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Einrichtung zum Verschweissen der Stossfugen thermoplastischer
Bodenbeläge
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Verschweissen der Stossfugen thermoplastischer Bodenbeläge. Es sind bereits diesem Zweck dienende Apparate bekannt, die eine Zufuhreinrichtung für den Schweissfaden, eine unter Federdruck stehende Einpressrolle für denselben, eine Heizvorrichtung zum Erweichen des Schweissfadens und der Ränder der Stossfuge und einen in die Stossfuge ragenden Führungsbehelf besitzen.
Bekannt gewordene Schweissvorrichtungen dieser Art besitzen einen elektrisch beheizten Kolben, der mit einem Führungsfortsatz in der noch nicht verschweissten Stossfuge von Hand geführt wird und eine Anpressrolle aufweist, mit welcher der in die Schweissnaht eingeführte KunststoffSchweissfaden, nachdem er teils durch den Schweisskolben und teils durch die erwärmten Stossränder erweicht wurde, glattgewalzt wird. Anstatt Stossränder und Schweissfaden auf die eben angegebene Weise zu erwärmen, ist auch schon vorgeschlagen worden, dies mittels eines Warmluftstromes zu tun, wozu die Vorrichtung eine elektrische Heizeinrichtung aufweist, welche von der von aussen zugeführten Druckluft durchströmt wird.
Anderseits ist es auch bekannt, die Verschweissung der Stossränder durch ein verflüssigtes artgleiches Material zu besorgen, welches auf einem den vorhin erwähnten Heizkolben umgebenden Behälter in den Schweissspalt austritt.
Um mit solchen Vorrichtungen einwandfreie Schweissnähte zu erzielen, ist grosse Übung erforderlich.
Es müssen nämlich eine bestimmte Vorschubgeschwindigkeit und der Anpressdruck sehr gleichmässig eingehalten werden, um zu verhindern, dass entweder bei nicht genügender Erwärmung der zu verschwei- ssenden Bereiche bzw. des Schweissfadens eine holperige Naht entsteht-die nachgearbeitet werden muss-oder bei übermässiger Erwärmung ein Einsinken derselben oder gar eine Schädigung des Belagmaterials. Ausserdem hat sich gezeigt, dass eine dauerhafte Verbindung zweier aneinander stossender Beläge davon abhängt, dass sich die Verschweissung über eine bestimmte Tiefe der Stossstelle erstreckt, wozu eine weiterreichende Erwärmung erforderlich ist, die aber die Gefahr von unschönen Deformationen im Nahtbereich als Folge einer nicht genügend gleichmässigen Fortbewegung der Schweissvorrichtung noch vergrössert.
Die vorliegende Schweisseinrichtung vermeidet diese Nachteile. Sie kennzeichnet sich durch die Kombination der an sich bekannten Einrichtungen. u. w. dass eine Zuführungseinrichtung für den Schweissfaden, eine unter Federdruck stehende Einpressrolle für denselben, eine Heizvorrichtung zum Erweichen des Schweissfadens und der Stossfuge durch einen gegen die Schweissstelle gerichteten Warmluftstrom vorgesehen ist und dass weiters ein motorisches Antriebsaggregat und ein in die Stossfuge ragender Führungsteil angeordnet sind. Die Anwendung eines motorischen Antriebsaggregates zur Hervorbringung einer konstanten Vorschubgeschwindigkeit ist für das Schweissen von Metallteilen bekannt (vgl. österr.
Patentschrift Nr. 1319 80), jedoch für Vorrichtungen zum Verschweissen der Stossfugen von Fussbodenbelägen aus thermo- plastischem Material neu.
Mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung ist es möglich, ein sehr grosses, gleichmässig gutes Arbeitsergebnis zu erzielen, denn man kann sich darauf beschränken, die Arbeitsgeschwindigkeit richtig einzustellen. Die Handhabung der Vorrichtung kann dabei einer ungelernten Arbeitskraft übertragen werden.
Die schematische Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der vorliegenden Einrichtung, u. zw. in Fig. 1 im Längsschnitt und in den Fig. 2 und 3 in Einzelheiten. Fig. 4 zeigt die Einrichtung mit ortsfest aufgestellter Fortbewegungsvorrichtung, wogegen Fig. 5 eine Schweisseinrichtung mit einem damit zu einer Einheit verbundenen Selbstfahrwerk veranschaulicht.
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Die Einrichtung besitzt ein Gehäuse 1 mit elektrischem Heizkörper 2, der innerhalb eines Trägers 3 gelagert ist. Der Träger 3 bildet einen Hohlkörper, dem über einen Anschluss 4 Pressluft (z. B. aus einer Flasche) mittels Schlauch zugeführt wird, wie dies alles an sich bekannt ist. Der Hohlkörper 3 mündet in eine Düse 5 ; ein Umschalthahn 6, der von aussen verstellbar ist, erlaubt es, bei Stillstand der Einrichtung die Heissluft durch ein Rohr 7 abzuführen. Die Teile 3 - 7 sitzen auf einem verstellbaren Halter 8, der über drei Exzenterbolzen 9 am Gehäuse 1 gelagert ist. Durch Verstellen der Bolzen 9 ist die Lage der Düse 5 mit Bezug auf die Schweissstelle veränderlich.
Die Vorrichtung fährt mittels Rollen 10 und der An- press-oder Glättwalze 11 auf dem zu verschweissenden Belag, wobei sie, ebenfalls wie an sich bekannt, mittels Führungsstegen 12, die in die Schweissfuge ragen, geführt ist. Die Einrichtung kann mittels des Handgriffes 17 getragen werden. Die Walze 11 steht unter dem Druck der Feder 13, die sich gegen ein verstellbares Widerlager 14 stützt und auf den höhenbeweglichen Lagerkörper 15 der Walze 11 drückt.
Ein motorisch betriebenes Zugseil greift am Zughaken 16 an und erteilt der Einrichtung eine gleichförmige Bewegung. Der Kunststoffschweissfaden wird durch einen Kanal 18 zugeführt ; er kann von einem (nicht dargestellten) Vorrat abgenommen werden, der ebenfalls mit der Einrichtung mitgeführt werden kann.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt in der Höhe der Rolle 10 ; man erkennt die Führungsrippe 12. Fig. 3 zeigt, wie der Schweissfaden 20 in die vorher verbreiterte Stossfuge 21 eingelegt wird, um anschliessend durch die Walze 11 im warmen Zustande in die ebenfalls erwärmte Fuge eingestrichen zu werden.
Fig. 4 zeigt eine motorisch betriebene Seilzugvorrichtung 22, zweckmässig mit einem regelbaren Übersetzungsverhältnis. Das Zugseil 23 wird auf eine Trommel 24 aufgewickelt und greift am Haken 16 der Schweisseinrichtung an.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist der elektrische Antriebsmotor 25 mit dem zugehörigen Übersetzungsgetriebe mit der Einrichtung zu einer Einheit zusammengebaut, die demgemäss selbstfahrend ist.
Bei dieser Bauweise kann der Motor 25 gleichzeitig zur Erzeugung eines Luftstromes dienen, der anschlie- ssend im Körper 3, Fig. l, erhitzt wird.
Die vorliegende Vorrichtung erlaubt verschiedene Varianten, insbesondere kann an Stelle oder neben der Glättwalze 11 ein schlittenartig. über die Schweissstelle fahrendes Gleitstück vorhanden sein, welches mit dem Gewicht der Einrichtung oder einem Teil derselben oder unter der Wirkung von Zusatzgewichten, mit denen die Vorrichtung beschwert wird, auf die Schweissstelle wirkt.
Die Einrichtung ist nicht auf die Herstellung geradlinig verlaufender Schweissnähte beschränkt. Da sich die Einrichtung selbst entlang der Schweissfuge führt, kann man mit einer Einrichtung gemäss Fig. 5 selbsttätig auch gekrümmt verlaufende Nähte herstellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Verschweissen der Stossfugen thermoplastischer Bodenbeläge, gekennzeichnet durch die Kombination der an sich bekannten Einrichtungen, u. zw. dass eine Zuführungseinrichtung für den Schweissfaden, eine unter Federdruck stehende Einpressrolle für denselben, eine Heizvorrichtung zum Erweichen des Schweissfadens und der Stossfuge durch einen gegen die Schweissstelle gerichteten Warmluftstrom vorgesehen ist und dass weiters ein motorisches Antriebsaggregat und ein in die Stossfuge ragender Führungsteil angeordnet sind.