<Desc/Clms Page number 1>
Verschluss für Druckrohrleitungen
Druckrohrleitungen, z. B. solche, die als Grundablassleitungen von Talsperren dienen, werden an der Wasserauslassseite oft mit Verschlüssen versehen, die so ausgebildet sind, dass die Energie des austretenden Wasserstrahles möglichst weitgehend unschädlich gemacht wird. Mit Vorliebe werden zu diesem Zwecke Ringschieber, insbesondere sogenannte Kegelstrahlschieber, verwendet. Diese haben den Vorteil, dass bei der Bewegung des Schieberverschlusses, der als ein über eine Öffnung im Schiebergehäuse geschobener Zylinder ausgebildet ist, nur Reibungskräfte und nicht der ganze in der Druckrohrleitung herrschende Wasserdruck überwunden werden muss.
Der Verschlusszylinder muss in der Schliessstellung dicht abschliessen. Bisher war es meistens üblich, diesen Verschlusszylinder an beiden Enden mit einer bearbeiteten Ausfütterung (Büchse) aus nichtrostendem Metall, insbesondere aus Messing oder Bronze, zu versehen, von denen die eine am oberwasserseitigen Ende auf dem ganzen Umfang des Schiebergehäuses und die andere am unterwasserseitigen Ende auf den Aussteifungsrippen des Schiebergehäuses gleiten. Das Schiebergehäuse besitzt aus diesem Grunde einen maschinell bearbeiteten Mantel aus nichtrostendem Stahl. Dieser Gehäusemantel und die am Zylinder befestigten Büchsen sind wegen des für sie verwendeten Sondermaterials und wegen der erforderlichen Bearbeitungsgenauigkeit, die Spezialmaschinen erfordert, sehr teuer.
Um die genannten Nachteile zu vermeiden und die Herstellung des Schiebers wirtschaftlicher zu gestalten, wurde schon vorgeschlagen, den Verschlusszylinder an beiden Enden mit Aufsatzdichtungen gegen Flächen des Schiebergehäuses zu dichten, die quer zur Verschieberichtung liegen. Das hat den Vorteil, dass das Schiebergehäuse keinen nichtrostenden, maschinell bearbeiteten Mantel zu haben braucht. Vorteilhaft ist es dabei, mindestens eine der beiden Dichtungen elastisch auszubilden. Dabei ist es an sich gleichgültig, ob die elastischen Dichtungen an dem Zylinder oder am Schiebergehäuse befestigt sind. Für den Zusammenbau ist es jedoch besonders vorteilhaft, die Dichtungen an dem beweglichen Verschlusszylinder und die Anschläge an dem Gehäuse zu befestigen.
Die Erfindung knüpft an diese bekannte Bauart eines Verschlusses für Druckrohrleitungen an, die aus einem Schiebergehäuse und einem auf diesem verschiebbaren, durch Leisten am Schiebergehäuse geführten Verschlusszylinder. insbesondere einem Kegelstrahlschieber, besteht, der in seiner Schliesslage am oberwasserseitigen und am unterwasserseitigen Ende quer zur Verschieberichtung abgedichtet sowie durch den auf den Verschlusszylinder wirkenden Wasserdruck auf den Ventilsitz gepresst wird.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die oberwasserseitige Dichtung aus einer an sich bekannten elastischen Dichtung besteht, die entweder am Verschlusszylinder oder am Schiebergehäuse befestigt ist und beim Schlie- ssen auf einen am andern Teil angeordneten, mit Anlauf ausgebildeten Anschlag aufläuft, an dem gegebenenfalls eine Grobdichtung angeordnet ist.
Der Verschluss kann so gestaltet sein, dass die Dichtungen lediglich durch die Schliessvorrichtung des Verschlusszylinders gegen ringförmige Anschläge gepresst werden. In manchen Fällen wird dieser Anpressdruck jedoch nicht ausreichen. Man kann dann die elastische Dichtung in an sich bekannter Weise so anordnen und/oder so ausbilden, dass sie zusätzlich oder allein durch den Wasserdruck gegen den Anschlag gepresst wird. Um die letztgenannte Wirkung zu erzielen, kann man u. a. in an sich bekannter Weise die oberwasserseitige und die unterwasserseitige Dichtung in ihren Durchmessern so abstufen, bzw. den Verschlusszylinder auf der Innenseite des unterwasserseitigen Endes mit einem Vorsprung versehen, so dass in der Schliesslage des Verschlusszylinders eine im Schliesssinne wirkende Kraft durch den Wasserdruck auf den Zylinder ausgeübt wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Als elastische Dichtung kommen insbesondere notenförmige oder lippenförmige Dichtungsprofile in
Frage. Selbstverständlich können jedoch auch andere Formen gewählt werden.
Auf ein Anliegen der oberwasserseitigen Dichtung am Schiebergehäuse während der Bewegungen des
Verschlusszylinders wird bewusst verzichtet, damit am Schiebergehäuse, gleichmässig auf den Umfang ver- teilt, Führungsleisten angeordnet werden können, auf denen entsprechende, am Verschlusszylinder befe- stigte Führungskufen gleiten. Dadurch brauchen nicht die ganze Aussenfläche des Gehäuses und die Innenfläche des Verschlusszylinders bearbeitet zu werden, sondern nur die verhältnismässig schmalen Flächen der Führungsleisten bzw. Führungskufen.
Die Ausbildung der oberwasserseitigen Dichtung des Verschlusszylinders als Aufsatzdichtung hat zur
Folge, dass nach dem Abheben der Dichtung zwischen dem Schiebergehäuse und dem Verschlusszylinder ein Spalt entsteht, durch den Wasser austreten kann. Um diesen Wasseraustritt zu vermindern, wird erfin- dungsgemäss vorgeschlagen, an dem am Gehäuse befestigten Anschlag der oberwasserseitigen Dichtung gegebenenfalls zusätzlich eine Grobdichtung anzuordnen, die z. B. als Gleitdichtung ausgebildet ist und auf der Innenfläche des Verschlusszylinders gleitet. Diese Innenfläche braucht in diesem Falle nur grob bearbeitet zu sein, da es sich nur um eine Grobdichtung handelt.
Die Grobdichtung kann in manchen Fällen aus einer an sich bekannten Labyrinthdichtung bestehen.
Selbstverständlich kann die Labyrinthdichtung auch als besonderer Körper unabhängig von dem ringför- migen Dichtungsanschlag angeordnet sein.
Die Grobdichtung und die zusätzliche Gleitdichtung können auch miteinander kombiniert sein. Da- bei es ist besonders vorteilhaft, den mit Anlauf ausgebildeten Dichtungsanschlag als Lippeedichtung aus- zubilden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen Kegelstrahlschieber, dessen Verschlusszylinder hydraulisch angetrieben wird und bei dem die ober- wasserseitige Dichtung des Zylinders elastisch ist und gegen eine schräge Anschlagfläche drückt, während die unterwasserseitige Dichtung als Schneidendichtung mit zusätzlicher Feindichtung ausgebildet ist. Fig. 2 stellt in vergrössertem Massstabe die oberwasserseitige Dichtung dar, wobei der am Gehäuse befestigte -Anschlag als Labyrinthdichtung ausgebildet ist.
In Fig. 1 ist das Schiebergehäuse mit l bezeichnet. Die Austrittsöffnung 5 des Gehäuses wird durch den Verschlusszylinder 6 verschlossen.
Die oberwasserseitige Dichtung 9 ist an dem Verschlusszylinder 6 befestigt und als elastische Aufsatz- dichtung ausgebildet. Sie wird gegen den schrägen Anlauf des Dichtungsanschlages 10 gedrückt.
Um die an der Oberwasserseite des Verschlusszylinders 6 beim Öffnen des Zylinders austretende Was- sermenge möglichst klein zu halten, ist an dem, das Schiebergehäuse l als Ring umspannenden Dichtungs- anschlag 10 eine zusätzliche Grobdichtung 19 befestigt, die auf der Innenseite des Zylinders 6 gleitet.
In Fig. 2 ist der Dichtungsanschlag 10a mit einer Labyrinthdichtung 20 versehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verschluss für Druckrohrleitungen, bestehend aus einem Schiebergehäuse und einem auf diesem verschiebbaren, durch Leisten am Schiebergehäuse geführten Verschlusszylinder, insbesondere Kegel- strahlschieber, der in seiner Schliesslage an seinem oberwasserseitigen und unterwasserseitigen Ende quer zur Verschieberichtung abdichtet und durch den auf den Verschlusszylinder wirkendenwasserdruck auf den
Ventilsitz gepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die oberwasserseitige Dichtung aus einer an sich bekannten elastischen Dichtung (9) besteht, die entweder am Verschlusszylinder (6) oder am Schieberge- häuse (1) befestigt ist und beim Schliessen auf einen am andern Teil angeordneten, mit Anlauf ausgebil- deten Anschlag (10) aufläuft, an dem gegebenenfalls eine Grobdichtung (19) angeordnet ist.