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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16773.
RICHARD SCHULZ IN BERLIN.
Mehrfeuer-Wasserrohrkessel mit Ober- und Unterke88el verbindenden Rohrbündeln.
Die Erfindung betrifft einen Wasserrohrkessel, bei welchem ein Oberkessel mit drei Unterkessein, zwischen welchen die Feuerungen liegen, in bekannter Weise durch Bündel enger, gebogener Wasserrohre verbunden ist, deren Seiten aus wandbildenden Rohren zur Bildung von Feuerzügen bestehen.
Die Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung der Feuergase horizontal getrennte Feuerzüge in der Weise gebildet sind, dass die jedes Feuer rechts und links begrenzenden beiden Röhrenbündel zu einem einzigen langen Feuerzuge ausgebildet sind, und dass die Feuergase zunächst nach der einen Richtung das niedrigere, über dem mittleren Unterkessel liegende Rohrbündel und dann nach entgegengesetzter Richtung das äussere, höhere und breitere Rohrbündel durchstreichen bezw. durch dies Rohrbündel noch ein zweites Mal, dann aber in umgekehrter Richtung ihren Weg nehmen.
Innerhalb dieser Feuerzüge'sind gegebenenfalls Kammern von Wasserrohren freigelassen und beim Eintritt in diese Kammern wird dem Hauptstrom der Feuergase ein kleiner Strom frischer Feuergase unmittelbar aus dem Feuerraume mit der zur vollständigen Verbrennung erforderlichen Menge von Luft beigemischt.
Fig. 1 und 2 bezw. Fig. 3 und 4 zeigen zwei Beispiele der Einrichtung in senkrechten und wagerechten Schnitten mit Oberansicht.
In beiden Beispielen ist der Oberkesse ! o mit drei Unterkesseln b, c, d durch Bündel enger gebogener Wasserrohre verbunden. Von dem mittleren Unterkessel c führen zwei Rohrbündel e, f und von den äusseren Unterkesseln bund c führt je ein Rohrbündel ! l bzw. li nach dem Oberkessel a. Die Rohrbündel e und 9 bezw. f und h, die jedes Feuer rechts und links begrenzen, sind zu Feuerzügen ausgebildet.
In Beispiel Fig. 1 und 2 ist die Ausbildung dieser Feuerzüge derart, dass die Feuer- gase hinten in die Rohrbündel e und f zunächst eintreten, welche die niedrigeren sind und liber dem mittleren Unterkessel c liegen, in dem Feuerzuge dieser Bündel nach vorn streichen, dann hier aus einer Kammer der Bündele bezw. y in eine Kammer der Bundle bezw. h übertreten und nun von vorn nach hinten, also in entgegengesetzter Richtung die beiden Bündel 9 und 11 horizontal durchstreichen.
In Beispiel Fig. 3 und 4 ist die Ausbildung der Feuerzüge derart, dass die Feuer- gase an beiden Enden der Rohrbündel e und f zunächst eintreten, welche die niedrigeren sind. Aus einer Mischkammer etwa auf Mitte Länge dieser Rohrbündel, treten die
Gase dann in die beiden Bündel 9 und h über. In jedem dieser Bündel 9 und h ist durch eine Scheidewand aus wandbildenden Rohren noch ein besonderer, weiter aussen liegender
Feuerzug i bezw. k gebildet, der die Verbindung mit dem Schornstein herstellt, dem dem
Bündel e bpzw. f näher liegenden ersten Feuerzuge parallel ist und vorn und hinten mit ihm Verbindung hat.
Ein Teil der Feuergase geht in dem ersten Feuerzuge dieser Bündel 9 und h nach vorn, der andere Teil nach hinten und schliesslich treten beide Teile der
Feuergase vorn und hinten in Feuerzüge i bezw. k über, um auf etwa Mitte Länge der- selben wieder zusammenzutreffen und nach dem Schornstein abzuziehen.
Etwa noch unverbrannte Gase werden in den innerhalb der Feuerzüge angeordneten
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Zu diesem Zweck wird dem, Hauptstrom der Feuergase beim Eintritt in die von Wasserrohren freigelassenen 1\fiscbkammem'unmittelbar aus dem Feuerraum bei a ? (Fig. l und 2 bezw. 3 und 4) ein kleiner Strom''frischer, heisser Feuergase beigemischt, Die einander zugekehrten wandbildenden Wasserrohre lassen an, diesen Stollen den frischen Feuergasen einen Durchgang zwischen den Bündeln nach oben frei, so dass von den Stellen des Feuerraumes, an welchen das Feuer voll entwickelt ist, frische Feuergase zum Hauptstrome der Feuergase zutretenkönnen. Zu'diesem Zweck sind ausserdem die wandbildenden Wasserrohre an der Kammer in entsprechender, bekannter Weise zu Durchgangsschlitzen ausgebogen.
Die Zuführung der erforderlichen Menge Luft in die Mischkammer erfolgt in den dargestellten Beispielen durch mit Löchern versehene Luftrohre f, die durch die Vorderwand oder Rückwand des Kessels oder durch die Vorder- und Rückwand (Fig. 4) geführt werden können.
Bei dem beschriebenen Wasserrohrkessel ist die Ausnutzung der Feuergase eine möglichst vollkommene, einmal weil die Feuergase durch die Feuerzüge der Rohrbündel nach dem Schornstein zu einen möglichst langen Weg zurücklegen und sodann, weil sie nicht an zwei Stellen. und an beiden Seiten des Feuerraumes, sondern nur an der einen Seite und auf einer verhältnismässig kurzen Länge derselben in den in den beiden Rohrbündeln gebildeten Feuerzug eintreten. Es kann also ein grösserer Teil der Feuergase im
Feuerraum auf längerem Wege über die Rostfläche streichen und somit im Feuerraum sich möglichst vollkommen entwickeln.