<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von gefärbten Rändern an durchsichtigen Taschen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gefärbten Rändern an durchsichtigen Taschen aus verschweissbaren Kunststoffolien mit Hilfe einer unter Druck- und Hitzeeinwirkung Farbe abgebenden Prägefolie mittels dielektrischer Hochfrequenzerhitzung.
Die durchsichtigen Taschen für den Schutz von Schriftstücken aller Art, welche aus zwei Blättern aus Vinylchlorid oder einem anderen durchsichtigen verschweissbaren Kunststoff bestehen, welche durch elektronische Schweissung oder durch Wärmeimpulse miteinander vereinigt sind, sind häufig mit einem als Kennzeichen oder als Verzierung dienenden gefärbten Rand versehen.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung eines derartigen gefärbten Randes bekannt, z. B. die Einschweissung eines dünnen Streifens aus einem verschweissbaren gefärbten Werkstoff zwischen die beiden durchsichtigen Blätter oder das Aufschweissen eines derartigen Streifens auf diese beiden Blätter, deren Durchsichtigkeit den Streifen von beiden Seiten sichtbar macht, oder auch das Aufkleben eines handels- üblichen gefärbten Klebestreifens auf den Rand der zusammengeschweissten Tasche.
Alle diese Verfahren weisen den grossen Nachteil auf, dass der gefärbte Rand dicker als die Tasche selbst wird. Ferner erfordern sie eine ziemlich lange Vorbereitung.
Ausserdem können bei Einschweissung eines gefärbten Streifens zwischen die durchsichtigen Blätter oder beim Aufschweissen auf dieselben gewisse Randformen nicht erhalten werden, insbesondere z. B. gezackte Ränder.
Es ist ferner bereits bekannt, auf Bucheinbände od. dgl. Monogramme oder andere Motive mittels einer Prägefolie aufzuprägen, welche aus einem Farbträger, wie Papier od. dgl., besteht, auf welchen der trockene Farbstoff pigmentartig in einer hauchdünnen Schicht aufgetragen ist. Diese Prägefolie wird auf die zu beprägende Stelle aufgelegt und hierauf durch ein auf etwa 120 bis 1600 erhitztes Metallklischee unter Druck gesetzt, wodurch sich das Farbpigment von dem Farbträger ablöst und an dem zu prägenden Teil haften bleibt.
Dieses Verfahren ist für die Aufbringung von Farbstreifen od. dgl. auf durchsichtige Taschen aus verschweissbaren Kunststoffolien bei der Verschweissung derselben nicht ohne weiteres anwendbar, da bei dieser Verschweissung mittels Hochfrequenz die Wärmeentwicklung nicht an den Elektroden, sondern zwischen denselben in den Kunststoffolien auftritt.
Man hat daher bereits vorgeschlagen, die Verwendung von prägefolien durch zusätzliche Beheizung der Elektroden zu ermöglichen, was jedoch zu teuren Ausführungen und gewissen anderen technischen Schwierigkeiten führt.
Demgegenüber ist das erfindungsgemässe Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstelle zwischen den Kunststoffolien und der Prägefolie mit Hilfe einer isolierten Lage zwischen der Prägefolie und der Gegenelektrode, im Bereiche der grössten Wärmeentwicklung zwischen den beiden Elektroden, gehalten wird.
Bei diesem Verfahren kann also eine gewöhnliche Schweissmaschine ohne besonders beheizte Elektroden benutzt werden, und ausserdem wird ein Farbauftrag erhalten, welcher die Dicke der Tasche nicht vergrössert.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber erläutert.
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 1 zeigtdie Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens mit einer unter den beiden Blättern angeordneten Prägefolie. Die Fig. 2 und 3 zeigen Beispiele von Formen des gefärbten Randes. Fig. 4 zeigt Etiketten bildende, weisse Aufdrucke.
Die gefärbte Prägefolie 1 wird erfindungsgemäss auf eine isolierende Unterlage 2, z. B. aus Pertinax, gelegt, welche auf der die Gegenelektrode bildenden Platte 3 der Maschine liegt, und die beiden Kunststoffolien 4 und 5 werden auf die Prägefolie 1 gelegt. Die Dicke der Unterlage 2 wird so gewählt, dass die grösste Wärmeentwicklung zwischen der Elektrode 6 und der Gegenelektrode 3 an der Vereinigungsstelle der Folie 5 und der Prägefolie 1 auftritt. Das Andrücken der Elektrode 6, welche das Muster der Schweissnaht trägt und somit durch eine Platte mit einer Randleiste gebildet wird, bewirkt dann gleichzeitig die Schweissung und die Aufbringung des Farbauftrages der Prägefolie auf die Kunststoffolie 5.
Mit der gefärbten Prägefolie 7 kann ein gefärbter Rand hergestellt werden, welcher z. B. die Form 8 oder die Form 9 (Fig. 2 und 3) hat. Diese Formen können mit einem zwischen die beiden durchsichtigen Blätter einzuschweissenden Streifen nicht hergestellt werden.
Man kann an den beiden durchsichtigen Blättern einfache Schweissnähte bei 10,11 und 12 und breite Schweissnähte 13 und 14 z. B. mit einem Etiketten bildenden, weissen Aufdruck (Fig. 4) durch gleichzeitige Prägung und Schweissung herstellen.
Das erfindungsgemässe Verfahren bewirkt eine erhebliche Zeitersparnis, da die beiden Arbeitsgänge der Aufbringung der Farbe und der Schweissung gleichzeitig vorgenommen werden, und zwar mit einer gewöhnlichen Schweissmaschine.
Die durch die Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens hergestellte Tasche besitzt praktisch keinen verdickten Rand, da der Farbauftrag keine zusätzliche Dicke bildet, wie bei allen anderen bekannten Verfahren.
Schliesslich bietet die Anbringung der Prägefolie keinerlei Schwierigkeiten und erfordert keine besondere Aufmerksamkeit, und das Muster der Färbung wird durch das Profil der Elektrode bestimmt. Das Muster kann übrigens eine beliebige Form haben, und die Rückseite des gefärbten Teiles kann eine beliebige Aufschrift oder ein geeignetes Kennzeichen erhalten.