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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18679.
FIRMA J. ODELGA IN WIEN.
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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet das Modell eines normalen Pferdehufes, welches sich gegenüber anderen Hufmodellen dadurch auszeichnet, dass bei dem Medienschnitte des Hufendes die Hornkapsel ganz belassen wird und in derselben sogenannte Winkelschnitte des Hornschuhes nach dem Verlaufe der Hornröhrchen angebracht sind.
Wie aus der Ze ; chnung ersichtlich. stellen sich die Winkelschnitte als aus dem Hufe bezw. der Hornwand und Tragfläche des Hufes streifenartig ausgesägte Organteile dar, v'elche in die entsprechenden Ausnehmungen der Hornwand und der tragfläche des übrigen Hufes genau einpassen. Beim Abziehen des Hufmodelles von der Modellauflage dienen diese Winkelschnitte gleichsam als Führung des Hufes ; abgehoben aber, machen die Winkelschnitte genau die Form des Hufes nach der Richtung seiner Hornwand und Tragfläche ersichtlich.
Die Ebenen, längs welchen diese Winkelschnitte geführt sind, entsprechen genau dem anatomischen Bau des Hufes und es ist nur durch diese Schnitte möglich, festzustellen, dass diese Ebenen ganz verschiedene Winkel mit der Basis einschliessen. Dies wird durch das Abziehen des übrigen Hufes von den Winkelschnitten erwiesen und anschaulich gemacht.
Durch die zwei Schenkel der Winkelschnitte, bezw. vermittelst der durch diese beiden Schenkel zu legenden Ebenen wird klargestellt, dass die Hornröhrchen (welche in ihrem Zusammenhange die Hornwand bilden) in ihrem Verlaufe je zwei verschiedene Winkelrichtungen aufweisen, die als #Achsen"- und #Basis"-Winkel zu bezeichnen sind.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die Modellauflage mit den Winkelschnitten und mit dem punktiert dargestellten Pferdefuss in Seitenansicht und Fig. 2 dieselbe in Oberansicht ; die Fig. 3,4 und 5 stellen in Vorder-bezw. Seitenansicht und Unteransicht den auf die Auflage aufzusetzenden oberen Teil des Modelles dar.
Der Hornschuh d des Hufes ist mit drei Schlitzen e, fund 9 versehen, die in der Längsrichtung der Hornröhrchen und gegen die Achse h des Hufes konvergierend geführt sind. An der Auflage i sind die mehrfach genannten Winkelschnitte angebracht.
Dieselben bestehen aus Streifen k, l und m, die genau in die genannten Schlitze passen und den aus dem Hornschuh ausgeschnittenen Teilen entsprechen, so dass sie in ihren Profilen die jeweiligen Querschnitte der Hornwand veranschaulichen. Der in Fig. 2 punktiert gezeichnete Streifen 11 stellt den auf dem Boden aufliegenden, bezw. mit dem Hufeisen zu versehenden Teil des Hufes dar. A und B bedeuten die jeweiligen Achsen und Basiswinkel der durch die Hornröhrchen und gegen die Achse zugeführten Winkelschnitte und zwar :
a) durch die Mitte der Zehenwalld, b) durch die Seiten-und c) durch die Trachtenwand.
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veranschaulichen die Hornwandprofile, während durch die anderen Schenkel r, s, t die Form der Tragfläche dargestellt erscheint. Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, ist die obere Hälfte des Modelles auf einer Seite von der Hornwand abnehmbar, um die inneren Partien derselben darzustellen (siehe die punktierten Linien o in Fig. 4), ferner sind an der äusseren Hornwandfläche Linien'p gezeichnet, welche den Verlauf, bezw. die Richtung der Hornröhrchen veranschaulichen.
Fig. 5 zeigt die Ilufsohle und die sogenannte n weisse Linie" längs welcher sich die Sohle mit der Seitenwand vereinigt und die als Ziehtschnur für das Einschlagen der Hufnägel dient. Die Grössen der durch dio Winkelschnitte
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des vorliegenden Modelles angegebenen Achsen- und Basiswinkel zeigen insbesondere in Zehenmitte und Trachtenenden das für den normalen Huf geltende Verhältnis der einzelnen wechselnden Winkelgrössen untereinander.
Der Zweck dieses Modelles besteht darin, mit Hilfe der isoliert stehenden Winkelschnitte als zusammengehörige Schenkel eines Winkels nicht bloss die wechselnden Verlaufsrichtungen der Harnröhrchen in den verschiedenen Wandabschnitten, sowie den mit den Hornröhrchen verwachsenen Teil der Tragfläche des Hufes vollständig und genau ersichtlich zu machen, sondern auch dem Hufschmiede durch plastische Darstellung der Achsen- und Basiswinkel mittels der an den entsprechenden Stellen des Hufes anschaulich gemachten Winkelschnitte einen praktischen Behelf für die Beurteilung der regelmässigen Form des Hufes zu geben.
Bei nicht normalen Hufen aber gibt die Kenntnis dieser Winkelschnitte dem Hufschmiede einen praktischen Fingerzeig, um die Leistungsfähigkeit solchor Hufe bis zum erreichbaren Maximum zu steigern, indem durch zweckentsprechendes Niederwirken solcher Hufe zum Beschlage und durch die richtige Konstruktion des hiezu erforderlichen Eisens die gegenseitigen Verhältnisse der zu sehr abweichenden Grössen von Achsen-und Basiswinkel der Norm möglichst nahe gebracht werden können. Es bietet demnach das vorliegende Modell für die Vervollkommnung der Hufbeschlagstechnik ein geeignetes Hilfsmittel.