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Verfahren zum Maschinengravieren in drei Dimensionen und Pantographgraviermaschine zur Ausführung desselben.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Maschinengravieren und eine Pantographgraviermaschine zur Ausführung desselben und hat den Zweck, dem Graveur die Herstellung einer Liniongravierung mit Linien von allmählich sich ändernder Tiefe und Breite zu ermöglichen, ohne dazu die Verwendung eines besonders geschnittenen Modelles, wie es bisher allgemein hiefür gebraucht wurde, zu benötigen, während dennoeE die Güte der erzeugten Gravierung eine gleiche oder sogar bessere wie die der besujn Handarbeit ist. Das Schneiden des genannten Modelles erforderte bisher die Verwendung höchst geschickter und erfahrener Arbeitskräfte und war daher in hohem Masse kostspielig.
Durch das mechanische Gravieren gemäss der vorliegenden Erfindung ist die Notwendigkeit für diese Ausgabe gänzlich überwunden, und wenn auch die sich ergebende Gravierung einerseits mit dem Original übereinstimmen kann, ist der Graveur andererseits doch auch in der Lage, die Bearbeitung des zu gravierenden Gegenstandes je nach Erfordernis zu wechseln.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass das Muster auf die Oberfläche einer Platte, eines Blockes oder eines sonstigen Körpers aus schneidbarem Material (wie
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stand zu bieten, ausgeschnitten werden kann. Das Ausschneiden des Musters geschieht auf einer dreidimensionalen Graviermaschine mittels eines rotierenden Grab-oder Schneidtastors, der durch den Graveur so geführt wird, dass das Muster um einen mit dem gleichzeitigen Ausschneiden des Werkstückes durch den Gravierstichel wechselnden Betrag ausgeschnitten wird, wobei jede Bewegung des Tasters in übereinstimmender Weise auf den Stichel über- tragen wird, ebenso wie bei den bisher gebräuchlichen dreidimensionalen Graviermaschinen mit nicht rotierenden Tastera und Stichen.
Das neue Gravierverfahren gelangt auf einer dreidimensionalen Graviermaschine, das heisst auf einer solchen, deren Taster und Stichel sich beide in drei Dimensionen, nämlich in Länge, Breite und Tiefe oder Höhe, bewegen können, zur Ausführung, bei der gemäss der Erfindung der Taster mit Schneidkanten vorsehen ist und eine rotierende Bewegung erhält.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch die Anwendung des neuen Gravierverfahrens und der zugehörigen Graviermaschine.
Bei Ausführung der Erfindung wird eine erheblich vergrösserte photographische Aufnahme der zu reproduzierenden Platte oder Vorrichtung gemacht und, wie bei 1 in der Zeichnung dargestellt, auf eine Platte oder einen Körper 2 aus Gips oder gleichwertigem Material übertragen oder befestigt, oder es wird auch, falls die Platte oder der Körper selbst mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogen ist,'die photographische Aufnahme direkt auf ihr gemacht.
Die so hergerichtet Platte oder der Körper 2 und die zu gravierende Platte bezw. der Körper 3 werden alsdann in ihren geeigneten Lagen in der Pantographgraviermaschino befestigt, bei der mit der Pantographengelenkverbindung 7 und dem von dieser getragenen üblichen rotierenden Gravierstichel 5 ein in ersterer drehbarer, mittels Schneidkanten vertieft herausarbeitender Taster 4 zusammenwirkt.
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An ihren Schneidenden sind der Taster 4 und der Stichel 5 von konischer Form, übereinstimmend miteinander, wie noch näher beschrieben werden soll und in den Zeich- nungen dargestellt ist ; sie können indessen, "auch andere Gestaltung haben, wenn auch im nachstehenden im allgemeinen,'auf sie als konisch zulaufend und übereinstimmend miteinander Bezug genommen wird.
Der Graveur zieht dann beim Gravieren die Linien 1 der Musterplatte 2 mit dem rotierenden Schneidtaster 4 nach, welcher hiebei alle von ihm nachgezogenen Linien zu Furchen 6 aussetneidet, von denen auf der Zeichnung schon zwei als ausgeschnitten und eine dritte, die gerade ausgeschnitten wird, dargestellt sind. Je nachdem die verschiedenen Teile der Linien 1 dicker oder dünner sind, senkt oder hebt der Graveur den konischen Schneidtaster 4, so dass er mehr oder weniger tief in die Mutterplatte 2 eindringt und infolgedessen auf Grund seiner Konizität eine breitere und tiefere oder engere und flachere Furche (wie auch aus der Zeichnung zu ersehen) ausscheidet, wobei es Sache des* Graveurs ist, die ganze Breite der Linien des Musters, aber auch nicht mehr als diese, fortzuschneiden.
Da alle dem Schneidtaster 4 vom Graveur erteilten Bewegungen übereinstimmend auf den rotierenden Graviorstichel 5 dadurch übertragen werden, dass der Schneidtaster mit ihm durch die bekannte Pantographengelenkverbindung, die in der Zeichnung nur schematisch durch die punktierten Linien 7 wiedergegeben ist, verbunden ist, und da das einschneidende Ende des Sticheis in jeder Beziehung mit dem des Tasters 4 übereinstimmt, so folgt daraus, dass die sich ergebende Gravierung 8 eine genaue, aber um das vorherbestimmte Mass verkleinerte Widergabe des Modelles 1 sein muss.
Gewünschtenfalls kann der Graveur die Gravierung dadurch abweichend von der
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weniger tief, als der Breite der Linien 1 der Zeichnung entspricht, eindringen und dadurch die Breite der Gravierlinien 8 sich entsprechend vergrössern oder verringern lässt ; ferner kann dadurch eine Verschiedenheit der Bearbeitung erzielt werden, dass ein Gravierstichel 5 und ein Sehneidtaster 4, die nicht miteinander übereinstimmen, beruht werden.
Es wird noch besonders bemerkt, dass das Ausschneiden der Musterplatte nur für das Werkstück stattfindet, mit dessen Gravierung es zusammenfällt, und dass es nicht etwa geschieht, um ein graviertes, noch weiter zu benutzendes Modell herzustellen. Die MU8terplatte findet, nachdem sie bei dem vorliegenden Verfahren mit eingeschnittenen Furchen versehen ist, so weit die Erfindung in Betracht kommt, keine weitere Verwendung.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von Gravierungen, dadurch gekennzeichnet, dass Musterplatten aus schneidbarem Material verwendet werden, auf welchen die Musterzeichnung den Vertiefungen des Reliefs entsprechend mit verschieden starken Linien ausgeführt ist und dass man den als Schneidwerkzeug ausgebildeten Taster auf der Musterplatte nicht nur in der horizontalen Ebene, sondern auch je nach der Stärke der Linien der Musterzeichnung in vertikaler Richtung in die Musterplatte hineinbewegt, zum Zwecke, die Anschaffung eines besonderen Modelles zu ersparen.
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