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Verfahren zur Herstellung von genussfertigen Verzierungsstücken für Backwerk, Torten u. dgl.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von genussfertigen Verzierungstücken, wie Backwerk, Torten u. dgl.
Neben den allgemein üblichen z. B. mit dem Spritzbeutel angefertigten Verzierungen werden auch maschinell erzeugte Zierstücke aus Schokolade, Zucker und verwandten essbaren Massen für die Verzierung von Torten verwendet, wogegen es aus Mahlprodukten maschinell, im Vorrat gefertigte, essbare Zierstücke bisher nicht gibt. Die für haltbares Backwerk üblichen Massen z. B. aus Biskuitteig od. dgl. gefertigte Dauerbackware (Keks) u. dgl. eignen sich hiefür deshalb nicht, weil sie durch den Backvorgang und in dünnen, flächenhaften Ausführungen zu spröde sind. Es ist ausserdem praktisch nicht möglich, bei diesem Erzeugungsvorgang kleine, (erbsengrosse) flächenhafte, dünne Zierstücke herzustellen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht darin, dass Mahlprodukte wie Weizenmehl, Roggenmehl u. dgl. oder eine Mischung von Mahlprodukten, gegebenenfalls mit oder ohne Fettstoff geröstet, mit oder ohne Geschmackszutaten, wie Süssstoff, Zucker, Honig u. dgl., Gewürze, Marzipan, Fettstoff u. dgl. mit einer wässerigen Flüssigkeit, wie Wasser, Milch u. dgl. gemischt und zu einem zähen Brei gekocht werden. Diesem Brei können geschmacksbildende Zutaten, wie Süssstoff, Schokolade, Gewürze, zerkleinerte Konfitüre, wie Fruchtgelee u. dgl., zerkleinerte Trockenfrüchte, oder kandierte Früchte u. dgl. Samenfrüchte wie Mohn u. dgl. oder eine Mischung dieser Zutaten beigemengt werden.
Ausserdem enthält der Brei einen Zusatz aufsaugend wirkender Produkte und bzw. oder auftrocknende Substanzen, wie z. B. aufsaugend wirkende genussfertige Nahrungsmittel, wie trockene Krumen aus Backwerk, oder gargekochte, zerkleinerte getrocknete Speisen aus Mahlprodukten, Kartoffeln, Reis u. dgl., oder Getreideflocken aller Art, Hirseflocken, Grünkernflocken, Sojabohnenflocken, Keimlinge u. dgl. Carobbemehl, Birnenmehl, Kastanienmehl u. dgl. oder eine Mischung solcher Substanzen. Diese aufsaugend wirkenden Produkte werden in einer solchen Menge zugesetzt, dass ein durch die Bindewirkung des gekochten Mahlproduktes eben noch zusammengehaltener, verformbarer Teig entsteht, der z. B. in einer Teigwarenmaschine zu Verziezierungsstücken, z. B. figuralen Blättchen, verarbeitet wird.
Die Zierstücke, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellt werden, eignen sich bestens zur Verzierung von Backwerk, u. zw. auch der lotrechten Ränder von Torten, weil sie biegsam sind und die Biegsamkeit sich bei leichtem Anwärmen der Zierstücke vor Gebrauch verbessert sowie wegen ihres geringen spezifischen Gewichtes, so dass sie nur mit etwas Eiklar oder klebereicher Marmelade auf der Zuckerglasur oder dem Cremeüberzug der Torte angebracht werden können.
Bei dem nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellten Zierstücken, handelt es sich um keine Backware, sie sind daher auch nicht mit den bekannten aus Honigteig bestehenden, aber nachträglich einem Backvorgang unterworfenen Honigkuchen oder andern Backwaren vergleichbar. Es handelt sich vielmehr um eine Teigware, bei der das gekochte Mehl nur das Bindemittel für die den übrigen Inhalt bildenden Bestandteile darstellt, die neben auftrocknenden Substanzen auch aus geschmacksbildenden Zutaten wie Zucker, Schokolade, Konfitüre, Trockenfrüchtenu. dgl. bestehen können. Daraus ergibt sich erst die Möglichkeit der maschinellen Herstellung der Verzierungsstücke auf der Teigwarenmaschine, die sonst gewöhnlich nur für die Erzeugung von nur nach einem Kochvorgang essbaren Teigwaren, z. B.
Suppenein- lagen oder Nudeln als Beilagespeise u. dgl. dient.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele für die Durchführung des Verfahrens näher erläutert :
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2-5 Gew. Teile Honig, Sirup, Marmelade u. dgl.
2-5 Gew. Teile Zucker oder Karamelzucker 5-10 Gew.. Teile Weizenmehl werden mit Geschmackszutaten, wie Rumaroma, Kakao u. dgl. gegebenenfalls Essfarbsmff, innig vermischt und das Gemenge unter Zugabe der hiefür erforderlichen Flüssigkeit so lange gekocht, bis ein zäher Brei entsteht. Mit diesem Brei werden 15 - 25 Gew. Teile Backwerkkrumen vermengt bzw. gebunden, wodurch eine weiterhin zähe, formbare Teigmasse entsteht. Dieselbe wird in der Teigwarenmaschine, wie sie sonst figurale Blättchen z. B. für Suppeneinlage herstellt, verarbeitet und die Fertigware, wenn nötig, durch Luftzufuhr getrocknet.
Als weitere erprobte Mischungsbeispiele werden folgende angegeben :
A) 2-4 Gew. Teile Mehl 1 - 3 Gew. Teile Fett 5 - 10 Gew. Teile Zucker, Sirup, Honig u. dgl.
5-10 Gew. Teile Birnenmehl, gemahlene Nüsse u. dgl.
15 - 30 Gew. Teile Backwerkkrumen, Getreideflocken u. dgl., mit oder ohne Zusatz von z. B.
Vitaminpräparaten, Geschmackszutaten und Flüssigkeit.
B) 2 - 4 Gew. Teile Mehl
4-8 Gew. Teile Zucker, Honig u. dgl.
2-4 Gew. Teile Fett 5 - 10 Gew. Teile zerkleinerte Aranzini, Fruchtgelee u. dgl.
4-'8 Gew. Teile gargekochte, getrocknete, zerkleinerte Griessspeise 5 - 10 Gew. Teile Getreideflocken mit oder ohne Zutat von Traubenzucker, Magermilchpulver,
Geschmackszutaten und Flüssigkeit.
C) 2-5 Gew. Teile Mehl 15 - 30 Gew. Teile Trockenfrüchte, kandierte Früchte u. dgl.
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Den Teig kann man in feinerer oder gröberer Konsistenz zubereiten, nötigenfalls auch durch ein Sieb passieren.
Der Vorteil der mit diesem Verfahren hergestellten Zierstücke liegt darin, dass eine Torte mit wenig Mühe in kürzester Zeit geschmackvoll verziert werden kann. Es können z. B. die gebrauchsfertigen Buchstaben leicht zu einem Spruch auf der Torte zusammengestellt werden, wogegen es viel Mühe kostet, mit dem Spritzbeutel regelmässige, schone Buchstaben anzufertigen. Das Verzieren der lotrechten Ränder von Torten war praktisch mit den bisher bekannten Mitteln nicht möglich, so dass solche Torten mit ausschliesslich verzierter Oberfläche unfertige Gebilde waren.
Das Verfahren in seiner Anwendung ermöglicht ausserdem, die als auftrocknende Substanzen verwendeten Zutaten und Nahrungsmittel bzw. deren Bestandteile, ohne dass sie einem Kochvorgang unterzogen wurden, also unverändert, in wohlschmeckender und mundgerechter Form dem Genuss zuzuführen.
Die Erprobung hat ergeben, dass die so hergestellten Verzierungsstücke sowohl im unverpackten, als auch im luftdicht verpackten Zustande viele Monate, ohne eine geschmackliche Veränderung merkbar werden zu lassen, aufbewahrt werden können.