<Desc/Clms Page number 1>
Schlauchloser Fahrzeugreifen
Die Erfindung betrifft einen schlauchlosen Fahrzeugreifen mit vorzugsweise an den Innenflächen der Reifenseitenwände, diese biegsam belassend, angearbeiteten, in Umfangsrichtung und zueinander parallel verlaufenden Versteifungsrippen, die sich unter der Wirkung einer Überbelastung aufeinanderlegen.
Bekannt gewordene Reifen dieser Art sind auch bei normalem Gebrauch für nur druckluftlose Benutzung vorgesehen, werden bei sich aufeinanderlegenden Versteifungsrippen am Flachgepresstwerden gehindert und behalten auch bei Überlastung ihre Tragfähigkeit. Fahrzeugdruckluftreifen sind demgegenüber nur so lange voll verwendungsfähig wie sie mit dem vorgeschriebenen bzw. normalen Luftdruck aufgepumpt sind. Verliert der Druckluftreifen einen Teil seines Innendruckes, so ist seine Lebensdauer mindestens stark gefährdet. Entweicht die im Reifen vorhandene Druckluft ganz und während der Fahrt vielleicht sogar plötzlich, so kann dieser Mangel zu schweren Unglücksfällen führen.
Diese Möglichkeiten treffen sowohl für Druckluftreifen mit Schlauch als auch für schlauchlose Druckluftreifen zu, wobei allerdings solche schlauchlose Reifen gegen einen plötzlichen vollständigen Druckverlust bereits eine grössere Sicherheit bieten.
Zum Beseitigen der vorerwähnten, der Druckluftbereifung im allgemeinen noch anhaftenden, Mängel bzw. zu deren Milderung sind bereits sehr viele Vorschläge bekannt geworden. Es wurde z. B. schon vorgeschlagen, eine teigige Masse im Inneren des Schlauches oder des Reifens anzuarbeiten, die ein möglicherweise im Schlauch oder in der Reifendecke entstehendes Loch selbsttätig schliesst, so dass nur begrenzte Luftmengen austreten können. Es wurde auch ein Unterteilen des Schlauches oder des Reifens in
EMI1.1
Nach andern Vorschlägen wird dem Reifenkörper von vornherein eine so grosse Steifigkeit verliehen, dass der Reifen auch in einem verletzten druckluftlosen Zustand noch benutzbar ist, indem dann die ganze Radbelastung von den steifen Wandungen des Reifens getragen wird.
Alle bisher bekanntgewordenen Massnahmen zum einschlägigen Verbessern von Fahrzeugluftreifen schliessen mehr oder weniger das Merkmal einer ausserordentlichen Gewichtserhöhung und Verteuerung des Reifens ein, obwohl im Verletzungsfalle des Reifens nicht immer mit der jeweiligen Massnahme die erwartete Wirkung absolut gewährleistet ist. Viele der weiteren mit diesen Massnahmen verbundenen Merkmale, z. B. die oben erwähnten steifen Reifenkörper, sind ausserdem mit einer Veränderung der Fahreigenschaften des Reifens in unverletztem Zustand so nachteilig verbunden, dass in solcher Weise gestaltete Reifen von vornherein nicht wie normale Reifen verwendbar sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen verletzung-un auch weitgehend schussunempfindlichen Druckluftreifen zu schaffen, der a) gewichtsmässig nur innerhalb vertretbarer Grenzen das Gewicht eines normalen Reifens überschrei- tet ; b) in unverletztem Zustand keine nennenswerte Einbusse an Fahreigenschaften oder zulässiger Höchstgeschwindigkeit aufweist ; c) die Fahrfähigkeit sichernde, feste Teile besitzt, so dass bei normalem Aufblasdruck und einer in dem vorgesehenen Bereich gegebenen Belastung die Charakteristik eines versteifungslosen Reifens gegeben ist und dann, wenn der Innendruck des Reifens nachlässt oder ganz verloren geht, die Charakteristik eines selbsttragenden Reifens wirksam wird ;
<Desc/Clms Page number 2>
d) ein Weiterfahren nach eingetretener Verletzung und etwaigem gänzlichen Verlust des Innendrukkes bis zum Durchführen einer Reparatur gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst dadurch, dass der Reifen als Luftreifen ausgebildet ist, der bei Überbelastung selbsttragend wird, und dass dessen biegsame, durch die Basis der Versteifungsrippen begrenzte, Seitenwandteile die Stärke der Seitenwände versteifungsrippenloser Luftreifen gleicher Grösse besitzen.. Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist gekennzeichnet durch zwischen den zueinander parallelen umlaufenden Versteifungsrippen verbleibende keilförmige und mit ihren Spitzen bis an die Innenwandung der Karkasse des Luftreifens heranreichende Hohlräume, die bei normaler Last und normalem Luftdruck vorhanden sind und bei Überlast oder zu geringem Luftdruck im belasteten, auf der Fahrbahn aufruhenden Teil des Reifenumfanges geschlossen werden.
Ein besonderer Vorteil wird erfindungsgemäss noch dadurch erreicht, dass die Querschnitte der versteifenden Rippen oder Ringe in der Walkzone des Reifens am stärksten ausgebildet sind und zum Wulst- und Laufflächenbereich hin flach auslaufen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung im Grundzuge dargestellt. u. zw. zeigen Fig. 1 den Querschnitt eines Reifens in unbelastetem Zustand und Fig. 2 den Querschnitt eines auf eine Felge gesetzten und normal aufgeblasenen Reifens bei üblicher Belastung.
An der Innenfläche der Seitenwände 2 des Reifens 1 ist eine umlaufende Versteifung 3 aus Gummi angearbeitet. Diese Versteifung ist gemäss den vorliegenden Ausführungsbeispielen in einzelne in Um- fangsrichtung verlaufende Rippen 4 - 8 unterteilt, die untereinander durch Lücken 9 getrennt sind. Die dem jeweiligen Reifenwulst bzw. der Laufflächenzone unmittelbar benachbarten Rippen laufen zur normalen Reifeninnenwand aus.
Die Verstärkungen 3 können im noch plastischen Zustand an den Innenflächen der Seitenwände des ebenfalls noch den plastischen Zustand habenden Reifens 1 haftend aufgesetzt werden und gehen dabei bzw. nachfolgend mit dem Werkstoff des Reifens eine enge, adhäsive oder stoffliche Verbindung ein.
Nach dem Überführen des Reifens und der in ihn eingearbeiteten Versteifungen 3 in den elastischen Zustand werden diese Versteifungen mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges durch Erzeugen von in Umfangsrichtung verlaufenden Einschnitten 9 in die Rippen 4 - 8 gegliedert. Dabei werden diese Einschnitte so bemessen, dass sie sich nach dem Aufpumpen des Reifens in dessen normal belastetem Zustand (Fig. 2) noch nicht schliessen, sondern nur zu einem feinen Spalt verengen. Auf diese Weise wird eine Fahrcharakteristik des erfindungsgemässen Reifens erreicht, die der eines gewöhnlichen Reifens ohne eingearbeitete Versteifungen entspricht.
Die Lücken oder Einschnitte zwischen den Rippen 4 - 8 der Versteifungen 3 schliessen sich dann, wenn der Reifen einen teilweisen oder gänzlichen Druckluftverlust erfährt oderkurzzeitig - auch dann, wenn von der Fahrbahn her auf den Reifen Stösse von grösserem Ausmass als normal ausgeübt werden. Im Falle von Druckverlusten wird die gesamte Belastung des Reifens dauernd von den nun versteiften. d. h. nur schwer biegsam gewordenen, Seitenwänden 2 des Reifens übernommen, so dass dieser ohne Gefahr bis zum Erreichen einer Reparaturwerkstätte oder einer sonstigen Reparaturmöglichkeit weiter benutzt werden kann.
. Ergänzend zu dem oben erwähnten Verfahren des Erzeugens der Versteifungen 3 oder der Einzelrippen 4 - 8 derselben können diese auch nach andern, an sich bekannten Verfahren und mit andern, ebenfalls an sich bekannten Mitteln angeordnet und gestaltet werden, sofern dabei der Erfindungsgedanke gewahrt bleibt, dass die Versteifungen erst dann zur Wirkung kommen, wenn der Reifen eine zu grosse Eindrückung erfährt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlauchloser Fahrzeugreifen mit vorzugsweise an den Innenflächen der Reifenseitenwände, diese biegsam belassend, angearbeiteten, in Umfangsrichtung und zueinander parallel verlaufenden Verstefungsrippen, die sich unter der Wirkung einer Überbelastung aufeinanderlegen, dadurch gekennzeichnet,
EMI2.1
- 8) begrenzte,Seitenwände versteifungsrippenloser Luftreifen gleicher Grösse besitzen.