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Färbe-Maschine für Textilgut
Die Erfindung betrifft eine Färbe-Maschine für Textilgut aus wollähnlichen, halb-oder vollsynthetischen Fasern mit einer Haspel und einer Leitwalze zum Umwälzen des Färbegutes, deren Gehäuse aus einer mit Färbeflotte zu füllenden Kufe sowie einem Oberteil mit abnehmbarem Deckel besteht, dessen bombierter Hauptteil doppelwandig ausgebildet und mit einem Randflansch versehen ist, der in eine am Gehäuse-Oberteil angebrachte Rinne eintaucht ; bei derartigen Maschinen sind die mit der Färbeflotte bzw. mit dem nassen Färbegut in Berührung kommenden Teile üblicherweise aus Edelstahl hergestellt.
In den verschiedenen bekannten Färbe-Maschinen dieser Art lässt sich Textilgut aus natürlicher Wolle - vom Vlies oder Strang aus Wollhaaren bis zum fertigen Gewebe oder Gewirke-unter geeigneten Betriebsbedingungen einwandfrei färben. Wird jedoch in denselben Maschinen Textilgut aus woll- ähnlichen, halb-oder vollsynthetischen Fasern behandelt, erhält man überraschenderweise zeitweise oder auch dauernd Fehlfärbungen ;
wenn auch konventionelle Färbe-Maschinen für Naturwolle in Einzelfällen mit Erfolg auf die neuen synthetischen Fasern umgestellt werden konnten, insbesondere bezüglich Zusammensetzung der Färbeflotte, Temperatur und Druck im Färberaum sowie der Umlaufgeschwindigkeit und-frequenz des Färbegutes-so traten dennoch unvermutet und ohne erkennbare Ursachen Färbefehler auf, u. zw. meist Flecken- und Streifenbildungen.
Weiters ist auch nach der franz. Patentschrift Nr. 910. 380 eine Färbe-Maschine für Textilgut bekannt, bei welcher in den Hohlraum des dachartig gewölbten Maschinendeckels aus einem Hochbehälter Wasser eingeführt und zu einer beliebigen Stelle der Färbe-Maschine abgezogen wird, u. zw. wird in den doppelwandigen Deckel kaltes Frischwasser eingeleitet, damit sich an seiner Innenseite die im Gehäuse gebildeten Dämpfe als Kondensat niederschlagen, welches dann über die schrägen Innenflächen des Deckels in eine am oberen Gehäuserand angebrachte Tauchtasse ablaufen kann ; die Innenwand dieser kanalartigen Tauchtasse ist nun mit zahlreichen Öffnungen versehen, aus denen das Kondensat ständig auf die Färbeflotte zurücktropft.
Auch diese Färbe-Maschine gehört jedoch jener oben beschriebenen Bauart an, die ausschliesslich zum Färben von Textilgut aus natürlichen Fasern geeignet ist.
Es wurde nun gefunden, dass in den bisher bekannten Anlagen beim Färben von Textilgut aus woll- ähnlichen, voll- oder halbsynthetischen Fasern auftretende Färbefehlel am häufigsten dadurch entstehen, dass von dem mittels eingebauter Heizschlangen beheizten Maschinendeckel auf das Färbegut Kondensattropfen fallen, die Flecken oder Streifen hervorrufen.
Beim Einfärben der meisten künstlichen Textilfasern müssen besondere Chemikalien zugesetzt werden, die sogenannten "carrier", welche die künstlichen Fasern zum Aufquellen bringen und überhaupt erst für die Aufnahme der Farbpigmente aufschliessen ; gelangen nun auf ein solches Färbegut aus künstlichen Fasern Kondensattropfen, so können diese die Wirkung der "carrier"-Flüssigkeit mehr oder weniger zerstören und es entstehen an diesen Stellen flecken-oder streifenförmige Verfärbungen-u. zw. als Flecken, wenn sich das Kondensat im Färbegut nicht oder nur wenig ausbreitet, in Streifenform dagegen, wenn das Färbegut nach dem Auffallen der Tropfen über die Haspel oder durch das Quetschwerk der Färbe-Maschine läuft, wobei die Kondensattropfen auf der beim Umlauf durch die Färbe-Maschine gebildeten Bahn bzw.
des Stranges in Längsrichtung auseinandergezogen werden.
Nach der Erfindung werden nun bei Färbe-Maschinen der eingangs beschriebenen Art beim Färben von Textilgut aus wollähnlichen, halb-oder vollsynthetischen Fasern die oben beschriebenen Nachteile dadurch vermieden, dass der Hauptteil des Deckels aus zwei dünnen, an zahlreichen nahe benachbarten Stellen miteinander verbundenen Blechen besteht und sein Hohlraum in an sich bekannter Weise mit Anschlussstutzen zur Zu- bzw. Ableitung eines flüssigen oder gasförmigen Mediums versehen ist, mittels dessen die Innenfläche des Deckels gleichmässig über den Taupunkt des sich im Gehäuse bildenden Dämpfegemisches beheizt wird, und dass im Deckel ein Stutzen für den Abzug dieses Dämpfegemisches dicht eingesetzt ist.
Ferner ist der vorzugsweise im Scheitel des Deckels angebrachte Abzugsstutzen mit einer nach aussen mündenden Rinne zur Ableitung des sich in diesem Stutzen bildenden Kondensates versehen.
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Durch diese doppelwandige Ausbildung des Deckels wird eine vollkommen gleichmässige Beheizung seiner Innenfläche erreicht, die ohne weiters auf eine Temperatur eingestellt werden kann, die stets oberhalb des Taupunktes der im freien Innenraum der Maschine vorhandenen Flüssigkeitsdämpfe liegt, so dass sich an der Unterseite des Deckels keine Kondensattropfen mehr bilden und durch Herabfallen auf das
Färbegut dieses schädigen können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Färbe-Maschine für Textilgut aus voll- oder halbsynthetischen Fasern in Fig. 1 im vertikalen Mittelschnitt dargestellt ; ferner zeigen Fig. 2 den im Maschinendeckel eingesetzten Abzugsstutzen und Fig. 3 einen Querschnitt durch den Deckel-beides vergrössert.
Das in seinen wesentlichen Teilen aus Edelstahl hergestellte Gehäuse 1 der Färbe-Maschine besteht aus einer Kufe 2, die mit Färbeflotte zu füllen ist, und einem abnehmbaren Oberteil 3 j im Innenraum des
Oberteiles 3 befinden sich eine Leitwalze 4 und eine Haspel 5, die in einem waagrechten gegenseitigen Achsabstand von etwa 1000 mm in üblicher Weise auf einem Traggerüst gelagert sind ; die Mantelflächen von Leitwalze und Haspel-letztere mit einem Durchmesser von etwa 500 mm-liegen mit ihren unteren
Scheitellinien etwa auf gleicher Höhe in einem Abstand von etwa 1300 mm vom Boden der Flottenkufe 2.
Unterhalb der Leitwalze 4 befindet sich ein Rechen 6, der zweckmässig ebenfalls an dem Traggerüst der Leitwalze 4 gelagert ist. Oberhalb der freien Enden des Rechens 6 ist eine an diesem Gerüst gelagerte Walze 7 vorgesehen, die einen waagrechten Achsabstand von etwa 230 mm von der Leitwalze 4 hat.
Die Flottenkufe 2, die an einer Seite in der üblichen Weise einen Aufbereitungsraum 14 für die Färbeflotte aufweist, ist auf der gegenüberliegenden Seite 2 a mit einem Krümmungsradius von etwa 1350 mm gebogen, wobei diese Seite mit einem Anschlussradius von etwa 410 mm in den waagrechten Kufenboden übergeht. Der im ganzen mit 8 bezeichnete Deckel des Oberteiles 3 ist in seinem gewölbten Teil doppelwandig ausgebildet und von einem Abzugstutzen 9 flüssigkeits-und gasdicht durchsetzt, in dessen Innerem sich eine nach aussen mündende Rinne 10 befindet. Die Rinne 10 dient zum Ableiten von Kondensat, das sich aus den Dämpfen bildet, die sich im Innenraum des Gehäuses 1 bzw. des Oberteiles 3 der Färbe-Maschine entwickeln und durch den Stutzen 9 entweichen.
An jeder Längsseite des Oberteiles 3 ist ein Verschlussschieber 11 heb- und senkbar angeordnet, der zum Ein- und Austragen des Färbegutes dient. Jeder Schieber 11 trägt an seiner Oberkante eine nach innen vorspringende Dichtungsleiste 12, die in Schliessstellung des Schiebers 11 in eine ortsfest an der gleichen Längsseite des Oberteiles 3 angeordneten Rinne 13 eintaucht. Wenn die Färbe-Maschine in Betrieb ist, entwickeln sich in ihrem Innenraum Flüssigkeitsdämpfe und-nebel, die sich teilweise an den nicht beheizten senkrechten Wänden des Oberteiles als Kondensat niederschlagen und in dieser Form allmählich die Rinnen 13 füllen.
Die gefüllten Rinnen 13, in welche auch der Deckel 8 des Oberteiles 3 mit Stützleisten eintaucht, bewirken einen gasdichten Abschluss des Oberteiles 3 nach aussen, wenn sich die Schieber 11 in Schliessstellung befinden.
Der Maschinendeckel 8 besteht im wesentlichen aus zwei in geringem Abstand voneinander angeordneten und vergleichsweise dünnen Blechen 15 und 16. Das Aussenblech 15 ist, wie Fig. 3 erkennen lässt, mit warzenähnlichen Ausbiegungen versehen, dass es das Innenblech 16 an zahlreichen, in verhältnismässig kleinen Abständen voneinander liegenden Stellen berührt. An den Berührungsstellen sind die beiden Bleche 15 und 16 in zweckentsprechender Weise, z. B. durch Verschweissen, miteinander verbunden. Das Aussenblech 15 weist beispielsweise an den Berührungsstellen je eine Bohrung 17 auf, durch die man eine Ringschweissnaht aufbringen kann, welche die Bohrungswandung gas- und flüssigkeitsdicht mit dem Innenblech 16 verbindet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Färbe-Maschine für Textilgut aus wollähnlichen, halb-oder vollsynthetischen Fasern mit einer Haspel und einer Leitwalze zum Umwälzen des Färbegutes, deren Gehäuse aus einer mit Färbeflotte zu füllenden Kufe sowie einem Oberteil mit abnehmbarem Deckel besteht, dessen bombierter Hauptteil
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ausgebildetHohlraum in an sich bekannter Weise mit Anschlussstutzen zur Zu- bzw. Ableitung eines flüssigen oder gasförmigen Mediums versehen ist, mittels dessen die Innenfläche des Deckels gleichmässig über den Taupunkt des sich im Gehäuse bildenden Dämpfegemisches beheizt wird, und dass im Deckel ein Stutzen (9) für den Abzug dieses Dämpfegemisches dicht eingesetzt ist.