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Mischbrenner für Heiz-und Beleuchtungszwecke, insbesondere für Sauerstoff-
Leuchtgas-Gemische.
Bei den bisherigen Gasgliihlichtbrennern mit Sauerstoffzuführung lässt man die Gasund Sauerstoffströme. entweder durch Brenneröffnungen, die voneinander getrennt sind, direkt in die Flamme austreten, oder man mischt nach Art der Bunsenbrenner das brennbare Gas und den Sauerstoff im Brennerrohr oder aber man lässt kurz vor der Austritts- öffnung des Brennerkopfes beide Gasarten zusammen fliessen. Diese bisher bekannten Brenner ergeben nun die folgenden grossen Nachteile : Für den zuerst angeführten Fall, dass die gesondert den Brenner verlassenden Gasströme sich überhaupt nicht oder doch nur in sehr geringem Masse mischen, wird ein übermässiger Gas-und Sauerstoffverbrauch notwendig und die beabsichtigte Wirkung, besonders hohe Temperaturen zu gewinnen, nicht erreicht.
Der zweite Fall bringt den grossen Nachteil mit sich, dass die im Brenner befindlichen Gase ein explosives Gemisch bilden, welches zu Gefahren Veranlassung gibt
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Dieses Zurückschlagen der Flamme ist, namentlich wenn die Gase nur eine geringe Ausströmungsgeschwindigkeit erhalten, fast überhaupt nicht zu vermeiden ; dadurch wird wiederum der Brenner äusserst stark erhitzt und bald zerstört.
Im dritten Fall, für welchen der bekannte Daniel'sche Hahn als Beispiel angeführt werden kann, zeigt sich der Übelstand, dass die einzelnen Gasarten nicht innig gemischt werden und sich überdies beim Austreten aus dem Brenner gegenseitig hindern. Deswegen müssen dieselben unter hohem Drucke ausfliessen, man kann jedoch nicht vermeiden, dass
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cirn unverhältnismässig hohen Verbrauch an Mischgasen ergeben.
Diese Übelstände sollen durch den vorliegenden-Brenner beseitigt werden. Dieser Brenner zeigt als charakteristisches Merkmal die Anordnung, dass ein brennbares Gas unter geringem Druck aus einer nach dem Mittelpunkt des Düsenkreises hin geöffneten Ringdüse ausströmt und hiebei über die Kante eines Rohres streicht, dem Luft oder andere die Verbrennung fördernde Gasarten für sich allein oder in Gemeinschaft zu- geführt werden. Der Gasstrom saugt seinem jeweiligen Drucke gemäss die die Verbrennung unterhaltenden Gase in stärkerem oder schwächeren Masse an und mischt sich vor der Ringdüse mit ihnen.
Die Zeichnung zeigt d'n Vertikalschnitt des Brenners und der Lampe in schematischer Ausführung. Durch das Gasrohr a wird Leuchtgas unter beliebigem Druek in den Ringraum b geführt, der durch das innere Brennerrohr c und das dazu konzentrische äussere Brennerrohr d gebildet wird. An seinem unteren Ende ist das äussere Brennerrohr bei e gasdicht an das innere Brennerrohr angeschlossen, sein oberes Ende trägt jedoch eine bis über die Stirnwand des Rohres c übergreifende Kappe/, die eine freie Öffnung 9 von der Grösse der Ausströmöffnung des inneren Rohres c hat. Der innere Kappenrand r ist schräg nach unten gerichtet und bildet mit der abgeschrägten oberen Kante des Rohres c eine Ringdüse t. Das Rohr ist bei k zusammengeschraubt.
Durch Höher-oder Tieferschrauben der Kappe f wird die Düsenöffnung i vergrössert oder verkleinert. Das
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Rohr c ist an seinem unteren Ende durch die Schraube 1 abgeschlossen, die mit den dreieckigen Einfeilungen m versehen ist. Durch Tiefer-oder Höherschrauben der Schraube l werden kleinere oder grössere Eintrittswege zum Rohre c geschaffen. Führt man Gas
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scbarfen Kante h des Rohres c entlang und bildet in diesem Rohre ein Vakuum, so dass durch die Luftwege m Luft zuströmt, vor der Düse i mit dem Gasstrome zusammentrifft, sich mit demselben mischt und beispielsweise Leuchtgas entleuchtet.
Der Brenner wirkt so ganz ähnlich wie der bekannte Bunsenbrenner und kann zu den gleichen Zwecken wie dieser für Koch-, Heiz-und Beleuchtungszwecke verwendet werden. Da jedoch Gas und Luft in gesonderten Rohrleitungen zugeführt werden und sich erst kurz vor dem Austritte aus dem Brenner treffen, ist das lästige und gefährliche Rückschlagen der Flamme bis zur Gaseinströmung des Brenners mit grösster Sicherheit vermieden.
Dies ist namentlich bei Verwendung des Brenners zur Glühlichtbeleuchtung von Bedeutung, von grösster Wichtigkeit aber dann, wenn der Brenner, wie in der dargestellten Zeichnung, zur Sauerstoffbeleuchtung ausgebildet ist ; denn ein Gas-Sauerstoff-Gemi & ch zeigt die Eigenschaft, ein explosives Gasgemisch zu bilden und zurückzuschlagen in erhöhtem Masse. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, wird das Sauerstoffgas mittelt der Rohrleitung n, die in das innere Brennerrohr c einmündet, dem Brenner zugeführt, strömt unter geringem Druck vermöge seiner eigenen Geschwindigkeit, die noch durch die Saugwirkung der Gasringdüse i erhöht wird, vor diese Düse und mischt sich hier auf das innigste mit dem brennbaren Gas.
Das Gas-Sauerstoff-Gemisch gibt oberhalb des Brenners entzündet eine ausserordentlich heisse Flamme, die den mittels des Strumpfhalters o über der Flamme aufgehängten Glühstrumpf p zu intensivem Leuchten bringt. Mit Hilfe der LnftreguHerschraube hat man es ganz in der Hand, ausser dem Sauerstoff noch einen ganz beliebigen Prozentsatz atmosphärischer Luft in das innere Brennerrohr c einsaugen zu lassen. In diesem Falle mischt sich die Luft mit dem Sauerstoff in dem Rohre c und dieses Gemisch wird vor der Düse i mit dom hier austretenden brennbaren Gase gemischt, so dass dann in der Flamme ein Gas-Luft-Sauerstoff-Gemisch zur Verbrennung gelangt.
Die Möglichkeit, dies durch den vorliegenden Brenner zu erreichen, ist insofern von Bedeutung, als man es durch die Zuführung von Luft ganz in der Hand hat, den
Sauerstoffverbrauch herabzumindern, die Höhe der Verbrennungstemperatur des Gasgemisches beliebig zu regeln und die hievon abhängige Leuchtkraft des Glühkörpers ganz nach Bedarf abzutönen.
Um auch bei grösseren Brennern, bei denen das innere Brennerrohr c einen grösseren Durchmesser erhält, zu ermöglichen, dass die Luft, das Sauerstoffgas oder das Luft-
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hier austretenden brennbaren Gasstrom zusammentreffen, ist in das Brennerrohr c ein Verteiler q eingesetzt, der zentral und in geringem Abstande von der Wandung des Rohres c angeordnet ist. Dieser Verteiler stellt sich als ein unten geschlossenes Rohr dar, das in geringem Abstande von der oberen Mündung des Rohres c endigt. Die ganz ausserordentlich innige Mischung, welche der Brenner zwischen den zuströmenden Gasen bewirkt, ist insoforn noch von Bedeutung, als dadurch der Verbrauch an brennbarem Gas und an Sauerstoff fast bis zur theoretischen Grenze herabgemindert wird.
Es muss noch darauf hingewiesen werden, dass man bei der Verwendung des vorstehenden Brenners nicht an bestimmte Gasarten gebunden ist. Man kann durch den Ringraum b statt des Leuchtgases beliebige andere brennbare Gase, wie Petroleumdämpfe, Alkoholdämpfe, Generatorgase u. dgl. eintreten und aus der Düse i ausströmen lassen, sie werden in gleich inniger Weise wie das Leuchtgas sich mit Luft und Sauerstoff, welche durch das Rohr c zuströmen, mischen. Ebenso könnte man auch das Sauerstoffgas durch den Ringraum b eintreten und zur Ringdüse i ausströmen lassen, während die brennbaren Gase durch die Rohrleitung n dem Brennerrohr c zugeführt werden.
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