<Desc/Clms Page number 1>
Wasservertreibende Flüssigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf eine wasservertreibende Flüssigkeit, die im wesentlichen aus einem Kohlenwasserstoff mit einem zwischen 50 und 370 C liegenden Siedepunktsbereich besteht, in der ein oberflächenaktiver Stoff aufgelöst ist.
Unter einer wasservertreibenden Flüssigkeit" ist im vorliegenden Fall eine Flüssigkeit zu verstehen, die an einem Gegenstand, meist an einem Metall, von einer nassen Bearbeitung her anhaftendes Wasser bei Berührung mit ihr oder beim Eintauchen in sie vollständig abstösst.
Gewöhnlich wird danach der Gegenstand erwärmt, um die anhaftende flüchtige Flüssigkeit zu verdampfen. Gegebenenfalls wird ihr ein Harz oder Wachs in einer Menge beigegeben, die 10% nicht übersteigt und als eine dünne Schutzschicht auf dem behandelten Gegenstand zurückbleibt.
Bei wiederholter Verwendung solcher wasservertreibender Flüssigkeiten zeigt es sich, dass diese schnell unwirksam werden, so dass Wasser nur nach längerer Einwirkung abgestossen und die Vertreibung auf die Dauer unvollständig wird. Sind darin Harz oder Wachs gelöst, so fangen diese oft nach kurzer Zeit an, sich abzuscheiden ; wodurch die wasservertreibende Flüssigkeit unbrauchbar wird.
Nach der Erfindung wird diesen Übelständen weitgehend dadurch abgeholfen, dass als oberflächenaktiver Stoff ein Salz einer Ammoniumbase oder einer Pyridiniumbase verwendet wird, mit einer geraden aliphatischen Kohlenwasserstoffkette mit 12-18 Kohlenstoffatomen ; dieses Salz ist unlöslich in Wasser, aber löslich in einem Gemisch von Kohlenwasserstoff und Butanol in einem Verhältnis von 9 : 1.
Durch Verwendung der wasservertreibenden Flüssigkeit nach der Erfindung wird erreicht, dass eine grosse Anzahl Gegenstände nacheinander damit behandelt werden können, ohne dass die Flüssigkeit nach kürzerer oder längerer Zeit in irgendeiner Beziehung wirkungslos wird, so dass das Wasser schnell und vollständig vertrieben wird und sich in dem Bade, in welches die Gegenstände eingetaucht werden, unten ansammelt.
Obwohl die Grösse und Form der Gegenstände die zur Behandlung erforderliche Dauer beeinflusst, wird letztere bei klein bemessenen und einfach ausgestalteten Gegenständen 20 sec nicht übersteigen und durchwegs beträchtlich niedriger liegen. Nur bei gross bemessenen Gegenständen von verwickelter Form kann eine etwas längere Zeitspanne erwünscht sein.
Die Badflüssigkeit soll dabei leichter als Wasser sein und kein Wasser lösen, was durch Anwendung der Erfindung erreicht wird. Wasser sammelt sich infolgedessen unten im Bade und kann von Zeit zu Zeit abgezapft werden.
Geeignete Stickstoffbasen sind die Trimethylalkylammoniumbase, die Triäthylalkylammoniumbase und die n-Alkylpyridiniumbase und die entsprechenden Verbindungen, in denen die Alkylgruppe durch eine Alkenylgruppe ersetzt ist ; in diesen Verbindungen enthalten die Alkylund die Alkenylgruppe 12-18 Kohlenstoffatome in einer geraden Kohlenwasserstoffkette geordnet.
Geeignete wasserunlösliche, aber in einem Gemisch von Kohlenwasserstoff und Butanol lösliche Salze sind die Reaktionsprodukte der genannten Base mit Alkalipolyphosphat, Alkalihexametaphosphat, Alkalitetraoxalat, Alkalibichromat und Alkalipersulfat.
Wenn einer wässerigen Lösung von wasserlöslichen Salzen der Stickstoffbasen eine wässerige Lösung von einer der genannten Verbindungen zugegeben wird, schlägt sich, des öfteren erst nach einiger Zeit, das betreffende Salz nieder, das sich, nachdem es getrocknet worden ist, im betreffenden Gemisch von Butanol und einem Kohlenwasserstoff als löslich erweist.
Da viele dieser Salze in Kohlenwasserstoffen nicht oder schwer löslich sind, wird dem Bade mitunter bis zu 10% Butanol beigegeben. Es hat sich gezeigt, dass Butanol, obgleich es inbeschränk- tem Masse wasserlöslich ist, bei seiner Verwendung als wasservertreibende Flüssigkeit trotzdem nicht vollständig ausgewaschen wird und weiter, nachdem das Bad einen Monat oder länger gebraucht worden ist, es seine Wirkung unverringert beibehalten hat.
Statt des Butanolzusatzes können dem Bade des öfteren auch Benzol oder Gemische von Butanol und Benzol beigegeben werden.
Die Menge an wasserunlöslichen Salzen wird
EMI1.1
werden, aber dies erhöht die Wirksamkeit des Bades meist nicht.
<Desc/Clms Page number 2>
Der wasservertreibenden Flüssigkeit kann noch ein wenig Lackharz oder Wachs beigegeben werden, z. B. Kolophonium oder seine Derivate, Bienenwachs, Japanwachs oder Kunstharze, die im verwendeten Lösungsmittelgemisch löslich sind, wodurch das Auftreten von Fingerabdrücken bzw. das Haften von Fremdsubstanzen an dem Gegenstand verhütet wird. Hiedurch wird ausserdem die Lötfähigkeit an Metallgegenständen verbessert. Dieser Zusatz wird aber klein, d. h. unterhalb etwa 10%, gewählt, um zu verhüten, dass das spezifische Gewicht der Flüssigkeit zu stark ansteigt, wodurch die Trennwirkung verzögert wird.
Die behandelten Gegenstände können aus Metall, z. B. Kupfer, Silber, Kadmium, Nickel und Eisen oder aus einem thermisch gehärteten Kunstharz oder aus Porzellan bestehen.
Ausführungsbeispiele
1. Eine wasservertreibende Flüssigkeit wird hergestellt durch Mischen von 90 Gew.-Teilen
EMI2.1
polyphosphat gelöst.
Werden in diese Flüssigkeit nasse FunkChassisteile aus Kadmium eingetaucht, so setzt sich das Wasser innerhalb 10 Sekunden auf den Boden des Tauchbehälters ab und kann dort abgezapft werden.
Keine Veränderung tritt auf, wenn statt des Cetylpyridiniumpolyphosphats das Cetylpyridinium-bichromat oder Myristyltrimethyl-ammoniumpersulfat oder Stearyl-trimethylammoniumbichromat verwendet wird.
2. Eine wasservertreibende Flüssigkeit wird dadurch hergestellt, dass zu 90 Gew.-Teilen Terpentinölersatz hinzugefügt werden : 10 Gew.Teile Butanol, 0, 10 Gew.-Teile Stearyl-pyridinium-hexametaphosphat. Weiterhin werden 3, 5 Gew.-Teile Bienenwachs mit 10 Teilen Trichloräthylen angerührt und ebenfalls zugesetzt.
Statt Bienenwachs kann auch Japanwachs verwendet werden, gegebenenfalls unter Zusatz von
EMI2.2
Produkt der Hercules Powder Co.).
Weiterhin können 6, 5 Gew.-Teile Polymethylmethacrylatharz und 5 Gew.-Teile Lanolin zugesetzt werden.
Statt Terpentinölersatz kann auch Kerosin oder eines der Produkte verwendet werden die unter dem Namen Stoddards solvent, Terpentina, V. M. and P Naphtha, Lackbenzin-Kunstterpentin od. dgl. im Handel erhältlich sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wasservertreibende Flüssigkeit, die im wesentlichen aus einem Kohlenwasserstoff mit einem Siedepunktsbereich zwischen den Grenzen 50 und 370 C besteht und ein Benetzungsmittel enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Benetzungsmittel aus einem in Wasser unlöslichen,
EMI2.3
einer Pyridiniumbase besteht, die mit einer geradkettigen Alkyl- oder Alkylengruppe von 12 bis 18 Kohlenstoffatomen substituiert ist.
EMI2.4