AT221250B - Orthopädisches Sitzgerät - Google Patents
Orthopädisches SitzgerätInfo
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- Chairs Characterized By Structure (AREA)
Description
<Desc/Clms Page number 1> Orthopädisches Sitz gerät Die Erfindung befasst sich mit dem Problem, ein orthopädisches Sitzgerät zu schaffen, das seinem Be- nutzer sowohl in der Schreibstellung als auch in der Lesestellung eine vollkommene Rücken- Abstützung gibt. Bis heute kann man noch nicht von einer Lösung dieses Problems sprechen, die allen berechtigten Anforderungen entspricht. i Am nächsten kommt wohl der angestrebten Problemlösung die Ausbildung der Rückenlehne von Stüh- len in der sogenannten Akerblomlinie, also eine Rückenlehne, die die Einsattelung oder Lordose der Len- de dicht oberhalb des Beckens stützt. Stühle mit einer solchen Ausbildung der Rückenlehne sind zwar für eine ganz bestimmte Körperhal- tung vorteilhaft. Sie bieten jedoch keine gute Körperabstützung in sehr verschiedenen Körperhaltungen, wie sie in den Grenzfällen mit"Schreibstellung"und"Lesestellung"bezeichnet werden können. Hiezu wird auf Fig. 1 und 2 der Zeichnung verwiesen, die schematisiert den Benutzer eines mit fester Akerblom- Rückenlehne versehenen Stuhles einmal in der Lesestellung, zum ändern in der Schreibstellung wiedergibt. Der in Fig. 1 und 2 gezeichnete Stuhl ist in der Lesestellung nach Fig. 1 sitztechnisch als gut zu bezeich- nen. In der Schreibstellung nach Fig. 2 stützt er aber nur eine Stelle des Rückens ab, so dass hier mit der Zeit ein schmerzhafter Druck empfunden wird. Für Stühle mit einer Rückenlehne in der gebräuchlichen Ausführung, also mit Rückenlehne, die von oben nach unten etwa geradlinig verläuft, hat man eine schwenkbare Lagerung mit Drehachse etwa In hal- ber Rückenlehnenhöhe vorgeschlagen. Dies erläutern Fig. 3 und 4. Die Schwenkbarkeit der Rückenlehne beseitigt zwar die erwähnte Abstützung des Rückens an einer punktförmigen Stelle. Sie ergibt aber doch keine zufriedenstellende Abstützung des Rückens, weder in der Schreibstellung noch in der Lesestellung. Denn es fehlt in beiden Stellungen das Abstützen der Einsattelung oberhalb der Lendenkrümmung, und in- folge der hohen Lage des Schwerpunktes der Rückenlehne wird der Rücken zu weit oberhalb der Sitzfläche abgestützt. Diese zum Stand der Technik zählenden Sitzgerätkonstruktionen lassen die letztmögliche Ausnutzung der neuen Erfahrungen und Erkennmisse vermissen. Sie weisen wohl Einzelmerkmale, also beispielsweise die Schwenkbarkeit der Rückenlehne bzw. des Sitzes auf. Die zweckmässige und zielbewusste Zusammen- fassung dieser Merkmale zu einem neuen orthopädischen Sitzgerät ist hingegen noch nicht vorgeschlagen worden und bildet den Gegenstand der Erfindung. Die Erfindung kennzeichnet sich durch die Kombination folgender an sich bekannter Merkmale : a) Die Rückenlehne ist um eine waagrechte Achse schwenkbar gelagert, b) die waagrechte Achse der Rückenlehne befindet sich in Höhe des konvexen Teiles der Rückenlehne, c) die Rückenlehne reicht bis zu den Lendenwirbeln und ist dem Verlauf der Wirbelsäule angepasst, d) die Schwenkbarkeit der Rückenlehne ist von der Schwenkbarkeit des Sitzes kinematisch unabhängig. Die beschriebene Rückenlehne soll nicht nur zur Abstützung des Rückens beim Sitzen dienen, sondern gleichzeitig als orthopädisches Übungsgerät fungieren. Die bis in die Lendenwirbelgegend heruntergeführte, anatomisch geformte Rückenlehne soll ein Durchbewegen (Lordosieren) der Ritckeamuskulatur und ein je- weiliges Aufrichten der Lendenwirbelsäule beim Wechsel von"Sitz-"zu"Lesestellung"bewirken. Damit ergibt sich nicht eine Abstützung des Rückens, sondern auch eine Therapie durch Bewegung. Wenn der Benutzer des neuen orthopädischen Sitzgerätes sich gegen die Rückenlehne anlegt, drückt er unbewusst auf den oberen längeren Hebelarm der Rückenlehne und presst hiedurch den unteren kürzeren <Desc/Clms Page number 2> Hebelarm gegen seinen Lendenwirbel. Der Benutzer hat es selbst in der Hand, diesen Druck gegen die Wir- bel weitgehend zu variieren, d. h. schwächer oder stärker zu bemessen. Dadurch, dass der Sitz ebenfalls schwenkbar gelagert ist, u. zw. mit zur Schwenkachse der Rücken- lehne paralleler Schwenkachse, können sich Lehne und Sitz weitgehend aufeinander einstellen oder angleichen. Auf diese Weise ist die Einnahme verschiedener Sitzhaltungen möglich. Dies ist wichtig, da nach den ärztlich-physiologischen Forschungen auch bei optimaler Gestaltung des Sitzmöbels eine Ände- rung der Sitzhaltung erwünscht ist, damit andere Muskelgruppen zur Aufrechterhaltung des Oberkörpers her- angezogen werden und die durch langes Anspannen auch auf einem guten Sitz allmählich ermüdenden Muskeln sich entspannen können. Bei dem Sitzgerät nach der Erfindung können sich Sitz und Rückenlehne selbsttätig koordinieren. Der Sitz ist nicht unbeweglich, aber er schwimmt auch nicht ; d. h. er weicht nicht seitlich aus, wie dies bei manchen bekannten Stühlen der Fall ist. Der Sitz ist schwingend, pendelnd so am Gestell gelagert, dass er um eine waagrechte Achse nach vom und nach hinten ausschwenken kann. Hiebei kann die ebenfalls um eine waagrechte Achse pendelnde Rückenlehne sich dem Benutzer in jeder Lage bei leichtestem Druck der Körperteile anschmiegen ; sie folgt jeder Bewegung. Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung noch etwas ausführlicher erläutert. In dieser zeigen in rein schematischer Weise Fig. 5 eine Ansicht des orthopädischen Sitzgerätes in der Lesestellung, Fig. 6 eine Ansicht des orthopädischen Sitzgerätes in der Schreibstellung. Nach Fig. 5 ist der Sitz a verhältnismässig weit nach hinten geneigt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Schwenkachse b der Rückenlehne c am Sitz a befestigt, nämlich über die Armlehnhalter d. Je grösser die Neigung des Sitzes a nach hinten ist, umsomehr bewegt sich auch die Achse b der Rückenlehne nach hinten. Dies trägt zur vollkommenen Anpassung von Rückenlehne und Sitz an die Körperhaltung beim Le- sen bei. Nach Fig. 6 befindet sich der Benutzer des Sitzgerätes in der Schreibstellung. Man erkennt, dass der nach vom geneigten Körperhaltung die Rückenlehne c folgt, so dass auch in der Schreibstellung eine gute Abstützung des Rückens erreicht wird. Dabei trägt der Sitz auf einer grossen Fläche, was wiederum auf die Schwenkbarkeit des Sitzes zurückzuführen ist. In der Zeichnung zeigt Fig. 7 einen Aufriss, teilweise im Schnitt, vom Stuhlsitz und der unter diesem angebrachten Vorrichtung zur Regelung der Sitzneigung ; dabei ist eine geneigte Lage des Stuhlsitzes mit strichpunktierten Linien eingezeichnet, Fig. 8 einen Grundriss zur Fig. 7, Fig. 9 den horizontalen Schnitt durch die Rückenlehne und ihre Aufhängung, Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X der Fig. 9, Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 9und Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie XII-XII der Fig. 11. Unter dem Zargenrahmen 13 des Stuhlsitzes sind zwei gekröpfte Winkeleisen 14 befestigt. Diese sind mittels der Zapfen 15 an einer Konsole 16 gelagert, die auf einer Schraubenspindel 17 ruht, welche die Tragsäule des Stuhles ist. Mit den Winkeleisen 14 ist eine Platte 18 fest verbunden, welche sich in der Normallage des Sitzes gegen eine Kante 16a der Konsole anlegt und dadurch die Neigung des Sitzes nach vorn begrenzt. In der Konsole ist eine Spindel 19 bei 20 drehbar, aber nicht verschiebbar gelagert. Ein Teil 21 der Spindel 20 enthält Gewinde, auf welchem ein Doppel-Federteller 22 verstellbar ist. Gegen diesen Feder- teller liegen zwei Federn 23 an, die sich mit ihrem andern Ende an der Platte 18 abstützen. Die Federn 23 begrenzen die Neigung des Stuhlsitzes nach hinten (in der Zeichnung im Uhrzeigersinn). Dies erläutert die strichpunktierte Darstellung in Fig. 7. Die Rückenlehne 24 nach Fig. 9-12 ist drehbar gelagert auf den Bolzen 25, welche befestigt and auf den Stahlrohren 26. Die Normallage der Rückenlehne 24 kann herbeigeführt werden durch eine blattförmi- ge, auf Torsion beanspruchte Feder 26. deren eines Ende bei 27 an dem-einen Bolzen 25 eingespannt ist und deren anderes Ende in einem gabelförmigen Blech 28 ruht, das an der Rückenlehne 24 angebracht ist. Die Schwenkbewegung der Rückenlehne wird durch einen Stift 29 begrenzt. Gegen diesen kann sich ein Finger 30 anlegen, der auf dem nicht drehbaren Bolzen 25 befestigt ist. **WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE : 1. Orthopädisches Sitzgerät, dessen Rückenlehne in ihrem das Kreuz des Benutzers aufnehmenden Bereich konvex ausgebildet ist (ähnlich der"AkerbIom-Linie"), gekennzeichnet durch die Kombination folgender an sich bekannter Merkmale : a) Die Rückenlehne ist um eine waagrechte Achse schwenkbar gelagert, b) die waagrechte Achse der Rückenlehne befindet sich in Höhe des konvexen Teiles der Rückenlehne, c) die Rückenlehne reicht bis zu den Lendenwirbeln und ist dem Verlauf der Wirbelsäule angepasst, <Desc/Clms Page number 3> d) die Schwenkbarkeit der Rückenlehne ist von der Schwenkbarkeit des Sitzes kinematisch unabhängig.2. Sitzgerät nach. Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse der Rückenlehne mit dem schwenkbaren Sitz fest verbunden ist.
Priority Applications (6)
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Also Published As
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