<Desc/Clms Page number 1>
Scherkopf für Trockenrasierapparate mit lösbarem innerem
Schneidbahnteil
Die Erfindung bezieht sich auf Trockenrasierapparate mit einem hin und her bewegten inneren
Schneidbahnteil (Messerblock oder Schersieb), der durch eine Feder gegen die Innenfläche einer festste- henden perforierten Scherkammfolie als äusserem Schneidbahnteil gedrückt wird, und betrifft eine neuartige Anbringung des inneren Schneidbahnteiles am Antriebselement und sein Zusammenwirken mit der
Scherkammfolie.
Bei einem bekannten Gerät dieser Art ist ein Messerblock kardanisch mit dem Schwinghebel des Antriebes verbunden, d. h. er ist um seine drei Hauptachsen, die Längs-, Quer- und Hochachse beweglich.
Diese Art der Scherkopfbefestigung hat den Nachteil, dass der Messerblock infolge der möglichen Taumelbewegung um seine Längsachse dem von der Seite kommenden Rasierdruck ausweicht, so dass die für einen guten Schereffekt notwendige satte Anlage an der Scherkammfolie leidet. Die halbkardanische Befestigung des Messerblockes mittels eines seine Querachse bildenden Gelenkstiftes, verhält sich in dieser Hinsicht besser.
Bei Geräten mit nur einer auf dem Mitnehmerstift des Schwinghebels gelagerten Schraubenfeder als Andruckfeder ist bisher der Einfluss der Art des Angriffs dieser Feder am Messerblock auf die Schmittgüte nicht beachtet worden. Drückt nämlich die Feder mit ihrer Stirnwindung lediglich gegen die Bodenfläche des Messerblockes, so führt dies in den Extremlagen des Schwinghebels zu einseitigen und ungleichmässi- gen Federbeanspruchungen, und ein Abheben der Stirnmesser des Messerblockes von der Scherkammfolie ist die Folge.
Ein drittes Problem ist die Reinigung des Gerätes. Dazu ist es erforderlich, den Messerblock in bestimmten Zeitabständen grundlich von den an den Messern angesetzten Hautexsudaten zu säubern. Er muss also leicht und ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Spezialwerkzeuge od. dgl. abnehmbar sein. damit man ihn in eine entsprechende Reinigungsflüssigkeit, z. B. Benzin. legen und abwaschen kann. Die leichte Auswechselbarkeit des Messerblockes erleichtert auch seine etwaige Reparatur.
Es ist auch ein Gerät bekannt, bei dem das Auswechseln des Messerblockes ohne zusätzliche Hilfsmittel möglich ist, weil die Verbindung zwischen dem Messerblock und dem Schwinghebel wie ein Druckknopf wirkt. Die Druckknopfverbindung ist dabei so gestaltet, dass das Ende des Schwinghebels eine verdickte Form hat, die derart in einen Spalt zwischen zwei im Messerblock angeordneten Federdrähten eingeführt werden kann, dass die Federdrähte die Verdickung umschliessen. Bei dieser Anordnung kann der Messerblock Bewegungen um seine Quer- und Längsachse ausführen. Weshalb die Taumelbewegung um die Langsachse nachteilig ist, wurde bereits geschildert.
Die zum Ausgleich etwa zwischen Gehäuse und Scherkopfrahmen auftretender, fertigungstechnisch bedingter Toleranzen notwendige Drehbewegung des Messerblockes um seine Hochachse ist hingegen nicht möglich. Die Befestigungsart ist auch nur möglich, weil dieser Scherkopf kein zentrales Federelement zum Andrücken des Messerblockes an die Scherkammfolie besitzt, was natürlich den Schereffekt wesentlich beeinträchtigt.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Scherkopf für Trockenrasierapparate mit von einem Schwinghebel hin-und herbewegtem und von einer auf diesem angeordneten Schraubenfeder gegen die Innenfläche einer Scherkammfolie gedrückten Messerblock zu schaffen, der frei von sämtlichen angeführten Nachteilen ist und dessen Messerblock so mit dem Antriebselement verbunden ist, dass er keine Be-
<Desc/Clms Page number 2>
wegung um seine Längsachse ausführen kann und bei den Schwenkbewegungen um seine Querachse keine einseitige Beanspruchung auf die Zentralfeder ausübt. Die Güte der Kupplung zwischen dem inneren
Schneidsystem und dem Antrieb eines Trockenrasierapparates zeigt sich darin, dass parasitäre Schwin- gungen fehlen und als Folge dessen der Messerblock geräuscharm läuft.
Dies lässt sich erreichen, wenn sich die Feder erfindungsgemäss gegen eine auf dem Zapfen des
Schwinghebels gleitbare Führungsbuchse abstützt, mit der der Messerblock um seine Querachse schwenk- bar gekuppelt ist, so dass der Messerblockin seinen möglichen Schwenkbewegungen um seine Hoch- und Quer- achse die Feder nicht zusätzlich belastet. Vorteilhaft ist dabei der Messerblock nach Art einer an sich be- kannten Druckknopfbefestigung mit einem Lagerblock lösbar verbunden, in dem die Führungsbuchse schwenkbar gelagert ist, und zwar das Ganze in solcher Anordnung, dass die Lagerung in der Querachse des Messerblockes liegt. Mit Hilfe dieser Führungsbüchse ist also der Lagerbock und der mit ihm verbun- dene Messerblock auf dem zylindrisch ausgebildeten Schwinghebelende drehbar und axial verschiebbar.
Dadurch drückt die Feder den Messerblock gleichmässig gegen die Scherkammfolie und wird nicht einsei- tig verspannt. Der Lauf wird ruhig und ein Abheben zwischen Messerblock und Scherkammfolie an den
Aussenkanten verhindert.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform weist der Lagerbock die Form einer mittig durchbrochenen
Platte auf, in deren Durchbruch die Führungsbuchse schwenkbar gelagert ist. Auf ihrer der Messerblockunterseite zugekehrten Fläche sind beiderseits des Durchbruches die federnden Mittel der Druckknopfver- bindung, z. B. Nasen angeordnet.
Besonders bewährt hat sich eine Lagerbockplatte mit zwei parallelen abge- winkelten Kanten, in denen sich an den Enden die Nasen für die Druckknopfverbindung und in der Mitte die
Lager für die Führungsbuchse befinden, wobei sich die auf dem Schwinghebel angeordnete Schraubenfeder mit ihrer Stirnwindung um den Aussenmantel der Führungsbuchse legt und gegen ihre Lagerachse abstützt.
Dazu besitzt der Messerblock eine längliche, rahmenartige Grundplatte, in der zwei den federnden Mitteln (Nasen) am Lagerbock zugeordnete Stifte angebracht sind, die in die federnden Mittel am Lagerbock eingreifen und mit ihnen als Druckknopfverbindung zusammenwirken.
Gemass weiterer Erfindung sind auf der Lagerbockplatte beiderseits des Durchbruches je zwei Nasen paarweise angeordnet, denen je ein Widerlager symmetrisch gegenüberliegend zugeordnet ist. Das hat den Vorteil, dass beim Eingreifen der Stifte im Messerblockrahmen zwischen Nasen und Widerlager eine Dreipunktanlage undeineVerbindungvonMesserblockundLagerbockentsteht, die wie eine Doppeldruckknopfverbindung wirkt. Dadurch ist das Gewicht des Messerblockes und die Kraft des Antriebes gewissermassen auf zwei Druckknopfverbindungen verteilt, was eine sichere Halterung bewirkt, Flattererscheinungen beseitigt und den Schereffekt verbessert.
Der Messerblock weist gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zwei halbkreisförmige, seine Grundplatte überragende Stirnwände auf. die durch einen über der Plattenlängsachse liegenden Steg miteinander verbunden sind, wobei die senkrecht zur Grundplatte und ihrer Längsachse stehenden Schermesser in bekannter Weise mit dieser und dem Steg einstückig durch Metallspritzgiessen verbunden sind. Dieser Aufbau des Messerblockes hat den Vorteil, dass sein Schwerpunkt nach unten verlagert wird und die Kupplungsstifte in der Schwerpunktebene symmetrisch zur Messerblockmitte angeordnet sind. Die Kraftübertragung vom Schwinghebel auf den Messerblock erfolgt dadurch in seiner Schwerpunktebene und der spezifische Druck an jedem Messer gegenüber der Scherkammfolie ist gleich.
Dies wirkt ebenfalls der erwähnten Flattererscheinung entgegen und verbessert den Schereffekt.
Damit sich der Messerblock beim Abnehmen des Scherkopfrahmens nicht selbstständig lösen kann, wird die Verschiebbarkeit des Lagerbockes bzw. seiner Führungsbuchse zweckmässig durch eine auf das obere Ende des Schwinghebels aufgesetzte Federscheibe begrenzt.
Vorteilhaft wird der Lagerbock so lang gemacht, dass er den Messerblockrahmen unten ganz abdeckt.
Da dieser innen hohl und nach unten offen ist, fällt somit der Haarstaub auf den Lagerbock. Um ihn zu sammeln, kann der Lagerbock mit einer auswechselbaren Haarsammel-Klebeeinlage versehen sein, an der der Haarstaub haftet, Das hat den Vorteil, dass der ganze innere Raum des Messerblockes als Haarsammelbehälter dient und durch Abnehmen des Messerblockes leicht eine Erneuerung oder Auswechselung der Klebeeinlage vorgenommen werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf einen Scherkopf mit Messerblock beschränkt, sondern auch mit gleichem Nutzen auf einen als Schersieb ausgestalteten inneren Schneidbahnteil anwendbar.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden an einem Ausführungsbeispiel geschildert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Es zeigen Fig. l einen Querschnitt durch den Scherkopf eines Trockenrasierapparates, Fig. 2 einen Längsschnitt, wobei auf die Darstellung der Elemente für die Halterung des Scherkopfrahmens am Ge-
<Desc/Clms Page number 3>
hause verzichtet wurde, und Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Lagerbock in vergrössertem Massstab, mit ge- 9tr\chelt anged uteten Raststiften des Messerblockes.
In dem Gehäuse 1 ist der Antrieb mit dem Schwinghebel 2 untergebracht, der den Messerblock an- treibt. Dieser besteht aus einer nach unten offenen rahmenartigen Grundplatte 3, deren Stirnwände 4halb- kreisförmig über sie hinausragen (Fig. l) und durch einen Steg 5 miteinander verbunden sind. In dem so gebildeten, aus Metallspritzguss hergestellten Messerblockgerippe sind die einzelnen dünnen Messer 6 senkrecht zur Längsachse an drei Punkten, nämlich in den beiden Längsseiten der Grundplatte und in dem Steg S, gehaltert und in das Metall mit eingespritzt.
Das hat den folgenden Vorteil : Das Rasiergerät glei- tet im allgemeinen senkrecht über die Hautoberfläche, was zur Folge hat, dass die grösste Messerbean- spruchung des halbzylinderförmigen Messerblockes in der Mitte des Halbzylindermantels liegt. Der an dieser Stelle angeordnete Steg 5 unterstützt die Messer an der Stelle ihrer grössten Belastung und nimmt diese Belastung auf bzw. überträgt sie über die Stirnwände 4 auf die Grundplatte 3. (In Fig. 1 sind die
Messer nicht dargestellt, um die btirnwand 4 sichtbar werden zu lassen.)
Der Messerblock ist über einen Lagerbock 7 aus thermoplastischem Kunststoff mit dem Schwinghebel verbunden Der Lagerbock hat die Form einer rechteckigen Platte und besitzt in seinem Mittelpunkt einen etwa quadratischen Durchbruch 8 (Fig. 3).
In diesem ist eine Führungsbuchse 9 zwischen den beiderseits abgewinkelten Längskanten 7'mit Zapfen 10 gelagert, die an einer ihr angeformten Brücke 10'sitzen.
Die Buchse ist ihrerseits wiederum mit ihrer Bohrung auf dem zylindrischen Zapfen 11 des Schwinghebels
2 axial verschiebbar und drehbar gelagert. Dabei gleitet der Aussenmantel der Führungsbuchse in den
Stirnwindungen einer Seite der auf dem Schwinghebelzapfen angeordneten Druckfeder 12 und führt diese.
Die obere Begrenzung der Druckfeder 12 ist die die Schwenkachse der Führungsbuchse bildende Brücke 10', an der sie anliegt.
Der Messerblock ist nach Art einer Doppeldruckknopfbefestigung mit dem Lagerbock verbunden. Zu diesem Zweck sind in den Längsseiten der rahmenartigen Grundplatte des Messerblockes symmetrisch zur
Mitte und in seiner Schwerpunktebene zwei Stifte 13 aus axial geschlitztem Federstahlrohr befestigt Fig. 2). Vermöge der Schlitzung können die Rohre in vorgespanntem Zustand in die in der Grundplatte 3 des Messerblockes befindlichen Bohrungen eingeführt werden und sind dann im entspannten Zustand form- schlüssig mit ihr verbunden. Die Stifte bzw. Rohre 13 rasten in zwei am Lagerbock angeordnete Nasen- paare 14, 15 und je ein ihnen zugeordnetes Widerlager 16, 17 ein.
Nasenpaar und Widerlager bilden ge- meinsam eine sichere Dreipunktanlage für den (in Fig. 3 gestrichelt eingezeichneten) Stift und ermögli- chen ein müheloses Abnehmen und Wiederaufsetzen des Messerblockes durch leichten Zug oder Druck von
Hand. Diese Lösbarkeit vereinfacht eine Reparatur und erleichtert Reinigung und Desinfizierung, wobei man zweckmässigerweise stets den Messerblock abnimmt, um zu vermeiden, dass Reinigungsflüssigkeit an und in das KunststoffgehÅause gelangt.
Se der Schwenkbewegung des Schwinghebels 2 führt der Messerblock sowohl eine Drehbewegung um seine Querachse, die durch die Lagerzapfen 10 der Brücke 10'an der Führungsbuchse 9 verläuft, als auch eine-bezogen auf die Längsachse des Schwinghebels - axiale Schubbewegung aus. Bei dieser Dreh-und
Schubbewegung ist ein einwandfreies Arbeiten der Druckfeder 12 gewährleistet, weil sie nicht einseitig durchgebogen wird. Das hat den Vorteil, dass keine parasitären unerwünschten Schwingungen innerhalb des Systems auftreten. Die Feder wird nur auf Druck und nicht auch auf Biegung beansprucht, so dass die
Federbelastung auf ein Minimum reduziert wird. Die Hin-und Herbewegung des Messerblockes unter der
Scherkammfolie 18 ist vollkommen frei und unabhängig vom Federdruck.
Durch diese freie Beweglichkeit wird verhindert, dass der Messerblockin den Grenzlagen mit seinen Stimmessem sich von der Scherkammfolie abhebt und ; o ein einwandfreies Schneiden in den Randzonen gewahrleistet.
Ausser diesen beiden Bewegungen kann der Messerblock noch eine Drehbewegung um seine Hochachse ausführen, mit der er sich dem Verlauf der Wölbung der Scherkammfolie anpasst. Anderseits ist der Mes- serblock, wenn der Scherkopfrahmen abgenommen ist, durch eine Schwenkung um seine Hochachse um 900 aus seiner Arbeitsstellung heraus leichter vom Lagerbock zu lösen. Damit beim Abnehmen des Scherkopfrahmens nicht der Messerblock und beim Abziehen des Messerblockes nicht der Lagerbock mit abge- nommen werden können, ist eine Sicherungsscheibe 20 am oberen Ende des Schwingbebelstiftes als Be- grenzung für die Führungsbuchse angebracht.
Die Grundplatte des Lagerbockes 7 kann - abweichend von der Ausführung u, Fig. 2-so lang ge- macht werden, dass sie den Messerblockrahmen 3 auf seiner Unterseite ganz abdeckt. Zwischen den Mes- sern hindurchfallender Haarstaub sammelt sich dann auf der Grundplatte. Man kann ihre den Messen zu- gekehrte Fläche mit einer auswechselbaren Klebeeinlage (nicht dargestellt) versehen, an der der Haarstaub haftet und mit der er beim Säubern leicht entfernt werden kann.