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Fachwerkartiges Bauelement, insbe & ondere Träger
Die Erfindung betrifft solche fachwerkartige Bauelemente, insbesondere Träger, welche aus hölzernen Gurten und einer Ausfachung aU3 Blechstreifen bestehen, die durch Nägel angeschlossen sind.'
Die bekannten Ausführungsformen weisen sowohl in statischer als auch in fertigungstechnischer Hinsicht noch Mängel auf. So sind die Gurte mehrteilig, was nicht nur die Herstellung verteuert, sondern auch statisch ungünstig ist. Die in Form von ebenen Blechstreifen ausgebildeten Ausfachungen übertragen zwar die auftretenden Zugspannungen ohne weiters. Druckkräften gegenüber mangelt es ihnen jedoch an der notwendigen Knicksteifigkeit.
Um diesen Mängeln entgegenzuwirken, hat man bereits vorgeschlagen, die Gurte aus durch Mittellängsschnitt aufgetrennten Rundholzstang8n herzustellen, während die Ausfachungen aus U-förmig abgekanteten Blechen bestehen. Dies zwang jedoch, von der vorteilhaften Nagelverbindung abzugehen und eine besondere Verbindungstechnik anzuwenden, die eine herstellungstechnisch komplizierte und statisch ungünstige Ausbildung der Anschlussenden der Ausfachungen sowie im wesentlichen kraftschlüssig wirkende Verbindungsmittel, wie Schraubenbolzen oder Hohlniete bedingt. Es ist bei dieser Verbindungsart auch nicht zu verhindern, dass im Laufe der Zeit eine Lockerung eintritt, weil das Holz der Gurte - durch Temperatur und Witterungseinflüsse bedingt-arbeitet.
Ausgehend vom bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung nun die Aufgab zugrun- de, ein aus einteiligen Holzgurten und Blech-Ausfachungen fachwerkartig zusammengesetztes Bauelement zu schaffen, bei welche'11 die anerkannt vorteilhafte Nagelverbindung im Bereich derFachwerkkiioten angewendet ist und bei welchem die Blech-Ausfachungen durch Abkantung so versteift sind, dass sie auch grö- ssere Druckkräfte aufzunehmen in der Lage sind.
Von den bekannten Ausführungsfcrmcn unterscheidet sich das nach der vorliegenden Erfindung weitergebildete und verbesserte Bauelement im wesentlichen dadurch, dass die Ausfachungsstäbe zwischen ihren beiden Enden in an sich bekannter Weise zu U-Profilen abgekantet und mit ihren ebenflächigenEndstücken in entsprechende Längsschlitze der einteiligen Gurte eingesteckt sind. Auf diese Weise sind die Endstücke der Ausfachungsstäbe in den gegenüber de, Blechstärke nur um ein weniges breiter hergestellten Schlitzen der Gurte so eingebettet, dass die Nagelung ohne Vorbohrung der Blechteile durchgeführt werden kann. Dann ist aber gegenüber der mit Vorbohrung durchgeführten Nagelverbindung gemäss der Norm eine um 70 - 900/0 höhere Ausnutzung der Tragfähigkeit dei Nägel zulässig.
Die Einbettung der Anschlussenden der Ausfachungsstäbe in den Schlitzen der Gurte ermöglicht es anderseits, den gleichen Na- gel auch durch mehr als ein, beispielsweise zwei oder drei Biche hrndurchzutreiben, so dass mehrere Querschnitte des Nagels tragend beansprucht sind. Ausserdem ergibt die Nagelung eine kraftschlüssige Ein- spannung der Endstücke der Ausfachungsstäbe zwischen den Seitenwänden der Gurtschlitze.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, welche als Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Gitterträger mit diagonal verlaufenden Ausfachungsstäben zeigt, aie so an die Gurte angeschlossen sind, dass sich sämtliche Stab- une ! Gurtachsen innerhalb des Knotens in einem Punkt schneiden,
Fig. l stellt in Seitenansicht einen Abschnitt des nach der Erfindung ausgebildeten Gitterträgers dar.
Fig. 2 ist ein nach Linie JE-11 in Fig. l geführter Querschnitt. Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab einen Kuo- tenpuktsbereich im Obergurtdes Trägers nach Fig. 1. Fig. 4 ist ein nach Linie IV-IV in Fig. 3 verlaufender Schnitt. Fig. 5 ist ein der Fig. 4 entsprechender Schnitt durch den Knotenbereich eines solchen Trä-
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gers, bei welchem jeweils zwei Paare von Ausfachungsstäben in jeden Knotenpunkt einmünden. Fig. 6 zeigt in isometrischer Darstellung einen Blech-Ausfachungsstab lach der Erfindung.
Der in der Zeichnung dargestellte Träger besteht in an sich bekannter Weise aus den hölzernen, einen rechteckigen Querschnitt besitzenden Gurten, dem Obergurt 1 und dem Untergurt 2, sowie den diagonalen, aus Blechstreifen hergestellten Ausfachungsstäben 3, welche durch Nägel 4 in den Knotenpunkten 5 an die Gurte 1, 2 angeschlossen sind. Jeder Ausfachungsstab S ist in dem zwischen seinen beidei EndstÜk- ken 6 und 7 befindlichen Bereich zu einem U-Profil abgekantet.
Die beiden Gurte l, 2, die in ihrem Querschnitt entsprechend der Belastung des Trägers und in ihrer Länge bzw. ihrem gegenseitigen Abstand entsprechend den Abmessungen des Bauwerkes dimensioniert sind, weisen in ihren Knotenpunktbereichen 5 Längsschlitze 9 auf, in welche erfindungsgemäss die Ausfachungs- stäbe 3 mit ihren Endstücken 6 bzw. 7 eingesteckt sind. Aus statischen Gründen ist es, wie die Fig. 4 und 5 zeigen, zweckmässig, den Abstand der beiden benachbarten Schlitze 9 so zu wählen, dass er der Höhe des zu einem U-Profil abgekanteten Bereiches 8 der Ausfachungsstäbe 3 entspricht.
Ferner ist es aus tatischen Gründen auch vorteilhaft, die Ausfachungsstäbe 3 so anzuschliessen, dass sich ihre U-förmigen Bereiche 8 mit einander zugewandten Öffnungen gegenüberstehen. Die Nägel werden zweckmässig von beiden Seiten eingetrieben ; dadurch ergibt sich nicht nur eine form-, sondern auch eine kraftschlüssige Einspannung der Endstücke 6 bzw.'7 zwischen den Seitenwänden und der gemeinsamen Mittelwand der Schlitze 9.
Wenn es die statischen Verhältnisse erfordern, mehr als zwei Ausfachungsstäbe 3 an einem Knotenpunkt 5 anzuschliessen, dann ist es vorteilhaft, dies so durchzuführen, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist, nämlich die Ausfachungsstäbe 3 jeweils paarweise mit gleichgerichteten Öffnungen ihres U-förmigen Bereiches 8, anderseits aber so anzuordnen, dass sich die Öffnungen der Stabpaare wiederum gegenüberste- hen.
Die Abkantung des Bere : ches 8 der Ausfachungsstäbe 3 zu einem U-Profil erfolgt in an sich bekannterweise durch spanlos Formung. Gegen Korrosion werden die Ausfachungsstäbe, gegebenenfalls nur ihre sichtbar bleibenden Bereiche, beispielsweise durch Feuerverzinkung, galvanische Behandlung oder durch Rostschutz-Anstriche mit Menige, Inertol od. dgl. geschützt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fachwerkartiges Bauelement, insbesondere Träger, mit hölzernen Gurten und einer Ausfa. : hung aus Blechstreifen, die durch Nägel angeschlossen sina, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausfachungsstäbe (3) zwischen ihren beiden Enden in an sich bekannter Weise zu U-Profilen abgekantet und mit ihren ebenflächigen Endstücken (6, 7) in entsprechende Längsschlitze (9) der einteiligen Gurte (l, 2) eingesteckt sind.