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Vorhang-Hängevorrichtung mit Vorhang-Galerie
Laufschienen fürösen, Rollen oder ähnliche Gleitorgane, andenen Vorhänge aufgehängtwerdenkönnen, bestehen zumeist aus-Holz oder Leichtmetall. In. neuerer Zeit sind solche Laufschienen auch aus PlastikWerkstoff hergestellt worden. Für gewöhnlich werden derartige, aus Holz bestehende Laufschienen als ein einheitliches, mit einer Umrahmung und mit einer Laufschienen-Tragfläche zusammenhängendes, aus dem Vollen gearbeitetes Stück angefertigt. Hingegen sind Laufschienen aus Leichtmetall oder Plastik- Werkstoff im allgemeinen an besonderen, aus Holz gefertigten Tragflächen befestigt, die von hölzernen. Rahmen eingefasst sind.
Solche mit Rahmen umgebene Tragflächen mitsamt den zugehörenden Laufschienen bilden zusammen die sogenannten Vorhang-Hängevorrichtungen mit Vorhang-Galerien. Die Herstellung solcher Hängevorrichtungen und Galerien ist meist recht umständlich, verhältnismässig teuer, und namentlich, wenn Holz als Werkstoff verwendet wird, auch mit beträchtlichem Materialverlust verbunden.
Demgegenüber sind die den Gegenstand der Erfindung bildenden Vorhang-Hängevorrichtungen und Vor-
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wird diesfalls Plastik-Material verwendet, wodurch völlig neuartige Ausführungsformen ermöglicht werden.
Für die Laufschienen kann hiebei an Stelle von Plastik-Material mit gewissem Vorteil auch Metall verwendet werden und zwar in einer ebenfalls neuartigen, wie nachstehend beschriebenen Ausführung.
Die Vereinfachung und dementsprechend verbilligte Herstellung beruht im wesentlichen darauf, dass für diejenigen Teile, die aus Kunststoffen bzw. Plastik-Werkstoffen bestehen sollen, Profile oder Querschnitte gewählt wurden, die'es ermöglichen, diese Teile in endlosen Strängen mittels Strangpresse (Extruder) herzustellen.
Eine solche neuartige Hängevorrichtung mit Galerie besteht einerseits aus einer äusseren und einer inneren Leiste, die beide U-fÖrmiges Profil aufweisen und die, mit einander zugekehrten, offenen Seiten zu- sammengefügt, eine als Galerie dienende Leiste mit etwa kastenartigem Gesamtprofil ergeben.
Anderseits ergibt sich hiezu die Hängevorrichtung dadurch, dass die Innenleiste versteift wird durch eine oder mehrere Längsrippen, die so gestaltet sind, dass sie als Laufschienen oder als Tragflächen zur Anbringung von Laufschienen dienen können.
Solche, an den Tragflächen zu befestigende Laufschienen können aus irgendwelchen Werkstoffen, z. B. auch aus Metall, hergestellt sein.
Leisten, die wie oben dargelegt, aus U-för. nigen Profilen zusammengefügt sind, und deren Enden rechtwinklig zu Rahmenschenkeln umgebogen sind, besitzen eine so hohe Festigkeit, dass es möglich ist, an Stelle der. sonst üblichen Leichtmetall- Laufschienen solche zu verwenden, die aus sehr dünnem, etwa einen viertel Millimeterstarkem Metallband hergestellt sind, das zwischen den vorerwähnten Rahmenschenkeln gespannt wird. Derartige Metallbandschienen können, da sie gespannt werden müssen, um ein Durchbiegen oder Verwinden bei Belastung zu vermeiden, natürlich da verwendet werden, wo der Rahmen eine sehr hohe Festigkeit besitzt. Die Spannung selbst geschieht am besten federnd.
Solche Metallbandschienen sind beträchtlich leichter und billiger als die gebräuchlichen Leichtmetall-Laufschienen, und können ohne Materialverlust für die jeweils benötigtenLängenzugeschnitten werden.
Diese neuartige, durch das oben dargelegte Ineinanderfügen von zwei Profilleisten gekennzeichnete Ausführungsform von Vorhang-Galerien bietet neben der besonders hohen Festigkeit noch einen weiteren Vorteil.
Es kann nämlich für die äussere der beiden Leisten, die vornehmlich von dekorativer Wirkung sein soll,
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ganz oder teilweise organisches Glas, also durchsichtiges oder durchscheinendes Plastik-Material, di : sich weniger durch hohe Festigkeit auszeichnet, gewählt werden, während für die innere Leiste, die vor allem als Stütze und Versteifung zu dienen hat, besonders hartes und festes Plastik-Material verwendet wird.
Dabei kann die aus organischem Glas bestehende äussere Leiste auf ihrer Innenfläche metallisiert, gefärbt oder mit eingravierten, eingeätzten oder ähnlichen Verzierungen versehen sein, oder es kann zwischen die beiden Leisten beim Zusammenpassen farbiges, gemustertes oder sonstwie verziertes Material aus Papier, Stoff od. dgl. eingefügt werden. Dadurch, dass derartige Verzierungen durch das organische Glas hindurch sichtbar sind, werden besondere, bisher in dieser Art bei Vorhang-Galerien nicht bekannte dekorative Wirkungen erzielt. Von Vorteil ist hiebei, dass die auf der Innenseite der Leiste aus organischem Glas angebrachten Verzierungen vor Staub und Schmutz geschützt sind.
Ösen, Rollen oder sonstige Gleitkörper, die zum Aufhängen und Bewegen der Vorhänge dienen, werden im allgemeinen auf die Laufschienen an deren freien Enden aufgeschober bzw. an diesen freien Enden abgenommen.
Solche freien Enden sind aber beider vorgeschriebenenAusführungsform der Vorhang-Hängevorrichtung nicht vorhanden, wenn nämlich-wie oben dargelegt-die den Galerie-Rahmen bildenden Profilleisten recht winklig umgebogen sind, so dass die Laufschienen durch die Rahmenschenkel begrenzt werden.
Für diesen Fall müssen deshalb die Gleitkörper andersartig gestaltet sein, als die bisher gebräuchli- chen, weil sie nicht nur zum Abnehmen oder Aufsetzen an freien Enden der Laufschienen geeignet sein dürfen, sondern auch an jeder beliebigen Stelle der Laufschienen aufsetzbar oder abnehmbar sein müssen.
Gleitkörper, die diesem Erfordernis entsprechen, müssen also eine bestimmte, der Form der zugehörenden Laufschienen angepasste Zweckform haben. Solche Gleitkörper sind im folgenden bzschrieben ; sie können mit nur geringen Kosten ebenfalls aus Plastik-Werkstoff hergestellt werden.
Es sind verschiedene Ausführungen dieser neuartigen Hängevorrichtung und Vorhang-Galerie möglich.
Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und zwar zeigen Fig. l einen vertikalen Querschnitt durch eine Hängevorrichtung mit Galerie, Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt, Fig. 3 einen horizontalen Längsschnitt, Fig. 4 einen vertikalen Querschnitt durch eine Laufschiene mit Gleitkörper in Laufstellung, Fig. 5 einen vertikalen Längsschnitt, Fig. 6 einen horizontalen Längsschnitt, Fig. 7 einen Längsschnitt wie Fig. 6 jedoch mit Gleitkörper in Stellung des Einfügens ozw. Herausnehmens, Fig. 8 einen horizontalen Längsschnitt durch eine Metallband-Hängevorrichtung mit Galerie, Fig. 9 einen vertikalen Querschnitt, Fig. 10 einen vertikalen Längsschnitt, Fig. 11 einen vertikalen Schnitt durch eine Metallband-Laufschiene mit Gleitkörper und Fig.
12 eine Ansicht (schematisch) einer MetallbandLaufschiene mit, zwecks Abnehmen flachgelegtem Gleitkörper.
Diese Zeichnungen werden im einzelnen wie folgt beschrieben : Die Fig. l, 2 und 3 zeigen eine, aus hartem Plastik-Material, Kunstholz-Werkstoffoder ähnlichem Material hergestellte Innenleiste 1, die eingepasst ist in eine Aussenleiste 2 aus organischem Glas. Jede dieser beiden Leisten hat U-förmiges Profil.
Die beiden Leisten sind mit einanderzugekehrten, offenen Seiten so ineinander gefügt, dass ein kastenartiges Gesamtprofil mit rechteckigem Querschnitt entsteht.
Die Innenleiste 1 ist versteift durch eine Längsrippe 3, deren Umerf1äche zu J-förmigen Laufschienen 4 ausgestaltet ist. An diesen Laufschienen können zum Aufhängen des Vorhangs dienende Gleitkörper in seitlicher Richtung hin-und herbewegt werden.
Die Fig. 4-7 zeigen in etwas grösserem Massstab ein Teilstück einer solchenLängsrippe 3 mit 1 formiger Laufschiene 4 und mit einem Gleitkörper, der so beschaffen ist, dass er an jeder Stelle auf die Laufschiene aufgesetzt bzw. von dieser wieder abgenommen werden kann.
Dieser Gleitkörper besitzt folgende, wesentliche Merkmale : eine Hängeöse 8 ist versehen mit zwei gleichlangen, vertikalen Schenkeln 5, deren obere Enden, entgegengesetzt zu einander, als Winkelstücke 6 und 7 senkrecht aus der Fläche der Hängeöse 8 herausgebogen sind ; die Winkelstucke C und 7 sind nach unten gewölbt, so dass die Winkelstücke nur mit dieser Wöloung auf der Laufschiene 4 gleiten ; die Schenkel 5 weisen an den Stellen, wo sie sich innerhalb des Fuhrungsschlitzes der Laufschiene 4 bewegen, Verstärkungen 9 und 10 auf, die zweckmässigerweise in, den Winkelstücken 7 bzw. 6 entgegengesetzter Richtung angeordnet sind.
Dadurch, dass die Winkelstücke 6 und 7 gegenüber der Hängeöse um 900 verdreht sind, wird erreicht, dass der Gleitkörper in einfacher Weise an jeder beliebigen Stelle aus der Laufschiene 4 herausgenommen - bzw. in diese eingehängt werden kann. Wenn nämlich der Gleitkörper aus derL2ufstellung heraus um seine Vertikalachse um 900 gedreht wird, so gelangen die Winkelstücke 6 und 7 in Längsrichtung des Führungschlitzes der Laufschiene 4 und können durch diesen Schlitz hindurchgleiten.
Dadurch, dass die Winkelstücke 6 und 7 nach unten gewölbt sind und nur mit dieser Wölbung die Gleit-
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fläche der Laufschiene 4 berühren, wird das beim Schleudern des Vorhangs unvermeidliche Bewegungsgeräusch auf ein Minimum vermindert.
Dadurch, dass die Schenkel 5 des Gleitkörpers mit Verstärkungen 9 und 10 versehen sind, die denZwi- schenraum des Führungsschlitzes der Laufschiene 4 annähernd ausfüllen, wird einerseits ein guter Lauf der Gleitkörper bewirkt und anderseits verhindert, dass sich die Gleitkörper beim Zusammenziehen des Vorhanges in-bzw. übereinanderschieben. Nicht verhindert wird aber die Möglichkeit den Gleitkörper um seine Vertikalachse um 900 zu verdrehen.
In den Fig. 8-10 ist eine andere Ausführungsform der Vorhang-Hängevorrichtung beschrieben und zwar diejenige mit Metallband-Laufschiene wie vorstehend beschrieben.
Hiebei zeigt die Fig. 8 einen horizontalen Längsschnitt dieser Ausführungsform, die Fig. 9 einen vertikalen Querschnitt und die Fig. 10 el- : en vertikalen Längsschnitt.
In diesen Figuren bedeuten wiederum 1 die aus hartem Plastik-Material gefertigte innere und 2 die aus organischem Glas gefertigte äussere Leiste. Beide Leisten haben U-Profil und sind in der Art der zuerst beschriebenen Ausführungsform kastenförmig ineinandergefügt.
Zwischen den beiden, rechtwinklig abgebogenen Schenkeln 11 und 12 der inneren Leiste 1 befindet sich die Metallband-Laufschiene 13. Sie besteht aus dünnem, etwa 0, 25 mm starkenMetallband, das durch rechtwinkliges Abkanten ein ungleichschenkliges Winkelprofil erhalten hat (vergl. Fig. 9, 11, 12). Dieses Me - tallband ist bei 15 am Rahmenschenkel 11 befestigt und wird am anderen Rahmenschenkel 12 mittels einer Spannschraubenmutter 16 und einer Schraubenfeder 17 gespannt.
Die Fig. 11 und 12 zeigen in grösserem Massstab die Metallband-Laufschiene 13 mitdemzugehörenden Gleitkörper 14. Aus diesen Figuren ist auch ersichtlich, dass das die Laufschiene bildende Metallband durch rechtwinkliges abkanten einen Steg erhalten hat, der etwa die dreifache Höhe hat wie die Breite des Schenkels, welcher dem Gleitkörper 14 als Gleitfläche dient.
Dieser Gleitkörper 14 hat eine, der Metallband -Laufschiene angepasste Zweckform. t. r besteht nämlich aus einer Hängeöse mit zwei vertikalenFührungsschenkeln, zwischen denen der Steg des Metallbandes verläuft, sowie aus einem Gleitstück, das auf dem horizontalen Schenkel des Metallbandes aufsitzt. Diese Ausführung gewährleistet eine sichere Aufhängung und Führung des Vorhangs.
Diese Ausführung erfüllt aber auch das vorerwähnte Erfordernis, dass nämlich der Gleitkörper an jeder beliebigen Stelle der Laufschiene aufgesetzt oder von dieser abgenommen werden kann. Dies geschieht, wie es in Fig. 12 dargestellt ist, in der Weise, dass der Gleitkörper 14 durch Flachlegen in eine solche Stellung gebracht wird, die es ermöglicht, durch abwälzende Drehbewegung (in der Zeichnung durch Pfeillinie angedeutet) den längeren der beiden Führungsschenkel unter dem Abkantwinkel der Metallband-Lauf-
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Darstellungenhergestellt werden können, wodurch eine ganz besondere Verbilligung der Fabrikation erreicht werden kann.
Eine weitere Herabsetzung der Produktionskosten kann dadurch erreicht werden, dass gewisse Vorkehrungen, die geeignet und notwendig sind, um solche Galerien an Fenstern, Türen usw. zu befestigen, bei der Formung der Leisten sogleich mitgeformt werden können. Bei den gebräuchlichen Hängevorrichtungen bzw. Galerien müssen solche Vorkehrungen zusätzlich angeliefert und angebracht werden.
Auch die notwendigen, neuartig gestalteten Gleitkörper sind aus Plastik-Material mit geringen Kosten herstellbar.
Insgesamt also hat die den Gegenstand der Erfindlmg bildende Vorhang-Hängevorrichtung mit Vorhang-Galerie gegenüber den gebräuchlichen Erzeugnissen dieser Art den Vorteil der verbilligten Herstellung, der hohen Stabilität und der besonders dekorativen Wirkung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorhang-Hängevorrichtung mit Vorhang-Galerie, dadurch gekennzeichnet, dass die Galerie aus einer äusseren (2) und einer inneren Leiste (1) besteht, die beide U-förmiges Profil aufweisen und die, mit einander zugekehrten offenen Seiten zusammengefügt, eine Leiste mit etwa kastenartigem Gesamtprofil ergeben.