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Verfahren und Abschreckvorrichtung zur Härtung von Stahlbändern im kontinuierlichen
Verfahren
Die Herstellung von gehärtetem Bandstahl erfolgte bisher in der Weise, dass das kaltgewalzte Vormaterial mit Hilfe eines Durchzugshärteofens auf Härtetemperatur gebracht, in einem Ölbad abgeschreckt, in einer Bügelvorrichtung angelassen und schliesslich mittels eines Durchzugsgetriebes aufgehaspelt wird. Infolge der durch die Temperaturänderungen bedingten auftretenden Spannungen verzieht sich das Band derart, dass es beim Anlassen durch eine Glätt-oder Bügeleinrichtung plangerichtet werden muss. Bei breiteren Bändern, insbesondere über 150 mm Breite, nehmen die beim Härten auftretenden Verbiegungen und Verspannungen ein solches Ausmass an, dass sie mit dem Bügeln nicht mehr entfernt werden können.
Auch ist das Bügeln allein eine unzulängliche Massnahme, da Temperaturschwankungen, bedingt durch Wärmeableitung, die Vergütung ungünstig beeinflussen. Ausserdem setzt sich dabei Zunder fest, wodurch arge Beschädigungen der Bandoberfläche verursacht werden, die durch die infolge des Härtens verringerte Festigkeit des Bandstahles vergrössert werden. Das Einbrennen von Ölkohle ist, insbesondere, wenn mechanische Entzunderungsverfahren angewendet werden, ungünstig. Eingewalzte Verunreinigungen (Zunderflinsen) bleiben in der Bandoberfläche, der Bandstahl besitzt somit eine stark verzunderte und mit Ölkohle durchsetzte Oberfläche. Um sie von der Zunderschicht zu befreien und blank zu erhalten, wird sie mit Schleif-und Poliermaschinen bearbeitet. Dieser Vorgang muss mehrere Male wiederholt werden, um die Oberfläche halbwegs brauchbar zu gestalten.
Es ist bereits bei der Härtung von Stahlbändern zur Vermeidung von Verziehungen bereits vorgeschlagen worden, das Stahlband zwischen mehrere nacheinander angeordnete Walzenpaare zu führen ; doch konnte dieses Verfahren nicht befriedigen, da die Walzen jeweils nur auf einen sehr geringen Oberflächenteil des Bandes wirkten.
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Härtung von Stahlbändern, wobei das ungehärtete Band in einem Durchgang nacheinander geglüht, in einem Bad abgeschreckt, angelassen und gegebenenfalls blankgebeizt sowie geschliffen und poliert wird ; während des Abschreckvorganges wird das Band durch im Bad angeordnete gerillte, vorzugsweise perforierte Führungsplatten, die mit dem Band mitlaufen und an dasselbe angepresst sind, plangerichtet und Verziehungen vermieden.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindunggemässen Verfahrens zeigt die Fig. 1. Das im Glühofen 1 auf Härtetemperatur gebrachte Material 11 wird während der Härtung im Öl- härtebad 2 plangerichtet. Zu diesem Zweck sind erfindungsgemäss raupenkettenartige, mitlaufende Führungsplatten 12, 12' (Fig. 1) vorgesehen, die im Abschreckbad 2 so angeordnet sind, dass das Stahlband jeweils durch paarweise zusammenarbeitende Platten gezogen wird, die ein Verziehen des Bandes verhindern. Die einzelnen Führungsplatten, die vorzugsweise perforiert sind, sind zu einem Ring verkettet und mittels Rollen 13 geführt. Zwischen den einzelnen Plattengliedern hat das Öl, jeweils einen guten Zutritt zu dem zu erhärtenden Band und die erforderliche Abkühlgeschwindigkeit ist gewährleistet.
Die Wirkungsweise dieser Führungsplatten, die von lotrechter bis zu waagrechter Lage geführt werden können, zeigt die Fig. 1.
Eine andere Ausführungsform einer erfindunggemässen Vorrichtung zum Planrichten des Bandstahles während der Härtung ist in Fig. 2 dargestellt, wobei die Führungsplatte eine geschlossene Oberfläche bildet und eine drehbare Trommel 14 darstellt, die über Rollen 15 gleitet.
Im Inneren dieser Trommel 14 befindet sich das Kühlmittel.
Nach der Härtung wird das mit Öl und Zunder behaftete und schon weitgehend plangerichtete Stahlband in bekannter Weise in eine Bügelvorrichtung gebracht, in welcher das Anlassen erfolgt. Dieses Anlassen kann mittels ein-oder beiderseitig durch elektrische Widerstands-oder Induktionserhitzung beheizter Platten erfolgen.
Nach der Anlasseinrichtung durchläuft das Stahlband ein Salzschmelzbad oder eine elektrolytische Beizschmelze, wodurch die auf der Stahl- oberfläche befindliche Deckschicht weitgehend aufgelockert und abgelöst wird. Erfindung- gemäss kann die Bügeleinrichtung, in der die Vergütung erfolgt, auch in diesem Beizschmelzbad untergebracht sein und kann durch elektrische Widerstands-oder Induktionsheizung zusätzlich über die Temperatur der Schmelzbeize erhitzt
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werden. Das Beizschmelzbad selbst besteht aus einem kombinierten Salzgemisch, das eine
Temperatur von etwa 3000 C oder darunter auf- weist, so dass die durch die vorhergehende Ver- gütung erzeugte Qualitätsverbesserung des Ein- satzgutes nicht beeinträchtig wird.
Die weitgehende Auflockerung der Deck- schichten im erfindungsgemässen Verfahren kommt dadurch zustande, dass die aus ein- gebrannter Ölkohle, aus Schlacke oder Oxyden bestehenden Verunreinigungen dann besonders labil sind und leicht abgelöst werden können, wenn der Grundwerkstoff einer Strukturänderung, wie es bei der vorhergehenden Vergütung der
Fall ist, unterworfen wird.
Nach dem Verlassen der Salzschmelzbeize durchläuft das Band in bekannter Weise noch ein Spritzspülbad, eine Säurebeize und eine Waschbürstmaschine, in der die bereits aufgelockerten Deckschichten restlos entfernt werden, so dass das Band die Anlage vollkommen blank verlässt.
Nach dem Trocknen des Stahlbandes in einem Trockenofen kann dasselbe gegebenenfalls noch geschliffen oder poliert werden. Schliesslich wird es mit Hilfe eines Durchzugsgetriebes aufgehaspelt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Härtung von Stahlbändern im kontinuierlichen Verfahren, wobei das ungehärtete
Band in einem Durchgang nacheinander geglüht, in einem Bad abgeschreckt, angelassen und gegebenenfalls blankgebeizt sowie geschliffen und poliert wird, dadurch gekennzeichnet, dass Ver- ziehungen des Bandes während des Abschreck- vorganges im Bad durch gerillte, mit dem Band mitlaufende und an dasselbe angepresste Führungs- platten vermieden werden.