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Verfahren zur Aufrechterhaltung des gleichmässigen Ganges von
Schachtöfen und Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Aufrechterhaltung des gleich- mässigen Ganges von Schachtöfen, wie beispielsweise Reduktionsofen, Schmelzöfen, Kupolöfen, Hoch- öfen u. dgl. Derartige Öfen werden von oben mit Material gefüllt und es wird unten das umgewandelte Produkt in fester oder flüssiger Form abgezogen. Hiebei tritt der Nachteil auf, dass notwendige Änderungen in der Mischung der Materialien erst dann zur Auswirkung kommen können, wenn die gesamte Ofenfüllung verarbeitet worden ist, wodurch eine Zeit-und Materialverschwendung bedingt ist.
Wenn Stoffe von oben in den Ofen eingesetzt werden, so kommen dieselben erst dann zur Wirkung, wenn sie im Verlauf des Betriebes bis zur Reaktionszone abgesunken sind.
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wurde z. B. ein Verfahren zur Verwendung des im Hochofenbetrieb laufend anfallenden Gichtstaubes bekannt, bei welchem der Gichtstaub zusammen mit dem Gichtgas in Zonen oberhalb der Düsenebene laufend in den Hochofen eingeblasen wird, wobei diesem Gichtstaub auch noch andere Beschickungsstoffe in feinkörniger Form zugesetzt werden können. Weiters sind Verfahren bekannt geworden, bei welchen ein Teil des Möllers in feinkörniger Form durch die Winddüsen in den unteren Schachtbereich eines Hochofens eingeblasen werden Bei allen diesen Verfahren werden die Stoffe kontinuierlich in den unteren Teil des Schachtes eingebracht und man hat hiebei, gebunden an diese Kontinuität,
nicht die Möglichkeit einer Korrektur des Ofenganges.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile beim Betrieb eines Schachtofens zu vermeiden und bei Schwankungen in der Erzzusammensetzung die Zusammensetzung der sich aus der Gangart des Erzes bildenden Schlacke möglichst rasch und unabhängig von der Durchsatzzeit des Ofens in gewünschter Form zu ändern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Aufrechterhaltung des gleichmässigen Ganges von Schachtöfen, bei welchem den Prozess beeinflussende Stoffe unter Vermittlung eines Trägergases in den unteren Schachtbereich eingeführt werden dadurch gelöst, dass die den Prozess beeinflussenden Stoffe bei fallweise örtlichen Schwankungen der Schlackenzusammensetzung während des Ofenganges durch das Trägergas den Stellen mit zu korrigierender Schlackenzusammensetzung bis zur Erreichung der normalen Schlackenzusammensetzung zugeführt werden. Auf diese Weise ist es nun möglich, örtliche Schwankungen der Schlackenzusammensetzung im Ofenboden unmittelbar auszugleichen und so den Ofengang ohne Zeitverzögerung'zu korrigieren.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die den Prozess beeinflussenden Stoffe durch ein hochgespanntes Gas, insbesondere Pressluft, dem in den Schacht geführten Gasstrom bzw. dem Verbrennungsluftstrom zugeführt. Dieses hochgespannte Gas bewirkt nun einerseits die Förderung der Stoffe und anderseits die Verteilung derselben im Trägergasstrom und damit im Gasstrom des Schachtes.
Als Trägergas kann auch, wenn es erforderlich erscheint, ein neutrales Gas bzw. ein Schutzgas, welches mit den zuzuführenden Stoffen nicht reagiert, verwendet werden.
Wenn reduzierende Gase als Brennstoff in den Schacht eingeblasen werden, so können auch diese reduzierenden Gase als Trägergas ausgenützt werden.
Die Einführung der den Prozess beeinflussenden Stoffe in den Schacht kann gleichmässig von allen Seiten durch über den Umfang des Ofens verteilte Düsen, also beispielsweise durch alle für die Zuführung der Verbrennungsluft vorgesehenen Düsen, erfolgen. Es können aber auch die Düsen nur auf einem Teil des Schachtumfanges angeordnet sein bzw. kann auch nur ein Teil der vorhandenen Düsen für die Ver-
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brennungsluft für die Zuführung dieser Stoffe ausgenützt werden. Dies kann beispielsweise zu dem Zweck erfolgen, eine ungleiche Temperaturverteilung im Schacht auszugleichen.
Eine Einrichtung zur Ausführung eines solchen Verfahrens weist daher gemäss der E : findung eine 111 eine Zuführungsleitung für die Verbrennungsluft nahe der in den Ofenschacht führenden Düse mündende Pressluftleitung auf, in welche ihrerseits eine regelbare Austragöffnung eines die zuzuführenden Stoffe enthaltenden Behälters mündet.
In der Zeichnung ist die Eifindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch erläutert, bei welchem die zuzuführenden otoffe durch die für die Zuführung der Verbrennungsluft vorgesehenen Düsen in den Schacht eines Schachtofens eingeführt werden.
In der den Schacht l umschliessenden Wandung 2 eines Schachtofens sind die üblichen Düsen 3 für die Zuführung der Verbrennungsluft vorgesehen. Die Verbrennungsluft wird diesen Düsen 3 über eine Leitung 4 zugeführt.
Der unter Vermittlung der Verbrennungsluft als Trägergas durch die Düsen 3 dem Schacht 1 zuzuführende Stoff ist iii einem Behälter 5 untergebracht. Der Behälter ist allseits dicht abgeschlossen und weist an seiner Oberseite einen durch ein Ventil 6 verschlossenen Einfülltrichter 7 und an seiner Unterseite ei-
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Austragsöffnungführende Leitung 9, welche über eine Düse 10 in die Leitung 4 für die Verbrennungsluft mündet. In einem' erweiterten Raum 11 der Leitung 9, in welchen die Austragsöffnung 8 ragt, ist eine klappenartige Schleuse 12 vorgesehen, welche in der eingezeichneten Stellung die Mündung der Austragsöffnung 8 abschliesst und in der punktiert gezeichneten Stellung dieselbe frei gibt.
Nach Massgabe der Öffnung der um eine Achse 13 schwenkbaren Klappe 12 gelangt nun eine grössere oder kleinere Menge des Stoffes aus dem Behälter 5 in die Leitung 9 und wird durch die Pressluft über die Düse 10 in die Verbrennungsluftleitung 4 gefördert und mit der Verbrennungsluft durch die Düse 3 in den Schacht 1 eingeblasen.
Von der Leitung 9 ist eine zum oberen Teil des Behälters 5 führende Leitung 14 abgezweigt, so dass der Druck der Pressluft, welche beispielsweise durch die Leitung 9 mit 6 Atii zugeführt wird, in den oberen Teil des Behälters 5 auf den dort lagernden Stoff übertragen wird. In der Pressluftleitung 9 ist ein Abschlussventil 15 und in der Verbindungsleitung 14 ein Abschlussventil 16 vorgesehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Aufrechterhaltung des gleichmässigen Ganges von Schachtofen, wie beispielsweise Reduktionsöfen, Schmelzöfen, Kupolöfen, Hochöfen u. dgl., bei welchem den Prozess beeinflussende Stoffe unter Vermittlung eines Trägergases in den unteren Schachtbereich eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Stoffe bei fallweise örtlichen Schwankungen der Schlackenzusammensetzung während des Ofenganges durch das Trägergas den Stellen mit zu korrigierender Schlackenzusan menset-"- zung bis zur Erreichung der normalen Schlackenzusammensetzung zugeführt werden.