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Tonabnehmer
Die Erfindung bezieht sich auf Tonabnehmer mit einem länglichen Anker, der an einem Ende eine Nadel trägt und seinerseits am andern Ende von einer torsionsfähigen Feder getragen wird, deren Achse einen im wesentlichen rechten Winkel mit der Achse des Ankers und der Nadel einschliesst.
Tonabnehmer dieser Art werden so angeordnet, dass die Federachse parallel zur Richtung der Tonspur in der Schallplatte verläuft ; sie können nicht nur für die Wiedergabe von Schallplatten mit einfacher Seiten-oder Tiefenschrift, sondern auch für die Wiedergabe von stereophonischen Schallplatten verwendet werden, die zwei Tonspuren tragen. Von diesen beiden Tonspuren kann die eine in Seitenschrift und die andere in Tiefenschrift aufgezeichnet sein ; gewöhnlich werden aber derzeit die beiden Tonspuren je unter einem Winkel von 450 bezüglich der Ebene der Schallplatte aufgezeichnet.
Es ist verständlich, dass für die Wiedergabe von zwei Tonaufzeichnungen dieser Art die Nadelspitze befähigt sein muss, Bewegungen sowohl in Richtung der Nadelachse als auch in seitlicher Richtung auszuführen, und dass daher die Ankerbefestigung in diesen Richtungen hinreichend nachgiebig sein muss. Es ist dabei aber notwendig, die Bewegungsmöglichkeit der Nadel in der Richtung der Rille möglichst klein zu halten bzw. zu hemmen, und zu diesem Zweck wurde vorgeschlagen, bei einem Tonabnehmer der beschriebenen Art das freie Ende des Ankers mittels eines dünnen Stahldrahtes, der ungefähr parallel zur Längserstreckung der Tragfeder verläuft, an einem mit der Tragfeder in fester Verbindung stehenden Teil zu verankern. Bei einem typischen Ausführungsbeispiel kann dieser Stahldraht unter einer Zugkraft von etwa 5 g stehen.
Ein dermassen gespannter Draht zeigt eine gewisse Längssteifigkeit und vermindert daher die mögliche Verlagerung der Nadel längs der Rille nicht nur bei einer Nadelbewegung, welche die Tendenz hat, die Drahtspannung zu erhöhen, sondern auch bei einer Nadelbewegung im entgegengesetzten Sinne. Tonabnehmer mit solchen vorgespannten Stahldrähten zeigen aber anderseits den Mangel, dass bei Einwirkung einer Kraft auf die Nadelspitze, die so gerichtet ist, dass sie die Drahtspannung vermindert, und solche Stärke hat, dass der Draht schlaff wird und durchhängt, der Draht eine bleibende Durchbiegung erleidet. Tonabnehmer mit einem vorgespannten, der Längsabsteifung der Nadel dienenden Stahldraht sind aus diesem Grunde ziemlich empfindlich auf Beschädigungen durch unsachgemässe Handhabung.
Beim Tonabnehmer nach der Erfindung ist der geschilderte Nachteil dadurch vermieden, dass das Zugorgan für die Verankerung des freien Endes des Tonabnehmerankers nicht mehr aus einem Stahldraht, sondern aus mehreren miteinander verdrillten, kontinuierlichen Fäden aus Kunststoff besteht. Hieftir eignen sich vor allem Fäden aus Polyamid (z. "Nylon") und vorzugsweise Fäden aus Polyester (z. B."Terylen"), weil sie keinen Wasserdampf absorbieren ; diesel : Vorteil kann aber auch bei andern Kunststoffäden durch Anwendung geeigneter wasserabstossender Mittel gesichert werden.
Ein Strang aus verdrillten Kunststoffäden hat bei gleichem Gewicht wie ein Stahldraht grössere Dicke ; er verbürgt eine angemessene Längssteifigkeit und hat bei geeigneter Wahl des Kunststoffes (z. B. Poly-
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Fadenstrang nicht wie ein Metalldraht, wenn die Nadel in solcher Richtung und mit solcher Stärke gedrückt wird, dass das Zugorgan schlaff wird, und aus diesem Grunde verbleibt bei einer solchen ungünstigen Nadelbeanspruchung auch kein Dauerschaden am Tonabnehmer.
Das Zugorgan kann am Anker durch Anleimen oder Anbinden befestigt werden. In ähnlicher Weise kannauch die Befestigungan dem mit derTragfeder des Ankers in fester Verbindung stehenden Teil erfol-
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gen, doch wird hier bevorzugt ein Klemmteil vorgesehen. Der verdrillte Fadenstmng kann ferner mit Vorteil auch an einem Ende oder an beiden Enden einfach durch Festbinden verankeltwerden. zumal ein solcher Strang im allgemeinen besser biegsam Ist als ein Einzelfaden gleicher Querschnittsfläche und daher dichter festgezogen werden kann.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung einAusfahmngsbeispiel der Erfindung genauer beschrieben. Fig. 1 zeigt in Seitenansicht und teilweise geschnitten einen erfirs sgemässen Tonabnehmer und Fig. 2 stellt eine Ansicht dieses Tonabnehmers von unten dar.
Der dargestellte Tonabnehmer hat einen Anker 10 aus welchem Stahl, der im allgemeinen röhrchen- förmig ausgebildetist undan seinem oberen Ende von einem nachgiebigen Federstreifen 11 getragen wird.
Ein Ende des Federstreifens 11 ist am Anker 10 befestigt, wogegen das andere Ende zwischen zwei körperfesten Teilen 12 und 13 der Tonabnehmereinheit eingeklemmt ist. Der Streifen 11 hat Längsrippen 14, welche die für die Beeinflussung der vertikalen und seitlichen Bewegungsmöglichkeiten des Ankers erfor-
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Ende trägt der Ankerten 15 od. dgl., der in die Rille der Schallplatte eingeführt wird. Die Befestigung des Ankers 10 am Federstreifen 11 ermöglicht eine axiale Bewegung der Nadel unter Durchbiegungdes Federstreifens und eine seitliche Bewegung der Nadel unter Torsion des Federstreifens und lässt somit die Nadelbewegung in den beiden Richtungen zu, die bei der Wiedergabe von Schallplatten mit zwei stereophonischen Tonspuren ausgewertet werden müssen.
Der Anker 10 ist von einem Spulensystem 16 umgeben, das von einem Spulenhalter 17 getragen wird, wobei das Spulensystem in bekannter Weise so ausgebildet und angeordnet ist, dass die Ankerbewegungen in den Spulen den aufgezeichneten Tonspuren entsprechende Signale erzeugen.
Am unteren Ende der Ankereinheit ist schleifenförmig um den Anker ein Strang 18 aus verdrillten Polyesterfäden geschlungen und am Anker mit einem Polystyrolkitt befestigt. Das andere Ende des Stranges ist durch Verleimen an einem Block 19 festgemacht, der einen festen Teil der Tonabnehmereinheit bildet, wobei der Strang unter einer Spannung von etwa 5 g gehalten wird.
Der Strang aus verdrillten Polyesterfäden verbiegt sich nicht dauernd, falls zufällig auf die Nadel eine Kraft in solcher Richtung ausgeübt wird, dass der Strang schlaff wird, d. ho, dass seine Vorspannung überwunden wird, wodurch der bereits geschilderte Nachteil der Verwendung eines Stahldrahtes entfällt. Zur weiteren Vorsorge gegen eine unerwünschte Ankerverschiebung wird zweckmässig noch ein Anschlag 20 aus Kunststoff, z. B. Methylmethacrylat, vorgesehen, der am Spulensystem 16 angebracht ist und den möglichen Ankerweg begrenzt.
Einweiterer Vorteil eines Stranges aus verdrillten Kunststoff-, insbesondere Polyesterfäden gegenüber einem Stahldraht liegt darin, dass bei jenem die Querresonanz bei einer höheren Frequenz auftritt. Bei einem speziellen Beispiel, bei dem ein Polyesterfadenstrang verwendet worden ist, lag diese Resonanz bei25kIlz, also ausserhalb des akustisch wahrnehmbaren Frequenzbereiches. Es hat sich jedoch als zweck- mässig erwiesen, diese Resonanz durch einen Dämpfungsblock21 zu dämpfen, der nahe dem Verankerungpunkt des Fadenstranges liegt und aus einem nachgiebigen Dämpfungsmaterial besteht.
Der Fadenstrang 18 wirkt als Parallelresonanzkreis im System, und obgleich im grössten Teil des erforderlichen Frequenzbereiches seine Massenwirkung gering ist, so wächst doch die Massenkomponente, wie zu erwarten ist, stark an, wenn die Resonanzfrequenz erreicht wird, und dieser Effekt führt zu einer Verminderung der Frequenz der vertikalen Resonanz bei Fehlen einer Dämpfung. Der Fadenstrang 18 sichert die zur Verhinderung von Verzerrungen infolge von Längsbewegungen der Nadel erforderliche Längssteifigkeit und der Querschnitt des Fadenstranges, der für diesen Zweck erforderlich ist, verbürgt bei gleicher wirksamer Masse eine höhere Reissfestigkeit als ein Stahldraht mit dem für die Erzielung der erforderlichen Längssteifigkeit erforderlichen Querschnitt.
Bei der vorstehend beschriebenen Konstruktion bleibt die zur Wiedergabe der Tonspur der Schallplatte erforderliche Nadelbewegung praktisch ungedämpft, wodurch die Schallplattenab- nutzung vermieden wird, die sich bei gedämpfter Nadelbewegung ergibt. Eine solche Dämpfung vermindert insbesondere jenen Bereich von Arbeitsbedingungen, unter denen ein kontinuierlicher Rillenkontakt aufrechterhalten wird, und das praktische Fehlen einer Dämpfung vermeidet daher diesen Nachteil.
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