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Vorrichtung zur Erzielung einer Unwucht an einer rotierenden Welle
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzielung einer Unwucht an einer rotierenden Welle, bei der ein Unwuchtkörper entgegen der Wirkung eines elastischen Gliedes in Abhängigkeit von der Umdrehungszahl der Welle radial bewegbar ist.
Rüttelsiebe, Verdichtungsgeräte usw. sind mit einer Unwucht versehen, die in einem exzentrisch an einer Welle gelagerten Körper bestehen kann. Bei der Verdichtung von Beton oder ähnlichen Materialien, vor allem in verschlossenen Formen, wie z. B. bei der Herstellung von Rohren, Ringen, Kästen oder ähnlichen Werkstücken, hat es sich gezeigt, dass, sobald die Tourenzahl des Vibrators gering wird, die Rüttelung bzw. Vibration aufhört und in eine durch den Exzenter hervorgerufenen Stoss oder Schockwirkung ausartet. Dieses hat zur Folge, dass das verdichtete Material in der Form wieder gelockert wird bzw. Haarrisse erhält. Hiedurch wird das Werkstück unbrauchbar bzw. minderwertig. Um dieses abzustellen, hat man die Unwucht bei einer höheren Tourenzahl abgebremst, so dass ein Nachschwingen vermieden wurde.
Die bekannten Bremsvorrichtungen sind teils von Hand und teils elektrisch zu bedienen oder auch durch mechanisch gesteuerte Vorrichtungen.
Es sind weiterhin Konstruktionen bekannt, bei denen zwei Unwuchtmassen vorgesehen sind. Die eine Unwuchtmasse ist auf der Welle fest angeordnet, wogegen sich die andere entgegen der Wirkung einer Fe- derbeim Überschreiteneinerbesiimmten Beschleunigung verstellt. Diese Ausführungen sind relativ kompliziert.
Es ist ferner ein Schwingungserreger mit einer umlaufenden, gegen die Wirkung von nachgiebigen Haltemitteln von der Drehachse hinweg verschiebbaren Schwungmasse bekannt, bei dem die Nachgiebigkeit der Haltemittel erst beim Erreichen oder Überschreiten der kritischen Drehzahl wirksam wird. Bei dieser Konstruktion weist der Unwuchtkörper eine Aussparung auf, die die Welle umgreift. Zwischen der Aussparungs-Innenseite und der Welle ist eine Feder geschaltet. Bis zum Erreichen oder Überschreiten der kritischenDrehzahl wird die Feder stark belastet, zumal die Unwucht bei der bekannten Konstruktion auch bei geringen Drehzahlen erheblich ist.
Um tatsächlich die durch die Unwucht in den Drehzahlbereichen bis zur kritischen Drehzahl erzielte Fliehkraft aufnehmen zu können, ohne dass eine Radialbewegung des Unwuchtkörpers stattfindet, muss die Feder intensiv vorgespannt sein, so dass der verbleibende Federweg und die entstehenden Rüttelschwingungen klein sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzielung einer Unwucht an einer rotierenden Welle zu schaffen, bei der die oben aufgezeigten Mängel nicht auftreten, im niedrigen Dreh- zah1bereichdasGesamtsystem weitgehend ausgewuchtet ist und das elastische Glied innerhalb dieser Drehzahlbereiche nur relativ geringe Kräfte aufzunehmen braucht.
Dies wird erfindungsgemässe dadurch erreicht, dass der Unwuchtkörper eine die Umfangsfläche des Körpers durchtretende, die Welle umschliessende Aussparung aufweist, in der ein relativ gegenüber dem Unwuchtkörper entgegen der Wirkung des elastischen Gliedes verstellbares Segment angeordnet ist.
Beim erfindungsgemässen Unwuchtkörper wird die Unwucht ausschliesslich durch die Aussparung erreicht. Die Wirkung dieser Aussparung wird aber, wenn man das Gesamtsystem betrachtet, durch das Segment im wesentlichen ausgeglichen. Durch die Dimensionierung und Gestaltung des Segmentes hat man nun die Möglichkeit, die Unwucht der Scheibe weitgehend auszugleichen. Es kommt hinzu, dass ein Teil der Fliehkraft des Unwuchtkörpers durch die Fliehkraft des Segmentes aufgehoben wird. Somit ergibt sich
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eine relativ geringe Belastung der Feder bis zum Erreichen einer bestimmten Drehzahl, so dass die Vorspannung der Feder gering sein kann und der Federweg sowie die Rüttelschwingungen im gewünschten Zeitpunkt grösser sind als bei den bekannten Konstruktionen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind der Unwuchtkörper und das Segment über etne durch die Welle geführte Schraube miteinander verbunden.
Das elastische Glied kann aussen in einer Ausdrehung des Segmentes und innen auf einer auf der Welle sich abstützenden, von der Schraube gehalterten Hülse geführt sein.
Eine vorteilhafte, beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch einen Elektromotor, der mit der erfindungsgemässen Un-
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einer Betriebsstellung.
Auf einer Welle l ist an jeder Seite des Motorständers eine geschlitzte Scheibe 2 angeordnet. Diese Scheiben sind mit einem Segment 3 versehen. Das Segment wird von einer Schraube 4 gehalten. Diese Schraube ist lose durch die Welle 1 geführt. Zwischen der Welle 1 und dem Segment 3 ist eine Druckfeder 5 angeordnet. Durch diese wird die Scheibe 2 auf der Welle 1 zentrisch gehalten und nimmt die in Fig. 2 aufgezeigte Stellung ein. Wenn die Welle 1 auf eine bestimmte Tourenzahl gebracht ist, gibt die Druckfeder 5 infolge der Fliehkraftwirkung nach. Die Scheibe 2 wird dadurch in einen Exzenter verwandelt und erzeugt die bekannten Vibrationen. Sobald nun die Tourenzahl um ein Geringes absinkt, drückt die Feder 5 die Scheibe 2 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück, wodurch die Schwingungen wieder aufgehoben werden.
Das Ausschwingen der Scheibe 2 kann durch Spannen oder Entspannen der Feder 5 mittels der Schraube 4 geregelt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Erzielung einer Unwucht an einer rotierenden Welle, bei der ein Unwuchtkörper entgegen der Wirkung eines elastischen Gliedes in Abhängigkeit von der Umdrehungszahl der Welle radial bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Unwuchtkörper eine die Umfangsfläche des Körpers durchtretende, die Welle umschliessende Aussparung aufweist, in der ein relativ gegenüber dem Unwuchtkörper entgegen der Wirkung des elastischen Gliedes verstellbares Segment angeordnet ist.