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Aus zwei schalenförmigen Hälften zusammengesetzter farbiger Glashohlbaustein und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf einen aus zwei schalenförmigen Hälften zusammengesetzten farbigen Glashohlbaustein mit einem auf der Innenfläche angebrachten, farbigen Überzug aus einem eingefärbten Lack oder Harz.
Seit langem wird aus Architektenkreisen an die Hersteller von Glashohlbausteinen der Wunsch herangetragen, farbige Glashohlbausteine zu vertreiben. Man hat bereits die verschiedensten Versuche gemacht,'solche Glashohlbausteine'herzustellen, jedoch liegt eine Schwierigkeit darin, dass der Architekt ein umfangreiches Sortiment verschiedenster Farben fordert, gleichzeitig aber die farbigen Glasbausteine die gleiche Qualität wie die farblosen Glasbausteine aufweisen sollen. Die einfachste Möglichkeit, Glasbausteine grundsätzlich aus farbigem Glas herzustellen, d. h. das Ausgangsglas entsprechend einzufärben. scheitert daran, dass beim Einfärben einer Wanne sehr grosse Mengen solcher in einer bestimmten Farbe vorliegender Glasbausteine anfallen.
Will man also ein grösseres Sortiment der verschiedensten Farben zur Verfügung stellen, bedingt dieses Verfahren eine ausserordentlich umfangreiche Lagerhaltung und damit Kapitalinvestition. Davon abgesehen, zeigen aber aus durchgehend eingefärbtem Glas hergestellte Glasbausteine eine unterschiedliche Einfärbung infolge der unterschiedlichen Wandstärken der sie bildenden schalenförmigen Hälften. Auch aus diesem Grunde kann dem Gedanken, als Ausgangsglas für farbige Glashohlbausteine eingefärbtes Glas zu verwenden, nicht nahegetreten werden.
Man ist deshalb bereits dazu übergegangen, farbige Glasbausteine beispielsweise dadurch herzustellen, dass man aus einer kleinen Schmelzwanne farbiges Glas entnimmt, daraus eine dünne farbige Platte presst und dann weisses Glas auffüllt und nunmehr den Glasbaustein bzw. die Glasbausteinhälfte fertig presst. Dieses Verfahren ergibt an sich sehr schöne Glasbausteine mit gleicher Einfärbung und Farbintensitat, jedoch ist die Möglichkeit, ein umfangreiches Sortiment auf Lager zu halten, auch hier sehr beschränkt. Hiezu kommt noch, dass die Herstellung von farbigen Glasbausteinen auf diesem Wege ausserordentlich teuer ist.
Man ist, um die Nachteile der im vorstehenden geschilderten Verfahren zu beseitigen, auch bereits dazu übergegangen, in die Glasbausteine eine farbige Glasplatte einzulegen und diese einzuschweissen.
Auch hier ergibt sich jedoch nicht die Möglichkeit, ein reichhaltiges Sortiment verschiedenster Farben auf Lager zu halten. Das Verfahren ist zwar nicht sehr teuer, weist jedoch den Nachteil auf, dass die eingelegte Glasplatte häufig nicht festsitzt und dann beim Einbau in das zu erstellende Bauwerk zu Bruch geht.
Um ein ausreichendes Sortiment der verschiedensten Farben zu erhalten, hat man auch bereits Versuche unternommen, die Glasbausteine mit eingefärbten organischen Harzen oder Lacken zu besprühen.
Leider hat sich dabei jedoch herausgestellt, dass es noch keine Harze oder Lacke gibt, die den Beanspruchungen durch atmosphärische und durch Reinigungsmittel ausgeübte Einflüsse widerstehen. Man ist deshalb dazu übergegangen, die schalenförmigen Hälften der Glasbausteine auf der Innenseite mit solchen Lacken oder Harzen zu bespritzen, diese Lacke oder Harze dann auszuhärten und hierauf den Glasbaustein aus den beiden eingefärbten Halften zusammenzukleben. Gegenüber dem beim Herstellen von Glasbau-
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steinen aus schalenförmigen Hälften üblichen Verschweissen weist das Verkleben den grossen Nachteil auf, dass die Glasbausteine undicht werden können, so dass sich im Inneren des Steines gegebenenfalls Kondenswasser ansammelt, was selbstverständlich völlig unerwünscht ist.
Ausserdem neigen die aus ihren Hälften zusammengeklebten Glasbausteine zum Springen und besitzen grundsätzlich eine geringere Festigkeit im Bauwerksverband.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und schlägt einen Glashohlbaustein vor, bei dem eine vorzugsweise im Bereich der Schweissnaht der beiden Hälften des Glashohlbausteines gelegene Einfüllöffnung für den Lack oder das Harz vorgesehen ist, die durch einen Kunstharzstopfen od. dgl. verschlossen ist. Erfindungsgemäss wird zu seiner Herstellung so vorgegangen, dass in den beiden schalenförmigen, uneingefärbten Hälften, vorzugsweise im Bereich der Schweissnaht eine Öffnung freigelassen wird, durch die das farbige Harz oder der farbige Lack eingefüllt wird, so dass nunmehr durch Verdrehen des Steines die gesamte Innenfläche eingefärbt werden kann. Nach dem Trocknen und/oder Aushärten des Lackes oder Har zes wird diese Öffnung durch einen Kunstharzstopfen od. dgl. verschlossen.
Zur Schaffung der Öffnung wird vorzugsweise beim Verschweissen der uneingefärbten schalenförmigen Hälften im Bereich der Schweissnaht vor dem Zusammenfügen der erwärmten Hälften ein Stab aus einem gegen die Schweisstem- peraturen widerstandsfähigen Material eingesetzt und nach dem Schweissvorgang entfernt. Das erfindunggemässe Verfahren bringt also den wesentlichen Vorteil mit sich, dass die beiden den Glashohlbaustein bildenden, schalenförmigen Hälften miteinander verschweisst sind. Das Anbringen der Öffnung macht keine wesentlichen Schwierigkeiten. Man kann die Öffnung auch einbohren oder gegebenenfalls durch entsprechende Ausbildung der Pressform an der zu verschweissenden Kante der schalenförmigen Hälfte herstellen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines gemäss der Erfindung hergestellten, farbigen Glashohlbausteines im Schnitt dargestellt.
Man erkennt bei 1 die obere Hälfte des Glashohlbausteines und bei 2 die ihr in diesem Falle identisch entsprechende untere Hälfte. Bei'3 erkennt man die Schweissnaht, die bei 4 durch eine Öffnung unter-
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zwischen die beiden, die spätere Schweissnaht 3 bildenden Kanten eingeführt wurde. Die Öffnung 4 wird durch den Stopfen 6, der aus einem entsprechenden Kunststoff besteht, verschlossen. An der Innenseite des Glashohlbausteines befindet sich bei 7 und 8 eine Schicht aus einem farbigen Lack oder Harz, die nach dem Verschweissen der beiden schalenförmigen Hälften durch Eingiessen eines entsprechenden Harzes oder Lackes, Verteilen desselben auf der Innenoberfläche und Trocknen oder Aushärten desselben hergestellt sind.
Die Einfärbung des Steines gestaltet sich also zu einem sehr einfachen und schnell durchführ- baren Vorgang, so dass die verschiedenartigst eingefärbten Steine kurzfristig, ohne grosse Lagerhaltung auch unüblicher Farbnuancen, hergestellt und geliefert werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aus zwei schalenförmigen Hälften zusammengesetzter farbiger Glashohlbaustein mit einem auf der Innenflache angebrachten, farbigen Überzug aus einem eingefarbten Lack oder Harz, gekennzeichnet durch eine vorzugsweise im Bereich der Schweissnaht (3) der beiden Hälften (l, 2) des Glashohlbausteines gelegene Einfüllöffnung (4) für den Lack oder das Harz, die durch einen Kunstharzstopfen (6) od. dgl. verschlossen ist.