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Haubenglühofen
Die Erfindung betrifft Haubenglühöfen mit Zwangsumwälzung eines zur Wärmeübertragung oder-ableitung dienenden Schutzgases unter einer Schutzgashaube mit Konvektoren und Diffusor, durch die das Schutzgas in horizontaler Richtung zwischen den aufeinanderliegenden Glühguteinheiten hindurchgeführt wird. Dabei erfolgt der Wärmeübergang derart, dass die beheizte bzw. gekühlte Schutzgashaube die Wärme direkt und/oder durch das umgewälzte Schutzgas während der Glühung an das Glühgut abgibt bzw. bei der Abkühlung von ihm aufnimmt.
Bei den älteren Haubenglühöfen wurden die Strömungsverhältnisse des umgewälzten Schutzgases nicht berücksichtigt, da der Schutzgasstrom nicht gesteuert wurde. Dabei trat eine schnelle Aufheizung der oberen Glühguteinheiten ein, während die unteren Glühguteinheiten in der Erwärmung stark zurückblieben.
Da alle Teile des Glühgutes dem Glühvorgang unterzogen werden, also mindestens eine festgelegte Zeit einer bestimmten Temperatur ausgesetzt sein müssen, hängt die Dauer und somit der Wärmeverbrauch der Glühung von den in der Temperatur zurückbleibenden Glühguteinheiten ab. Es wird also die Gesamtglühzeit in unnötiger Weise erheblich, unter Umständen um ein Vielfaches, verlängert. Der Wirkungsgrad dieser Öfen war entsprechend gering.
Durch jüngere Untersuchungen ist nachgewiesen worden, dass eine Steuerung des Schutzgasstromes den Wirkungsgrad des Ofens erhöhen kann.
Hier wurde in erster Linie das Augenmerk auf eine Ausbildung der Konvektoren gerichtet, die mit spiralförmigen Lamellen und ein oder zwei durchgehenden Platten ausgerüstet wurden.
Weiterhin kam man zu der Auffassung, es müsse der freie Querschnitt der Konvektoren in den unteren Stapelteilen überdies noch in Abhängigkeit von der Grösse der Glühguteinheiten verändert werden.
Hiedurch wurde zwar ein gewisser Erfolg erreicht ; die angedeuteten Möglichkeiten konnten sich jedoch nicht im Betrieb durchsetzen, da sie die genaue Beurteilung jeder Glühgutein- heit und die Vorratshaltung einer sehr grossen Zahl von Konvektoren zur Voraussetzung hatten.
Weiterhin ist auch bereits vorgeschlagen worden, den Schutzgasstrom einseitig einzublasen und am andern Ende des Glühgutstapels abzusaugen.
Es ist auch bereits bekanntgeworden, bei einseitig geschlossenem Glühgutstapel in den Konvektoren die Lichtweite der Durchlässe durch Zwischenstücke, die nach innen konvergieren, nach innen abnehmen zu lassen und innerhalb des Glühgutstapels aussen und innen Formkörper anzuordnen, die jeweils über die ganze Bundweite konvergierende Düsen bilden, um den Schutzgasstrom möglichst verlustfrei dem offenen Ende des Glühgutstapels zuzuführen.
Weiterhin ist es bekanntgeworden, bei Konvektoren aus zwei Platten mit dazwischenliegenden spiralförmigen Lamellen die Platten zur Verminderung von Wärmespannungen zu schlitzen und in den Platten selbst Bohrungen anzuordnen, um in den Wicklungen der Glühgutbunde entstehende Gase abzuführen.
Schliesslich ist es auch bekanntgeworden, Konvektoren, die nur aus vorzugsweise spiralförmigen oder gewellten Lamellen und Halteringen bestehen, so auszubilden, dass die Halteringe entweder ausserhalb der Glühgutbündel auf den Lamellen oben und unten auflagen oder dass ein Haltering in den äusseren Enden der Lamellen eingelassen war.
In diesen beiden Fällen überragten die Lamellen geringfügig die Glühgutbündel, ohne jedoch eine Aufteilung der Schutzgasmenge auf die einzelnen Glühguteinheiten zu ermöglichen.
Es ist auch eine ähnliche Konvektorausbildung bekanntgeworden, bei der der Haltering die Lamellenenden aussen umgab.
In diesem Falle lag der Haltering ausserhalb der Glühgutbündel.
War dabei der äussere Haltering von wesentlich geringerer Höhe als die Lamellen, so strömte das Schutzgas über und unter ihm vorbei ; war er von gleicher Höhe wie die Lamellen, musste sein Durchmesser grösser gewählt werden, als der des Glühgutstapels, um einen Eintritt des
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umgewälzten Schutzgases überhaupt zu ermöglichen.
Bei den gesamten bekannten Verfahren glaubte der Fachmann, die Lösung durch die innere Ausbildung der Konvektoren zu finden.
Die vorliegende Erfindung verlässt diesen Weg und bildet einen Haubenglühofen der eingangs geschilderten Art so aus, dass die Konvektoren seitlich in den aufsteigenden Schutzgasstrom hineinragende Leitkränze aufweisen, die gegen die Strömungsrichtung gekrümmt und so angeordnet sind, dass sie eine zwangsläufige Einführung von mengenmässig festgelegten Teilströmen des Schutzgases in die Konvektoren bewirken, und innerhalb der Glühguteinheiten veränderbare oder auswechselbare Stauorgane angeordnet sind, wobei die Leitkränze und die Stauorgane so bemessen sind, dass die an den einzelnen Glühguteinheiten umlaufenden Schutzgasmengen entsprechend dem Wärmebedarf der jeweiligen Glühguteinheiten und der in den einzelnen Höhen vorhandenen Heizflächen der Schutzgashaube von oben nach unten zunehmen.
Hiebei wird von dem aussen an dem Glühgut vorbeiströmenden, durch die Schutzgashaube aufgeheizten Schutzgas jeweils durch die Leitkränze den insbesondere zur besseren Durchströmung ohne durchgehende Platte ausgebildeten Konvektoren jeweils hinreichend Schutzgas zur gleichzeitigen und gleichmässigen Erwärmung aller Glühguteinheiten zugeführt.
Die gleichmässige Wärmeabgabe wird auch durch die veränderlichen oder auswechselbaren
Stauorgane innerhalb der Glühguteinheiten mengenmässig gesteuert.
Es ist bei Haubenglühöfen bereits bekannt- geworden, die Schutzgashaube mit einer wellenförmig ausgebildeten Zwischenschicht zu ver- sehen, um in einem bekannten Fall zwischen der Schutzgashaubeninnenwand und dem nach aussen strebenden Wellenteil eine grosse Zahl strömungstechnisch günstiger Kanäle für das
Schutzgas zu erhalten und im andern Falle die glatte Innenwand stärker aufzuheizen, als es ohne die gewellte Zwischenlage möglich wäre.
Weiterhin ist es auch bekannt, die Haube von Haubenglühöfen aussen und innen zur Ver- grösserung der wärmeaufnehmenden und der wärmeabgebenden Fläche mit vertikalen Lamellen oder Wellen zu versehen.
Die Erfindung geht hievon aus und schlägt zusätzlich vor, dass zur Vergrösserung der wärme- übertragenden Fläche und zur Anpassung der
Wärmeübertragung an den Wärmebedarf der einzelnen Glühguteinheiten die Schutzgashaube
Rippen (Wellen) besitzt, die an der Aussen- fläche im wesentlichen senkrecht und an der
Innenfläche zur Führung des Schutzgases und zur Erzielung einer zeitlich längeren Berührung mit dem Schutzgas mehr oder weniger geneigt angeordnet sind, wobei bei mehrwandigen Hauben mindestens eine der Wandungen der Haube mit Rippen versehen ist.
Zur weiteren Anpassung des Schutzgasstromes können Steigung und Querschnitt, Anzahl und/ oder Abstand der Rippen sich in Abhängigkeit von der Höhe der Schutzgashaube ändern, wobei gegebenenfalls nur im unteren Teil der Schutzgashaube Rippen angeordnet sind.
Bei mehrwandigen Schutzgashauben können in der inneren Wandung Öffnungen zur teilweisen Ablenkung des Schutzgasstromes vorgesehen sein.
Auch kann die innere Wandung zwecks teilweiser Ablenkung des Schutzgasstromes nur bis zu einem Teil der Höhe der Schutzgashaube reichen.
Die vorzugsweise als logarithmische Spiralen ausgebildeten Lamellen des Diffusors werden so beschaffen sein, dass sie dem Schutzgasstrom eine tangentiale Austrittsrichtung und somit eine im wesentlichen schraubenförmige Bewegung erteilen, die durch die inneren Rippen der Schutzgashaube aufrechterhalten wird.
Die horizontalen Flächen des Diffusors tragen dabei das Glühgut direkt. Somit wirkt der Diffusor auch als Konvektor.
Zur Trennung und Vermeidung von Energieverlusten durch Kurzschluss des Schutzgasstromes ist zwischen Saug- und Druckraum des Umwälzers ein Leitring angeordnet.
Die Zuführung des neuen Schutzgases erfolgt über einen Ringraum, der zwischen Diffusor und Schutzgashaube angeordnet ist und vorzugsweise durch doppelwandige Ausbildung des
Aussenrandes des Diffusors geschaffen wird, wobei sich die äussere Wand dieses Ringraumes bis auf einen geringen Spalt der Innenform der
Schutzgashaube anpasst. In diesen Ringraum wird vor allem das als Ersatz für Verluste zu- sätzlich erforderliche Schutzgas eingeführt, das dann durch gleichmässig über den gesamten Um- fang des Ringraumes in dessen Aussenwand ver- teilte Öffnungen unter die Schutzgashaube strömt.
Durch diese konstruktive Ausbildung wird im
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der Sandabdichtung vermieden wird.
Die in den Schutzgasstrom hineinragender Leitkränze, die zum teilweisen Ableiten der Schutzgasmengen dienen, sind an den Ränderr der Konvektoren angeordnet und der Richtung des Schutzgasstromes entgegengesetzt gebogen,
Die im Innenraum der Bunde angeordneter Leitorgane sind auswechselbar und den für die jeweiligen Glühguteinheiten benötigten Teilwärmemengen in ihren Abmessungen angepasst
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Haubenglühofens wird wie es sich bei praktischer Anwendung der Erfindung gezeigt hateine fast wirbelungsfreie und grössere Schutzgasumwälzung je Zeiteinheit und eine grössere Temperaturgleichheit des Schutzgases im gesamten System, unabhängig von Gewicht une Breite der einzelnen Glühguteinheiten, erreicht und damit gegenüber den bekannten Ofenausführungen eine gleichmässigere und schnellere Erwärmung aller Glühguteinheiten erzielt,
wobei
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sich durch die schnellere Erwärmung eine kürzere Aufheizzeit (das ist die Zeit, die zur Erreichung der Glühtemperatur benötigt wird) und durch die gleichmässigere Erwärmung eine Verkürzung der bisher erforderlichen Haltezeit (das ist die Zeit, in der das Glühgut aus Qualitätsgründen auf Glühtemperatur gehalten werden muss) ergibt, so dass sich die gesamte Glühzeit (gleich Aufheizzeit plus Haltezeit) wesentlich verringert bei gleichmässigerer Glühung und gesteigerter Qualität des Glühgutes.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden als Beispiel für Einstapelglühöfen an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen in der Zeichnung Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Haubenglühofens gemäss der Erfindung, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines Diffusors, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Diffusor nach Fig. 2, Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform eines Konvektors mit eingelegtem Leitorgan, Fig. 5 eine Draufsicht auf den Konvektor nach Fig. 4, Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäss ausgebildeten Haubenglühofens, Fig. 7 einen Vertikalschnitt in vergrössertem Massstab durch eine Einzelheit der Fig. 6, Fig.
8 eine weitere Ausführungsform einer Schutzgashaube eines Haubenglühofens gemäss der Erfindung, teilweise im Schnitt, Fig. 9 eine weitere zweckmässige Ausführungsform einer einwandigen Schutzgashaube, teilweise im Schnitt, mit Innenrippen mit zunehmender Steigung, Fig. 10 eine erfindungsgemässe Ausführungsform einer einwandigen Schutzgashaube, teilweise im Schnitt, mit Innenund Aussenrippen an einem Teil der Schutzgashaube, Fig. 11 eine erfindungsgemässe Ausfüh- rungsform einer doppelwandigen Schutzgashaube, teilweise im Schnitt und Fig. 12 eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform einer teilweise doppelwandigen Schutzgashaube, teilweise im Schnitt.
Der in Fig. 1 dargestellte Haubenglühofen als Beispiel für einen Einstapelglühofen besteht aus der direkt oder indirekt beheizten Heizhaube 1 und dem Ofenunterteil 2. Im Unterteil 2 sind der Diffusor 3 und der Umwälzer 4 angeordnet. Die Schutzgashaube 5 umschliesst das Glühgut, das beim dargestellten Beispiel aus drei Bunden 6, 6 a und 6 b besteht. Zwischen den Bunden 6, 6 a und 6 b sind die Konvektoren 7 und 7 a angeordnet. Das Schutzgas wird durch die Rohrleitung 8 unter die Schutzgashaube 5 geführt.
Bei den bisher bekannten Haubenglühöfen lief der Weg des umgewälzten Schutzgasstromes im wesentlichen so, dass sie nicht nur eine Abdeckplatte von mindestens 40 mm Dicke, sondern zusätzlich auf dieser noch einen Konvektor erforderten. Dieser und die zwischen den Bunden liegenden Konvektoren besassen keinerlei Einrichtungen, um den vorbeistreichenden Schutzgasstrom mengenmässig regelnd zu beeinflussen.
Schliesslich war auch im Inneren des Saugraumes keine Regelmöglichkeit irgendwelcher Art vorgesehen. Dabei wurde, wie es sich in der Praxis zeigte, den oberen Teilen des Glühgutes viel mehr Wärme zugeführt als den unteren. Die dadurch entstehende Verzögerung in der Erreichung der vorgeschriebenen Glühtemperatur für die unteren Glühguteinheiten ergab eine erhebliche Verlängerung der Glühzeit für den gesamten Einsatz.
Um zu erreichen, dass im vorliegenden Fall der untere Bund 6 in der gleichen Zeit wie die Bunde 6 a und 6 b die vorgeschriebene Glühtemperatur erhält, wird der Schutzgasstrom in erfindungsgemässer Weise durch entsprechend angeordnete und gewählte Leitorgane in Menge und Richtung so gesteuert, dass er dem unteren Ofenteil so viel Wärme zuführt, dass auch dort der Glühvorgang in der gleichen Zeit und bei gleichen Temperaturen verläuft, wie im oberen Teil.
Der Diffusor 3 besteht aus der Wanne 9, in der Lamellen 10 angeordnet sind, deren spiralförmige Gestalt so gewählt ist, dass sie dem Schutzgasstrom eine tangentiale Richtung erteilen. Die Anzahl und der Querschnitt der Lamellen 10 ist dabei ausreichend, um das Glühgut direkt zu tragen, so dass der Diffusor gleichzeitig als Konvektor dient. Es wird hiedurch eine Einsparung an Material und Energie erzielt.
Am äusseren Umfang des Diffusors 3 sind Leitbleche angeordnet. Es ist mindestens ein unteres gekrümmtes, ringförmiges Leitblech 11 vorgesehen, das der tangentialen Bewegung des Gases einen vertikalen Impuls gibt, sie also in eine schraubenförmige umlenkt. Vorzugsweise wird neben dem unteren Leitblech 11 ein oberes Leitblech 12 vorgesehen, das gemeinsam mit dem Leitblech 11 eine ringförmige Düse 18 bildet (Fig. 2). Mittels dieser Düse ist eine besonders günstige Lenkung des Schutzgasstromes möglich, der unter Lenkung durch die Lamellen 10 sowie die Leitbleche 11 und 12 schraubenförmig aufsteigt. Durch den schraubenförmigen Aufstieg des Schutzgasstromes wird die Berührungszeit des Schutzgases mit der Schutzgashaube zum Wärmeübergang verlängert.
Zur Trennung des Druckraumes A von dem Saugraum B (Fig. 1) ist ein Leitring 13 eingebaut, der vorzugsweise innen und aussen konisch ausgebildet ist. Er trennt beide Räume strömungstechnisch wirbelfrei und verhindert, dass die innere Windung des Bundes 6 in den Umwälzer 4 gelangt. Gleichzeitig dient dieser Ring zur Zentrierung der Glühgutbunde.
Die Konvektoren 7 und 7 a bestehen aus einem Leitkranz 15 (Fig. l, 4,5), spiralförmig angeordneten Lamellen 14 und einem Innenring 16. Die Lamellen 14, die an ihren äusseren Enden verjüngt sind, also scharf auslaufen, sind innen beispielsweise stumpf mit dem Ring 16 verbunden und aussen oben mit dem horizontalen Teil 19 der Leitkränze 15. Die Grösse des Leitkranzes
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ist so gewählt, dass derselbe über das Glühgut und in den Druckraum A zwischen Glühgut und Haube 5 hineinragt. Dabei wird die Breite des Leitkranzes 15 so gewählt, dass die für die gleich schnelle Erwärmung des unteren Glühgutteiles erforderliche Schutzgasmenge abgelenkt wird und nur der Rest des Schutzgases nach oben strömen kann.
Im Saugraum B ist in Höhe des Konvektors 7, auf demselben aufliegend, ein Stauorgan 17, das im vorliegenden Beispiel als Stauscheibe ausgebildet ist, angeordnet. Dieses Stauorgan kann auch ein Stauring, eine Staudüse od. dgl. sein. Der Durchflussquerschnitt des Stauorganes kann unterschiedlich gewählt werden. Die Lage und/oder die Anzahl der Stauorgane wird den Erfordernissen des Glühgutes und des Glühvorganges angepasst. Das Stauorgan 17 dient dem gleichen Zweck wie der Leitkranz 15 des Konvektors 7 und unterstützt den Umlauf des Schutzgasstromes im unteren Teil der Schutzgashaube.
Die Zahl der angeordneten Konvektoren richtet sich nach der Zahl der Einheiten des Glühguteinsatzes.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemässen Anordnung ist darin zu sehen, dass durch die erreichte mengenmässige Steuerung des die Wärme übertragenden umgewälzten Schutzgasstromes die Aufheizung auch der unteren Glühguteinheiten, die bei den bisher bekannten Haubenglühöfen in der Aufheiztemperatur zurückbleiben, genau so schnell erfolgt wie die Aufheizung der oberen Glühguteinheiten.
Gegenüber den bisher bekannten Öfen werden folgende Vorteile erzielt :
1. in jeder Zeit des gesamten Glühvorganges, der sich aus Aufheizung, Durchweichung und Abkühlung zusammensetzt, besteht zwischen den einzelnen Glühguteinheiten praktisch kein Temperaturunterschied mehr ;
2. diese gleiche Temperatur innerhalb des gesamten Glühgutes während der gesamten Glüh- und Abkühlzeit ergibt eine bessere Glühung und damit eine bessere Qualität des Glühgutes ;
3. durch die dem Wärmebedarf der einzelnen Glühguteinheiten angepasste Aufteilung der Gesamtwärmemenge wird neben der gleichmässigen auch eine schnellere Erwärmung des Gesamtglühgutes erreicht und damit
4. bei Öfen gleicher Grösse gegenüber Öfen bekannter Bauart eine grössere Stundenleistung erzielt.
Die bisher erzielte Leistungssteigerung gegen- über den Haubenglühöfen bekannter Art beträgt mehr als 50% je Ofen und Zeiteinheit.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Haubenglühofen wird das Schutzgas durch die Rohrleitung 8 in einen Ringraum 22 eingeleitet und durch Öffnungen 23 in der Aussenwand des Ringraumes unter die Schutzgashaube gedrückt. Die Zuführung frischen Schutzgases erfolgt während der Glühung und Abkühlung, um auftretende Verluste zu ergänzen. Es hat sich gezeigt, dass eine besonders günstige Führung des Schutzgasstromes und eine bessere Leistungsausnutzung der zur Schutzgasumwälzung erforderlichen Antriebsmittel dann ermöglicht wird, wenn Diffusor, Konvektor und/oder Leitorgane so ausgebildet sind, dass eine praktisch wirbelfreie Strömung des Schutzgases erreicht wird.
Insbesondere hat es sich gezeigt, dass Stauscheiben oder Stauringe innerhalb des Saugraumes unter Umständen Wirbelungen des Schutzgasstromes hervorrufen können, die einem glatten Fluss des umgewälzten Gases hinderlich sind.
Wie aus Fig. 6 hervorgeht, werden in erfindungsgemässer Weise düsenförmige Staukörper 20, 20 a und 20 b an geeigneten Stellen im Saugraum angeordnet. Hiedurch wird eine wirbelfreie, strömungstechnisch günstigere Führung des Schutzgasstromes im Saugraum erreicht.
Da die Leistung eines Umwälzglühofens ausser von der Wirbelfreiheit des Gasstromes auch von der Höhe der konvektiven Wärmeübertragung und von der in der Zeiteinheit umgewälzten Wärmemenge und der Strömungsgeschwindigkeit, dieser aber von der störungsfreien Strömung des Umwälzgases durch Diffusor und Konvektoren abhängig sind, kommt der Ausbildung des Diffusors 3 und der Konvektoren 7 und 7 a besondere Bedeutung zu.
In dieser Hinsicht hat es sich als zweckmässig erwiesen, die Lamellen des Diffusors und/oder der Konvektoren als logarithmische Spiralen auszubilden, wobei für die Ausbildung der Spiralen im Diffusor vom Austrittswinkel im Umwälzer auszugehen ist.
Die Zuleitung des Schutzgases erfolgte bisher durch ein Rohr direkt unter die Schutzgashaube, wodurch sich ungleiche Druck- und Strömungsverhältnisse unter der Schutzgashaube ergaben. Um gleichmässige Verhältnisse zu schaffen, wird gemäss der Erfindung das Schutzgas, durch einen am Umfang des Diffusors angeordneten Ringraum gleichmässig verteilt, unter die Schutzgashaube gedrückt. Dieser Ringraum kann z. B. durch einen ringförmigen Kasten, ein Rohr od. dgl. gebildet werden.
Vorzugsweise wird der Ringraum 22, wie Fig. 6 als Ausführungsbeispiel zeigt, durch die als Leitorgan ausgebildete Aussenwand 11 des Diffusors 3, durch die vergrösserte Grundplatte 24 und durch einen ringförmigen Mantel 21, der sich der Form des unteren Teiles der Schutzgashaube 5 anpasst, geschaffen. Zwischen Mantel 21 und Schutzgashaube 5 bleibt ein Ringspalt 25. Der Mantel weist an seinem Umfang gleichmässig verteilte Austrittsöffnungen 23 auf.
In Fig. 7 ist diese vorzugsweise Ausbildung des Ringraumes in vergrössertem Massstab dargestellt. Das Schutzgas gelangt durch die Rohrleitung 8 in den Ringraum 22, tritt durch die Öffnungen 23 in den Ringspalt 25 und aus diesem gleichmässig über den Umfang verteilt, in den Druckraum zwischen Schutzgashaube 5 und dem Glühgut 6, 6 a und 6 b.
Neben dem Vorteil der durch die Einschaltung des Ringraumes und der gleichmässig um den
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gashaube 102 bedingt. Dies wird in gleicher Weise wie bei der Innenfläche durch Rippen 113, die vorzugsweise senkrecht angeordnet sind, erreicht. Wie aus Fig. 8 ersichtlich, kann man dabei Rippen 113 vorsehen, die bis auf den Deckel 111 gezogen sind und/oder am Rand des Deckels 111 enden. Mit der Vergrösserung der Aussenwand der Schutzgashaube wird in vorteilhafter Weise gleichzeitig auch der Kühleffekt beim Abkühlen des Glühgutes vergrössert und die Stabilität der dünnwandigen Schutzgashaube erheblich gesteigert.
Durch die Vergrösserung der wirksamen inneren und äusseren Heizflächen der Schutzgashaube 102 und durch das damit erzielbare günstigere Verhältnis der Heizflächen zur wärmeaufnehmenden Fläche des Glühgutes sowie durch die unterstützende Steuerung des Schutzgasstromes infolge der geneigt angeordneten Rippen 112 wird eine besonders schnelle und gleichmässige Erwärmung des Glühgutes erreicht.
Da bei Haubenglühöfen ohne Steuerung des Schutzgasstromes die oberen Glühguteinheiten schneller erwärmt werden als die unteren, kann, wie in Fig. 9 dargestellt, die Steigung der inneren Rippen 112 so geändert werden, dass im unteren Teil der Haube, also dort, wo die grössere Wärmemenge benötigt wird, eine grössere Heizfläche zur Verfügung steht. Derselbe Zweck lässt sich, wie in Fig. 10 dargestellt, dadurch erreichen, dass die Innenrippen 112 und die Aussenrippen 113 nur an einem Teil der Haube, z. B. nur im unteren Teil, angebracht sind oder dass die Anzahl der Rippen im oberen Teil vermindert wird.
Es sind doppelwandige Schutzgashauben zur Verwendung in Haubenglühöfen, jedoch ohne Steuerung des Schutzgasstromes bekannt. Hiebei wird das Schutzgas beim Aufsteigen zwischen Aussenhaube 114 (Fig. 11) und Innenwandung 115 erwärmt und tritt am oberen Ende der Innenwandung 115, die dicht unter dem Haubendeckel 111 endet, mit seiner höchsten Temperatur aus. In erfindungsgemässer Weise sind zur Vergrösserung der Heizfläche mindestens an einer Haubenwand, z. B. an der Innenwand der Aussenhaube 114, spiralförmige Rippen 112 angebracht, und die Aussenwand der Aussenhaube 114 ist mit senkrechten Rippen 116 versehen.
Es können, wie Fig. 12 zeigt, zur schnelleren Erwärmung der unteren Glühguteinheiten und langsameren Erwärmung der oberen Glühguteinheiten, insgesamt also zur Erzielung einer gleichmässigeren und damit insgesamt auch schnelleren Erwärmung auch bei der doppelwandigen Haube wenigstens an einer Haube lediglich ein Teil der Heizflächen mit den erwähnten spiralförmigen oder schraubenförmigen Rippen 112 versehen und an der Aussenwand der Aussenhaube 114 senkrechte Rippen 116 angebracht werden. Der Schutzgasstrom wird dann z. B. bereits in halber Höhe der Innenwandung 117 nach unten umgelenkt, und zur Beheizung der unteren Glühguteinheiten verwendet, während
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nur ein kleiner Teil die oberen Glühguteinheiten bestreicht und aufheizt, so dass eine gleichmässigere Erwärmung des gesamten Glübgutes erfolgt.
Abgesehen von den dargestellten Ausführungsbeispielen könnte die Vergrösserung der Oberflächen der Schutzgashaube oder eines Teiles derselben auch durch andere Formgebung erreicht werden.
In den Ausführungsbeispielen sind Einstapel- öfen gezeigt, bei denen jeweils nur eine Schutzgashaube mit einem Glühstapel unter einer Heizhaube steht. Selbstverständlich ist die Erfindung auch für Mehrstapelöfen anwendbar, bei denen mehrere Schutzgashauben mit je einem Glühstapel, also mehrere Glühstapel mit einer einzigen Heizhaube geheizt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Haubenglühofen mit Zwangsumwälzung eines zur Wärmeübertragung oder-ableitung dienenden Schutzgases unter einer Schutzgashaube, mit Konvektoren und Diffusor, durch die das Schutzgas in horizontaler Richtung zwischen den aufeinanderliegenden Glühguteinheiten hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Konvektoren (7) seitlich in den aufsteigenden Schutzgasstrom hineinragende Leitkränze (15) aufweisen, die gegen die Strömungsrichtung gekrümmt und so angeordnet sind, dass sie eine zwangsläufige Einführung von Teilströmen des Schutzgases in die Konvektoren bewirken, und innerhalb der
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angeordnet sind, wobei die Leitkränze und die Stauorgane so bemessen sind,
dass die an den einzelnen Glühguteinheiten umlaufenden Schutzgasmengen entsprechend dem Wärmebedarf der jeweiligen Glühguteinheiten und der in den einzelnen Höhen vorhandenen Heizflächen der