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Fahrbare Geleisestopfmaschine
Das Stammpatent Nr. 194885 betrifft eine fahrbare Geleisestopfmaschine mit einem über den zu stopfenden Geleiseabschnitt vorkragenden Stopfwerkzeugträger und einer auf der Geleisestopfmaschine angeordneten Geleisehebevorrichtung, mittels welcher das Geleise vor Beginn der Stopfung auf die durch Vermessung vorbestimmte richtige Höhe gehoben werden kann. Gemäss der im Stammpatent geschützten Erfindung ist die Geleisehebevorrichtung an der in bezug auf die Arbeitsrichtung vorderen, vorkragenden Stirnseite der Maschine befestigt, so dass das Geleise in einem Bereich angehoben wird, der vom Gewicht der Maschine noch nicht belastet ist.
Nach dem im Stammpatent bevorzugten, als Ausführungsbeispiel beschriebenen und dargestellten konstruktiven Vorschlag besteht die Geleisehebevorrichtung aus je einem jede Einzelschiene beim Kopf erfassenden, höhenverstellbaren Greifer. Diese Ausführungsform hat sich zwar im wesentlichen gut bewährt, doch kann unter Umständen die Genauigkeit des Hebungsmasses dadurch etwas beeinträchtigt werden, dass dieses Mass allzusehr vom soliden Stand der Geleisestopfmaschine selbst abhängig ist, die aber beim Stopfen unweigerlich etwas mitvibriert, wobei der vorkragende Teil, an dem die Hebevorrichtung angeordnet ist, nur von dem als Gegengewicht wirksamen rückwärtigen Teil des Fahrgestelles gehalten wird. wird.
Die vorliegende Erfindung setzt es sich deshalb ausgehend vom Stammpatent zum Ziel, eine verbesserte Geleisehebevorrichtung dieser Art und Anordnung zu schaffen, bei welcher aber die vorgenannten Mängel vermieden sind und die sich selbst zuverlässig auf dem Bettungsschotter als Basis abstützt ; die Wirksamkeit der Hebevorrichtung ist demnach weitestgehend vom Stand der Geleisestopfmaschine unabhängig, gleichwohl sie an der Maschine unmittelbar angeordnet ist und infolge ihrer Anbringung an deren Vorderseite das Geleise in einem unbelasteten Abschnitt anzuheben vermag.
Erfindungsgemäss wird dieses Ziel vor allem dadurch erreicht, dass die Hebevorrichtung aus zwei gegeneinander kraftbetätigt verstellbaren Teilen besteht, von denen der eine die Schiene anhebt, wogegen sich der andere gleichzeitig an der Oberseite der Schotterbettung abstützt.
Solche Geleisehebevorrichtungen sind allerdings schon vorbekannt ; soweit sie nicht auf einem selbständigen Wägelchen angebracht wurden, sondern am Fahrgestell einer Geleisestopfmaschine, wurden sie aber nicht an'der vorderen Stirnseite, sondern rückseitig der ersten Achse der Maschine vorgesehen.
Hiebei gingen naturgemäss jene Vorteile, die gemäss dem Stammpatent durch das Anheben eines unbelasteten Geleiseabschnittes gewonnen werden, verloren.
Die vorliegende Erfindung befasst sich hingegen ausschliesslich mit einer Weiterbildung des nach dem Stammpatent an der vorderen, vorkragenden Stirnseite einer Geleisestopfmaschine angeordneten Geleisehebers und distanziert sich dadurch von dem oberwähnten älteren Vorschlag, demgemäss die Hebevorrichtung an sich bereits bekanntgeworden ist.
Die sich gegen die Bettung abstützende Einrichtung kann als bevorzugte Ausführungsform der Erfindung aus zwei Teilen bestehen, die zur Bildung einer Hubzange gelenkig verbunden sind. Um ein besonders rasches Wirksamwerden einer solchen Hebevorrichtung zu sichern, ist sie nach einem weiteren erfindungsgemässen Vorschlag seitwärts unter die anzuhebende Schiene einführbar und untergreift diese Schiene mit dem die Hebung bewirkenden Teil.
Vorteilhaft ist die Hebevorrichtung hiezu schwenkbar am Fahrgestellrahmen der Maschine gelagert,
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wobei die vorzugsweise höhenverstellbare Schwenkachse in solcher Höhe oberhalb der zugeordneten Schienenspur gelagert ist, dass der von der Hebevorrichtung beschriebene Schwenkkreis die Bettungsoberseite im Bereich unterhalb der Schiene gerade tangiert.
Weitere Merkmale der Erfindung, insbesondere die Details der obenerwähnten bevorzugten Ausführungsform, werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert, welche in Fig. 1 den Vorderteil einer Geleisestopfmaschine üblicher Bauart im Seitenriss und in Fig. 2 die Hebevorrichtung in Vorderansicht darstellen.
Die beispielsweise dargestellte Geleisestopfmaschine gehört zu jenem Typ, bei dem der Fahrgestellrahmen 1 mit zwei lotrechten Führungssäulen 3 ausgestattet ist, an denen der Stopfwerkzeugträger 2 höhenverstellbar geführt ist. Am Werkzeugträger 2 ist die Exzenterwelle 4 gelagert, die vermittels der Exzenterarme 5 die Stopfwerkzeuge 6 in Vibration versetzt. Die Werkzeuge 6 sind mit ihrem oberen Ende an den Exzenterarmen 5 angelenkt und werden etwa in ihrer Längsmitte durch eine-nicht dargestellteEinrichtung, deren Ausbildung für vorliegende Erfindung ohne Belang ist, gegeneinander verstellt.
Der ganze Werkzeugträger ist in einem über die Vorderräder 7 der Maschine vorkragenden Teil angeordnet, so dass die Stopfwerkzeuge 6 einen vom Gewicht der Maschine unbelasteten Bereich des Geleises bearbeiten können.
Die Schiene 8-und damit auch das ganze Geleise-wird vom Teil 9 der Hebevorrichtung untergreifend erfasst. Dieser Teil 9 ist der bewegliche Endteil einer aus den Teilen 10 und 11 bestehenden Hubzange, die ihrerseits im Gelenk 12 mitsammen verbunden sind. Der Teil 11 dieser Zange ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet, wobei der der Schiene 8 abgewendete Arm mit 11'bezeichnet ist. Der Teil 10 der Zange wird hingegen vom freien Ende eines Schwenkteiles 10'gebildet, der um die Achse 13 verschwenkt werden kann und ebenfalls als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, wobei der oberhalb der Schwenkachse gelegene Arm mit 10"bezeichnet ist. Der Schwenkarm 10'besitzt einen Fortsatz 14, an dem sich die Betätigungseinrichtung für die Hebezange 10,11 abstützt, die später noch genauer beschrieben wird.
Der Arm 10'wird über ein Gelenk 15 mit Langloch von der Kolbenstange 16 einer aus Kolben 17 und Zylinder 18 bestehenden Betätigungseinrichtung verschwenkt. Die Betätigung kann durch ein beliebiges Druckmittel pneumatisch oder hydraulisch mit wahlweiser Zufuhr über die Leitungen 20 oder 21 zum Zylinder 18 bewerkstelligt werden.
Ebenfalls durch ein Druckmittel wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Zange 10, 11 betätigt. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Fortsatz 14 des Schwenk armes 10'und dem Arm 11'des einen Zangenteiles 11 ein mit Druckmittel beaufschlagbarer Zylinder 22 mit Kolben 23 vorgesehen.
Der Kolben 23 wirkt mit einer Kolbenstange 24 auf den Hebelarm 11'ein und diese ist hiezu an ihrem freien Ende 24'reibungsmindernd, beispielsweise kugelflächig, ausgebildet.
Die Druckmittelzufuhr zum Zylinder 22 der Betätigungseinrichtung für die Hebezange 10, 11 erfolgt über die Leitungen 26 und 27.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt :
Sobald die Maschine bei ihrer schrittweisen Fortbewegung von Schwelle zu Schwelle im Zuge der Stopfarbeit eine Stellung erreicht hat, bei der sich die Stopfwerkzeugpaare 6 beidseits der zu unterstopfenden Schwelle 8'befinden, wird mit dem Anheben des Geleises und dem Unterstopfen der Schwelle begonnen. Während des Vorfahrens der Maschine waren die Schwenkarme 10'seitwärts hochgeschwenkt, nun wird dem Zylinder 18 über die Leitung 20 in die-in der Zeichnung rechte - Zylinderkammer Druck
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schwenkt, bis der Teil 9 der Hebezange 10,11 unter die Schiene 8 zu liegen kommt. Hiezu muss die allenfalls höhenverstellbar gelagerte Schwenkachse 13 so eingestellt sein, dass der Arm 10 der Hebezange beim Einschwenken die Oberseite der Geleisebettung tangiert.
Zwecks Betätigung der Zange 10, 11 wird nun dem Zylinder 22 über die Leitung 26 Druckmittel zugeführt, so dass sich die Zange 10,11 öffnet und die Schiene anhebt ; dieses Anheben wird bis zur Erreichung der vorbestimmten Höhenlage der Schiene bzw. des Geleises fortgesetzt.
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Reihenfolge ab ; der Schwenkarm 10'wird wieder hochgeschwenkt und die Maschine kann die Fahrt zur nächsten zu bearbeitenden Schwelle fortsetzen.
Selbstverständlich werden die aufgezählten Arbeitsschritte weitgehend automatisiert, so dass der Bedienungsmann der -Maschine letzten Endes nur auf die Einhaltung des vorbestimmten Hebungsmasses zu achten braucht, wogegen alle andern Vorgänge, insbesondere die Druckmittelzufuhrsteuerung, selbsttätig gesteuert werden.
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Wie schon erwähnt, ist die Erfindung in keiner Weise an das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden, vielmehr sind im Rahmen der Erfindung überaus zahlreiche konstruktive Varianten denkbar, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fahrbare Geleisestopfmaschine, an deren in bezug auf die Arbeitsrichtung vorderen, vorkragenden Stirnseite eine Geleisehebevorrichtung befestigt ist, mittels welcher das Geleise vor Beginn der Stopfung auf die durch Vermessung vorbestimmte richtige Höhe gehoben werden kann, nach Patent Nr. 194885, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebevorrichtung in an sich bekannter Weise aus zwei gegeneinander kraftbetätigt verstellbaren Teilen (10,11) besteht, von denen der eine (11) die Schiene (8) anhebt, wogegen sich der andere (10) gleichzeitig an der Oberseite der Schotterbettung abstützt.