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Zahnärztliche Einrichtung
Bei Zahnbehandlung wird zum Kühlen und Reinigen der Behandlungsstelle bzw. des Bohr-od. dgl. Werkzeuges Kühl- bzw. Spülflüssigkeit, inder Regel auf eine bestimmte Temperatur aufgeheiztes Druckwasser, aus einem zumeist in einem Geräteständer angeordneten Behälter über eine flexible Leitung, beispielsweise Schlauchleitung, zu dem Arbeitsgerät, z. B. Bohr-oder Spritzhandstück od. dgl. und durch dieses hindurch zu einer an dem Gerät angeordneten Spritzdüse geführt.
Die Druckwasserleitung kann gegebenen- falls, beispielsweise bei einem Bohrhandstück mit Luftturbinenantrieb für das Werkzeug, zusammen mit einer Druckluftleitung in einem gemeinsamen, vom Geräteständer zum Arbeitsgerät führenden Schlauch, der in diesem Falle als Mehrkanalschlauch ausgebildet sein kann, untergebracht sein.
Die Steuerung der Schaltorgane für die Druckluft- bzw. Druckwasserzufuhr, beispielsweise zu einem Luftturbinen-Handstück, erfolgt mit Hilfe eines gemeinsamen, meist fussbedienbaren Schalters in der Weise, dass das Druckwasser erst nach Inbetriebnahme des Bohrgerätes einschaltbar ist und vor oder gleichzeitig mit der Ausserbetriebsetzung des Bohrgerätes ausgeschaltet wird, um ein ungewolltes Spritzen des Wassers nach Abschaltung des Bohrgerätes zu vermeiden. Trotz dieser Schaltmassnahmen hat sich bei derartigen Einrichtungen der Nachteil eines für den Patienten unangenehmen Nachspritzens nach Abschaltung des Druckwassers infolge des in der Druckwasserzuleitung zwischen Absperrventil und Wasserdüse verbleibenden Druckwasserrestes ergeben.
Das Nachspritzen kann verursacht sein durch die Wasserabschaltung, bedingt durch die Elastizität des Schlauches, ferner durch die Bewegung des Schlauches bei dessen Ablage bzw.
Einführung in die Halterung nach beendeter Behandlung. Bei gleichzeitiger Druckwasser- und Druckluftzuführung in einem Mehrkanalschlauch kann nach dem Abschalten des Druckwassers und dem durch die Elastizität des Wasserkanals bedingten Nachspritzen ein nochmaliges Nachspritzen, bedingt durch den Zusammenfall des Schlauches bei Wegnahme des Druckes im Luftkanal, erfolgen. Der in dem Schlauch vorhandene Druckwasserrest kann unter Umständen beim Aufheizen aus dem kalten Zustand, z. B. morgens nach dem Einschalten des Gerätes, wegen der dadurch hervorgerufenen Volumenänderung zu einem unerwünschen Tröpfeln am Handstück führen. Nachteilig ist ferner, dass das in der Flüssigkeitsleitung verbleibende Wasser in der Behandlungspause stark abkühlt und die bei Wiederaufnahme der Behandlung zunächst austretende kalte Flüssigkeit vom Patienten als unangenehm empfunden wird.
Die erwähnten Nachteile werden erfindungsgemäss beseitigt durch eine in Abhängigkeit vom Betrieb des Handstücks in Tätigkeit tretende Vorrichtung zum selbsttätigen Absaugen der nach dem Abschalten der Flüssigkeitszufuhr in der Flüssigkeitszuleitung zum Handstück noch verbliebenen Flüssigkeit, wobei diese Vorrichtung eine Flüssigkeits-Speicherkammer mit einem selbsttätig arbeitenden Ansaugorgan, z. B. einer Membran, einem Kolben od. dgl. aufweist.
Weitere Einzelheiten einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind nachstehend an Hand der in der Zeichnung in Fig. 1 - 3 schematisch veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Bei dem in Figl schematisch veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist ein als Winkelstück ausgebil- detes Handstück vorgesehen, bei welchem in einem Kopfteil 1 eine mit Druckluft betriebene Turbine als Antrieb für das im Turbinenläufer gehalterte Werkzeug 2, z. B. ein Bohrwerkzeug, eingebaut ist. Der Kopfteil ist mit einem Arm 3 fest verbunden, der mittels einer Kupplungsvorrichtung 4 an den Schaft 5 austauschbar ankuppelbar ist. Mit dem Schaft 5 ist mittels einer Kupplung 6 ein Ansatzstück 7 verbindbar, in welchem das Anschlussstück eines Leitungsschlauches 8 für eine Druckluftleitung 9 und eine Druckwasserleitung 10 befestigt ist.
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DiedurchdenPfeilLversinnbildeteDruckluftwirdmiteinemDruckvonetwa 1,5 bis 2, 5 atU aus einem beispielsweise in einem Geräteständer angeordneten Kompressor entnommen und über ein Reduzierventil 11 und ein mittels eines Elektromagneten 12 betätigbares Absperrventil 13 dem Handstück zugeführt. Das durch den Pfeil W versinnbildete Druckwasser, dessen Druck meist bis etwa 0, 5 atü beträgt, wird einem Druckwasserbehälter entnommen der ebenfalls im Geräteständer angeordnet sein kann, über ein Redu- zierventil14 und ein durch einen Elektromagneten 15 betätigbares Absperrventil 16 zum Handstück geführt.
Die beiden Zuführungsleitungen 9,10 sind zweckmässig in einem gemeinsamen, vom Geräteständer ausgehenden Schlauch untergebracht, der gegebenenfalls als Mehrkanalschlauch ausgebildet sein kann, indem für die Druckluft und das Druckwasser je ein gesonderter Leitungskanal vorgesehen ist. Die Zuleitungen sind über eine Heizvorrichtung H geführt, durch die eine Vorwärmung auf eine bestimmte Wasser-bzwLufttemperatur erfolgen kann.
Zwischen den beiden Zufilhrungsleitungen 9,10 ist eine in Abhängigkeit vom Betrieb des Bohrhandstückes in Tätigkeit tretende Vorrichtung zum selbsttätigen Absaugen der nach dem Abschalten der Flüssigkeitszufuhr in der Flüssigkeitszuleitung vorhandenen Flüssigkeit vorgesehen. Die Absaugvorrichtung enthält eine Flüssigkeitsspeicherkammer 17 mit einer als Ansaugorgan wirkenden, zweckmässig eine Eigenfederung aufweisenden Membran 18, die scheibenförmig ausgebildet zwischen die beiden schalenförmigen Kammerteile 17', 17"eingespannt ist und die Speicherkammer in zwei Räume, nämlich in einen oberen Kämmerraum 19 und in einen unteren Kammerraum 20, unterteilt.
Wie aus Fig. 2, in der ein Schnitt durch die Speicherkammer veranschaulicht ist, hervorgeht, ist der obere Kammerraum 19 mittels eines Leitungsstückes 21 an die Druckluftleitung 9 angeschlossen. Ausserdem ist in diesem Raum ein mittels einer
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raum 20 ist eine wendelartig Druckfeder 24 angeordnet, gegen die, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, die Membran 18 ebenfalls anliegt. Der Raum 20 ist über eine Bohrung 25 und ein Leitungsstück 26 mit zwei Leitungsteilen 27,28 verbunden, die parallel zu dem Absperrorgan 16 an die Druckflüssigkeitsleitung 10 angeschlossen sind. In den Leitungsteil 27 ist ein Rückschlagventil 29, in den Leitungsteil 28 ein Rückschlagventil 30 eingebaut.
Bei Inbetriebnahme des Gerätes wird mittels eines gemeinsamen, in der Regel fussbedienbaren Schalters für die zweckmässig im Geräteständer, gegebenenfalls. im Instrumententisch oder in einem gesonderten Behälter, z. B. Standgerät, Tragarmgerät usw. angeordneten Schaltorgane zunächst die Druckluft für die Turbine geschaltet, wobei ein Teil des Druckluftstromes in den oberen Raum 19 der Speicherkammer eintritt.
Unter der Voraussetzung, dass der untere Ka. mmerraurn 20 vollkommen leer ist, zu welchem Zweck beispielsweise ein in der Zeichnung nicht dargestellter Entleerungshahn vorgesehen sein kann, wird unter dem Druck der Antriebsluft die Feder 24 derart nach unten bewegt, dass ihre Windungen sich an die untere, konisch ausgebildete Wandung der Kammer 20 anlegen, wobei gleichzeitig die Membran 18 ebenfalls nach unten in die Ansaugstellung durchgedruckt wird.
Sobald durch das gemeinsame Schaltorgan die Kühl- bzw. Spülwasserzufuhreingeschaltetwird, kann das Wasserüber die Leitung 10 zum Handstück strömen und durch eine am Arm 3 vorgesehene Ausströmdüse 31 in Richtung auf den Kopf des Bohrwerkzeuges, wie in Fig. 1 angedeutet ist, ausströmen, wodurch einerseits das Bohrwerkzeug und anderseits auch die Behandlungsstelle gekühlt und gereinigt wird. Da der Druck der Antriebsluft grösser ist als derjenige des Druckwassers, etwa 1, 5 - 2, 5 atü Luftdruck gegenüber etwa 0, 2-0, 5 atü Wasserdruck, kann über das Leitungsstück 27 kein Druckwasser in den Speicherraum 20 gelangen.
Wenn das Bohrhandstück ausser Betrieb gesetzt wird, so wird mittels des gemeinsamen Schaltorgans zunächst das Wasser-Absperrorgan 16 und danach das Luft-Absperrorgan 13 betätigt. Mit dem Fortfall des Druckes der Antriebsluft in der oberen Kammer 19 kann die Rückholfeder 24 wirksam werden, so dass durch die Ansaugmembran 18 das in dem Leitungsstück zwischen dem Absperrorgan 16 und der Ausströmdüse befindliche Druckwasser aus der Leitung 10 abgesaugt wird, wie durch die Pfeile 32 versinnbildet ist. Durch das Rückschlagventil 29 wird dabei verhindert, dass das angesaugte Druckwasser beim Wiedereinschalten in die Leitung 10 zurückgedrückt werden kann.
Wird das Bohrgerät erneut in Betrieb genommen, so wird zunächst wieder das Absperrorgan 13 geöffnet, so dass die Druckluft in den oberen Raum 19 der nunmehr mit Druckwasser gefüllten Speicherkammer einströmen kann. DasZurückströmendesDruckwassersausder Speicherkammer wird durch das Rückschlagventil 29 verhindert. Das Rückströmen des gespeicherten Druckwassers in die Zuführungsleitung wird durch das Reduzierventil 14 verhindert. Wenn nunmehr das Absperrorgan 16 geöffnet wird, kann das gespeicherte Druckwasser, wie durch die Pfeile 33 versinnbildet ist, über das Rückschlagventil 30 und das geöffnete Absperrorgan 16 in die Leitung 10 strömen. Bei Ausserbetriebsetzung des Bohrhandstückes wiederholt sich der oben beschriebene Absaugvorgang.
Bei Wiederinbetriebnahme des Gerätes wird das gespeicherte Was-
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ser mit erhöhtem Druck (Luftdruck)'durch den Wasserkanal gedrückt und hat beim Erreichen der Ausströmdüse wieder den normalen Betriebsdruck von 0, 5 atü erreicht.
Durch den Anschlag 23, der, wie oben erwähnt, einstellbar ist, kann die Ansaugmenge einstellbar gemacht werden. Durch diese Einstellbarkeit ist erreicht, dass die Anlage von Herstellungstoleranzen weitgehend unabhängig ist. Ausserdem besteht die Möglichkeit, ohne besonderen Aufwand ein einmal ermitteltes Optimum an Rücksaugmenge einzustellen, die einerseits notwendig ist, um die eingangs beschriebenen Nachteile mit Sicherheit zu vermeiden, die aber anderseits keine zu grosse Verzögerung beim Wiedereinschalten des Wassers bewirkt.
An Stelle einer Beeinflussung der Ansaugmembran durchdruckluft kann eine Beeinflussung durch eine elektrisch arbeitende Vorrichtung vorgesehen sein. Wie in Fig. 3 in einem Schema veranschaulicht ist, kann die Ansaugmembran 18 durch einen Elektromagneten 34 betätigt werden, der beispielsweise bei Verwendung eines elektrischen Bohrgerätes gleichzeitig mit diesem schaltbar sein kann. Die Ansaugmembran kann gegebenenfalls mit dem Anker 35 des Magneten verbunden sein, so dass die Ansaugarbeit durch das Gewicht des Ankers geleistet werden kann. Es kann indes in ähnlicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 in dem das Druckwasser speichernden Raum eine wie dort wirkende Rückholfeder vorgesehen sein, die in der Zeichnung nicht veranschaulicht ist.
Ebenfalls kann ein schematisch angedeuteter einstellbarer Anschlag 36 zu dem oben angegebenen Zweck vorgesehen sein. Die Anordnung kann auch bei einem mit Druckluft arbeitenden Gerät, z. B. einem Turbinen-Bohrhandstück, vorgesehen sein, wobei die Schaltung des Elektromagneten durch einen von der Inbetriebnahme des Bohrhandstückes abhängigen Schalter erfolgen kann. Beispielsweise kann in einem zur Aufnahme des Bohrhandstückes dienenden Halter ein Schaltglied vorgesehen sein, das bei Herausnahme des Handstückes selbsttätig den Elektromagneten 34 einschaltet und beim Wiedereinsetzen des Handstückes in die Halterung ausschaltet.
Die mitDruckluftsteuerung arbeitende Absaugvorrichtung ist verwendbar bei Spritzhandstücken zur Abgabe eines Wasser-Luft-Gemisches (Spray), sofern zwischen dem kleinsten Druck der Luft und dem grössten Druck des Wassers eine gewisse Druckdifferenz besteht. Bei gleichen Drücken von Luft und Wasser kann an Stelle der luftgesteuerten Vorrichtung eine elektromagnetisch gesteuerte Vorrichtung der oben beschriebenen Art Verwendung finden.
Durch Bemessung der wasserseitig angeordneten Rückholfeder in der Weise, dass sie bei kleinstmög- lichem Druck der das Ansaugorgan steuernden Druckluftwasserseitig voll zur Anlage kommt, ist erreicht, dass die Vorrichtung und damit die Ansaugmenge praktisch von den wesentlich höher liegenden Betriebsdrücken der Druckluft unabhängig ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung für Zahnbehandlung mit Flüssigkeits-Kühlung bzw. -Spülung des Werkzeugs bzw. der Behandlungsstelle, bei der die Druckflüssigkeit aus einem im Geräteständer untergebrachten Behälter über eine teilweise flexible Leitung einem Bohr- oder Spritzhandstück zugeführt wird, gekennzeichnet durch eine in Abhängigkeit vom Betrieb des Handstücks in Tätigkeittretende Vorrichtung zum selbsttätigen Absaugen der nach dem Abschalten der Flüssigkeitszufuhr in der Flüssigkeitszuleitung zum Handstück noch
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