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Schiffsantrieb
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schiffsantrieb, welcher sich besonders für die Binnenschiffahrt eignet.
Neben den Antriebsarten mittels Schiffsschrauben oder seitlichen Schaufelrädern sind auch schon
Schiffsantriebe bekanntgeworden, bei denen zwei oder mehrere, an einem horizontalen Träger angeord- nete vertikale Ruderblätter durch zwei Paare von kreisenden Hebelarmen bewegt werden. Es ist auch schon bekannt, mehrere solche Ruderkörper in Fahrtrichtung hintereinander anzuordnen, wobei die Ruderkörper vorzugsweise versetzt zur Wirkung gelangen. Es liegt auf der Hand, dass eine ruhige Fahrt des Schiffes umso eher erzielt wird, je mehr Ruderkörper verwendet werden. Nun können aber die Störungswellen, die von einem Ruderkörper ausgehen, die in Fahrtrichtung nachfolgenden Ruderkörper bewegungshemmend beeinflussen.
Je mehr Ruderkörper vorhanden sind, umso eher tritt eine derart ungünstige Beeinflussung auf, besonders dann, wenn die Ruderkörper zwischen zwei parallelen und miteinander verbundenen Schiffskörpern angeordnet sind, da hier die Störungswellen keine Möglichkeit haben, sich abschwächend nach der Seite hin zu verlaufen.
Diese Mängel werden gemäss der Erfindung durch drei in Fahrtrichtung zwischen zwei miteinander verbundenen Schiffskörpern hintereinander angeordnete Ruderkörper vermieden, wobei die Führungshebel je zweier benachbarter Ruderkörper um einen Winkel von 1200 zueinander versetzt angeordnet sind.
Dadurch wird einerseits ein ruhiger Bewegungsablauf erzielt, da stets ein Ruderkörper vollständig zur Wirkung kommt, anderseits kann die durch den Eingriff eines Ruderkörpers hervorgerufene Druckwelle doch frei nach rückwärts auslaufen und wird nicht an einem Ruderkörper, welcher dem in Wirkungsstellung befindlichen folgt, reflektiert, womit eine bremsende Wirkung verbunden wäre. Der um 1200 nacheilende folgende Ruderkörper greift erst dann im Wasser ein, wenn die Druckwelle bereits durchgelaufen ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung näher erläutern, jedoch nicht im einschränkenden Sinn dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein modellmässiges Ausführungsbeispiel in Draufsicht und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 1.
Im Längsspalt zwischen zwei miteinander verbundenen Schiffskörpern 1 und 2 sind drei Ruderkörper 3,4 und 5 angeordnet. Die Bewegung der Ruderkörper ist durch je zwei Kurbelwellen 6 und 7, welche an der Trägerplatte 8 (Fig. 2) der Ruderkörper und den inneren Bordwänden der beiden Schiffskörper gelagert sind, bewirkt.
Die Rudelkörper werden ihrerseits durch eine längsverlaufende Antriebswelle 11 angetrieben, u. zw. erfolgt die Kraftübertragung auf die Kurbelwellen 6 und 7 durch je ein Paar von Kegelrädern 12 und 13.
Die Antriebswelle steht in beliebiger Weise mit einem Motor in Verbindung.
Bei Verwendung von je zwei gleichartigen Kurbelwellen 6 und 7 bleibt die Trägerplatte 8 der Ruderkörper stets parallel. Sämtliche der vertikalen Lamellen 9 greifen dadurch gleichzeitig und gleich tief im Wasser ein und bleiben stets in vertikaler Lage.
Dadurch, dass sich keine drehenden Teile unter der Wasseroberfläche befinden, kann auch ein Befahren von verkrauteten Gewässern ohne Gefahr vorgenommen werden. Schlingpflanzen, die sich bei Schraubenpropellem unweigerlich verfangen würden, geben beim erfindungsgemässen Schiffsantrieb zu keinerlei Störungen Anlass.
Wie vor allem aus Fig. 2 ersichtlich, befinden sich die drei Ruderkörper in drei verschiedenen Bewegungsphasen. Die kreisenden Kurbelarme 10 eilen beim zweiten Ruderkörper 4 um 1200 gegenüber dem
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Der Vorteil der Gleichmässigkeit würde bei mehreren Ruderkörpern allgemein bei n Ruderkörpern, wobei jeder Ruderkörper dem vorausgehenden um einen Winkel von Grad nacheilt, noch besser zur Geltung kommen, jedoch ist es bei mehr als drei Ruderkörpern schwierig, eine Reflexion der Stosswelle an einem auf dem wirkenden Ruderkörper folgenden zu vermeiden.
In Abänderung des beschriebenen Ausführungsbeispieles können die Antriebsaggregate eine andere Formgebung aufweisen. An Stelle der Lamellen können beispielsweise schaufelartig Gebilde verwendet werden. Ferner müssen die Lamellen nicht I1nbedingt vertikal stehe, sondern können auch unter einem gewissen Winkel gegen die Vertikale geneigt sein.
Die Kurbelwellen 6,7 müssen nicht jeweils aus einem einzigen Stück bestehen, sondern können auch durch ein Paar von gesonderten Führungshebe. 1 ersetzt werden, die zu beiden Seiten des Ruderkörpers mit diesem verbunden sind und deren Drehachsen senkrecht auf die Fahrtrichtung stehen.
Der erfindungsgemässe Schiffsantrieb eignet sich in besonderem Masse für seichte Gewässer (Binnenschiffahrt), da bei entsprechend kurzen Führungselementen eine sehr geringe Eintauchtiefe erzielbar ist.
Bei nur geringem Tiefgang sind die Ruderkörper dabei doch gut ausgenutzt, da man sie ungefähr über die Hälfte der Umdrehungsbewegung im Wasser eingreifen lassen kann, während bei Schaufelrädern, wenn nur ein kleiner Tiefgang möglich ist, also in seichten Gewässern, jeweils nur ein geringer Bruchteil der am Schaufelrad angeordneten Ruderkörper kurzzeitig im Wasser eingreift.