<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Auspressen von Handpappen
Im Patent Nr. 200432 ist eine Vorrichtung zum Auspressen von Handpappen beschrieben, wobei das
Anpressen der einzelnen Bögen auf einem Filz liegend zwischen den Platten einer Presse durch ein hochkomprimiertes Druckmittel erfolgt. Dabei liegt das Neue dieser Vorrichtung darin. dass eine, vorzugsweise die obere Pressplatte ein nur am Rande dicht anliegendes durchlässiges Presstuch aus Gummi od. dgl. aufweist, wobei eine Zuleitung vorgesehen ist, um den Raum zwischen der Pressplatte und dem Presstuch mit einem Druckmittel zu füllen und dadurch das Presstuch auf seiner ganzen freien Fläche mit hohem Druck gegen den Pappbogen zu pressen, so dass dessen Wasserüberschuss vorwiegend durch das Transporttuch hindurch abläuft.
Die Erfindung bezweckt eine weitere Verbesserung des dem Stammpatent zugrundeliegenden Gedankens. Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung vor, dass das Presstuch als ein im Profil zweckmässig flachgedrückter Schlauchabschnitt ausgebildet ist, dessen Länge und Breite den Abmessungen der Pressplatten entspricht und der mit einer seiner Flachseiten vorzugsweise an der oberen der beiden Pressplatten befestigt ist, wobei an den beiden Enden dieses Schlauchabschnittes Ein-und Austrittsöffnungen der Zuleitung für das Druckmittel vorgesehen sind. Zweckmässig sind die die Flachseiten miteinander verbindenden Wandteile des Schlauchabschnittes vorgeformt und bzw. oder verstärkt. Durch die Verwendung eines Schlauchabschnittes, der z. B. mit seiner oberen Flachseite an der oberen Pressplatte angeklebt ist, wird die Handhabung der Pressvorrichtung wesentlich erleichtert.
Bei der Vorrichtung nach dem Stammpatent sind noch besondere Mittel vorgesehen, um zu verhindern, dass das beaufschlagte Presstuch seitlich aus dem eigentlichen Pressraum herausgedrückt wird. So sind z. B. seitlich an den Rändern der Pressplatten schwenkbare Leisten vorgesehen. die selbstverständlich eine gewisse Komplizierung der gesamten Vorrichtung bedingen.
Hinzu kommt bei der Ausführungsform gemäss dem Stammpatent als weiterer Nachteil, dass bei dem eingespannten Presstuch dessen Beanspruchung während der Beaufschlagung durch das Druckmittel doch eine sehr unterschiedliche ist. Vor allen Dingen erfolgt eine sehr starke Beanspruchung des Presstuches gemäss dem Stammpatent an den Stellen, an denen es eingespannt ist.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung vermeidet diese Nachteile. Es ist ohne weiteres möglich den Schlauch z. B. durch Kleben oder auch Vulkanisieren an einer der beiden zweckmässig der oberen P'ess- platten anzubringen. Durch eine entsprechende Formung des Schlauches, insbesondere durch die Verstärkung der seitlichen halbkreisförmigen Abschnitte, kann zudem erreicht werden, dass der Schlauch sich seitlich trotz der Beaufschlagung mit einem sehr hohen Druck hinsichtlich seiner Form kaum verändert.
Es sind somit auch keine zusätzlichen mechanischen Mittel vorzusehen, durch die der Schlauch während des Pressvorganges in seiner Lage gehalten ist. Weiterhin ist auch nicht zu übersehen, dass die Beanspruchung des Materials während der Beaufschlagung bei dem Schlauch gemäss der Erfindung eine wesentlich geringere ist als bei dem Presstuch, wie es das Stammpatent vorsieht.
Zweckmässig ist der Schlauchabschnitt quer zur Bewegungsrichtung des Transportbandes an der Pressplatte angeordnet, so dass also die die beiden Flachseiten miteinander verbindenden Abschnitte an der Eintritts-und Austrittsseite der Presse für das Transportband sich befinden. Wie bereits erwähnt wurde, kann durch eine entsprechende Vorformung und bzw. oder Verstärkung ohne weiteres erreicht werden, dass die-
<Desc/Clms Page number 2>
se im Profil etwa halbkreisförmigen Abschnitte sich während der Beaufschlagung des Schlauches durch das Druckmittel nicht oder nur unwesentlich verformen, so dass an der Eintritts- und Austrittsseite fürdas Transportband die Anordnung zusätzlicher Sicherungselemente zur Halterung des beaufschlagten Schlauches entfällt und die Einrichtung konstruktiv und in ihrer Handhabung entsprechend einfacher wird.
Der Schlauchabschnitt kann an seinen Enden durch in sie eingeschobene Leisten verschlossen sein, die ihrerseits Durchbrechungen für den Durchlass des Druckmittels aufweisen.
Durch die Vorrichtung nach der Erfindung wird genau wie bei dem Presstuch nach dem Stammpatent eine besonders gute und wirksame Auspressung der Pappen erreicht, da die als Presstuch wirkende Flachseite des Schlauches sich auf jeden Fall über die gesamte Oberfläche der auszupressenden Pappe auf diese auflegt und dabei, was von ganz wesentlicher Bedeutung ist, über die gesamte Oberfläche der Pappe einen gleichmässigen Druck auf dieselbe ausübt. Das ist darauf zurückzuführen, dass die als Presstuch wirkende Flachseite des Schlauches sich ohne weiteres den Unterschieden in der Stärke der auszupressenden Pappe anpasst.
Es ist fertigungstechnisch praktisch ausgeschlossen, eine Pappe, insbesondere dann, wenn sie eine grössere Flächenausdehnung aufweist, hinsichtlich ihrer Stärke exakt und ohne Abweichungen nach
EMI2.1
und unten herzustellen. Bei den bekannten Pressen, bei denendie Pressung unmittelbarstündlich den erwähnten Unterschieden bezüglich der Pappenstärke nicht anpassen können, so dass an den Stellen grösserer Stärke eine stärkere Zusammenpressung und damit Entwässerung erfolgte, während an den Stellen geringerer Stärke die Zusammenpressung und Entwässerung entsprechend weniger intensiv wäre. Es gibt keine Presse, die im belasteten Zustand keine Durchbiegung aufweist. Diese Durchbiegungen wachsen mit steigender Arbeitsbreite stark progressiv an.
Auch diese Durchbiegungen verursachen unterschiedliches Zusammenpressen und unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt auch bei sonst ganz gleichmässig gearbeiteten Pappen.
Die Trocknung von Pappen mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt im einzelnen Bogen verursachen bei der Fliessbandarbeit grosse Schwierigkeiten, da ein Arbeiten mit einer geplanten Restfeuchte unmöglich wird. Dann ist nur ein absolutes Austrocknen mit anschliessender Wiederbefeuchtung der einzige und teure Ausweg. Die Vorrichtung nach der Erfindung vermeidet diese Nachteile. Durch die Anpassungsfähigkeit der als Presstuch wirkenden Flachseite des Schlauches an alle Unebenheiten und Unterschiede in der Stärke der Pappe wird über deren gesamte Oberfläche auf dieselbe ein einheitlicher Druck ausge- übt, so dass das Produkt, welches die Presse verlässt, auch über seine gesamte Flächenausdehnung gleichmässig entwässert ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen : Fig. l die perspektivische Ansicht einer mit einem Schlauchabschnitt ausgerüsteten Presse, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Presse entsprechend der Linie 2-2 der Fig. 3, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Presse entsprechend der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 eine Darstellung entsprechend Fig. 3, jedoch mit durch das Druckmittel beaufschlagtem Schlauch.
Die auszupressenden Pappen werden über ein Transportband 10 zwischen die beiden Pressplatten 11 und 12 gefahren, die an den in Transportrichtung 13 längs verlaufenden Rändern durch Leisten 14, 15 gegeneinander abgestützt sind. Die eigentliche untere Pressplatte 12 ist mit einer Vielzahl kleiner Durchbrechungen 16 versehen und unterseitig durch die in Transportrichtung 13 verlaufenden Schienen 17 verstärkt.
Zwischen den beiden Pressplatten 11 und 12 ist ein Schlauchabschnitt 18 angeordnet, der quer zur Transportrichtung 13 verläuft und im Profil, welches entsprechend dem Längsschnitt der Fig. 2 verläuft, eine dem Abstand zwischen den beiden Platten 11 und 12 entsprechende flache Form aufweist. Die obere Flachseite 19 des Schlauches 18 ist dabei an der Unterseite der oberen Pressplatte 11 z. B. durch Kleben befestigt, während die untere Flachseite 20 gegenüber der oberen Pressplatte 11 und damit auch der oberen Flachseite 19 in vertikaler Richtung bewegbar ist. Länge und Breite des Schlauchabschnittes 18 entsprechen etwa der Breite und der Länge der Platten 11 und 12.
An den Eintritts-und Austrittsenden 21 und 22 der Platten 11 und 12 für das Transportband 10 sind die beiden Flachseiten 19 und 20 des Schlauches 18 über etwa halbkreisförmige Wandteile 23 miteinander verbunden. Zweckmässig wird der Schlauchabschnitt 18bezüglich seiner Querschnittsform, also insbesondere hinsichtlich der halbkreisförmigen Wandstücke 23 vorgeformt. An seinen an den längsverlaufenden Seiten 24 und 25 der Pressplatten 11 und 12 befindlichen Enden ist der Schlauch durch die Leisten 14 verschlossen, die gleichzeitig, wie bereits erwähnt, als Abstandsleisten für die Pressplatten 11 und 12 dienen.
Die untere Flachseite 20 des Schlauches 18 wird zudem an ihren an den Seiten 24 und 25 verlaufenden Rändern zwischen den Leisten 14 und 15 eingeklemmt und dadurch der Schlauch in seiner Lage gehalten, wodurch gleichzeitig die Abdichtung nach aussen gegeben ist. Die Leisten 14 sind mit Durchbrechungen 26 versehen, die über Stutzen 27 an eine Druckmittelleitung angeschlossen werden.
<Desc/Clms Page number 3>
Die auszupressende Pappe 28 wird über das Transportband 10 in Richtung des Pfeiles 13 zwischen die beiden Platten 11 und 12 eingefahren, wie dies in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Dabei ist der Schlauch 18 evakuiert, so dass die untere Flachseite 20 praktisch oben an der oberen Flachseite 19 anliegt und somit der Raum zwischen der unteren Flachseite 20 und dem Band 10 für den Durchgang der Pappe frei ist. Hat die Pappe etwa die in Fig. 2 der Zeichnung dargestellte Lage erreicht, bleibt das Band 10 stehen. Gleichzeitig wird der Schlauchabschnitt 18 über die Stutzen 27 und die anschliessenden Kanäle 26 mit einem Druckmittel beaufschlagt, wodurch er die in Fig. 4 der Zeichnung dargestellte Lage einnimmt. Die untere Flachseite 20 liegt nunmehr auf der Pappe 28 und überträgt auf diese den durch das Druckmittel aufgebrachten Druck.
Dabei kann das aus der Pappe 28 ausfliessende Wasser durch die Durchbrechungen 16 der unteren Pressplatte und zwischen den Trägern bzw. Schienen 17 abfliessen. Nach beendigter Pressung wird der Schlauchabschnitt 18 wieder evakuiert, so dass die untere Flachseite 20 wieder die in Fig. 2 und 3 der Zeichnung dargestellte Lage einnimmt, worauf dann das Band 10 vorgefahren und gleichzeitig mit dem Hinaustransport der ausgepressten Pappe eine neue Pappe zwischen die beiden Pressplatten eingeführt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Auspressen von Handpappen nach Patent Nr. 200432, wobei das Anpressen der einzelnen Bögen auf einem Filz liegend zwischen den Platten einer Presse durch ein hochkomprimiertes Druckmittel erfolgt und eine, vorzugsweise die obere Pressplatte, ein nur am Rande dicht anliegendes undurchlässiges Presstuch aus Gummi od. dgl. aufweist sowie eine Zuleitung vorgesehen ist, um den Raum zwischen der Pressplatte und dem Presstuch mit einem Druckmittel zu füllen und dadurch das Presstuch auf seiner ganzen freien Fläche mit hohem Druck gegen den Pappbogen zu pressen, so dass dessen Wasserüberschuss vorwiegend durch.
das Transporttuch hindurch abläuft, dadurch gekennzeichnet, dass das Presstuch als ein im Profil zweckmässig flach gedrückter Schlauchabschnitt (18) ausgebildet ist, dessen Länge und Breite den Abmessungen der Pressplatten (11 und 12) entspricht und der mit einer seiner Flachseiten (19) vorzugsweise an der oberen (11) der beiden Pressplatten (11 und 12) befestigt ist, wobei an den beiden Enden dieses Schlauchabschnittes (18) Ein-und Austrittsöffnungen (26) der Zuleitung für das Druckmittel vorgesehen sind.