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Einrichtung zum Betonieren langer Bauteile
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Betonieren langer, etwa waagrecht oder schwach geneigt und in gewisser Höhe über dem Gelände angeordneter und durch Pfeiler abgestützter
Bauteile, insbesondere von Brücken, Hochstrassen od. dgl.
Für das Betonieren derartiger Bauteile ist bereits eine Einrichtung bekanntgeworden, bei der ein die
Schalung aufnehmender Rüstträger auf vorher errichteten Bauwerksstützen verschiebbar angeordnet ist.
Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung dieser bekannten Einrichtung und besteht im wesentlichen darin, dass der Rüstträger mit seinem in Fahrtrichtung gesehen rückwärtigen. Ende an mindestens einem
Rollenwagen befestigt ist, der auf dem bereits fertiggestellten Teil des Bauwerkes verfahrbar ist, dass der
Rüstträger mit seinem vorderen Ende an einer der nächsten Bauwerksstützen auflagerbar ist, und dass der RUstträger nach Fertigstellung eines zwischen zwei Stützen liegenden Bauteiles frei überragend verfahr- bar und an einer der nächsten Bauwerksstützen auflagerbar ist.
Es ist für das Betonieren von Bauwerken bereits vorgeschlagen worden, mindestens einen auf dem bereits betonierten Teil des Bauwerkes fahrbaren oder verschiebbaren Fahrträger vorzusehen, der so ausgebildet ist, dass er frei auskragend auf dem bereits betonierten Teil um einen Stützenabstand vorfahren und an der nächsten Bauwerksstütze abgestützt werden kann, wobei mit dem Fahrträger ein Rüstträger derart verbunden ist, dass dieser an dem Fahrträger um einen Stützenabstand vorgeschoben oder-gezogen werden kann. Bei der Einrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung entfällt der als Vorbauwagen ausgebildete Fahrträger, so dass lediglich der Rüstträger mit der Schalung vorgeschoben wird.
Eine andere bekannte Einrichtung zur Herstellung von Bauwerken aus Beton verwendet eine Schalung, die auf Schienen verfahrbar ist, die auf einer mit den Bauwerksstützen fest verbundenen Rüstung befestigt sind. Mit dem Baufortschritt des Bauwerkes wird die Rüstung unterhalb des bereits fertiggestellten Bauwerkes abgebaut und an den nächsten Bauwerksstützen wiederum aufgebaut. Diese Arbeit ist insbesondere bei hohen Bauwerken sehr langwierig und daher sehr aufwendig.
Demgegenüber wird bei der erfindungsgemässen Einrichtung der Rüstträger als Ganzes verschoben werden, so dass zeitraubende Montagearbeiten fortfallen.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist an den Enden des Rüstträgers mindestens je eine im wesentlichen quergerichtete Befestigungstraverse vorgesehen, mit deren Hilfe der Rüstträger in der Ruhelage über heb-und senkbare Mittel, z. B. Pressen. auf einer Aussparung oder einem Vorsprung einer Stütze auflagerbar ist.
Dabei kann der Rüstträger über eine Versetztraverse und Halterungen mit den Rollenwagen verbunden sein.
Beträgt die Länge des Rüstträgers etwa das Eineinhalbfache des einfachen Stützenabstandes, so wird etwa in der Mitte zwischen den beiden Stützen der jeweils neu zu betonierenden Strecke eine Hilfsstütze vorgesehen, welche zur Unterstützung des Rüstträgers beim Vorfahren dient.
Zwischen der Hilfsstütze und der nächsten Stütze wird zweckmässig eine als Vorschubbahn wirkende Auflagerung angeordnet, auf der das vordere Ende des Rüstträgers bei der Vorschubbewegung geführt und/oder abgestützt werden kann.
Das Vorfahren des Rüstträgers wird erleichtert, wenn die Länge des Rüstträgers so bemessen ist, dass' in Betonierstellung das rückwärtige Ende entgegen der Arbeitsrichtung über die dort vorhandene Stütze
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überkragt, und dass an diesem Ende die Halterungen angreifen können, wenn vor dem weiteren Verfah- ren oder Vorschieben des Rüstträgers in die neue Arbeitsstellung ein kurzzeitiges Absetzen zum Vorschie- ben der Rollenwagen notwendig ist.
Zum Zweck der Gewichtsersparnis kann es vorteilhaft sein, den Rüstträger ganz oder teilweise aus
Leichtmetall auszubilden. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher beschrieben :
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel. Fig. 2 zeigt die Einrichtung nach Fig. 1 während des Vorschubes des Rüstträgers, Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Anordnung nach Fig. 2.
Fig. 4 zeigt vereinfacht in Vorderansicht und in vergrössertem Massstab eine Einzelheit, Fig. 5 zeigt in
Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel, Fig. 6 zeigt in Seitenansicht ein drittes Ausfihiangsbei- spiel, und Fig. 7 zeigt eine Vorderansicht der Einrichtung nach Fig. 5 oder 6.
Wie die Figuren zeigen, sind in vorzugsweise regelmässigen Abständen angeordnete Stützen l, & und 3 vorhanden, die z. B. im Verlauf des Baues einer Hochstrasse vorweg betoniert worden sind und auf denen- das Bauwerk im Verlauf eines fortschreitenden Betonierungsvorganges aufzulagern ist. Auf dem bereits fertig betonierten und abgehärteten Teil 4 des Bauwerks sind geeignete Auflagerungen 5, z. B.
Schienen, Stahlfahrbahnen od. dgl. angeordnet, auf denen Rollensätze 6 und 7 verschiebbar aufgelagert sind. Gegebenenfalls können die Rollensätze auch unmittelbar auf dem Beton verfahren werden An den
Rollensätzen 6 und 7 greifen Halterungen 8 und 9 an, mit denen Quertraversen 10 und 11 verbunden sind.
Auf den Traversen liegt während des Vorfahrens der Rüstträger 12 auf, an dem die Schalung 13 befestigt ist. Der Rüstträger 12 weist an seinen Enden im wesentlichen quergerichtete Bewegungstraversen 14,15,
16 und 17 auf, durch die der Rüstträger in der Ruhelage auf einer Aussparung oder einem Vorsprung. einer
Stütze aufgelagert werden kann. Dabei ist es zweckmässig, dass der Rüstträger über heb-und senkbare
Mittel auf der Aussparung oder dem Vorsprung der Stütze in noch zu beschreibender Weise aufgelagert werden kann.
Zwischen den Stützen 2 und 3 ist eine Hilfsstütze 18 angeordnet, auf der eine Quertraverse 19 be- festigt ist. Die Quertraverse 19 stützt eine im vorliegenden Fall vierteilige Vorschubbahn 20 ab, welche an ihrem andern Ende auf einer Traverse 21 aufruht, die in geeigneter Weise, z. B. mit Hilfe einer Aufhängung 22, an der Stütze 3 befestigt ist. Auf der Vorschubbahn 20 ist ein Rollensatz 23 verschiebbar angeordnet, und der Rollensatz 23 trägt eine gegebenenfalls geteilte Traverse 24 mit Zwischenlagen 25, auf denen die Teile 12Åa, 12b, 12c und 12d (Fig. 3) des Rüstträgers abgestützt werden können.
Man benötigt also als Hilfskonstruktion ein leichtes Gerüst, das aus Hilfsstützen und Fahrbahnträgern besteht und von Stützenabstand zu Stützenabstand umgesetzt wird. Die Ausbildung des Gerüstes kann dabei in beliebiger geeigneter Weise erfolgen, u. zw. wird man meist so vorgehen, dass ein Ende an der dem betonierten Teil folgenden, noch freien Stütze aufgehängt wird, während das andere Ende auf leichten Pendelstützen aufliegt. Die Bewegung des Rüstträgers wird dabei durch Rollen, Rollenböcke od. dgl. ermöglicht. Die Hilfskonstruktion kann in einfacher Weise mit Hilfe des Drehkranes aufgebaut werden, der auch bei der Betonierung verwendet wird.
Fig. 4 zeigt in Vorderansicht und in vergrössertem Massstab die Anbringung eines Teiles des Rilstträgers an einer Stütze während des Betonierens. Als Beispiel ist die Anbringung des Teiles 12a mit Hilfe der Traverse 17 an der Stütze 2 gewählt. Bei den Traversen 14,15 und 16 liegen jeweils gleiche oder ähnliche Verhältnisse vor.
Die Traverse 17 ragt in Richtung auf die Stütze 2 seitlich derart vor, dass sie auf der in der Stütze 2 ausgebildeten Aussparung 34 aufliegen kann. An Stelle der Aussparung 34 kann gegebenenfalls auch ein Vorsprung vorgesehen sein. Die Traverse 17 ist mit Hilfe von Seilen, Ketten 31 od. dgl. mit der Stütze 2 verbunden, wobei i. B. die Stütze eine Bohrung 32 od. dgl. zur Aufnahme der Seile 31 aufweisen kann. Die Kraftübertragung von der Traverse 17 auf die Aussparung oder den Vorsprung 34 erfolgt über eine heb-und senkbare Einrichtung, beispielsweise eine hydraulische Winde. 33. Zwischen dem unteren Teil des Rüstträgers und der Stütze 2 ist ein Gegendruckstück 35 angeordnet, so dass ein seitliches Kippen des RUstträgers in der Ruhelage vermieden ist.
Die in den Fig. 1-4 dargestellte Einrichtung arbeitet in folgender Weise :
In Fig. 1 ist die Stellung gezeigt, in der der Vorschubvorgang beginnen kann. Der Rüstträger war während des Betoniervorganges der Strecke zwischen den Stützen l und 2 mit Hilfe der Traversen 15 und 17 entsprechend Fig. 4 an den Stützen 1 und 2 befestigt, u. zw. in einer solchen Höhe, dass die Schalung sich in Betriebslage befand.
Der Rüstträger wird anschliessend mit Hilfe der als hydraulische Pressen 34 ausgebildeten heb-und senkbaren Einrichtung so weit abgesenkt, dass die Schalung das Bauwerk nicht mehr berührt, und die Gegendruckstücke 35 werden entfernt, so dass das Gewicht des Rüstträgers 12 nun von den Rollensätzen 6 und 7, die zweckmässig ebenfalls heb-und senkbare Einrichtungen
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des Leichtmetalls bei der Bemessung zu berücksichtigen ist.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenenAusführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere können hinsichtlich der Auflagerung des Rüstträgers mit Hilfe der Traversen und der Ausbildung der Rollensätze und der Befestigung des Rüstträgers an den Stützen geeignete zweckmässige Änderungen vorgenommen werden, wobei der Rüstträger auch mit Hilfe geeigneter Führungen unmittelbar an den Stützen verschiebbar angeordnet sein kann, so dass es nicht notwendig ist, die bhärtung des Betons ab- zuwarten,-bevor eine Verschiebung des Rüstträgers erfolgt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Betonieren langer, auf Stützen angeordneter Bauteile, bei der ein die Schalung aufnehmender Rüstträger auf vorher errichteten Bauwerksstützen verschiebbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rüstträger (12) mit seinem in Fahrtrichtung gesehen rückwärtigen Ende an mindestens einem Rollenwagen (6) befestigt ist, der auf dem bereits fertiggestellten Teil des Bauwerkes (4) verfahrbar ist, dass der Rüstträger (12) mit seinem vorderen Ende an einer der nächsten Bauwerksstützen (2 bzw. 3) auflagerbar ist, und dass der Rüstträger (12) nach Fertigstellung eines zwischen zwei Stützen (1, 2) liegenden Bauteiles frei überkragend verfahrbar und an einer der nächsten Bauwerksstützen (3) auflagerbar ist.