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Belüftungsaggregat
Die Erfindung betrifft ein transportables Belüftungsaggregat mit einem auf einem Räder- oder Kufen- gestell montierten Brennkraftmotor und einem von diesem angetriebenen Ventilator, wobei der Motor und der Ventilator von einer Verkleidung umgeben sind. Bei bekannten Aggregaten dieser Art, die zur Start- erleichterung unterkühlter Motoren dienen, ist der Ventilator des gleichzeitig einen Kompressor betreii benden Motors an der Eintrittseite der Luft in die Verkleidung vorgesehen, wobei die Luft vor ihrem Aus- tritt ins Freie hinter dem Motor durch eine eine Heizschlange enthaltende Engstelle geführt wird. Die
Luft wird auf diese Weise bei relativ geringem Durchsatz dem angestrebten Zweck entsprechend hoch er- hitzt.
Die Erfindung zielt auf die Schaffung eines Aggregats der oben beschriebenen Art ab, mit dem auf einfache und wirtschaftliche Weise grosse Luftmengen nur mässig angewärmt erzeugt werden können. Ein gemäss der Erfindung ausgebildetes Belüftungsaggregat der angegebenen Art Ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung, von der ein im Bereich des Motors liegender Teil vorzugsweise leicht entfernbar ist, einen im wesentlichen gerade verlaufenden Luftleitkanal mit ausgangsseitig gleich- bleibendem, d.
h. nicht eingeschnürte Strömungsquerschnitt bildet, dessen Einlassöffnung an der vom
Ventilator abgewendeten Motorseite und dessen Auslassöffnung an der vom Motor abgewendeten Ventilator- seite liegt, und dass der Ventilator so bemessen ist, dass er bei Förderung in die freie Atmosphäre praktisch die gesamte verfügbare Leistung des Motors verbraucht und grosse Mengen leicht angewärmter Luft liefert.
Dabei sind die Strömungswiderstände der Luft auf ein Minimum reduziert, wobei durch die angegebene
Anordnung von Ventilator und Motor im Luftleitkanal eine vollständige und ungedrosselte Luftströmung um den Motor sichergestellt ist.
Das erfindungsgemässe Aggregat bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Vor allem kann esin der Landwirtschaft zum Trocknen von Erntegut oder zur Belüftung von gehäuftem Emtegut verwendet wer- den. Insbesondere kann durch die erfindungsgemässe Einrichtung in Ballenform vorliegendes Erntegut ein- fach und vorteilhaft behandelt werden. Die bisher bekannte Art der Behandlung von Erntegut mit Hilfe der Förderung heisser Luft durch das Erntegut bringt nämlich nicht nur augenscheinliche Nachteile, wie beispielsweise Feuergefahr und Bedarf einer ständigen Überwachung mit sich, sondern auch noch andere wesentliche Nachteile, die, wenn dieses Gut nicht verderben soll, einer Behandlung in Form von Ballen od. dgl. im Wege steht.
Wenn nämlich aus grünem Gras od. dgl. bestehende Ballen mittels heisser Luft getrocknet werden, ergibt sich nicht nur, dass die der Luftquelle am nächsten liegenden Teile ausserge- wöhnlich hoch erhitzt werden, sondern auch dass die von der stark erhitzten Luft in den nächstliegenden
Ballenteilen aufgenommene Feuchtigkeit wieder in von der Luftquelle weiter abgelegenen Teilen abge- setzt wird, die nach wie vor im feuchten Zustand bleiben und das Erntegut verderben.
Abgesehen davon hat sich herausgestellt, dass mit heissen Gasen getrocknetes Erntegut zwar bei einer
Behandlung in kleinen Quantitäten nicht wie beschrieben beschädigt wird, aber doch in anderer Weise an- gegriffen wird. Ein solches mit heisser Luft getrocknetes Heu oder Gras weist nämlich ein durch diese Behandlung verändertes Protein auf, das bedeutend schlechter verdaut werden kann, Getreide oder andere
Samen, die nach der bekannten Weise getrocknet wurden, sind unter anderem in bezug auf ibreKeimungs- eigenschaften verschlechtert, insbesondere wenn diese Samen bei feuchter Witterung geerntet worden sind.
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. Das erfindungsgemässeAggregatermöglichtdagegen durch Erzeugung grösserer Mengen mässig erwärm- ter Luft nicht nur eine Trocknung des Erntegutes ohne Feuergefahr und ohne ständige Beaufsichtigung durch einen Arbeiter, sondern auch eine überhitzungsfreie Trocknung von Erntegut, die auch bei Ballen ohne Austrocknen der nächstgelegenen Teile und Feuchtigkeitsablagerong in den entfernten Lagen der
Ballen gesichert ist.
Das erfindungsgemässe Aggregatist auch als Warmluftquelle zur Verhinderung von Frostschäden an ge- speichertem Erntegut im Freien oder in Gebäuden oder zum Trocknen oder Klären von Gasen, Dämpfen od. dgl. in Gebäuden, Schiffen oder Speichern verwendbar, wobei auch die Verteilung von Dämpfen, Pul- vern oder Flüssigkeiten, welche am Ausgang des Ventilators in die Warmluftströmung eingeführt werden, möglich ist.
Um eine vielseitige Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemässen Aggregats sicherzustellen, ist die den
Luftkanal bildende Verkleidung im Bereich um den Motor vorzugsweise einfach abnehmbar. Auf diese
Weise ist ermöglicht, dass das Aggregat zur Behandlung von Erntegut bei niedriger Temperatur oder zur
Kühlung von Erntegut. beispielsweise eingelagerte Kartoffel, verwendet werden kann, weil dann ein Gross- teil der durch den Ventilator geförderten Luft nicht über den Motor strömt.
Vorteilhaft ist in das Auspuffsystem und/oder in das Schmiersystem des Aggregats ein Wärmeaus- tauscher eingeschaltet, welcher im Wege der Luftströmung innerhalb der Verkleidung liegt. Dabei kann der Wärmeaustauscher im Luftleitkanal zwischen dem Motor und dem Ventilator liegen und sich über den , Kanal quer zu den Motor-und Ventilatorwellen erstrecken, so dass die Luft zuerst längs des Motors, sodann über den Wärmeaustauscher und schliesslich durch den Ventilator strömt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Verkleidung ein starres, rohrförmi- ges Ventilatorgehäuse, dessen vom Motor abgewendetes Ende für den Anschluss einer Förderleitung einge- richtet ist, und ferner über dem Motor eine abnehmbare Hülle, die auf der dem Ventilator abgewendeten
Seite offen ist und auf der ändern Seite an das Ventilatorgehäuse anschliesst. Die Hülle kann ein Rahmen- werk aufweisen, das sich zu den beiden Seiten und oberhalb des Motors erstreckt und eine Plane, ein Me- tallblech od. dgl. als Abdeckung trägt. Wahlweise kann die Haube auch aus wärmeisolierendem Material bestehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen perspektivische Ansichten des Aggregats, wobei einige äussere Teile zur Freilegung anderer Teile wegge- brochen sind. Fig. 3 stellt einen Axialschnitt durch den Ventilator dar und Fig. 4 zeigt das Arbeitsdia- gramm eines typischen Ausführungsbeispiels.
Das in den Fig. l und 2 dargestelle Aggregat ist fahrbar ; es hat ein Fahrgestell 10, das auf Rädern 11 ruht und mit einer Zugstange 12 od. dgl. ausgestattet ist. Das Fahrgestell ist ferner mit einziehbaren Stützen 13 versehen, die so abgesenkt werden können, dass sie in der Gebrauchsstellung des Aggregats am Boden aufruhen. Am Gestell 10 ist auf der der Zugstange 12 zugekehrten Seite ein Brennkraftmotor 14 so angeordnet, dass die Motorwelle in Längsrichtung des Gestells 10 verläuft. Ferner ist auf dem Gestell 10 ein Ventilator 15 so montiert, dass seine Antriebswelle mit der Motorwelle fluchtet.
Die Ventilatoreinheit umfasst ein rohrförmiges Gehäuse 16, das motorseitig mit einem Drahtnetz 17 versehen ist, und eine Reihe von Strebenpaaren 18 (Fig. 1 und 3), welche die Lager 19 für die Ventilatorwelle 20 abstützen. Mit der Welle 20 ist ein Nabenteil 21 für das Flügelrad 22 verkeilt. Jeder Flügel 22 hat an seiner Wurzel einen zapfenartigen Ansatz 23, der in einer Bohrung des Nabenteils 21 sitzt und an diesem unter Einfügung einer Beilagscheibe 25'mittels einer Schraube 24 festgehalten ist.
Zwischen den Streben 18 ist am auslassseitigen Ende des Gehäuses 16 eine Reihe von Leitblechen 25 mit gekrümmtem Querschnitt angeordnet ; diese Leitbleche 25 sind an ihren äusseren Enden mit dem Gehäuse 16 durch Schrauben 26 verbunden, die das Gehäuse durchsetzen und in Leitblechansätze 27 eingreifen, während sie an ihren inneren Enden über Zapfen mit einem Ring 28 verbunden sind, der das benachbarte Lager 19 umschliesst. Das auslassseitige Ende des Gehäuses 16 ist mit einem Aussenflansch 29 versehen, der mit dem benachbarten Teil des Gehäuses einMundstück für den Anschluss einer Förderleitung bildet.
Der Ventilator ist so bemessen, dass er bei Förderung in die freie Atmosphäre die gesamte, vom Motor 14 gelieferte mechanische Leistung verbraucht ; die Wellen von Ventilator und Motor sind durch eine Kupplung 38 direkt miteinander verbunden.
Das Gehäuse 16 bildet einen Teil einer den Ventilator und den Motor umschliessenden Verkleidung ; ein anderer Teil dieser Verkleidung wird durch eine abnehmbare Haube gebildet, welche den Motor 14 umhüllt. Diese Haube besteht aus einem Rahmenwerk 30, das an den unteren Enden seines in Form eines umgekehrten U-Bügels ausgebildeten Hauptteiles 30a Steckbolzen 31 aufweist, die in Löcher des Gestells 10 passen. Dieses Rahmenwerk ist von einer Plane oder einer ähnlichen Abdeckung 32 umgeben.
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Die Abdeckung 32 wird durch Klammern in der richtigen Lage gehalten und weist einen Endteil 32a auf, der sich hinter einem Flansch 35 rings um das Gehäuse 16 legt. Die Unterseite des Motors ist durch eine
Auffangwanne 41 oder einen ähnlichen, am Gestell 10 montierten Teil abgeschlossen.
Der Motor hat ein Auspuffsystem mit einem Schalldämpfer 36, der zwischen dem Motor und dem Ventilator liegt und sich quer zum Gestell 10 und zu derMotor- und Ventilatorwelle erstreckt, sich also in der Luftströmung des Ventilators befindet ; die Auspuffleitung 37 verläuft in Richtung nach oben durch die
Abdeckung 32. Der Schalldämpfer 36 bietet eine grosse Wärmeübertragungsfläche für die Luftströmung dar.
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gebaut ist.
Zum Gebrauch des Aggregats, beispielsweise zum Trocknen von Erntegut, wird das abnehmbare Rah- menwerk 30 samt der Abdeckung 32 aufgesetzt. Nach Inbetriebnahme des Motors wird ein grosses Luftvo- lumen durch den Strömungsweg des Aggregats hindurchgesaugt ; die Luft bestreicht zuerst den Motor und dessen Auspuffsystem, wobei sie einen sehr grossen Anteil der vom Motor erzeugten Wärme aufnimmt ; i hierauf strömt sie durch den Ventilator, wobei sie einer mechanischen Einwirkung unterliegt, die zu einem weiteren Temperaturanstieg führt.
DieDrahzahl desMotors kann verändert werden und wird so gewählt, dass das Luftvolumen, der Tem- peraturanstieg und der Luftdruck dem jeweiligen Anwendungszweck entsprechen. Für einige Anwendungs- zwecke kann es sich empfehlen, Teile des Ventilatoreinlasses abzudecken und für andere Zwecke kann es vorteilhaft sein, den Apparat mit abgenommener Haube zu betreiben.
Beim Ausführungsbeispiel ist auf dem Fahrgestell ein Dieselmotor mit einer Leistung von 33 PS mon- tiert und es wird ein Ventilator mit zirka 105 cm Durchmesser verwendet. Der Motor ist mit dem Venti- lator direkt gekuppelt. Als Wärmeaustauscher dient vorwiegend der in das Auspuffsystem des Motors ein- geschaltete Schalldämpfer.
Der Ventilator hat zehn Flügel mit Tragflächenquerschnitt, die auf einer Nabe mit 355 mm Durch-
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geraderichtenden, feststehenden Leitblechen versehen, deren Sehnen 203 mm lang sind und unter einem
Winkel von 700 zurMotorachse verlaufen. Die Leitbleche haben parallele, konkave bzw. konvexe Ober- flächen. Die Leitbleche haben eine Länge von 380 mm und erstrecken sich vom Gehäuse 16 nach innen.
Bei der Prüfung des Aggregats hat der von einemunter Vollast laufenden Motor angetriebene Ventila- tor innerhalb eines weiten Bereiches seiner Fördermenge praktisch die gesamte verfügbare Leistung des Motors verbraucht, wie dies durch die Kurve A in Fig. 4 angegeben ist. Die Kurve B gibt für diesen För- derbereich die Temperaturzunahme der Luft an.
- Der Motor ist luftgekühlt und enthält einen Ventilator, der die Luft durch Kühlkanäle im Motor treibt ; die für die Kühlung verwendete Luft gelangt sodann innerhalb der Verkleidung des Apparates zum Ventilator 15 und durchströmt diesen.
Die erzielten Luftmengen und Temperaturanstiege sind besonders für das Konditionieren grosser Mengen von Behandlungsgut bei niedriger Temperatur oder zum Trocknen von Emtegut geeignet, wo eine zu starke Austrocknung vermieden werden muss, eignen sich aber auch für andere Trocknungsvorgänge.
Das dargestellte Aggregat enthält auch eine Pumpe 39, die vom Motor 14 durch geeignete abschaltbare, im Gehäuse 42 angeordnete Organe angetrieben werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Transportables Belüftungsaggregat mit einem auf einem Räder-oder Kufengestell montierten Brennkraftmotor und einem von diesem angetriebenen Ventilator, wobei der Motor und der Ventilator von einer Verkleidung umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung (16, 32), von der ein im Bereich des Motors liegender Teil (32) vorzugsweise leicht entfernbar ist, einen im wesentlichen gerade verlaufenden Luftleitkanal mit ausgangsseitig gleichbleibendem, d.
h. nicht eingeschnürtem Strömungsquerschnitt bildet, dessen Einlassöffnung an der vom Ventilator (15) abgewendeten Motorseite und dessen Auslassöffnung an der vom Motor (14) abgewendeten Ventilatorseite liegt, und dass der Ventilator (15) so bemessen ist, dass er bei Förderung in die freie Atmosphäre praktisch die gesamte verfügbare Leistung des Motors verbraucht und grosse Mengen leicht angewärmter Luft liefert.