbesserung der Aufnahmefähigkeit der Oberfläche für Oberflächenüberzüge mit Hilfe zweier Elektroden, denen ein Wechselstrom unter hoher Spannung zugeführt wird, sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Ziel und Zweck der vorliegenden Erfindung ist es also, die Oberfläche insbesondere von Quetschtuben zur Aufnahme von Überzügen wie Druckfarben, feuchtigkeitsschützende oder dampfdichte Überzüge u. dgl. geeignet zu machen.
Die Herstellung von verformbaren Behältern aus Kunststoffen, wie etwa Quetschflaschen, ZahnpastaTuben u. dgl., ging von der Feststellung aus, dass gewisse organische Kunststoffe wie etwa Polyäthylen, "Nylon" usw. eine hohe Zugfestigkeit und eine gute Dauerhaftigkeit aufweisen und ausserdem im wesentlichen inert sind gegenüber den meisten Chemikalien und verhältnismässig leicht in die Form von Behältern zu bringen sind. Quetschtuben wie etwa Zahnpasta-Tuben u. ähnl., die aus solchen polymerem Material hergestellt sind, haben ein besonders anziehendes Aussehen, wenn sie den zuvor erwähnten Behandlungsvorgängen unterzogen werden. Die Anwendung solcher Tuben war bisher aber durch verschiedene Eigenschaften, die manche Polymere besitzen, beschränkt.
So konnten beispielsweise Tuben aus Poly- äthylen die an sich teureren Tuben aus Metall nicht vollständig ersetzen, da Polyäthylen, obwohl Tuben
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che Tuben Güter abzufüllen, welche die Wände der Polyäthylen-Tube durchdringen konnten.
Bei der Herstellung von Folien aus Polyäthylen wird dieser Nachteil dadurch behoben, dass die Oberfläche der Folie oder des Films mit einem dampfdichten Überzug versehen wird. Im Falle von Polyäthy - len verhinderte aber dessen Inertheit das gute Haften des Überzuges, so lange der Film nicht durch eine elektrische Funkenentladung vorbehandelt worden war. Obgleich diese Behandlungsart das Haften der verbessernden Überzüge wesentlich erhöht, so ist die Anwendbarkeit dieses Verfahrens auf andere Körper als Filme dadurch begrenzt, dass die Vorrichtungen zur Durchführung solcher Verfahren bei nicht ebenen Körpern unanwendbar sind. Eine besondere Schwierigkeit liegt auch in der Behandlung von innen liegen- den Oberflächen von Flaschen, Tuben usw.
Das Überziehen der inneren Oberfläche ist aber sehr erwünscht, wenn Behälter erzeugt werden sollen, die von den eingeschlossenen Gütern nicht angegriffen werden bzw. deren Wände von diesen Gütern nicht durchdrungen werden können.
Eine Vorrichtung zur Behandlung der inneren und der äusseren Oberfläche von Tuben aus polymeren Kunststoffen ist bereits bekanntgeworden. Bei dieser Vorrichtung befand sich am Umfang eines drehbaren Tisches eine grosse Anzahl von vertikalen, drehbar gelagerten Spindeln aus Metall, auf welche die zu behandelnden Tuben aufgesteckt wurden. Etwa über die Hälfte des Umfanges des Tisches erstreckten sich zwei übereinanderliegende Bahnen, zwischen denen sich ein Band aus dielektrischem Material befand.
Während der Drehung des Tisches wurden die Tuben gegen die beiden Bahnen gedrückt und wälzten sich daran ab ; zur gleichen Zeit entstand eine Funkenentladung zwischen dem Bad aus dielektrischem Material und der diesem gegenüberliegenden Zone der Aussenfläche der Tubenwand. Die Erstreckung dieser behandelten Zone war abhängig von der Höhe des Bandes aus dielektrischem Material. Die Enden des Tuben-
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körpers sowie der Tubenkopf konnten mit dieser Vorrichtung nicht behandelt werden, nachdem die End- abschnitte des Tubenkörpers auf den beiden übereinanderliegenden Bahnen abrollen mussten, um die Tu- ben in Drehung zu versetzen.
Mit dieser Vorrichtung wurden Tuben nur zu dem Zwecke behandelt, ein besseres Haften von Aufdrucken an der Aussenseite zu erzielen ; die Innenseite der Tuben wurde durch diese Vorrichtung nicht beeinflusst. Es war daher auch nicht möglich, haltbare Überzüge auf die Innenseite zum Dampfdichtmachen oder zum Verhindern des Durchdringens von Feuchtigkeit aufzubringen.
Zur Beseitigung dieser Nachteile und zur Behandlung von Tuben sowohl an ihrer Aussenseite als auch an ihrer Innenseite mit einer Koronaentladung und insbesondere auch an den Enden des Tubenkörpers und auch am Tubenkopf, um die ganze Innenseite und/oder Aussenseite der Tuben mit festhaftenden Überzügen versehen zu können, wird'gemäss der Erfindung vorgeschlagen, bei einem Verfahren der eingangs angeführten Art die Behälter in einen Raum einzubringen, welcher von einer inneren und einer äusseren Elektrode umschlossen ist, welche Elektroden eine Länge aufweisen, die im wesentlichen gleich ist der Länge des zu behandelnden Oberflächengebietes des Behälters,
wobei die äussere Elektrode die Aussenseite des Behälters im wesentlichen über dessen ganze Länge umgibt und die innere Elektrode über ihre ganze Länge von der Innenseite der Wandung des Behälters eingeschlossen ist und wobei zumindest eine der Elektroden von der Behälterwandung durch einen Luftspalt getrennt ist, um den Behälter nach der Behandlung aus dem Zwischenraum herauszunehmen.
Gemäss einem andern Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens wird nach dem Einführen des zylindrischen, an einem Ende einen im wesentlichen quer verlaufenden Abschlussteil aufweisenden Behälters in den Raum zwischen den Elektroden ein im wesentlichen quer verlaufendes Endstück aus stromleitendem Material am Ende der äusseren Elektrode und nahe dem Abschlussteil des Behälters angeordnet, um hiedurch die Koronaentladung auch in die Zone zwischen dem Endstück und dem damit benachbarten Teil der inneren Elektrode zu führen, so dass auch die Oberflächen des sich im wesentlichen quer erstreckenden Abschlussteiles des Behälters der Behandlung unterzogen werden.
Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens weist eine zylindrische, in den Behälter einführbare Elektrode und eine äussere Gegenelektrode auf und besitzt eine elektrische Einrichtung zur Erzeugung einer Koronaentladung zwischen den Elektroden ; erfindungsgemäss weist diese Einrichtung einen Halter auf, der mit Einrichtungen zum Festhalten des Behälters an dessen Mundstück ver-
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Behälterkörper eingebracht werden kann und welcher Raum eine Weite besitzt, die grösser ist als die Stärke der Wandung des Behälters, während die Länge dieses Raumes im wesentlichen gleich ist jener des Behälterkörpers, und wobei eine Einrichtung zur axialen Versetzung des Halters gegenüber den Elektroden vorgesehen ist.
Weitere Gegenstände der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung erläutert, welche in Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Vorbehandlung von Quetschtuben zeigt ; Fig. 2 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, der Elektrodenanordnung und des Tubenhalters in gegenüber der Fig. 1 vergrösserter Darstellung, Fig. 3 ist eine schematische und schaubildliche Darstellung einer Vorbehandlungseinrichtung gemäss Fig. 1 in Verbindung mit einer Transporteinrichtung, Fig. 4 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer andern Ausführungsform der Tuben-Vorbehandlungseinrichtung gemäss der Erfindung, Fig. 5 ist eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer Elektrodenanordnung und eines Tubenhalters der Vorbehandlungseinrichtung gemäss Fig. 4, jedoch in grösserer Darstellung, Fig.
6 zeigt in schaubildlicher Darstellung eine Transporteinrichtung für eineVorbehandlungseinrichtung nach Fig. 4, Fig. 7 ist eine schaubildliche Darstellung und zeigt die Verwendung eines Abdeckringes an der inneren Oberfläche der Basis der Polyäthylen-Quetschtube, um dort über einen kurzen Abschnitt der Tubenlänge die Bildung eines Überzuges zu verhindern und hiedurch die Möglichkeit einer nachfolgenden Verschweissung zu geben, Fig. 8 zeigt den in Fig. 7 ersichtlichen Ring in Arbeitsstellung in der Tube, und Fig. 9 zeigt das Tubenende, aus welchem nach dem Aufbringen des Überzuges und nachfolgendem Trocknen der Ring herausgenommen worden ist.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung kann im wesentlichen als aus einer inneren Metallelektrode und aus einer äusseren Metallelektrode, die im Abstand die innere Elektrode umgibt, bestehend, beschrieben werden. In den Raum zwischen den beiden Elektroden wird eine Quetschtube eingebracht, die von den beiden Elektroden einen Abstand (Luftspalt) aufweist. Eine hohe Wechselspannung hoher Frequenz wird sodann an die beiden Elektroden angelegt und die Tube wird so vorbehandelt. Danach wird diese mit einem Überzug versehen. Genauer gesagt, besitzt die Vorbehandlungsvorrichtung eine innere Metallelektrode und eine äussere, röhrenförmige Metallelektrode.
Diese beiden Elektroden liegen zueinander konzentrisch und schliessen miteinander einen Luftraum ein, welcher hinreichend gross ist, um eine
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Quetschtube mit Abstand zu jeder Elektrode in ihn einführen zu können, wobei die Tube an einem Halter angeordnet wird, der als leitfähige Abschlusskappe für die äussere Elektrode dient. Das darauffolgende Anlegen einer hohen Hochfrequenzspannung an die beiden Elektroden von einer Höhe, die die Bildung einer Coronaentladung zwischen den beiden Elektroden verursacht, dient nicht allein zur Behandlung der Seitenwände der Tube, sondern auch zur Behandlung des abgeschlossenen Endes der Tube gleichzeitig mit der Behandlung der Seitenwände derselben. Die Tube wird sodann mit einem ihre Eigenschaften entsprechend verändernden Überzug versehen.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ist in den Fig. 1, 2 und 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ersichtlich, bei welcher die Elektrodenanordnung beweglich ist, um mit dem feststehenden vertikal angeordneten Tubenhalter in die Arbeitsstellung zu gelangen. In den Fig. 4,5 und 6 ist eine andere Ausführungsform ersichtlich gemacht, bei welcher die Elektrodenanordnung stationär ist, während der Halter für die Quetschtube beweglich ist.
Die Ausführungsform gemäss den Fig. 1, 2 und 3 besteht aus einer inneren vollen oder rohrförmigen Elektrode 11 und einer diese konzentrisch umgebenden äusseren Elektrode 12, die Rohrform hat. Beide Elektroden sind an einer Basis 13 befestigt. Diese Basis ist aus dielektrischem Material gefertigt und weist einen Schleifring 14 für die innere Elektrode und einen Schleifring 15 für die äussere Elektrode auf, welche Schleifringe mit den genannten Elektroden 11 bzw. 12 in leitender Verbindung stehen. Weiters besitzt die Basis eine Schulter 26, die die Behandlung des unteren Endes der Quetschtube verhindert, um hiedurch diese Tube später besser verschliessen (verschweissen) zu können. Die Bürsten 16 und 17 übertragen den Strom auf die innere bzw. die äussere Elektrode.
Die hohe Hochfrequenzspannung, die für die Behandlung der Kunststofftube erforderlich ist, wird zu diesen Bürsten mittels der Drähte 18 und 19 geführt, u. zw. von einem Transformator 20, der eine Primärwicklung 21 und eine Sekundärwicklung 22 aufweist. Die Primärwicklung 21 steht mit einer Wechselspannungsquelle 23 über einen Schalter 24 in Verbindung. Die Sekundärwicklung ist bei 25 geerdet.
Die Elektrodenanordnung, die aus der inneren Elektrode, der äusseren Elektrode und der Basis besteht, wird von einem Elektromotor 31 über ein Reduziergetriebe 32 in Drehung versetzt. Obwohl diese Rotation nicht unbedingt erforderlich ist, ist sie dennoch von Vorteil, da hiedurch die Behandlung gleichmässiger ausfällt. Ein pneumatisches System, bestehend aus einem in vertikaler Richtung bewegbaren Druckluftkolben 33, der sich in einem Zylinder 34 befindet, bewirkt die vertikale Bewegung des Motors und der Elektrodenanordnung. Eine Druckluftleitung 35 versorgt das System mit Druckluft ; ein Ventil 36 steuert die Bewegung der pneumatischen Einrichtung.
Wenn die Einrichtung mit einer Transportvorrichtung gemäss Fig. 3 vereinigt ist, wird das Ventil von der Steuereinrichtung 61 für die Transporteinrichtung her betätigt, um die Aufwärtsbewegung der Elektrodenanordnung dann vollführen zu lassen, wenn die Transporteinrichtung eine Stillstandsperiode bei ihrer intermittierenden Bewegung hat.
Die Einrichtung zum Halten der Tube besteht aus einem Tubenhalter 41, der mit einer Gewindebohrung 42 versehen ist, in welche das mit Gewinde versehene Mundstück 43 der Quetschtube 44 eingeschraubt werden kann. Die Ausnehmung 42 kann jedoch auch mit andern Mitteln zum Festhalten der Tube versehen sein, etwa einem Keil, einem Spannfutter od. dgl. in Abhängigkeit von der Art des Mundstückes der Tube, die behandelt werden soll.
Der Tubenhalter besitzt weiters eine Luftleitung 45, die den von der Quetschtube eingeschlossenen Raum mit der Aussenluft in Verbindung bringt. Der Tubenhalter ist aus elektrisch leitendem Material hergestellt, so dass er, wenn er mit der äusseren Elektrode 12 in Berührung kommt, eine Verlängerung derselben bildet. Die Ausnehmung 42 des Tubenhalters ist so ausgebildet, dass das geschlossene Ende der Tube im Abstand vom Halter 41 steht. Durch die Anordnung eines solchen Luftspaltes und im Zusammenwirken mit der inneren Elektrode, die ebenfalls zur Tube einen Abstand (Luftspalt) hat, verursacht der Strom, der von der äusseren Elektrode auf den Halter übergeht, die Behandlung des geschlossenen Endes der Tube sowohl an dessen innerer als auch an dessen äusserer Oberfläche.
Von der Oberseite des Halters steht ein Verbindungsstück 46 ab, welches zur Verbindung mit der Transporteinrichtung dient. Dieses Verbindungsstück ist aus dielektrischem Material gefertigt und isoliert die Elektroden von der Transportsinrichtung. Wenn der Halter 41 samt der nach unten abstehenden Tube in den Raum zwischen der inneren Elektrode 11 und der äusseren Elektrode 12 eingeführt ist, so befinden sich die Wände der Tube zwischen der inneren Seite der äusseren Elektrode und der äusseren Seite der inneren Elektrode. Die Tube wird sohin von einem äusseren Luftspalt 47, einem inneren Luftspalt 48 und einem Luftspalt beim Halter, wie lies zuvor schon erläutert worden ist, umgeben.
Die Transporteinrichtung, wie in Fig. 3 gezeigt, besteht aus einem Förderband 51, welches mit Haltern 41 versehen ist, die in gleichen Abständen entlang dem kreisförmigen oder sonstwie geformten
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Weg des Bandes angeordnet sind. Die Transporteinrichtung hat eine Beladestation 52 und eine Entlade- station 53, wobei eine Bedienungsperson (bei 54) sowohl das Laden als auch dab Entladen der Transporteinrichtung besorgen kann. An der Tauchstelle 55 taucht die Transporteinrichtung die Tube in einen Tauchtank 56 ein, welcher eine entsprechende, den Überzug bildende Substanz enthält. Die Abtropfstation 57 erlaubt das Abrinnen überflüssiger Mengen der den Überzug bildenden Zusammensetzung.
Die so überzogene Quetschtube wird sodann durch eine Trockeneinrichtung 58 geführt, die einen Trockner 59 und einen Ventilator 60 aufweist, welch'letzterer heisse, trockene Luft in die Trockenkammer einbläst.
Nach dem Trocknen werden die Tuben an der Entladestation 53 von der Transporteinrichtung abgenommen.
Die Transporteinrichtung gemäss der Fig. 3 wird so bedient, dass zuerst eine Quetschtube 44 in einen der Halter 41, die von dem Förderband herabhängen, eingeschraubt wird. Die Transporteinrichtung wird in Bewegung gesetzt und durch die Steuereinrichtung 61 für die Transporteinrichtung wird das Luftventil 36 der Vorbereitungseinrichtung geöffnet. Der Druckluftkolben 33 wird durch die Wirkung der Druckluft, die in den Zylinder 34 eintritt, nach oben gedrückt. Die Elektroden 11 und 12 sowie der Motor 31 samt Getriebe 32 werden ebenfalls nach oben getrieben, während die Elektroden vom Motor her in Drehung versetzt werden. Wenn der Halter 41 die Fläche des oberen Randes der äusseren Elektrode berührt, wird der Schalter 24 entweder durch mechanische Einwirkung des Halters 41 oder durch die Steuereinrichtung 61 geschlossen.
Hiedurch wird eine hohe Wechselspannung hoher Frequenz an den Luftspalt zwischen den Elektroden angelegt und erzeugt eine Coronaentladung an den Elektroden, wodurch die Quetschtube sowohl an ihren inneren und äusseren Oberflächen als auch an beiden Seiten ihrer Endfläche behandelt wird. Nach einer für diese Behandlung hinreichenden Zeitspanne wird das Druckluftventil 37 geöffnet und der Strom zu den Elektroden unterbrochen. Der Motor und damit die Elektrodenanordnung sinkt herab. Die Transporteinrichtung wird wieder in Bewegung versetzt und ein anderer Halter gelangt über die Elektrodenanordnung und die an ihm hängende Tube wird in der Vorbereitungsanlage behandelt. In dieser Weise geht die Funktion der Einrichtung weiter.
Die in den Fig. 4 - 6 gezeigte Ausführungsform besitzt eine kontinuierlich arbeitende Transporten- richtung und eine Vorbehandlungseinrichtung, die mit dieser zusammenwirkt. Die Vorbehandlungseinrichtung besteht aus einer von der Transporteinrichtung getrennten Anordnung. Sie weist eine innere Elek-
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sprung 126, welcher die Behandlung des unteren Endes der Tube verhindert, um auf diese Weise später eine bessere Verschweissung des Tubenendes zu ermöglichen. Isolierte Drähte 118 und 119 verbinden die innere Elektrode 111 und die äussere Elektrode 112 mit der Sekundärwicklung 122 eines Transformators 120. Die Primärwicklung 121 des Transformators ist an eine Wechselstromquelle 123 über einen Schalter 124 angeschlossen, welch'letzterer vom Hebel 133 der Spindelpresse betätigt wird.
Die Sekundärwicklung ist bei 125 geerdet.
Zum Einführen der Quetschtuben zwischen die Elektroden wird eine Art Spindelpresse 131 verwendet, die einen Ständer 132 besitzt und mit einem Schwenkhebel 133 versehen ist. Der Hebel weist einen Schlitz 134 auf, in welchen ein Stift 135 einer Welle 136 hineinragt. Der Spannteil 137 der Welle 136 besitzt einen Bolzen 138, der mit dem L-förmigen Schlitz 150 des Tubenhalters der Einrichtung zusammenwirkt. Die Welle wird durch einen Motor 128 über einen Riemen 130 angetrieben, der über die Motorscheibe 129, die Umlenkrollen 140 und die Spindelrolle 139 gelegt ist.
Die Einrichtung 141 zum Halten der Tuben besteht aus einem Block aus elektrisch leitendem Material, welcher eine ringförmige, mit Gewinde versehene Ausnehmung 142 an seiner Unterseite aufweist ; in diese mit Gewinde versehene Ausnehmung kann das mit Gewinde versehene Mundstück der Tube 144 eingeschraubt werden. Die mit Gewinde versehene Ausnehmung ist von solch'einer Tiefe, dass sich die äussere Oberfläche der Quetschtube in einem gewissen Abstand von dem Block befindet, wenn die Tube ganz eingeschraubt ist. Ein Kanal 145 verbindet den von der Tube eingeschlossenen Raum mit der Au- ssenluft. Wenn die Tube 144 in den Raum zwischen der inneren Elektrode 111 und der äusseren Elektrode 112 eingeführt ist, so ergeben sich ein äusserer Elektroden-Luftspalt 146 und ein innerer ElektrodenLuftspalt 147.
Wie zuvor bereits ausgeführt, entsteht auch ein Halter-Luftspalt 148 zwischen der oberen Aussenfläche der Tube 144 und dem Halter 141. Diese Luftspalte ist erforderlich für die Vorbehandlung sowohl der inneren als auch der äusseren Oberflächen der Seitenwandung der Tube und der Endwand (Stirnwand) der Tube. Der Halter weist ein rohrförmiges Verbindungsstück 149 auf, welches sich vertikal nach oben von der Oberseite des Halters weg erstreckt. Der zuvor bereits erwähnte L-förmige Schlitz 150 geht von der oberen Seite des Verbindungsstückes aus und dient zur Aufnahme der Stifte 161 an den Hängestücken 162 der Transporteinrichtung.
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Die Transporteinrichtung (Fig. 6) besteht aus einem Förderband 151, das mit Hängestücken 162 ausgerüstet ist, die in gleichen Abständen entlang des kreisförmig oder sonstwie geführten Bandes angeordnet sind. Sie besitzt eine Beladestation 152 und eine Entladestation 153, wobei eine Bedienungsperson (bei 154) die Transporteinrichtung sowohl beladen als auch entladen kann. Bei der Tauchstelle 155 senkt die Transporteinrichtung die Tuben 144 in einen Tauchtank 156 ab, welcher eine entsprechende ÜberzugsZusammensetzung enthält. Die Abtropfstation 157 ermöglicht das Abrinnen überflüssige Mengen der Überzugs-Zusammensetzung. Die überzogenen Tuben gehen sodann durch eine Trockenstation 158, die einen Trockner 159 und einen Ventilator 160 aufweist, der trockene, heisse Luft in die Trockenkammer einbläst.
Die Tuben werden, nachdem sie getrocknet worden sind, bei der Entladestation 153 abgenommen.
Die Vorbehandlungseinrichtung gemäss der Fig. 4 wird so betätigt, dass zuerst eine Quetschtube 144 in den Tubenhalter 141 eingeschraubt wird. Der Tubenhalter wird sodann an der Welle 136 der spindelpressenartigen Behandlungseinrichtung befestigt, indem der Stift 135 der Welle 136 in den L-förmigen Schlitz 150 des Halters eingeführt wird. Der Motor 128 wird sodann in Betrieb gesetzt und der Halter wird über die Motorscheibe 129, den Riemen 130 und die Rolle 139 in Drehung versetzt. Der Hebel 133 wird niedergedrückt, wobei die Quetschtube in den zwischen den Elektroden befindlichen Raum, jedoch im Abstand von diesen, eingeführt wird. Sodann wird eine hohe Hochfrequenzspannung an die Elektroden angelegt, welche hinreichend hoch ist, um eine Coronaentladung an deren Oberflächen zu verursachen.
Hiezu wird der Schalter 124 eine bestimmte Zeitspanne geschlossen gehalten, deren Dauer von der Grösse des Luftspaltes zwischen den Elektroden und der Tube abhängt. Das Schliessen des Schalters 124 kann automatisch durch die Wirkung des nach unten gehenden Halters 141 vorgenommen werden oder mit Hilfe eines eigenen Steuerschalters, der vom Hebel 133 betätigt wird. Nach der Behandlung wird der Hebel nach oben verschwenkt, wodurch der Strom abgeschaltet und der Tubenhalter angehoben wird. Der Tubenhalter, an welchem sich die soeben behandelte Tube befindet, wird nunmehr von der Welle abgenommen. Er wird jetzt an der kontinuierlich arbeitenden Transporteinrichtung gemäss Fig. 6 befestigt. Die Transporteinrichtung fördert die vorbehandelte Tube durch ein Überzugsbad und durch eine Trockenvorrichtung, um die Oberflächen der Tube mit einem Überzug zu versehen.
Der Halter und die Tube werden bei der Entladestation 153 abgenommen und die Tube 144 wird aus dem Halter 141 ausgeschraubt.
Bei der Behandlung von polymeren Materialien mit Hilfe von elektrischen Entladungen wurde festgestellt, dass sowohl die Vorbehandlung als auch die Herstellung eines Überzuges die"Heisssiegelfähigkeit" (d. i. die Verschweissbarkeit) des Polymers herabsetzt. Um die Herstellung eines Überzuges zu verhindern, wird die Tube, nachdem sie in der Vorbehandlungseinrichtung behandelt worden ist, mit einem Ring 171 versehen, welcher in die Öffnung der Tube hineinpasst, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist. Der Ring hat hinreichend grosse Abmessungen, um in die Tube zu passen und um in der Tube durch die leichte elastische Dehnung, die deren Rand erfährt, festgehalten zu werden. Fig. 8 zeigt den Ring in der Arbeitslage und Fig. 9 lässt die Tube erkennen, nachdem sie durch das Überzugsbad und die Trocknungsstelle geführt worden ist.
Diese Vorkehrungen lassen an der Innenseite der Tube ein Gebiet entstehen, welches nicht behandelt und nicht mit einem Überzug versehen ist und haben zur Folge, dass sich nach dem Flachlegen des Tubenendes eine gute Verschweissbarkeit desselben ergibt.
Um eine unerwünschte Ablagerung von Überzugsmaterial auf dem Ring zu vermeiden, kann dieser aus einem Material bestehen, welches die Überzugssubstanz nicht annimmt. Polytetrafluoräthylen wurde für diesen Zweck als hervorragend geeignet befunden. Es können jedoch auch andere Stoffe, wie etwa Hartgummi, steifer Vinylfilm u. dgl. für diesen Zweck verwendet werden.
Obwohl die Vorbehandlungseinrichtung und die Einrichtung zur Herstellung des Überzuges zur Behandlung von Tuben aus Polyäthylen gezeigt wurde, können ebenso auch Tuben aus Polycaprolactam, aus Polyestern, aus Polytrichlorofluoräthylen u. dgl. behandelt werden. Ebenso können andere Gegenstände als Tuben, wie etwa Flaschen ohne Basisverschluss (ohne Boden) behandelt werden.
Als besonders vorteilhaft wurde es gefunden, wenn die hohe Hochfrequenzspannung sich in der Grö- ssenordnung von 2000 bis 3000 V bewegt und eine Frequenz im Bereich von 500 bis 17500 Hz hat. Der Strom, der in dem die Elektroden einschliessenden Stromkreis fliesst, kann eine Stärke von etwa 0, 0015 bis 0, 125 A aufweisen. Der Luftspalt zwischen den Oberflächen der Quetschtube und den Elektroden soll vorzugsweise eine Grösse von etwa 0, 25 bis 0, 8 mm aufweisen. Die Behandlungsdauer soll geringer sein als 0, 01 sec, wenngleich manchmal längere Behandlungszeiten erforderlich sein können.
Es können naturgemäss Abänderungen der Vorbehandlungseinrichtung und der Einrichtung zum Herstellen des Überzuges vorgenommen werden, ohne dass der Rahmen der Erfindung hiefür überschritten werden müsste.
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Nachdem die Erfindung beschrieben worden ist, soll das Folgende unter Patentschutz gestellt werden : PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Behältern, insbesondere von Quetschtuben mit kon- stantem Querschnitt, aus thermoplastischem Material, durch eine Koronaentladung zur Verbesserung der
Aufnahmefähigkeit der Oberfläche für Oberflächenüberzüge mit Hilfe zweier Elektroden, denen ein
Wechselstrom unter hoher Spannung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter in einen Raum eingebracht wird, welcher von einer inneren und von einer äusseren Elektrode umschlossen ist, wel- che Elektroden eine Länge aufweisen, die im wesentlichen gleich ist der Länge des zu behandelnden Ober- flächengebietes des Behälters,
wobei die äussere Elektrode die Aussenseite des Behälters im wesentlichen über dessen ganze Länge umgibt und die innere Elektrode über ihre ganze Länge von der Innenseite der
Wandung des Behälters eingeschlossen ist und wobei zumindest eine der Elektroden von der Behälterwandung durch einen Luftspalt getrennt ist und dass der Behälter nach der Behandlung aus dem Zwischenraum herausgenommen wird.