DE1582930C - - Google Patents

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DE1582930C
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Description

Bei modernen Rohrmelkanlagen verläuft längs der Viehstände in etwa 2 m Höhe eine Milchsammelleitung, über welche die abgemolkene Milch mittels einer Vakuumpumpe und strömender Luft in einen Milchsammelbehälter gefördert wird. Die einzelnen Melkzeuge werden dabei jeweils an entsprechenden Anschlußstellen über eine Steigleitung mit der Milchsammelleitung verbunden. Wegen der Höhendifferenz zwischen dem in Höhe des Kuheuters befindlichen Melkzeug und der Milchsammelleitung tritt zwischen ■diesen eine erhebliche Unterdruckdifferenz auf, sobald die Steigleitung mit Flüssigkeit gefüllt ist. Bei einem erwünschten Unterdruck von etwa 0,5 kp/cm2 in den einzelnen Melkbechern an den Zitzen ist bei einer Flüssigkeitssäule von etwa 1,5 m Höhe in der Steigleitung in der Milchsammelleitung ein Unterdruck von etwa 0,65 kp/cm2 erforderlich. Bei einer derartigen Anordnung treten jedoch gegen Ende des Melkvorganges, d. h. bei Aufhören der Milchabgabe (Blindmelken) deshalb Schwierigkeiten auf, weil jo auf die Euterzitzen der erhöhte Unterdruck von 0,65 kp/cm2 einwirkt, sobald die Steigleitung nicht mehr mit Milch gefüllt ist. Auf Grund neuerer Erkenntnisse werden hierdurch die Blutzirkulation in den Zitzen sowie die Funktion der Schließmuskeln nachteilig beeinflußt, was zu einer Beeinträchtigung der Eutergesundheit und zu einem Nachlassen in der Milchleistung führt.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bei den zur Zeit bekannten Rohrmelkanlagen des vorbeschriebenen Typs zwischen dem Melkzeug und der zu der Milchsammelleitung führenden Steigleitung ein Lufteinlaß vorgesehen, wodurch erreicht wird, daß die Milchsäule in der Steigleitung stets durch große Luftblasen unterbrochen ist, so daß die effektive Höhe der Flüssigkeitssäule wesentlich geringer ist als die Höhendifferenz zwischen Melkzeug und Milchsammelleitung. Dadurch wird es möglich, die Differenz zwischen dem gewünschten Unterdruck in den Melkbechern und dem erforderlichen Unterdruck in der Milchsammelleitung entsprechend zu verringern.
Es sind ferner Rohrmelkanlagen bekannt, bei welchen ein Ansteigen des Unterdruckes an den Zitzen beim Blindmelken durch ein zwischengeschaltetes Unterdruckregelventil verhindert wird, welches beim Ansteigen des Unterdruckes über einen eingestellten Sollwert so lange Atmosphärenluft einsteuert, bis der Druck im Melkzeug wieder auf den Sollwert angestiegen ist.
Das bei den bekannten Rohrmelkanlagen erforderliehe Einsteuern von Luft aus dem Stallraum ist schon aus hygienischen Gründen sehr ungünstig. Hinzu kommt noch die Gefahr, daß die Milch strukturelle Veränderungen erleidet, weil die eingesaugte Luft zu starker Turbulenz und wegen der innigen und intensiven Durchmischung unter Umständen auch zu chemischen Veränderungen führt. Vom technischen Standpunkt her ist das Einsteuern von Luft zur Vermeidung eines zu hohen Unterdruckes an einem blindmelkenden Melkzeug deshalb besonders nachteilig, weil hierdurch der Unterdruck in der Milchsammelleitung fällt und deshalb für den Betrieb weiterer, zu verschiedenen Zeitpunkten an die gleiche Milchsammelleitung angeschlossener Melkzeuge nicht mehr ausreicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rohrmelkanlage zu entwickeln, bei der trotz der erforderlichen Unterdruckdifferenz zwischen MeIkzeüg und Milchsammelleitung ein einregulierbarer und automatisch konstant gehaltener Unterdruck an den Zitzen aufrechterhalten wird, ohne daß Luft in die Anlage eingesteuert zu werden braucht, so daß die damit verbundenen Nachteile vermieden werden.
Gemäß der Erfindung wird eine Rohrmelkanlage vorgeschlagen, bei der das Melkzeug an die Steigleitung der unter erhöhtem Unterdruck stehenden Milchsammelleitung über ein Unterdruckreduzierventil angeschlossen ist, das die absolute Größe des Unterdrucks im Melkzeug nach oben begrenzt, und welche dadurch gekennzeichnet ist, daß das Unterdruckreduzierventil als Durchgangsventil ausgebildet ist, dessen Durchgangsquerschnitt in dem Maße verkleinert wird, in dem die absolute Größe des Unterdrucks ansteigt. Vorzugsweise besteht das Unterdruckreduzierventil der erfindungsgemäßen Rohrmelkanlage aus einem Gehäuse und einer das Gehäuse abdeckenden Membran, in der ein in das Gehäuseinnere hineinragender und mit einem Ventilsitz am Ventilausgang zusammenwirkender Ventilstößel verankert ist, wobei zur Steigleitung bzw. zum Melkzeug führende Stutzen vorgesehen sind. Außerhalb des Gehäuses ist vorteilhafterweise eine der Verkleinerung des Durchgangsquerschnitts entgegenwirkende Rückstellfeder angeordnet, deren Vorspannung vorzugsweise veränderbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Rohrmelkanlage wird das Unterdruckreduzierventil beispielsweise in das Sammelstück des Melkzeuges oder nahe beim Melkzeug in den die Steigleitung bildenden Schlauch eingesetzt. Das Unterdruckreduzierventil wird auf einen bestimmten Maximalunterdruck eingestellt, der im Melkzeug nicht überschritten werden soll. In der Milchsammelleitung kann dementsprechend der Unterdruck beliebig höher sein, da das gemäß Erfindung verwendete Ventil die Verbindung zwischen Melkzeug und Steigleitung bzw. Milchsammelleitung schließt, sobald der Unterdruck im Melkzeug bzw. im Ventilgehäuse über den Sollwert ansteigt. Ein Einsteuern von Luft ist dementsprechend weder zur Senkung des Unterdrucks im Melkzeug noch zur Unterbrechung der Flüssigkeitssäule in der Steigleitung erforderlich.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen die Zeichnungen dienen, welche eine beispielhafte Ausführungsform darstellen; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Rohrmelkanlage gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine Draufsicht auf ein für die Melkanlage gemäß F i g. 1 geeignetes Unterdruckreduzierventil,
F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie A-B der Fig.2.
Die Melkanlage besteht aus einer Milchsammelleitung 21, welche von den einzelnen Melkständen zu einem Milchsammelbehälter'25 führt, welcher seinerseits mit einer Vakuumpumpe verbunden ist. Die einzelnen Melkzeuge mit den Melkbechern 24 werden über eine Steigleitung 22, z. B. eine Schlauchverbindung, mit der Milchsammelleitung 21, verbunden. Zwischen Steigleitung 22 und den Melkbechern 24 ist das Unterdruckreduzierventil 23 vorgesehen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform für das Unterdurckreduzierventil ist in den F i g. 2 und 3 dargestellt. Das neuartige Ventil kann ganz allgemein zur Reduzierung eines höheren Unterdruckes auf der Seite des Stutzens 1 auf einen bestimmten einstellbaren Maximalwert dienen. Es besteht aus einem
zylindrischen Gehäuse 2, welches an der Unterseite mit einem Stutzen 1 ausgestattet ist; bei der Melkanlage ist dieser mit der Steigleitung 22 und damit mit der unter höherem Unterdruck stehenden Milch- · Sammelleitung 21 verbunden. Seitlich sind am Gehäuse 2 vier Stutzen 3 vorgesehen, welche jeweils mit den einzelnen Melkbechern verbunden werden. An der offenen Oberseite weist das Gehäuse 2 einen rechtwinklig abgebogenen Ringflansch 11 auf, welcher eine elastische Membran 4 trägt, welche auf dem to Flansch 11, z. B. durch ein von oben gegengesetztes ringförmiges Element 12 festgehalten wird. In der Membran 4 ist ein Ventilstößel 6 verankert. Der Kopf 10 des Ventilstößels 6 wird bei geschlossener Stellung des Ventils in einen Ventilsitz 9 gedrückt, zu welchem der Ansatz des Stutzens 1 ausgebildet ist. Durch einen in der Ventilkammer 7 herrschenden Unterdruck wird die Membran 4 abhängig von der Höhe des Unterdrucks und ihrer eigenen Elastizität , mehr oder weniger nach unten gezogen, wodurch der ao Auslaufquerschnitt bei ansteigendem Unterdruck ständig verkleinert wird, bis das Ventil bei Erreichen eines bestimmten Maximalunterdrucks vollständig schließt. Der Membran entgegen wirkt eine Feder 5, weiche auf dem Gehäuse 2 bzw. dem Ringelement 12 aufliegt und sich gegen eine mit dem Ventilstößel 6 starr verbundene Halterung 13, z. B. ein scheibenförmiges Element mit nach unten gerichtetem Randflansch, abstützt. Durch Verändern der Spannung der Feder S, d. h. durch Verschieben des Elementes 13 nach oben oder unten, kann das Ventil so eingestellt werden, daß es bei einem ganz bestimmten Unterdruck vollständig schließt. Sobald beispielsweise durch Eindringen von geringen Luftmengen zwischen Zitzen und Zitzengummi der Unterdruck in dem Melkzeug und damit in der Kammer 7 des Ventils absinkt, wird die Verbindung zu der Saug-; rohrleitung durch Anheben des Ventilstößels 6 automatisch so lange wieder freigegeben, bis der eingestellte Sollwert ereicht ist.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Rohrinelkanlage, bei der das Melkzeug an die Steigleitung der unter erhöhtem Unterdruck stehenden Milchsammelleitung über ein Unterdruckreduzierventil angeschlossen ist, das die absolute Größe des Unterdrucks im Melkzeug nach oben begrenzt, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterdruckreduzierventil (23) als Durchgangsventil (9, 10) ausgebildet ist, dessen Durchgangsquerschnitt in dem Maße verkleinert wird, in dem die absolute Größe des Unterdrucks steigt.
2. Rohrmelkanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterdruckreduzierventil (23) aus einem Gehäuse (2) und einer das Gehäuse (2) abdeckenden Membran (4) besteht, in der ein in das Gehäuseinnere (7) hineinragender und mit einem Ventilsitz (9) am Ventilausgang zusammenwirkender Ventilstößel (6) verankert ist, wobei zur Steigleitung (22) bzw. zum Melkzeug (24) führende Stutzen (1 bzw. 3) vorgesehen sind.
3. Rohrmelkanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Gehäuses (2) eine der Verkleinerung des Durchgangsquerschnitts entgegenwirkende Rückstellfeder (5) angeordnet ist.
4. Rohrmelkanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der Rückstellfeder (5) veränderbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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