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Verfahren zum Nachbehandeln von Polyäthylenterephthalat-Fäden bzw. -Fasern
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Nachbehandeln von Polyäthylenterephthalat-Fäden bzw. Fasern mittels einer Avivage, die den Fäden oder Fasern und den daraus hergestellten Textilien neben einem gefälligen Griff auch gute antistatische Eigenschaften verleiht. Durch die Herabminderung der elektrostatischen Aufladung der Fasern ist deren mechanische Verarbeitbarkeit, z. B. beim Kardieren, Krempeln, Verstrecken oder Verspinnen, durchaus befriedigend.
Es ist bekannt, dass kationaktive Verbin- dungen, mit oberflächenaktiven Eigenschaften, für die Nachbehandlung von künstlichen Fasern verwendet werden. Weiterhin hat man vorgeschlagen, auch anionaktive Verbindungen mit mehr oder minder saurem Charakter für die Präparation oder Avivage von Kunstfäden oder Fasern zu verwenden. Diese Verbindungen, die durch den Eintritt negativ aufladender Gruppen wie z. B. -S03H, -O-S03H, -O-P03H2 in hochmolekulare hydrophobe Moleküle anionaktive Kolloidelektrolyte bilden, weisen je nach Struktur verschiedenartige Eigenschaften von textilen Hilfsmitteln auf.
Eine Gruppe oberflächenaktiver Substanzen, die bis dahin in der Praxis allerdings keine so grosse Rolle spielten, ist die der Ampholyte, die allgemein erhalten werden, durch Reaktionen zwischen Verbindungen mit positiven etwa mit Amino-, Ammonium-, Pyridin-Gruppen u. a. mit solchen mit negativen Carboxyl-, Sulfo- und Phosphorsäuregruppen.
Es wurde nun gefunden, dass die Nachbehandlung von PolyäthylenglykolterephthalatFäden bzw. -Fasern besonders gut gelingt, wenn man die Fäden oder die Fasern in Lösungen von Verbindungen ampholytischen Charakters behandelt, insbesondere solcher Verbindungen, die durch Umsetzung von Polyäthylenglykoalkylorthophosphorsäureestern als anionaktive Komponenten mit kationaktiven Komponenten, wie etwa Alkyl- oder Alkylolaminen, enstehen.
Die Darstellung der Polyäthylenglykolalkylorthophosphorsäureester erfolgt durch Umset- zung von Polyäthylenglykol mit Metaphosphorsäurealkylestern. Die letzteren Verbindungen können nach den in der Literatur bekannten Arbeitsweisen dargestellt werden, nämlich :
1. durch Erhitzen von niederen Alkyläthern mit P2O5, 2. durch thermische Zersetzung von Dialkylchlorphosphat, 3. durch thermische Zersetzung von Tetraalkylphosphaten in Trialkylphosphat und Alkyl-metaphosphat, 4. durch Umsetzung von Trialkylphosphate ! 1J mit P205.
Von der auf obige Weise zugänglichen Metaphosphorsäurealkylestern ist der durch Umsetzung von Diäthyläther und P205 erhaltene Metaphosphorsäureäthylester zur Darstellung besonders gut antistatisch wirksamer Avivagen geeignet.
Durch Umsetzung mit Polyäthylenglykolen vom Molekulargewicht zwischen 200 bis 1000 oder deren Gemischen gelangt man zu den Polyäthylenglykoläthylphosphorsäureestern, die mit einem höheren Fettamin weiter umgesetzt, wie z. B. Stearyl-, Cetylamin, fast farblose Reaktionsprodukte ergeben, die je nach der Wahl der zur Umsetzung herangezogenen Polyäthylenglykole von halbfester bis wachsartiger Konsistenz sind. Die erhaltenen Produkte sind in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln löslich, so dass diese sowohl zu Spinnpräparationen als auch als Avivagen Verwendung finden können. Die Behandlung der Fäden und Fasern mit den erfindungsgemässen Produkten gestatten eine gute Verarbeitbarkeit der Fäden und Fasern, z.
B. auf Karde oder Krempel, und zeigen nebenbei noch hervorragende antistatische Eigenschaften, so dass die weitere Verarbeitung des textilen Materials reibungslos vonstatten gehen kann.
Die Herstellung der erfindungsgemässen Avivagemittel an Hand von Beispielen wird nachstehend erläutert :
Beispiel 1 : In ein Gemisch von Polyäthylenglykolen vom Mol-Gew. 200 und 300 (Gew.- Verhältnis 1 : 1, 5) werden äquimolekulare Mengen von Metaphosphorsäureäthylester unter Rühren bei 400 C langsam eingetragen. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird dann bei
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85-900 C etwa 6-8 Stunden erhitzt. Der erhaltene stark viskose Polyäthylenglykoläthylphosphorsäureester, der in Wasser gelöst einen pH-Wert von 1, 5 aufweist, wird sodann von einer äquimolekularen Menge geschmolzenen Stearylamins unter gutem Umrühren hinzugefügt.
Sind beide Komponenten einwandfrei vermischt, erhält man nach dem Abkühlen eine homogene Avivagepaste vom Erstarrungspunkt 460 C und einem pH-Wert von 7, 1 15tiger wässeriger Lösung. Das Reaktionsprodukt ist in Wasser, Benzol, Alkohol, Petroläther gut löslich und kann als Avivage oder Präparationsmittel mit guter antistatischer Wirksamkeit für Polyäthylenglykolterephthalat-Fasern oder - Fäden verwendet werden.
Beispiel 2 : In Metaphosphorsäureäthylester werden äquimolekulare Mengen von Poly- äthylenglykol vom Molekulargewicht 600 bei etwa 50 bis 600 C unter Rühren langsam eingetragen, noch 4 bis 6 Stunden bei 80 bis 900 C erhitzt und danach mit äquimolekularen Mengen an Triäthanolamin bei 60 bis 700 C verschmolzen. Das erhaltene farblose pastenartige Produkt ist in Wasser und in den meisten organischen Lösungsmitteln gut löslich und zeigt eine gute antistatische Wirksamkeit auf Fäden oder Fasern.