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Vakuum-Reguliereinrichtung für Melkanlagen
Es ist allgemein bekannt, dass Melkanlagen mit einer Vakuumpumpe ausgerüstet sind, deren Saugsei- te mit einem Behalter in Verbindung steht, in dem der für den Msikvorgang notwendige Unterdruck er- zeugt wird. Um diesen Unterdruck wenigstens annähernd konstant zu halten, ist der Vakuumvorratsbehäl- ter entsprechend bemessen und mit einem Unterdruckventil ausgerüstet, das atmosphärische Luft in den Behälter einströmen lässt, wenn der Unterdruck einen bestimmten Wert überschreitet.
An diesen Unterdruckbehälter ist zunächst die Vakuumleitung angeschlossen, die entlang der Kuh- stände verlegt und mit Anschlusshähnen für den Pulsator des Melkgerätes versehen ist.
Mit dem Vakuumbehälter steht auch direkt oder über eine Zweigleitung der Vakuumleitung indirekt die letzte Kanne der Milchkannenbatterie in Verbindung, während die erste Kanne mit der Milchsammelleitung verbunden ist, die ebenfalls entlang der Kuhstände verlegt und mit Anschlusshahnen für den Anschluss des vom Milchsammelstück kommenden Milchschlauches versehen ist. Die ermolkene Milch wird somit unter der Wirkung des Vakuums aus der Milchsammelleitui1g in die Transportkannen, die durch Überleitungsrohre miteinander verbunden sind, eingesogen.
Da die Milchsammelleitung im allgemeinen in Kopfhöhe angeordnet ist, ist der Unterdruck an den Zitzen niedriger als in der Milchleitung, u. zw. um den Druck der Flüssigkeitssäule vom Milchsammelstuck bis zur Milchsammelleitung.
Mit zunehmender Entfernung der Kuhstände von der Vakuumquelle nimmt der Unterdruck an den Zitzen immer mehr ab, weil die den Querschnitt der Milchsammelleitung ausfüllenden Milchstösse das Vakuum an den Zitzen nicht in voller Höhe wirksam werden lassen, oder mit anderen Worten, weil das Absaugen der Milch mit einem Unterdruckverlust verbunden ist.
Stark wechselnde Drücke an den Zitzen treten auf, wenn die Milchsammelleitung Steigungen zu überwinden hat. Ist z. B. der lotrecht verlaufende Teil eines Rohrknickes durch einen Milchstoss ausgefüllt, dann ist der Druck in dem niedriger gelegenen horizontal verlaufenden Teil der Milchleitung um den Druck dieser Milchsäule geringer. Sobald aber der lotrecht verlaufende Teil des Rohrknickes flüssigkeitsfrei ist, steigt der Unterdruck in dem horizontal verlaufenden Teil der Milchsammelleitung wieder an.
Solche Druckschwankungen wirken sich sowohl auf den Melkvorgang als auch auf die Förderung der Milch in der Leitung sehr nachteilig aus und sind auch die Ursache für die in der Milchsammelleitung auftretenden Butterungserscheinungen, da die pendelnde Hin- und Herbewegung der Milchstösse die Bildung von Butterkorn begünstigt.
Man hat schon versucht, dem letztgenannten Nachteil dadurch abzuhelfen, dass man über ein Filter am Ende der Milchsammelleitung atmosphärische Luft einströmen lässt, die auf die Milchstösse eine gewisse schiebende Wirkung ausübt und damit aen Pendelbewegungen entgegenwirkt. Durch diese einströmende atmosphärische Luft wird aber der Unterdruck am Ende der Milchsammelleitung noch weiter herabgesetzt. was den Melkvorgang als solchen sehr stark beeinträchtigt.
Es ist auch bekannt, den Luftraum der dti Milchsammelleitung am nächsten gelegenen Transportkanne direkt mit dem Vakuumbehälter zu verbinden. Dadurch wird erreicht, dass die mit der Milch in die erste Kanne gelangende Luft direkt abgesaugt wird und nicht durch die ganze Kannenbatterie hindurchgesaugt werden muss. Damit werden zwar die Butterungserscheinungen in der Kannenbatterie, nicht dagegen aber die Druckschwankungen am Ende der Milchsammelleitung vermieden.
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Ein weiterer Nachteil dieser Massnahme besteht darin, dass der Druckunterschied zwischen der ersten und letzten Kanne der Kannenbatterie restlos aufgehoben wird, wenn sowohl die erste als auch die letzte
Kanne direkt mit dem Vakuumbehälter in Verbindung stehen.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, Butterungserscheinungen und Druckschwankungen in der
Milchsammelleitung durch eine automatisch wirkende Reguliervorrichtung zu vermeiden, indem der Un- terdruck im Vakuumbehälter in Abhängigkeit von dem am Ende der Milchsammelleitung herrschenden
Unterdruck gesteuert wird. Es wird also nicht mehr der Unterdruck im Vakuumbehälter, sondern der Un- terdruck am Ende der Milchsammelleitung konstant gehalten.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung ist zwischen den Enden der Vakuumleitung und der Milchsam- melleitung angeordnetund vor Beginn des Melkens auf den am Ende der Milchsammelleitung gewünschten
Unterdruck einzustellen, was dadurch erreicht wird, dass die am Ende der Vakuumleitung vorgesehene Ein- strömöffnung für atmosphärische Luft mehr oder weniger gedrosselt wird. Ändert sich während des Melkens der Unterdruck am Ende der Milchsammelleitung. dann steuert die Reguliervorrichtung gemäss dar Erfin- dung den Lufteintritt in die Vakuumleitung selbsttätig, indem bei einer Erhöhung des Unterdruckes mehr
Luft und bei einer Verminderung des Unterdruckes weniger Luft in den Vakuumbehälter eingesteuert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Mit 1 ist die Vakuumleitung bezeichnet, die längs der Kuhstände verlegt ist und direkt in den Va- kuumbehälter mündet. Der Stutzen 2 dient dem Anschluss der Reguliervorrichtung an das Ende der Milchsammelleitung, die ebenfalls längs der Kuhstände verlegt ist und in die erste Kanne der Kannenbatterie mündet, während die letzte Kanne ebenfalls mit dem Vakuumbehälter verbunden ist. Die im Gehäuse 3 eingespannte Membran 4 wird während des Betriebes auf ihrer Unterseite von dem am Ende der Milchsammelleitung herrschenden Unterdruck und auf ihrer Oberseite vom Druck der Atmosphäre beaufschlagt, die durchden Ringspalt 5 im Raum 6 wirksam wird.
Wegen des geringeren Druckes im Raum 7 wird die Membran 4 und der damit verbundene Stössel 8 gegen die Wirkung der Feder 9 nach unten gezogen, so dass der mit dem Stössel 8 verbundene Schieber 10 die Öffnung 11 für den Eintritt atmosphärischer Luft in die Vakuumleitung 1 mehr oder weniger frei gibt. Der am Ende der Milchsammelleitung herrschende Unterdruck kann mittels eines Vakuummeters 12 gemessen werden. Die Einstellung des gewünschten Unterdruckes erfolgt durch entsprechende Einstellung der Federspannung mittels der Rändelmutter 13.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann z. B. die Membran 4 mit Stö- ssel8 durch einen Zylinder mit Kolben ersetzt werden, der in der gleichen Weise von den beiden unterschiedlichen Drücken beaufschlagt wird. Die Justierung auf den gewünschten Unterdruck kann in einem solchen Falle durch mechanische Einstellung der Kolbenlage erfolgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vakuum-Reguliereinrichtung für Melkanlagen, gekennzeichnet durch eine zwischen den Enden der Vakuum- und Milchsammelleitung angeordnete Steuereinrichtung, die vom Druckunterschied zwischen der atmosphärischen Luft und dem Unterdruck am Ende der Milchsammelleitung gesteuert ist und selbst- tätig beim Überschreiten eines vorbestimmten Druckunterschiedes einen Lufteintritt am Ende der Vakuumleitung öffnet oder vergrössert und beim Unterschreiten des Druckunterschiedes den Lufteintritt verkleinert oder verschliesst.