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Einrichtung zur vorübergehenden Herabminderung oder Ablenkung der Strömung in fliessenden Gewässern 'Bei der Herstellung von Einbauten in fliessen- den Gewässern, z. B. bei der Errichtung von
Fangedämmen, Leitwerken od. dgl. im Wasser ist es bei starker ! Strömung der Gewässer meist erfor- derlich, die Strömung zu vermindern oder von der
Einbaustelle durch Ableiten fernzuhalten.
Hiefür war es bisher üblich, Steine, Faschinen oder mit Steinen gefüllte Kästen in dem Gewässer zu versenken und auf diese Weise einen Stau mit verminderter Wassergeschwindigkeit zu bilden oder die Strömung in benachbarte iFlussquerschnitte abzuleiten.
Es sind auch in Gewässer absenkbare Gerüstkonstruktionen bekannt, die z. B. zur Herstellung von Buhnen dienen und in besonderer Weise an den Ufern verankert werden müssen.
Gegenüber solchen und ähnlichen bekannten Einrichtungen, die zum Teil auch den vorherigen Einbau von Verankerungen auf der Gewässersohle bedingen, soll durch die Erfindung die Aufgabe gelöst werden, einen'vorübergehenden Anstau in fliessenden Gewässern mittels Absenkkörper zu erreichen, die ohne vorherige Massnahmen auf der Gewässersohle, wie z. B. den Einbau von Verankerungsteilen, sowie ohne gegenseitige Verbindung und Verankerung an dem Ufer allein durch Haftung auf der Gewässersohle in ihrer Lage gehalten werden, indem sie durch den Wasserdruck fest in bzw. auf die rohe Gewässersohle gepresst werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Einrichtung zur vorübergehenden Herabminderung oder Ablenkung der Strömung in fliessenden Gewässern mittels nebeneinander auf die Ge-
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Stau-oder Ablenkkörperrichtung geneigten Stau- bzw. Ablenktafeln vor, bei der gemäss der Erfindung die etwa bis zur Höhe des Wasserspiegels reichenden Stützgerüste an ihrer in Strömungsrichtung breit ausladenden Basis jeweils mit nur drei spornartigen Stützfüssen versehen sind, die über die eigentliche Gerüstkonstruktion nach unten unter Bildung eines im Querschnitt dachförmigen freien Raumes vorragen und auf der rohen Gewässersohle eine das Stützgerüst nur unter der Wirkung des Druckes des strömenden Wassers standfest verankernde Drei- punktabstützung bilden.
Dabei ist der eine Stützfuss der Dreipunktab- stützung zweckmässig an der der Strömung zuge- wendeten Seite des Stützgerüstes an einem unteren
Längsriegel des Stützgerüstes angebracht.
Ferner kann der zwischen den Stützfüssen und der Gerüstkonstruktion gebildete, im Querschnitt dachförmige freie Raum nach oben durch gegen- einander geneigte, untere Stäbe des Querverbandes des Stützgerüste gebildet sein.
Mit einer auf diese Weise ausgebildeten Einrichtung lässt sich ein Anstau für die genannten
Zwecke leicht und schnell mit einfachen Mitteln herstellen, die nach Erfüllung ihrer Aufgabe ebenso leicht wieder aus dem Gewässer herausgehoben werden können. Die vorbereitenden Arbeiten, z. B. für die Herstellung eines Fangedammes oder sonstigen Einbauten werden hiedurch auf ein Mindestmass reduziert und der zeitraubende Ein- und Ausbau von Steindämmen oder sonstigen umständlichen Einrichtungen vermieden. Dabei brauchen die Stau- bzw.
Ablenktafeln nicht miteinander verbunden oder. gegenseitig und gegen die Gewässersohle abgedichtet zu werden, da sie bei der er- nndungsgemässen Ausbildung der Stützgerüste je für sich ausreichend standfest sind und auch ohne dichte Verbindung ein für die erstrebte Herabset- zung der Strömungsgeschwindigkeit völlig genügender Stau erreicht wird, wenn die Tafeln mit ihrem oberen Ende genügend hoch über den Wasserspiegel reichen.
Zur Bildung der Stau- bzw. Ablenktafeln können Bauteile verschiedenster Art verwendet werden.
So können z. B. besonders angefertigte oder auch (vorhandene tafelartige Teile verwendet werden, oder die Tafeln können aus Spundbohlen oder sonstigen Einzelteilen zusammengesetzt werden.
Besonders vorteilhaft gestaltet sich der Einbau, wenn die Tafeln bzw. die sie bildenden Einzelteile in einer in einem Stück von der Gewässersohle bis über den Wasserspiegel reichenden Länge angewendet werden. In diesem Fall lassen sich Einzelteile zur Bildung der Tafeln, z. B. Spundbohlen, ! auch unter Wasser leicht auf die vorher abgesenkten Stützgerüste auflegen, wodurch das Absenken
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der Stützgerüste selbst und auch der Einbau der Tafeln wesentlich erleichtert wird.
Die gemäss der Erfindung erreichte Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit bzw. die erzielte Ablenkung der Strömung genügt für den vorliegenden Zweck völlig, da nun Einbauten, wie Fangedämme, oder nur das Einrammen von Spundwänden oder ähnliche Arbeiten im ruhigen Wasser durchgeführt werden können, ohne dass derartige Arbeiten durch die starke Strömung gefährdet werden.
Die Verwendung von Stautafeln oder ähnlichen Staukörpern in Verbindung mit Stützgerüsten ist zwar an sich im Wasserbau für sogenannte Notverschlüsse bekannt. In diesen Fällen handelt es sich aber, wie schon die Bezeichnung sagt, stets darum, mittels der Stautafeln den dichten Abschluss einer in einem Gewässer festgelegten Stelle zu erreichen, die für das Einsetzen des Verschlusses bzw. der den Verschluss bildenden Staukörper in besonderer Weise, z. IB. durch vorheriges Herstellen von Verankerungen und Sohlendichtungen, vorbereitet sein muss.
Auch müssen bei der etwaigen Anwendung mehrerer derartiger Verschlüsse nebeneinander die Verschlüsse ihrer Aufgabe gemäss gegeneinander abgedichtet werden, wozu wiederum besondere Führungen und Dichtungsträger od. dgl. zwischen den einzelnen Staukörper erforderlich sind.
Demgegenüber wird gemäss der Erfindung eine Einrichtung mit Stützgerüsten für Stau- bzw. Ablenktafeln geschaffen, bei der die Stützgerüste zur Abstützung auf der Gewässersohle nach Art einer Dreipunktlagerung mit nur drei Stützfüssen versehen ist, vorzugsweise derart, dass der eine Stützfuss an der der Strömung zugewendeten Seite des Stützgerüstes liegt.
Auf diese Weise wird ein ausserordentlich standfester Staukörper mit breit ausladender Basis gebildet, der an beliebiger Stelle eines Gewässers leicht versenkbar ist, durch den Wasserdruck sowohl mit seinen vorderen als auch mit den hinteren Stützfüssen sicher und fest in die Gewässersohle ein-bzw. auf diese aufgepresst wird und bei dem mit Sicherheit vermieden ist, dass die aufgelegten oder aufzulegenden Stau-bzw. Ablenktafeln durch die Strömung zum Schaukeln und zum Abtreiben gebracht werden können. Dies bietet wiederum den wesentlichen Vorteil, dass die Stautafeln einen von dem Stützgerüst getrennten Bauteil bilden können, der als Ganzes oder in Teil- stücken auf das vorher abgesenkte Stützgerüst absenkbar ist, ohne mit dem Stützgerüst fest verbunden zu werden.
In bestimmten Fällen kann es aber auch von Vorteil sein, den Stauschild bzw. die Stautafeln mit dem noch nicht abgesenkten Stützgerüst fest zu verbinden und so einen gemeinsam absenkbaren Staukörper zu bilden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbei- spiele eines für das Verfahren gemäss der Erfindung besonders geeigneten Staukörpers schematisch dar- gestellt. Fig. 1 zeigt in Seitenansicht, zum Teil im Schnitt einen Staukörper, bei dem das Stauschild bzw. die Stautafel mit dem Stützgerüst fest ver- bunden ist, Fig. 2 stellt die zugehörige Ansicht in Richtung des Pfeiles A der Fig. l dar, Fig. 3 zeigt ebenfalls in Seitenansicht, teilweise im Schnitt einen Staukörper, bei dem der Stauschild bzw. die Stautafel und das Stützgerüst je für sich absenkbare Bauteile bilden, Fig. 4 stellt die zugehörige Ansicht in Richtung des Pfeiles B der Fig. 3 dar und Fig. 5 zeigt ein Teilstück des Stauschildes bzw. der Stautafel in Draufsicht.
Bei beiden Ausführungsformen ist das Stützgerüst 20 aus miteinander verschraubten oder verschweissen Spundbohlen, z. B. Larssen-Bohlen, in der Weise gebildet, dass die vorderen und hinteren Schenkel J und 2 unter Bildung eines rechten Winkels am Kopf des Gerüstes in einem Winkel von etwa 450 gegenüber der Gewässersohle 3 geneigt sind. (Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 werden die vorderen Schenkel 1 durch die z. B. aus U-fEisen bestehenden Trag- und Versteifungsträger 4 des mit einer z. B. 5 mm starken Blechabdeckung 5 versehenen Stauschildes 6
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Stützgerüstes z. B. durch Verschweissung fest ver- 'bunden sind.
Der Stauschild 6 bildet auf diese Weise mit dem Stützgerüst 20 einen gemeinsam auf die Gewässersohle 3 absenkbaren Staukörper.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3-5 bilden dagegen der Stauschild 8 und das Stützgerüst 20 getrennte. Bauteile, die ohne feste Verbindung miteinander abgesenkt werden. Der Stauschild 8 wird dabei, wenn er auf das Stützgerüst 20 abgesenkt ist, lediglich durch den Wasserdruck auf seinen Auflageträgern 7 auf dem Stützgerüst 20 festgehalten.
Bei beiden Ausführungsformen sind die'vorde- ren und hinteren Schenkel 1, 2 des Stützgerüstes miteinander durch einen Querverband verbunden, dessen untere Stäbe 9 und 10 im Abstand über den unteren Enden der Stützschenkel J, 2 an die-
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gegeneinander ge-neigt sind. An dem unteren Querträger 7 der vorderen Schenkel 1 ist ferner jeweils ein Stützsporn 12 angebracht, der den einen Auflagerpunkt der Dreipunktabstützung für das Stützgerüst 20 bildet.
Die beiden andern Stützpunkte dieser Auflagerung werden durch die Stout'sporne 13 und 14 der äusseren Träger 15, 16 der hinteren Schenkel 2 gebildet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 ist der Stauschild 4,5 aus zwei gleichartigen Hälften
17, 18 gebildet, die beide fest mit dem Stützgerät 20 verbunden sind. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3--5 besteht dagegen der ohne Verbindungen mit dem Stützgerüst 20 bleibende Stauschild 8 aus den in Fig. 5 dargestellten Teilstücken 19, die wiederum aus einzelnen Spundbohlen 21 zusammengesetzt sind. Die Teilstücke
19 können zur gegenseitigen Verbindung mit seitlich vorstehenden Bügeln 22 versehen sein.
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Das Stützgerüst 20 kann statt durch Spundbohlen naturgemäss auch aus andern Trägem gebildet werden, ebenso wie die Stauschilde 7,8 auch aus andern als den dargestellten Teilen bestehen können. Z. B. können die Stauschilde auch aus auf Flussbaustellen zum Schutz für Taucherarbeiten oft vorrätigen Taucherschutzschilden oder aus andern Bautafeln od. dgl. gebildet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur vorübergehenden. Herabmin- derung oder Ablenkung der Strömung in fliessen-
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ANenHkörperund auf diesen aufliegenden, in der Strömungsrichtung geneigten Stau-bzw. Ablenktafeln, dadurch gekennzeichnet, dass die etwa bis zur Höhe des Wasserspiegels reichenden Stützgerüste (20) an ihrer in Strömungsrichtung breit ausladenden Basis jeweils mit nur drei spomartigen Stützfüssen (12, 13, 14) versehen sind, die über die eigentliche Gerüstkonstruktion nach unten unter Bildung eines im Querschnitt dachförmigen freien Raumes vorragen und auf der rohen Gewässersohle eine das Stützgerüst nur unter der Wirkung des Druckes des strömenden Wassers standfest verankernde Dreipunktabstützung bilden.