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Appretur- und Hydrophobiermittel
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gegebenenfalls bis zu 85% weiterer ungesättigter Carbonsäureamide, und einer wässerigen, Tonerdegel oder Zirkonoxydgel enthaltenden, Dispersion.
Unter Estern ungesättigter Carbonsäuren sind Ester der Acrylsäure, z. B. Acrylsäuremethylester und Acrylsäureäthylester, Ester der Methacrylsäure, z. B. Methacrylsäuremethylester, sowie Ester der Maleinsäure und anderer polymerisierbarer, ungesättigter Carbonsäuren zu verstehen.
An Stelle der Ester ungesättigter Carbonsäuren oder neben diesen können auch basische, polymerisierbare Verbindungen, wie Vinylimidazol, Vinylpyridin, Diäthylaminoäthylacrylat u. ähnl. basische Ester oder basische Vinyläther, wie der Vinyläther des Diäthylaminoäthanols, usf. als Polymerisationskomponenten eingesetzt werden.
Selbstverständlich können auch mehrere polymerisierbare Ester oder basische polymerisierbare Verbindungen gleichzeitig mit dem Methacrylamid bzw. den Carbonsäureamiden mischpolymerisiert werden.
Neben Methacrylsäureamid können auch noch andere ungesättigte Carbonsäureamide, z. B. Acrylsäureamid, Maleinsäureamid, Diäthylacrylsäureamid usf. bei der Mischpolymerisation mitverwendet werden, wenn nur der Bedingung genügt wird, dass das Mischpolymerisat mindestens 10% Methacrylamid und mindestens 5% ungesättigten Ester oder bzw. und ungesättigte basische Verbindung enthält.
Die Herstellung der Mischpolymerisate kann nach den üblichen und bekannten Verfahren, z. B. durch Mischpolymerisation in wässeriger Lösung bzw. Dispersion unter Zusatz der üblichen Polymerisationskatalysatoren erfolgen. Der K-Wert der Mischpolymerisate soll zwischen 20 und 120, vorzugsweise zwischen 30 und 85 liegen.
Die gemäss der Erfindung anzuwendenden Mischpolymerisate lassen sich unbeschränkt mit Wasser verdünnen und flocken im sauren pH-Bereich nicht aus. Sie können deshalb mit sauren Hydrophobierungsmitteln abgemischt werden und weisen dadurch einen wichtigen Vorteil gegenüber den als Appreturmittel angewandten, carboxyl-
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gruppenhaltigen Polymerisaten auf, die im sauren pH-Bereich unlöslich werden.
Die mit den Mischpolymerisaten verträglichen Hydrophobierungsmittel werden in Form wässeriger Dispersionen angewandt und enthalten neben Tonerdegelen bzw. Zirkonoxydgelen vorzugsweise noch Paraffine oder Wachse.
Nach dem Verhalten von Polyacrylsäureamid und von Mischpolymerisaten, die ausschliesslich Methacrylsäureamid und Acrylsäureamid enthalten, war es nicht vorauszusehen, dass die Mischpolymerisate des Methacrylsäureamids gemäss der Erfindung eine gute Verträglichkeit mit Tonerdegelen und Zirkonoxydgelen enthaltenden Hydrophobierungsmitteln aufweisen würden.
Für die Ausrüstung von Textilien bedeutet die Verwendung wässeriger Dispersionen, die amidgruppenhaltige Polymerisate und Hydrophobierungsmittel enthalten, einen erheblichen Vorteil. Man braucht jetzt nur noch in einem Bad zu appretieren und erhält gleichzeitig einen Versteifungs- undHydrophobierungseffekt. Ausserdem kann man die Appreturen äusserst kochfest machen, indem man den Bädern methylolgruppenhaltige Kondensate des Formaldehyds und Glyoxals, z. B. mit Harnstoff, Melamin, Dicyandiamid usf. zusetzt, die mit den Amidgruppen der Mischpolymerisate reagieren können und die getränkten Gewebe bei höheren Temperaturen in Gegenwart von Härtungsmitteln nachbehandelt.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 : 5 Teile eines Mischpolymerisates aus 70 Teilen Methacrylsäureamid und 30 Teilen Acrylsäuremethylester mit einem K-Wert von 40, 5 werden in 950 Teilen Wasser gelöst. Rührt man in diese Lösung 50 Teile einer Dispersion ein, die 14 Teile Paraffin und 10 Teile Tonerdegel enthält, so erhält man eine stabile Mischung der beiden Produkte, die auch bei längerem Stehen nicht koaguliert und zum Ausrüsten von Textilien verwendet werden kann.
Beispiel 2 : 10 Teile des Mischpolymerisates gemäss Beispiel 1 werden in 940 Teilen Wasser gelöst. Rührt man in diese Lösung 50 Teile einer Dispersion ein, die 15 Teile Paraffin und 10 Teile Zirkonoxydgel enthält, so entsteht eine stabile, nicht koagulierende Mischung der beiden Produkte. Sie eignet sich zum Ausrüsten von Textilien.
Beispiel 3 : 10 Teile eines Mischpolymerisates aus 75 Teilen Methacrylsäureamid und 25 Teilen Acrylsäureäthylester mit einem K-Wert von 65 werden in 940 Teilen Wasser gelöst. Nach Einrühren von 75 Teilen eines Hydrophobierungsmittels gemäss Beispiel 1 oder 2 erhält man nicht koagulierende, stabile Bäder, die zur gleichzeitigen Appretierung und Hydrophobausrüstung von Textilien verwendet werden können.
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn die in den Beispielen l, 2 und 3 genannten Mischpolymerisate durch folgende Mischpolymerisate ersetzt werden :
Aus 60 Teilen Methacrylsäureamid und 40 Teilen Acrylsäuremethylester K-Wert = 63.
Aus 50 Teilen Methacrylsäureamid, 30 Teilen Acrylsäureamid und 20 Teilen Acrylsäuremethylester, K-Wert = 64.
Aus 20 Teilen Methacrylsäureamid, 50 Teilen Acrylsäureamid und 30 Teilen Acrylsäuremethylester, K-Wert = 98, 5.
Aus 85 Teilen Methacrylsäureamid und 15 Teilen Vinylimidazol, K-Wert = 37, 5.
Aus 67, 5 Teilen Methacrylsäureamid, 27, 5 Teilen Acrylsäuremethylester und 5 Teilen Vinylimidazol K-Wert = 50, 5.
Aus 80 Teilen Methacrylsäureamid und 20 Teilen Diäthylaminoäthylacrylat, K-Wert = 71, 5.