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Bauteil und Verfahren zur Herstellung desselben
Die Erfindung bezieht sich auf fertig an die Baustelle gebrachte Bauteile, insbesondere solche für die
Errichtung von Aussenmauern mit einem aus Schaumstoff bestehenden isolierenden Grundkörper. der minde- stens auf der einen Flachseite mit einer Platte zufriedenstellender mechanischer Festigkeit mittels eines auf Kunststoffbasis aufgebauten Klebers verklebt ist.
Erfindungsgemäss ist zum Verkleben des isolierenden Grundkörpers mit der biegefesten Platte eine
Schicht warm gehärteten Klebers vorgesehen, der vorteilhaft in an sich bekannter Weise auf Hamstoif-
Formaldehyd-Basis oder Phenolbasis beruht, und zwischen diese Kleberschicht und die biegefeste Platte ist eine dünne, chemisch neutrale und säurefeste Schicht mit einem PH- Wert von annähernd 7 eingelagert, die vorteilhaft aus Kunststoff besteht, der an der Platte haftet, an welcher der Kleber haften kann, wo- durch es möglich ist, eine basisch reagierende Platte, vorteilhaft aus Asbestzement zu verwenden, die Härtung jedoch bei Gegenwart saurer Härter durchzuführen, damit in an sich bekannter Weise die Härtungstemperatur unterhalb jener Temperatur zu liegen kommt, bei welcher die Isoliermasse,
zweckmässig Polystyrol-oder Poly ylcNo dschaum, oder die Platte zerfallt.
Auf diese Weise lässt sich auf industriellem Wege ein allen Witterungseinflüssen standhaltender Bauteil billig herstellen, in welchem die hervorragenden Isoliereigenschaften der Schaumstoffe, insbesondere des Polystyrolschaumes oder des Polyviny1chloridschaumes und die mechanischen Festigkeitseigenschaften sowie die Witterungsbeständigkeit einer Aussenplatte aus Asbestzement oder einer ähnlichen Bauplatte von sehr hoher mechanischer Festigkeit vereint vorzufinden sind. Die meisten bekannten Kleber halten nämlich der Einwirkung der Feuchtigkeit nicht stand. Andere auf Kunstharzbasis aufgebaute Kleber sind viel zu teuer, um praktisch ihre Verwendung in einem üblichen Baumaterial zuzulassen, dessen Preis ziemlich niedrig sein soll.
Noch andere Kleber, wie die auf der Harnstoff-Formolbasis oder auf Phenolbasis beruhenden Kleber, die in Gegenwart eines Härters warm härtbar sind, lassen sich auch nicht verwenden, weil die Anwendung eine ; basischen Härters eine Härtungstemperatur erfordert, die der Polystyrolschaum nicht auszuhalten vermag oder im Falle des Polyvinylchlorids (das die in Frage kommende Härtungstemperatur wohl aushalten kann), bei welcher die Asbestzementplatte zerfällt. Lediglich die sauren Här- ter gestatten eine Härtungstemperatur, die mit der Verwendung einer Asbestzementplatte und des Polystyrolschaumes vereinbar ist. Es kommt aber alsdann zu einer Reaktion zw chen dem sauren Kleber und der basischen Platte und diese Reaktion verbietet vollständig die gemeinsame Verwendung dieser drei Stoffe.
Die Erfinderin hat dieses Problem vorzüglich gelöst, indem sie zwischen die Kleberschicht und die basische Platte einen chemisch neutralen Film einschaltet, der aus einem derartigen Stoff besteht, dass er das Kleben nicht verhindert. Zu diesem Zweck wird ein Kunststoff benutzt, der zweckmässig aus Polyvinylacetat (wegen seiner Billigkeit) besteht, doch übt dieser Stoff allein keine klebende Wirkung unter den Bedingungen aus, unter welchen er von der Erfinderin angewendet wird.
Die Erfindung hat es auf diese Weise erlaubt, Bauteile zu erzielen, die bei grosser Billigkeit eine Reihe von Eigenschaften aufweisen, die sowohl hinsichtlich der Leichtigkeit als auch der mechanischen Festigkeit, der Witterungs- und Feuerfestigkeit und der Schall- und Wärmeisolierung bisher unerreicht sind.
Infolge der Verwendung einer Asbestzementplatte, die an sich porös ist, könnte die Feuchtigkeit durch diese Platte hindurch in den isolierenden Grundkörper aus Polystyrolschaum einziehen, der die Eigenschaft hat, die Feuchtigkeit zurückzuhalten. Durch das Vorhandensein dieser Feuchtigkeit in der Polystyrolmasse
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werden die isolierenden Eigenschaften derselben zerstört oder zumindest weitgehendst herabgesetzt. Eine wichtige Verbesserung istsomit das Vorhandensein eines zusammenhängenden wasserdichten Filmes zwischen der Platte und dem Eolierstoff. Dieser Film besteht zweckmässig aus Kunststoff, z. B. Pclyvinylacetat (mit Rücksicht auf seinen geringen Preis).
In den Bauteil eingelagert ist dieser Film nicht, wie dies mit einer abdichtenden Aussenverkleidung der Fall wäre, irgendwelchen Beschädigungen durch Witterungseinflüsse, Erosion oder sonstigen äusseren Einwirkungen ausgesetzt, die die interne Isolierung gefährden könnten. Seine
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ohne dabei zu reissen und seine Bündigkeit zu verlieren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der erwähnte neutrale Film und dieser (wasserdichte) Abdichtungsfilm ein und denselben Film bilden.
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vorteilhaft, dem Harnstoff-FomaldehydWeise weniger brilchig oder spröde zu machen, ohne die Biegefestigkeit oder Steifheit wesentlich herabzusetzen.
Dieser Zusatz hat auch zur Folge, dass im Falle der aus Asbestfasern und Zement gepressten Tafeln ein Abschälen der Asbestbauplatte verhindert wird, die dazu neigen würde, sich nach dem Abbinden
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des Klebmittels aufzublättern.Ferner kann ein erfindungsgemäss zusammengesetzter Bauteil vorteilhaft durch einen Aussenüberzug der einen oder andem oder zweckmässig beider Flachseiten und selbst seiner Schmalkanten ergänzt sein, der aus einer SchichtÄthoxylin-Polyamin-Harz oder eines Polyester-Harzes besteht. Dieser Überzug verleiht der Bauplatte eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen chemische oder atmosphärische Angriffe.
Gemäss einem andern Merkmal, das der erfindungsgemässe Bauteil noch aufweisen kann, ist die Schmalkante desselben mit einem wasserdichten plastischen Film, vorteilhaft einem auf Polyvinyl-Basis aufgebauten Klebestreifen bedeckt. Ein derartiger Klebestreifen hat die vorteilhafte Eigenschaft, das Einziehen der Feuchtigkeit, namentlich des Kondensationswassers, durch die Schmalkante der Bauplatte zu verhindern, was sehr wichtig ist wenn der Werkstoff, aus dem die Bauplatte hergestellt ist, wie z. B. das Polystyren, einen gewissenProzentsatz Wasser zurückhalten kann. Im letzteren Falle schütztdieser Schutz- streifen das Polystyren bei Ausbruch eines Feuers vor der unmittelbaren Berührung mit den Flammen und somit auch vor dem Entflammen.
Unter dem Schutz des Polyvinyls, das einer Temperatur von 1400 C standhält, schmilzt das Polystyren bereits bei 700 C und verschwindet durch das Einschmelzen, ohne sich zu entflammen, da es vor der Berührung mit den Flammen gesichert ist. Im allgemeinen ist es im Rahmen der Erfindung vorteilhaft, wenn die Bolierschicht einer Bauplatte Feuchtigkeit zurückhalten kann, diese
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B.Grössenordnung von 800 g/cm2. Sobald das Klebemittel genügend erstarrt ist, wird die Platte aus der Presse herausgeschoben.
Im trockenen Zustand ist die Platte ohne weiteres verwendbar oder sie erhält dann noch an der einen oder beiden Flachseiten oder sogar an ihren Schmalkanten einen'mit der Spritzpistole aufgetragenen Auftubelag 5, der aus einer oder mehreren Schichten eines Äthoxylin-Polyamin-Harzes besteht.
So wird beispielsweise eine erste Schicht von Äthoxylin-Polyamin-Harz oder einem andern harten
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Harzes gegebenenfalls mit der Spritzpistole aufgetragen. Diese zweite Schicht kann nach Belieben mit Pigmenten versetzt sein. Es wird nun nochmals im Trockenofen mit Infrarotstrahlen getrocknet und die Bauplatte ist nun gebrauchsfertig. Da bei diesem Trocknen die Gefahr besteht, dass der Isolierstoff durch die zum Trocknen erforderliche hohe Temperatur beschädigt wird, kann es zweckmässiger sein, diesen Schutzüberzug auf das widerstandsfähige Bauplattenelemint,z,B. auf die Asbest-Zement-Tafeln vor deren Verbindung mit der Isolierschicht aufzubringen.
An Stelle dieses Überzuges kann auch eine gewalzte Metall-, z. B. Aluminiumplatte, benutzt werden.
Aaf die Schmalkante der Bauplatte wird über den ganzen Umfang derselben ein Klebstreifen 6 zweckmässig aus Polyvinylchlorid aufgeklebt und bei 7 leicht auf die Putz flächen gefalzt.
Man kann auch im Vakuum trocknen und eine bequeme Arbeitsweise besteht darin, die Bauplatte un-
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ein ausreichendes Vakuum hergestellt wird, damit der atmosphärische Druck diese Hülle an die Bauplatte mit einem Druck von etwa 800 g/cm anschmiegt. Alsdann wird das Ganze von aussen beheizt, z. B. mittels Luft bei etwa 50 C. Dieses Arbeitsverfahren ist besonders zweckmässig im Falle gewölbter oder gewellter Bauplatten bzw. granulierter Überzüge selbst jeder andern als der erfindungsgemässen Ausführungsart.
Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf die dargestellten und beschriebenen Einzelheiten des Ausfühnuigsbeispieles. So kann man an Stelle des gequollenen Polystyrols gequollenes Polyvinylchlorid verwenden. Der Bauteil kann auch nur eine einzige Tafel aus widerstandsfähigem Werkstoff aufweisen, die dÅann auf einer oder beiden Flachseiten mit einem wärme-und schallisolierenden Stoff beschichtet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bauteil, insbesondere für die Errichtung von Aussenmauern mit einem aus Schaumstoff bestehenden isolierenden Grundkörper, der mindestens auf der einen Flachseite mit einer Platte zufriedenstellender mechanischer Festigkeit mittels eines auf Kunststoffbasis aufgebauten Klebers verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verkleben des isolierenden Grundkörpers mit der biegefesten Platte eine Schicht warm gehärteten Klebers vorgesehen ist, der vorteilhaft in an sich bekannter Weise auf Hamstoff-Formal- dehyd-Basis oder Phenolbasis beruht, und dass zwischen diese Kleberschicht und die biegefeste Platte eine dünne, chemisch neutrale und säurefeste Schicht mit einem PH- Wert von annähernd 7 eingelagert ist, die vorteilhaft aus Kunststoff besteht, der an der Platte haftet,
auf welcher der Kleber haften kann, wodurch es möglichist, eine basischreagierende Platte, vorteilhaft aus Asbestzement, zu verwenden, die Härtung jedoch bei Gegenwart saurer Härter durchzuführen, damit in an sich bekannter Weise die Härtungstempelatur unterhalb jener Temperatur zu liegen kommt, bei welcher die Isoliermasse, zweckmässig Polystyrol-oder Polyvinylchloridschaum, oder die Platte zerfällt.