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Schaltung zum Abschneiden der Synchronimpulse von einem Signalgemisch
Bei nahezu allen Fernsehempfängern zum Empfang von amplitudenmodulierten Bildsignale mit po- sitiver oder negativer Polarität wendet man Schaltungen an, um die Synchronisiersignale von dem dem Bildinhalt zugeordneten Signal zu trennen. Man benutzt dazu eine verhältnismässig einfache, allgemein als Audionabschneideschaltung bezeichnete Anordnung, deren Prinzip in Fig. l gezeigt ist.
An die Klemme 1 wird das von der Videoendröhre abgenommene Signal mit negativer Polarität und einer Grösse von beispielsweise 30 V Spitzenspannung herangeführt. Bei allen in-und ausländischen Fernsehnormen beträgt die Grösse des Synchronisiersignals in bezug auf die gesamte Signalgrösse zirka 3e bzw. rund 10 Volt, Da die Abschneideschaltung als Audion geschaltet ist und die Zeitkonstante R X C des Gitterkreises üblicherweise gross gegenüber der Wiederholungsfrequenz der Synchronisiersignale ist, steht am Punkt 2 der Fig. l ein Spannungsverlauf gemäss Fig. 2. In Fig. 3 ist gezeigt, wie die Kennlinie der Abschneidestufe mit diesem Signal ausgesteuert wird.
Man sieht, wie bei den genannten Grössenverhältnissen lediglich der dem Synchronisierimpuls zugeordnete Signalanteil den Anodenstrom steuert, während der eigentliche Bildinhalt die Röhre nicht mehr öffnet, also abgeschnitten wird.
Mit der Dimensionierung der Abschneidestufe hat man es nun in der Hand, die Grösse des abzuschneidenden Anteils (in Fig. 3 schraffiert) entweder durch die Grösse der Anodenspannung bei einer Triode oder der Schirmgitterspannung bei einer Pentode durch Einstellung einer bestimmten Kennlinienlänge zu wählen.
Bei dieser Wahl ging man bisher von den nachfolgend beschriebenen Überlegungen aus. Beträgt die Grösse des gesamten Signals wie im Beispiel 30 Volt und die Grösse des Synchronimpulses 10 Volt, so muss die Länge der Abschneidekennlinie wesentlich kleiner, z. B. halb so gross sein. Der Grund hiefür ist, dass das der Abschneidestufe zugeführte Signal gewisse Verzerrungen aufweist, die sich z. B. in integrierendem Sinn (Benachteiligung der hohen Frequenzen) oder in differenzierendem Sinn (Benachteiligung der tiefen Frequenzen) auswirken.
Solche Verzerrungen können schon von der Senderseite her auftreten, ferner durch bestimmte Netzwerke, die man zum Zwecke der Störunterdrückung zwischen die Videoendröhre und die Abschneideröhre legt, durch ungenügende Siebung der Anodenspannung der Videoendröhre sowie durch verhältnismässig geringfügige falsche Abstimmung des Empfängers. Insbesondere kommt häufig eine Abstimmung vor, bei der der Bildträger geschwächt und die hohen Frequenzen hervorgehoben werden, weil nämlich hiebei eine subjektive Verbesserung der Bildschärfe wahrgenommen wird. Eine solche Einstellung wirkt im differenzierenden Sinne. In Fig. 4 sind diese Verzerrungen angegeben. Fig. 4a zeigt ein unverzerrtes Signal über eine Zeilenperiode, wenn als Bildinhalt ein senkrecht von oben nach unten verlaufender weisser Streifen angenommen ist.
Wird dieses Signal in integrierende Sinne verzerrt, so verläuft es wie in Fig. 4b gezeigt. Man sieht, dass der eigentliche Synchronpegel s nicht vom Bildinhalt beeinträchtigt wurde, lediglich die Anstiegflanken des Signals sind weniger steil und abgerundet. Bei einer Verzerrung im differenzierenden Sinn (Fig. 4c) bleibt zwar die Flankensteilheit erhalten, dagegen stösst die hintere Rückflanke des Bildinhaltsignals in den Synchronpegel (Intervall s) an der mit einem Pfeil bezeichneten Stelle hinein.
Jeder scharfe Schwarzweissübergang im Bild verursacht die gleiche Verzerrung, was bedeutet, dass Signalteile des Bildinhaltes In den Synchronisierkanal gelangen wUrden, wenn man der Abschneidekenn-
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linie eine dem Intervall s entsprechende Länge geben würde. Man wird also die Abschneidekennlinie ktlrzer machen, um eine sichere Unabhängigkeit der Synchronisierung vom Bildinhalt zu gewährleisten. Man darf wiederum auch nicht die Kennlinie zu kurz und damit den vom Synchronimpuls abzuschneidenden Anteil zu klein machen, da sonst ein wesentlich stärkerer ungünstiger Einfluss eines mit Signal überlagerten Rauschanteil auf die Synchronisierung zu erwarten ist. In Fig. 4d ist dies schematisch angedeutet.
Immerhin ist es möglich, einen günstigen Kompromiss zu finden, um sowohl genügend Sicherheit gegen Rauschen als auch gegen Signalverzerrungen zu gewährleisten. Die hier beschriebene Überlegung gilt jedoch streng genommen nur für eine bestimmte Signalgrösse am Gitter der Mischröhre. Tatsächlich ist aber dieses Signal, welches von der Videoendröhre, die gleichzeitig das Bildrohr steuert, geliefert wird, stark unterschiedlich. Seine Grösse hängt von dem vom Betrachter nach seinem subjektiven Empfinden gewählten Kontrast ab. Kontrastvariationen von 1 : 3 je nach der den Empfänger umgebenden Raumhelligkeit sind durchaus möglich. Mit dieser nicht zu vermeidenden Kontrastvariation kann aber jeder noch so sorgfältig gewählte Optimalwert für die Länge der Abschneidekennlinie falsch werden.
Gegenstand der Erfindung ist, diesen beträchtlichen Nachteil der beschriebenen Methode mit einfachen Mitteln zu umgehen. Sie geht dabei von einer Schaltung aus, bei der eine Anpassung der Abschneidekennlinienlänge an die Signalgrösse bzw. an den jeweils gewählten Kontrast durchgeführt wird, wobei diese Verkopplung mittels des gleichen Potentiometers, das auch den Kontrast bzw. die Verstärkung regelt, bewerkstelligt wird.
Gemäss der Erfindung ist eine Schaltung zum Abschneiden der Synchronimpulse von einem Signalgemisch, welches in einem Amplitudenintervall eine andere Information, z. B. eine Bildinformation enthält, bei der eine als Audion geschaltete Verstärkerstufe benutzt ist, deren Gitter das Signalgemisch mit einer solchen Polarität zugeführt wird, dass die Synchronisiersignale in positiver Richtung stehen, und bei der die Länge der Abschneidekennlinie dieser Verstärkerstufe mit dem gleichen Potentiometer, das die Grösse des dem Gitter der Videoendröhre zugeführten Signals regelt, in einem solchen Sinn beeinflusst wird, dass bei einer Vergrösserung des Signals die Abschneidekennlinie verlängert und bei einer Verkleinerung des Signals die Abschneidekennlinie verkürzt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass der Abgriff des genannten Potentiometers an Masse oder einem festen Gleichspannungspotential liegt, der eine geregelte Teilwiderstand die Verstärkung der Videoendstufe beeinflusst und der andere im umgekehrten Sinn geregelte Teilwiderstand seinerseits Teil eines Spannungsteilers ist, an dem ein Potential abgegriffen wird, welches bestimmend für die Länge der Abschneidekennlinie ist.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 5. VI ist in vereinfachter Darstellung die Videoendröhre, die über den Koppelkondensator C mit dem Gitter der Abschneideröhre V2 verbunden ist. Die Anodenspannung für die Abschneidestufe V2 wird einem Spannungsteiler entnommen, der zwischen der Versorgungsspannung B und Masse liegt und der aus dem Widerstand R5, dem Widerstand R6 und dem unteren Ende des Kontrastreglers R2 gebildet wird. Als Beispiel für die Kontrastregelung ist hier eine variable Gegenkopplung im Kathodenkreis der Videoendröhre gewählt ; jedoch ist der erfindungsgemässe Vorschlag auch auf jede andere Art der Kontrastregelung anwendbar. Der Abgriff des Kontrastreglers liegt in der Regel an der Masse.
Bei vollem Kontrast liegt der volle Widerstand R2 im erdseitigen Spannungsteilerende. Damit wird das Potential P angehoben und die Kennlinie der Röhre V2 lang bzw. umgekehrt. Regelt man den Kontrast auf andere Weise, z. B. durch Veränderung der Gittervorspannung für die HF-und ZF-Verstärkerstufen, so lässt sich in gleicher Weise ein Potentiometer so schalten, dass der Abgriff geerdet ist und das freie Ende des Potentiometers als Teil in den die Kennlinienlänge der Abschneideröhre bestimmenden Spannungsteiler geschaltet wird.
Häufig verwendet man als Abschneidestufe auch Pentoden oder Röhren mit zwei Gittern, von denen eines, u. zw. das zweite als Steuergitter wie in Fig. 5 geschaltet ist, während am ersten Gitter eine Störaustastung vorgenommen wird. Auch in diesen Fällen lässt sich die beschriebene Massnahme mit Vorteil anwenden, wobei hier lediglich die Kennlinienlänge durch Variation der Schirmgitterspannung bewirkt wird.
Mit sehr geringem Aufwand, der lediglich aus der Verbindung von R2 nach R6 besteht, kann mit dieser Anordnung in weiten Grenzen die Funktion der Abschneideschaltung von der störenden Beeinflussung durch die unterschiedlichen Eingangspegel am Abschneiderohr, hervorgerufen durch die Kontrastregelung, unabhängig gemacht werden.
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