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Österreichische
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CHARLES JOSEPH ROUX IN PANTIN (SEINE, FRANKREICH).
Feuerung mit Wiederentzündung der Rauchgase.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine für Ofen und Kessel bestimmte Feuerung, die bezweckt, bei vorteilhafter Ausnützung der Brennstoffe eine möglichst vollkommene Rauchverbrennung zu erzielen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die vom Flammenraum kommenden Schwelgase, nachdem sie einen gewissen Weg zurückgelegt haben, zu einem zweiten Verbrennungsraum, einer Wiederentxündkammer gelangen, die in den Flammenraum hineinragt und sowohl auf ihrer Unterseite, als auch an einem Teil ihrer Wände von den Flammen bestrichen wird oder dass dieselbe ganz innerhalb des Vorbrennungs-bezw. Flammenraumes gelegen ist. In der so beheizten Kammer werden die erloschenen Gase unter Mitwirkung von Stichflammen wiederentzündet, die von dem
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worden.
Altere Einrichtungen, die gleichfalls ein Wiederentzünden der Schwelgase bezweckten, bedurften besonderer Vorrichtungen, um 8tichftammen hervorzurufen oder um die erloschenen (läse zurückzuführen. Es sind auch bereits Einrichtungen bekannt geworden, bei denen die zum Zweck des Wiederentzündens zurückgeführten Schwelgase vor dem Wiederentzünden vom Fouorranm aus hoch erhitzt wurden, andererseits hat man schon Anordnungen getroffen, um Stichflammen vom Feuerraum ans an die zum Wiederentzünden bestimmte Stelle gelangen zu lassen.
In der Vereinigung und besonderen Benutzungsart dieser hekannten Mittel aber, also in der hohen Erhitzung der in den Feuerraum hineinragenden Wiederentzündkammer selbst und ihrer unmittelbaren Verbindung mit dem Feuerraum durch Öffnungen für die Stichflammen besteht das Wesen der vorliegenden Erfindung, die dadurch das Wiederentzünden in einfacher Weise mit sicherer Wirkung erzielt.
Zweckmässig wird die Wiederentzündkammer mit Vorrichtungen zum Regeln des Einlassens der Flammenstrahlen und der Sekundärluft versehen. Im übrigen erfolgt die Zuführung der zur Verbrennung erforderlichen Aussenluft zur ersten Verbrennungsperiode in üblicher Weise durch Luftschieber unter oder über dem Rost, je nach Verwendungsart der Heizeinrichtung und nach Art des Brennmaterials.
Form und Herstellungsmaterial der Wiederentzündkammer selbst sowie deren Lage im Feuerraum richten sich nach der Verbrennungsart der Heizeinrichtung, ob sie nämlich für Zimmeröfen-, Dampfkessel-, Beckofenfeuerung usw. bestimmt ist sowie auch nach der Beschaffenheit des Brennmaterials. Ebenso ist die Führung der Züge von jedem einzelnen
Verwendungszweck der Heizanlage abhängig, wie z. B. die Züge, durch welche die Gase vor der ersten Verbrennungsperiode (Rost) nach der zweiten (Wiederentzündkammer) ge-
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Beheizen der entsprechend ausgebildeten Wände der Feuerstätte dienen können, um die Temperatur des Verbrennungsraumes zwecks günstiger Verbrennung zu erhöhen.
Auf den beigefügten Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise in zwei Ausfuhrungs- formen dargestellt; es zeigt Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie A- n von Fig. 2. Fig. 2-4 zeigen wagerechte Schnitte nach den Linien C-D, E-F, G-1I von Fig. l : Fig. 5 und H senkrechte Längsschnitte nach den Linien I-J, K-L von Fig. 1 ; Fig. 7 und 8 Längsschnitt und Querschnitt einer Ausführungsform der Erfindung
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für eine Kesselanlage an Stello dos Zimmorofens der Fig. l-6.
Fig. 9-13 zeigen eine Vervollkommnung dahin, dass die Wiederentzündungskammer vollständig innerhalb des Ilordraumes liegt, so dass ihre Aussenfläche ganz von den Herdflammen umhüllt ist, und zwar zeigen diese Figuren diese Vervollkommnung an einer Kesselanlage und an einem Zimmerofon.
Es sind : Fig. 9 ein Längsschnitt einer Kesselanlage, Fig. 10 Vorderansicht und Schnitt nach Linie A-B der Fig. 9 ; Fig. 11 Vorderansicht eines Zimmerofens ; Fig. 12 wagerechter Schnitt nach Linie C-D der Fig. 11 ; Fig. 13 senkrechter Querschnitt nach Linie E-F der Fig. 11.
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Seitenkammern d (Fig. 1, 2), die in die Kammer b münden und in weiche je eine senkrechte Wand e eingebaut ist, durch welche die Verbrennungsprodukte zunächst nach vorn und dann nach hinten geleitet werden (wie die Pfeile der Fig. l, 2,5 angeben).
Von den Seitenkammern d zweigen oben U-förmige Zuge y ab (Fig. 6), deren vorderer Schenkel durch einen wagerechten Zug g mit einer Wiederentzündungskammer h verbunden ist. Die Kammer ist ihrer Höhe nach in den Feuerraum eingebaut (Fig. 1, 2, 3) und der Boden der Kammer h bildet die Decke des Feuerraumes a.
Die Wiederentzündungskammer ist auf diese Weise stets von Flammen umgeben. Da der Feuerraum seitlich von den Kammern d eingeschlossen wird, so wird jeder Verlust an Wärme verhindert und es erhält hiedurch die Wiederentzündungskammer eine gleich bleibende hohe Temperatur, die ausreicht, um die brennbaren Gase, die noch in den zur Kammer h gelangenden Yerbrennungsprodukten vorhanden sind, zu entzünden.
Im Boden der Wiederentzündungskammer sind kleine Löcher i vorgesehen, durch welche Flammenstrahlen unmittelbar von dem Feuerraum in die Kammer h eindringen können und das Wiederentzünden der erloschenen Gase aus dem Zuge g fördern.
Der Boden der Kammer h besitzt ausserdem einen Schieber j, der ermöglicht, die Verbrennungsprodukte beim Anzünden des Feuers unmittelbar in die Kammer h einzulassen.
In die Wiederentzündnngskammer h münden ein oder mehrere Luftschächte ; zu diesem Zweck kann die Schieberstange k hohl ausgebildet sein und als Luftrohr dienen, wobei eine Regelung für den die Luft durchlassende Querschnitt vorgesehen worden mag.
Die wieder entzündeten Gase entweichen auf der Oberseite der Kammer h und gelangen durch Kanäle l über die Kammer (Fig. 3), wobei eine Scheidewand m die Führung zuerst nach vorn und dann nach hinten zu den senkrechten Kanälen n (Fig. 4,5) übernimmt.
Eine wagerechte Platte o führt die Gase schliesslich nach vorn, bevor sie hinten in den Schornstein entweichen. Die Reinigung des Ofens lässt sich bequem nach Beseitigung der Stopfen p, q bewerkstelligen. Eine Wärmeröhre s ist in den Ofen eingebaut.
Unterhalb der Seitenkammern d sind Schieber r vorgesehen, die sowohl zur Regelung des Einlassen von Luft, als auch dazu dienen, die Kamer d behufs Reinigung leicht zugänglich zu machen. Ein Schieber t an der Stange u ermöglicht den Zug zu sperren, falls langsame Verbrennung gewünscht wird.
Ist der Rost mit Brennstoff beschickt, so lässt man den Schieber j eine Zeit lang offen, um Flammen und Rauch unmittelbar in die Wiederentzündungskammer einzulassen und gleichzeitig einen kräftigen Zug zu erzielen. Ausserdem wird dadurch bewirkt, dass die Kammer h gleich auf eine entsprechend hohe Temperatur gebracht wird.
Ist der Brennstoff völlig entflammt, dann schliesst man den Schieber j und die Ver- brennungsgase ziehen durch die Öffnung c in die Kammer b, durchstreichen die Seitenkammern d, steigen dann in den Zügen. f auf und teilen ihre Wärme allen Teilen des Ofens mit. Nach Abgabe eines grossen Teiles ihrer Wärme und nach Erlöschen kommen die Gase in die Kammer h und unter der Wirkung der hohen Temperatur dieser Kammer, der durch die Öffnungen i einströmenden Flammenstrahlen sowie der durch das Rohr k der Schieberstange zutretenden Luft entflammen sich die in den Gasen enthaltenen brennbaren Stoffe von neuem. Die entflammen Gase gelangen oberhalb der Kammer zu den senkrechten Zügen n, streichen wagerecht Über dem Ofen hin und entweichen schliesslich in den Schornstein.
Der Eintritt von Flammen in die Kammer h kann nach Bedarf durch Öffuen oder
Schliessen des Schiebers J geregelt werden. Der Umstand, dass die Kammer h mit ihrem unteren Teil teilweise in die Verbrennungskammer hineinragt, so dass sie nicht nur an der
Unterseite sondern auch an den Seiten von den Flammen bestrichen wird, bedingt, dass die Temperatur der Wiederentzündungskammer so hoch zu bringen und zu erhalten ist, dass sich die in den erloschenen Gasen noch enthaltenen brennbaren Stoffe entflammen und
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Die vorgeführte Einrichtung lässt sich auf alle Arten von Zimmeröfen und auch auf gewerbliche Kesselanlagen anwenden ; die Fig. 7 und 8 zeigen einen Kessel nach vorliegender Erfindung.
Oberhalb des Verbrennungsraumes a ist wieder die Kammer h angebracht, die am Boden mit einer Öffnung, die durch den Schieber verschliessbar ist und mit den Löchern i ausgerüstet ist. Ferner münden hier Lufteinlässe kl von der Kesselaussenseite her. Die Lufteinlässe lassen sich in bekannter Art regeln bezw. ganz versperren, falls dies notwendig ist.
Die vom Feuerraum a kommenden Gase durchstreichen die Züge, bevor sie in die Kammer h gelangen, werden dort von neuem entflammt und durchziehen nun die Rohrbündel v, ehe sie in den Schornstein gehen. Auch in diesem Falle ist die Verbrennungskammer derart angeordnet, dass nicht allein ihre Bodenfläche, sondern auch die Seitenflächen von den Flammen bestrichen werden, um dieselben auf eine hohe Temperatur zu erhitzen.
Gemäss der Ausführungsform der Kesselanlage nach Fig. 9 und 10 befinden sich innerhalb der Verbrennungskammer a über dem Rost a1 ein oder mehrere Kanäle h, welche die Wiederentzündungskammer vorstellen. Mit ihrem einen Ende schliessen dieselben an den Zug f an, der ganz oder teilweise den Dampferzeuger D einschliesst und die vom Flammenraum kommenden Verbrennungsprodukte aufnimmt. Mit dem anderen Ende münden dieselben in den Zug 1, an den sich die Rauchrohre v dps Oberkessels D1 anschliessen.
Dadurch, dass die Wiederentzündungskammer innerhalb der Verbrennungskammer gelegen ist, wird erreicht, dass ihre ganze Oberfläche von den Flammen umspült wird und daher eine noch intensivere Erhitzung derselben erfolgt, als bei der oben beschriebenen Aus- führungsform nach Fig. 7 und 8.
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Beim Anheizen öffnet man die Schieber j, j1, um die Flammen und den Rauch unmittelbar in das Rohr n und den Wiedereutzllndungskanal h eintreten zu lassen. Dor letztere wird von den Verbrennungsprodukten so stark geheizt, dass er rotglühend wird.
Werden nach kurzer Zeit die Schieber j, P geschlossen, so müssen die Verbrennungsprodukte ihren Weg durch den Zug f in den Wiederontzündungskanal h nehmen, wo sie erloschen ankommen, sich aber infolge der hohen Temperatur an den durch die Öffnungen i eintretenden Flammen von neuem entzünden und durch den Zug t endlich in den Schornstein n abströmen.
Der Zimmerofen nach Fig. 11-13 ist mit einer Heissluftkammer y versehen, durch welche die Rohre l und n gehen, so dass die bei yl zuströmende kalte Luft bei y2 erhitzt austreten kann.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die vollkommene Ausnutzung des Brennstoffs und eine gänzliche Rauchverzehrung ; sie ermöglicht es, auch Braunkohle sowie alle anderen Brennstoffe vollständig zu verbrennen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Feuerung mit Wiederentzündung der Rauchgase nach deren Durchgange durch einen Teil der Züge in einer Kammer, welche mit der Verbrennungskammer (a) durch eine oder mehrere Öffnungen in Verbindung steht und mit Lufteinlassöffnungen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer mit ihrem unteren Teile teilweise in die dieselbe auf eine hohe Temperatur erhitzende Verbronnungskammer derart hineinragt, dass sie nicht nur an der Unterseite, sondern auch an den Seiten von den Flammen bestrichen wird (Fig. 1-8).