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Ofen zum Rösten von feinzerteiltem Erz, Brennen von Dolomit usw.
Durch die englische Patentschrift Nr. 3896 A. D. 1885 ist ein Ofen zur Behandlung von pulverförmigen Materialien mit Gasen bekannt geworden, bei welchem in verschiedenen Höhen des Schachtes in vertikaler Richtung gegeneinander versetzte, mit schrägen Gleitflächen versehene Gewölbe und in den Ofenwänden Verbindungsräume angeordnet sind und der Raum unter dem untersten Gewölbe mit der freien Luft und einer Feuerung in Verbindung steht, während der Raum ober dem höchstgelegenen Gewölbe mit dem Gasabzuge kommuniziert.
Dieser Ofen ist jedoch zum Rösten von Erzen aus dem Grunde nicht gut verwendbar, weil er es nicht ermöglicht, die Bewegung des hinabsinkenden Röstgutes zu beeinflussen, da infolge der Anordnung seiner Gewölbe das zwischen je zweien hinabsinkende Gut gegen die Mitte eines unterhalb liegenden Gewölbes auftrifft, so dass die Seite der Gewölbe, längs welcher das Gut niedergeht, nicht zu bestimmen ist Ein Teil des Röstgutes kann deshalb zu der unteren Mündung des Schachtes gelangen, ohne dem Einfluss der heissen Gase genügend ausgesetzt worden zu sein, während ein anderer Teil im Ofen länger liegen bleibt, so dass die Behandlung des Gutes eine unregelmässige wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ofen, der gleichfalls mit in verschiedenen Höhen angeordneten, gegeneinander versetzten Gewölben versehen ist, unter denen die Fcuergase streichen. Um diesen Ofen aber zum Rösten von feinzerteiltem Erz besonders zweckmässig einzurichten, sind dessen Gewölbe derart gegeneinander versetzt, dass das berabsinkende Röstgut einen bestimmten Weg nehmen muss, wobei der Gasstrom in sämtlichen Gaskanilen auf dasselbe einwirkt und deshalb eine Entnahme durch die untere Ofenmündung von unvollständig oder gar nicht geröstetem Erz verhindert wird.
Zu diesem Zwecke sind die Gewölbe so angeordnet, dass das zwischen je zweien hinabsinkende Gut
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Sintern des Röstgutes herbeigeführt werden, wodurch ein nachherige Brikettieren vermieden und das gesinterte Gut demnach z. B. als Beschicl ? ung für den Hochofen direkt verwendet werden kann. Ausserdem ist bei dem vorliegenden Ofen die Feuerung in der bei Etagenöfen üblichen Weise (siehe z. B. die amerikanische Patentschrift Nr. 652193) in der Ofenwand angeordnet, so dass die hiefür nötige Verbrennungsluft über und durch das unter dem untersten Gewölbe liegende Gut geführt werden kann, wobei diese Luft vorgewärmt wird und das Gut sowohl kühlen als oxydieren kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Röstofens in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 im Querschnitt und in Fig. 3 im Grundriss dargestellt. In dem Schachte a sind in verschiedenen Höhen Sache Gewölbebogen b, e, d angeordnet, die gegeneinander versetzt sind. Der Raum unterhalb der Gewölbebogen b steht einerseits durch die in der einen Widerlagsmauer vorgesehenen Kanäle e mit der freien Luft, andererseits mit einer Gasfeuerung und einer in der anderen Widerlagsmauer vor- gesehenon Kammer f in Verbindung. Das Gas wird der Feuerung durch ein Rohr g zugeführt. Der Raum unterhalb der Gewölbebogen c stellt einerseits mit der Kammer'/, andererseits mit einer Kammer h in der gegenüberliegenden Widerlagsmauer in Verbindung.
Der obere Teil der Kammer/ ; hat Verbindung mit dem Raum unterhalb der Gewölbebogen d, welche Räume andererseits mit einer Kammer i in der gegenüberliegenden
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Widerlagsmauer verbunden sind, von der aus der Schornstein k abgeht. Um durch die abziehenden Gase eine Vorwärmung des Heizgases zu erzielen, wird der Schornstein zweckmässig durch das Gaszuleitungsrohr hindurchgeführt. Die zur Verbrennung des Gases erforderliche Luft, wird durch das im unteren Teil des Ofens- befindliche Röstgut vorgewärmt, während sie nach der Kammer strömt und die in dieser gebildeten Verbrennungsprodukte strömen dann auf ihrem Weg nach dem Schornstein hin und her durch das Röstgut.
Durch Anwendung mehrerer Gewölbebogen und mehrerer Kammern in den Ofenmauern kann man die Gase zu mehrmaligem Hin und Herströmen durch das zu röstende Gut zwingen. Die Aufnahmsfähigkeit des Ofens kann entweder dadurch vermehrt werden, dass man ihn höher und mit mehreren Gewölbebogen b, e, d übereinander ausfährt, wie die Zeichnung zeigt, oder ihn breiter und mit mehreren Gewölben nebeneinander ausführt oder auch durch Verbindung dieser beiden Massnahmen. Ebenso kann ein gutes Ergebnis durch nur eine Gewölbegruppe b, c, d erreicht werden, indem der Ofen, wenn diese Gewölbe sehr gross gemacht werden, eine grosse Leistungsfähigkeit bekommt und den wenigen Gewölben zufolge eine bequeme Handhabung gestattet. Das zu röstende Gut wird oben entweder absetzend oder fortlaufend eingeführt und durch die untere Mündung des Schachtes ausgenommen.
Ein Teil des Röstgutes wird sich dabei anfangs auf den Gewölben stauen und dort liegen bleiben, zwischen den Gewölben wird aber immer ein Durchgang gebildet, durch den der Hauptteil des Röstgutes, je nachdem die geröstete Masse unten ausgenommen wird, allmählich niedersinkt und auf diesen Hauptteil wirkt der hindurchtretende Gasstrom ein. In den Ofenwänden werden zweckmässig Beobachtungslöcher und solche für Brechstangen zur Verhinderung eines Hängenbleibens des Röstgutes vorgesehen.
Derartige Löcher werden auch am zweckmässigsten in den Widerlagsmauern des Ofens gerade vor den Räumen unterhalb der Gewölbe c und d angeordnet.