AT20602B - Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern.

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AT20602B
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Rudolf Schilling
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Rudolf Schilling
Christoph Kremer
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  Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern. 



     Es ist bekannt, dass man   aus den städtischen Abwässern das in denselben enthaltene   Ammoniak   dadurch gewinnen kann, dass man die vorgeklärten Abwässer in einem ge-   schlossenen Behälter   fein verteilt über Schichten von Koks, Schlacken oder dgl. Filtermaterial führt und dabei der Einwirkung von   entgegenströmenden heissen Gasen, zum   Beispiel von Gasen einer Feuerungsanlage aussetzt. Diese Gase treten mit den die FilterSchichten in feiner Verteilung durchrieselnden Abwässern in innige   Derührung und ent-   ziehen denselben das Ammoniak. 



   Bei der Durchführung dieses Verfahrens im grossen hat sich nun die   überraschende   Tatsache ergeben, dass die   Ammoniakausbeute   sehr wesentlich erhöht wird, wenn das Verfahren nicht kontinuierlich, sondern absatzweise, und zwar derart durchgeführt wird, dass man zunächst die Filter ain oder mehrere Male hintereinander mit den Abwässern füllt   und einige Zeit, etwa 4-/2   Stunde oder auch mehr darin stehen lässt, hierauf das Nasser entfernt und alsdann durch die leeren Filterschichten die heissen Gase solange durchleitet, bis die   Filtcrschichten   auf   ungefähr lOUll C   erhitzt sind, um, sobald diese   Temperatur erreicht   ist, die Zufuhr der heissen Gase abzustellen und die Filter von neuem 
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 Zeitabschnitten wiederholt wird. 



   Da die Schlacken- oder Koksschichten bekanntlich ein grosses Absorptionsvermögen   für Ammoniak besitzen,   so werden dieselben, während sie mit dem Abwasser gefüllt sind. den Ammoniakgehalt des letzteren absorbieren, um das absorbierte Ammoniak später an die heissen Gase abzugeben.

   Während der Durchleitung der heissen Gase durch die Filter-   schichten   werden aber auch diejenigen   ursprünglich   in den Abwässern enthaltenen feinen organischen   Schwebestoffe zerstört, welche   von den Filterschichten zurückgehalten wurden und sich in den Poren der letzteren festgesetzt haben ; somit erstreckt sich die Wirkung der heissen Gase auch darauf, dass die   Filterschichten   bezw. die Poren derselben wieder   geunnet werden, und   da dieselben erfahrungsgemäss sehr rasch   ihr Absorptionsvermögen   für Ammoniak verlieren, werden sie wieder   absorptionsfähig gemacht.

   Zu diesem Zwecke     wird man aber   die Gase solange durch die Filterschichten durchleiten, bis letztere eine Temperatur erreicht haben, bei welcher diese vorerwähnten organischen Stoffe sicherlich zerstört werden. Dabei liefern diese organischen, stickstofhaltigen Stoffe ebenfalls   Ammoniak.   



    U) n an den teueren   Brennmaterialien zur Erzeugung der Heizgase zu sparen, verbrennt man zu diesem Zwecke am besten den bei der Vorklärung der Abwässer gewonnenen   Schlamm, welcher,   da hauptsächlich aus organischer Materie bestehend, nach geeigneter   Behandlung   (Entwässerung) brennbar ist.

   Da dieser Schlamm sehr stickstoffhaltig ist und   bei   der Verbrennung ebenfalls Ammoniak liefert, so wird dadurch einerseits die Ausbeute an Ammoniak wesentlich erhöht, während andererseits darin der einfachste und billigste   Weg tiegt, diesen) ästigon, bei   der Klärung der Abwässer in grossen Mengen abfallenden 
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 und wieder absorptionsfähig gemacht werden können, und schliesslich auch darin, dass mittelst dieses Verfahrens auch die die Filterporen verstopfenden, fäulnisfähigen und ge-   sundheitsschädlichen,   in den Abwässern enthaltenen Schwimmstoffe in zuverlässigster Weise zerstört werden.

   Sehr wesentlich ist ferner der Umstand, dass der den Städteverwaltungen grosse Sorge bereitende Schlamm in einfachster Weise und nutzbringend verwertet wird, indem durch die Verbrennung desselben einesteils ammoniakhaltige Gase gewonnen werden und andererseits eine Asche von ziemlich hohem Dungwert, und zwar beide unter Zerstörung dieses lästigen Abfallproduktes. 



   In Fig. 1 der anliegenden Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung im senkrechten Schnitt gezeigt. Fig. 2 zeigt eine Neheneinanderreihung mehrerer Apparate, welche bei Bewältigung grosser Abwässermengen angewendet wird. 



   Der allseits geschlossene, mit   Koks-,     Schlacken- oder dgl. Schichten b   gefüllte Be-   hälter   a ist von einer oder mehreren perforierten Rohrleitungen c derart durchzogen, dass die durch die letzteren von einer Feuerungsanlage m z. B. kommenden Gase diese Koksoder dgl. Schichten durchziehen müssen, um durch die an die Haube d des   Behälters   a angeschlossene und zweckmässig mit einem Exhaustor f ausgestattete Rohrleitung g abgefthrt bezw. nach einer beliebigen   Ammoniakabsorptionsvorrichtung   geleitet zu werden. 



   Durch die durch Schieber o oder dgl. verschliessbaren Abwässerzuleitungen j wird der   Behälter a   bei abgestellter Zufuhr der heissen Gase mit den Abwässern vollgefüllt. Zum Zwecke der gleichmässigen Verteilung der Abwässer sind die Koks-oder dgl. Schichten oben durch ein Sieb   z   abgeschlossen. Nach einigem Verweilen in dem Behälter a werden die Abwässer nach Öffnung des Schiebers k abgeleitet und der Behälter noch ein oder   mehrere Mate wieder mit   den Abwässern gefüllt oder aber man stellt den   Zufluss   der Abwässer ab und   lässt durch'die Filterschichten   die heissen Gase strömen, welche   vermittelst dos Exhaustors f nach   der nicht gezeichneten Absorptionsanlage geleitet werden. 



   Bei Bewältigung   grosser Mengen   Abwässer wird man eine Anzahl solcher Behälter a in der aus Fig. 2 der anliegenden Zeichnung ersichtlichen Weise anordnen und während einer oder mehrere dieser Behälter mit dem Abwasser gefüllt sind, die Heizgase in die anderen, inzwischen entleerten einleiten. Um dies zu ermöglichen, sind einerseits die den
Behälter a durchziehenden Rohrleitungen e an eine gemeinsame, zu der Feuerung m führende Rohrleitung l angeschlossen und mit Verschlussorganen n, n versehen. Ebenso sind die zur Einleitung der Abwässer dienenden Rohre an eine gemeinsame Zuleitung angeschlossen und mit den   Verschlussorganen   o versehen. Nach Fig. 2 ist der mittlere der drei dargestellten Behälter mit Wasser gefüllt, 
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 selben verbleibt.

   Die beiden anderen, zur rechten und linken Seite des mittleren Behälters   Hebenden Kammern worden,   wie dies auf der Zeichnung veranschaulicht ist, von den Heizgasen durchzogen, zu welchem Zweck die Schieber n, n   geöffnet   sind, so dass die Ver-   bindung der   diese Behälter durchziehenden Rohre c mit der Leitung l hergestellt ist. Hingegen sind die Schieber 0 der Wasserzuleitungen j dieser beiden Behälter geschlossen, 
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 hälter durch Öffnen der Schieber n, n die Heizgase eingeleitet werden, wird das in diesen einige Zeit gestandene Abwasser durch eine in Fig. 2 nicht dargestellte Rohrleitung nach Öffnen des Sch iebers k (siehe Fig. 1) abgeführt.

   Die während dieser Operation den beiderseitigen Behältern entweichenden ammoniakhaltigen Gase werden durch die Leitungen q   untf 'Vermittlung   der in denselben angeordneten Ventilatoren f abgeführt. Die Leitungen g sind nur teilweise gezeichnet und werden dieselben zweckmässigerweise zu einer gemein-   samen   Leitung vereinigt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwässer im vorgeklärten Zustande einige Zeit über in geschlossenen Behältern angeordneten Koks-, Schlacken-oder dgl. Filterschichten stehen gelassen und hierauf abgeführt wf'rlpn, worauf durch die entleerten Filter heisse Gase, insbesondere durch Verbrennung des Klärschlammes erzeugte Feuerungsgase geleitet und nach Absorptionsanlagen für Ammoniak geführt werden, wodurch einerseits das von den Filterschichten absorbierte Ammoniak gewonnen wird, während gleichzfitig von den Filtern zurückgehaltene und die Poren derselben verstopfende Verunreinigungen der Abwässer durch diese heissen Gase zerstört werden.
AT20602D 1904-07-01 1904-07-01 Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern. AT20602B (de)

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