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Kraftfahrzeug mit rotationskörperförmig ausgebildeter
Fahrerkanzel
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit rotationskörperförmig ausgebildeter Fahrerkanzel, insbesondere Lastkraftwagen oder Omnibus, vorzugsweise mit Hochlenkersitz und allseits die Fahrerkanzel überragendem Daehrand.
Die Erfindung bezweckt die getrennte Herstellung der Fahrerkanzel zul Vereinfachung und Verbilli- gung der Fabrikation und die Schaffung einer grossen Sicherheit durch Ablageflächen und Unterbringung- möglichkeiten. vieler Gegenstände und Bedienungsorgane, die bisher bei Unfällen oder plötzlichem Abbremsen des Fahrzeuges häufig zu Verletzungen der Fahrzeuginsassen führten.
Es ist zwar schon bekannt, Fahrerhäuser üblicher Bauart im Bereich ihrer Vorderkante schwenkbar zu befestigen oder auch mit einem abnehmbaren Oberteil zu versehen, jedoch sind diese Massnahmen getroffen, um den Zugang zu dem im Bereich des Fahrerhauses angeordneten Motor zu erleichtern. Irgendwelche Anregungen zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe vermitteln die bekannten Anordnungen nicht. Dies gilt auch für bekannte Verkleidungen der Sitze von Traktoren, Strassenbaumaschinen u. dgl., welche zusätzlich an derartigen Maschinen angebracht werden können und auch nur für solche geeignet sind.
Die Erfindung besteht darin, dass die Fahrerkanzel in der Höhe der unteren Kanten der Sichtscheiben mit einem ringförmigen Rahmen versehen ist, an welchem ein aufgesetzter zylindrischer oder kegeliger Mittelteil aus transparentem Material befestigt ist, auf dem seinerseits das Dach der Fahrerkanzel ange- bracht ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Fahrerkanzel wird eine erhebliche Sichtverbesserung für den Fahrer erzielt. Der Fahrer ist nun nicht nur allein in der Lage, den vor sich liegenden Ausschnitt der Strasse zu beobachten, er kann durch eine geringe Körperbewegung auch die links und rechts davon liegenden Bezirke beobachten, was von besonderer Bedeutung beim Anfahren einer Autobushaltestelle oder bei Lastwagen beim Anfahren an eine Rampe ist. Überdies ist der Fahrer in der Lage, die rückwärtigen Teile der Strasse und ihm eventuell folgende Fahrzeuge besser als bisher zu beobachten, da auch die Fahrerkanzel nach hinten zumindest in Höhe der Augen des Fahrers transparent ausgeführt ist.
Insbesondere Be- und Entladevorgänge bei Lastkraftwagen, vorzugsweise bei Plateauwagen, lassen sich von der erfindungsgemässen Fahrerkanzel aus sehr genau beobachten. Es ist daher möglich, die Beoder Entladevorgänge vom Fahrerhaus selbst zu dirigeren.
Weitere Vorteile ergibt die erfindungsgemässe Fahrerkanzel bei Fahrzeugen, die innerbetrieblich, beispielsweise bei Stahlwerken und Maschinenfabriken, eingesetzt werden. Der mit der erfindungsgemässen Fahrerkanzel ausgerüstete Lastwagen kann dabei besonders vorteilhaft beispielsweise am Ende einer Rollbahn innerhalb eines Walzwerks zur Aufnahme der Walzprofile angesetzt werden, oder aber er kann als Transportmittel bei der Bewegung schwerer Maschinenteile von einer Werkzeugmaschine zur andern im Ablauf der Fertigung eingesetzt werden. Dabei wird durch die Fahrerkanzel, die eine Rundsicht gewährt, ein weitgehend einwandfreies Anfahren an die Fertigungseinrichtungen und Bearbeitungsanlagen gewährleistet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind mehreren Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die an Hand
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von fünf Figuren nachfolgend näher erläutert sind. Fig. 1 und 2 zeigen in Seiten-und Frontansicht einen Autobm mit der erfindungsgemässen Fahrerkanzel. Die Fig. 3-5 zeigen je ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Fahrerkanzel.
Aus den Fig. 1 und 2 ist erkennbar, dass die Fahrerkanzel im wesentlichen aus einem transparenten Mittelteil 1, einem Dach 2 und einem sockelartigen Element 3, das aus mehreren Einzelteilen bestehen kann, zusammengesetzt ist. Insbesondere der Mittelteil 1 und das Dach 2, gegebenenfalls auch der Sockel 3, können als vorgefertigte Baueinheit getrennt von dem übrigen Fahrzeug hergestellt werden, wodurch eine wesentliche Vereinfachung der Fertigung des gesamten Fahrzeuges erreicht wird. Im heutigen Autobus-und Lastkraftwagenbau ist die Herstellung desFahrerabtelles oder desFahrerhausesunumgänglich mit hohen Material- und Lohnkosten verbunden.
Zweckmässigerweise kann die denFahrer schützende Kanzel aus einer zylin. drischen (s. Fig. 1 - 3) oder kegeligen (s. Fig. 4 und 5) Kuppe bestehen.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung wird zwischen derOberkante des transparenten Mittelteiles und dem darttberliegenden Dach 2 vorzugsweise rundherum ein Raum 4 von solcher Grösse vorgesehen, dass darin Instrumente 5, Bedienungsknöpfe, Luftduschen, Fahrtenbücher, Taschenlampe usw. untergebracht werden können.
Der im Bereich des Dachrandes geschaffene Hohlraum 4 wird einerseits durch dasDachblech 6 und unterhalb von diesem durch die ringförmige Mantelfläche 7 eines vorzugsweise kegelförmigen Abschlussteiles 8 (s. Fig. 4) begrenzt.
Die ringförmige Mantelfläche 7 des vorzugsweise kegelförmigen Abschlussteiles 8 kann Öffnungen für den Lufteintritt aufweisen. Eine solche Öffnung ist mit 9 in Fig. 4 dargestellt.
Um ein Herausfallen abgelegter Güter zu verhindern bzw. um die abgelegten Gegenstände festzuhalten, wird, wie in Fig. 5 gezeigt, in die Mittelöffnung des kegelförmigen Abschlussteiles 10 ein ringförmiger Einsatzteil11 angebracht, der gleichzeitig ein Festhalten ermöglicht.
Wie aus den Fig. 1 - 5, insbesondere aber aus Fig. 4 hervorgeht, ist das in seiner Gesamtheit mit 2 bezeichnete Dach der Fahrerkanzel nur über den transparenten Mittelteil, der in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet ist, und mit dessen Dichtungen 13, 14 mit dem übrigen Fahrzeugkörper 12 verbunden.
Wie oben bereits erwähnt, kann unterhalb des transparenten Mittelteiles 1 ein Fundament 3 der Kuppelbaugruppe, das vorzugsweise als ringförmiger Rahmen 15 ausgebildet ist, angeordnet sein.
Dabei kann der das Fundament 3 bildende ringförmige Rahmen 15 am Fahrzeugkörper 12 gelenkig und hiedurch aufklappbar angeordnet sein (Fig. 3). Auch kann die gesamte Fahrerkanzel nach Fig. 3 um ein Gelenk 16 aufklappbar sein. Zur Verriegelung der Kanzel im geschlossenen Zustande ist eine besondere Einrichtung 17 vorgesehen.
Um auch unterhalb des transparenten Mittelteiles 1 einen vorzugsweise durchgehend ringförmigen, von innen zugänglichen Hohlraum 24 zu schaffen, kann der ringförmige Rahmen 15 bzw. der Anschlussteil 21 entsprechend profiliert sein (s. Fig. 5).
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, dass das Dach 2 mit dem ringför- migenRahmen 15 (Fig. 5) bzw. mit der Karosserie 12 durch mindestens zwei Spannspeichen 18, vorzugsweise aus dünnem Draht bestehend, verbunden ist.
Weiterhin können oberhalb des oberen Ablageraumes, der in Fig. 5 mit 4 bezeichnet ist, ausserhalb der Dachoberfläche 6. Warnleuchten 19, Lüftungshauben od. dgl. so angebracht sein, dass deren untere Befestigungs- bzw. Austrittsstelle sich innerhalb des oberenAblageraumes 4 befindet.
Wie die Fig. 1-3 zeigen, ist zentral oberhalb des Daches eine Warnleuchte 20 montiert, die von allen Seiten gut sichtbar und als Scheinwerfer benutzbar ist.
Auf der Innenseite der Dachfläche 6 können, wie aus Fig. 5 hervorgeht, beispielsweise in einer Auswölbung, die Innenbeleuchtung für das Fahrerhaus und/oder eine Luftdusche 25 angebracht sein.
Die Karosserie des Fahrzeugkörpers 12 zeigt bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 im Bereich des ringförmigen Rahmens 15 eine besondere rinnenförmige Ausbildung 24, die im wesentlichen ein Z- för- miges Profil aufweist. Dieser Raum 24 bildet eine weitere Ablagemöglichkeit für jederzeit zur Verfügung stehende Güter. Die den Raum 24 abschliessende Wandung (Teil 21), kann in gleicher Weise zur Abstützung des Unterarmes des Fahrers oder zum Festhalten dienen. Ein Festhalten käme beispielsweise in Frage, wenn der Sitz 22 (Fig. 3) als Drehschemel ausgebildet ist, und der Fahrer auch die rückwärtigen Bezirke, beispielsweise die Ladefläche des Lastwagens, beobachten will und sich zu diesem Zweck nach hinten um zirka 1800 umdrehen muss.
Um eine schnelle Montage der Fahrerkanzel zu ermöglichen und um insbesondere bei einer Ausbildung entsprechend Fig. 3 eine schnelle Verbindung beispielsweise der elektrischen Leitungen herstellen zu
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können, Ist ein Mehrfachstecker 23 vorgesehen, der sämtliche Kontakte enthält.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kraftfahrzeug mit rotationskörperförmig ausgebildeter Fahrerkanzel, insbesondere Lastkraftwagen oder Omnibus, vorzugsweise mit Hochlenkersitz und allseits die Fahrerkanzel überragendem Dachrand, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrerkanzel in der Höhe der unteren Kanten der Sichtscheiben mit einem ringförmigen Rahmen (3) versehen ist, an welchem ein aufgesetzter zylindrischer oder kegeliger Mittelteil (l) aus transparentem Material befestigt ist, auf dem seinerseits das Dach (2) der Fahrerkanzel angebracht ist.